Bln: Starke Demo gegen Polizeiwillkür
Eine erfreulich starke Demonstration formierte sich gestern gegen 21 Uhr auf dem Bersarinplatz. Anlass war die Festnahme eines mutmaßlichen "Brandstifters" und die darauf folgenden Razzien in den selbstverwalteten Hausprojekten Liebigstr. 14 und Liebigstr. 34.
Dieser Bericht ist relativ subjektiv und kann nur einen kleinen Ausschnitt über die Ereignisse geben, da ich mich kaum außerhalb der Demo befand und somit wenig Gesamtüberblick hatte. Auch nach der offiziellen Demo kann ich nur von dem berichten, was ich mitbekommen habe. Daher sind Ergänzungen absolut nötig.
Der Demo vorausgegeangen waren wie schon geschrieben die Razzien. Ein Ausschnitt aus der Pressemitteilung von L14 und 34:
"Gestern Nachmittag führte ein Großaufgebot der Berliner Polizei Razzien in den selbstverwalteten Hausprojekten Liebigstr. 14 und Liebigstr. 34 durch.
Um 15 Uhr drangen unvermittelt Polizist_innen in beide Häuser ein. Statt zu klingeln, nutzten sie Rammböcke, um sich Zutritt zu den privaten Wohnräumen zu verschaffen. In beiden Häusern gingen Bewohner_innen auf die Beamten zu, um nach dem Grund für die Aktion sowie nach einem Durchsuchungsbeschluss zu erkundigen. Nur in der Liebigstr. 34 erhielten sie eine Antwort: „Den Papierkram erledigen wir später.“ (...)"
Daher wurde zu einer Demonstration am Bersarinplatz mobilisiert. Gegen 21 Uhr versammelten sich etwa 250 Menschen. Kurz darauf gab es schon einigen Ärger, weil die Bullen die Strasse nicht freigaben. Allerdings mit der Begründung, dass die Taschenkontrollen noch nicht zu Ende durchgeführt waren, womit sie zwar Recht hatten, was aber für manche nicht unbedingt ein gutes Argument war. Etwa gegen 21:30 zog die Demo mit etwa 400 (?) TeilnehmerInnen los, wuchs dann aber noch weiter an. Allerdings hatte ich keinen Gesamtüberblick. Vermutlich waren es ca. 600 TeilnehmerInnen, vielleicht auch noch mehr.
Von Anfang an war die Demo sehr lautstark; Es flogen auch ein paar Pyros. Die Bullen trotteten anfangs noch relativ lustlos in einem lockeren Spalier mit. Doch schon 10 Minuten später gingen die in Berlin bekannten Spielchen los: Nach Befehl des Einsatzleiters drängten die Bullen massiv auf die Strasse und schlossen den vorderen Teil der Demo ein. Auch hier weiß ich nicht genau, wie es weiter hinten aussah. Auf jeden Fall muss hier einmal über Strategien nachgedacht werden: Diese "neue", wenn auch nicht überragend kreative und im Prinzip auch nicht besonders einschüchternde Taktik geht auch Dauer ordentlich auf den Geist, vor Allem, weil die Bullen direkt neben den TeilnehmerInnen herlaufen und einen guten Teil der Strasse in Anspruch nehmen. Besonders deeskalierend ist es nebenbei auch nicht, wie sich dann noch zeigen wollte.
Weiter gings jedenfalls, und einige sehr aggressive Minuten später wurde schließlich, auch nichts neues, ein beanstandetes Seitentranspi sehr geübt entwendet. Auch hier sollte mal drüber nachgedacht werden. Nichts gegen lange Seitentranspis. Aber das muss dann auch durchgehalten werden, ansonsten mutiert das ganze zu einem recht frustrierenden Ritual.
Sehr positiv war die ganze Zeit die Stimmung - sehr laut, auch sehr kämpferisch, ohne Lauti. Es wurde auch (glaube ich) während des Demoverlaufs niemand festgenommen.
Schließlich wurde die Demo vorzeitig beendet. Da dies an der Spitze relativ gut abgesprochen war, wurden die Bullen ein wenig überrascht. Und der zweite Teil des Abends nahm seinen Lauf. Kurz und gut, schnell lief ein ordentlicher Teil an den Bullen vorbei (die Demo war ja beendet!) - um dann gleich wieder auf die Strasse zu gehen...und los gin die Sponti. Hierbei waren etwa 100 - 200 beteiligt. Es wäre nett, wenn es noch Ergänzungen zu den anderen Geschehnissen (wenn es welche gab)gemacht werden. Jedenfalls nahm die Sponti erstmal die Beine in die Hand und verschaffte sich einen gewissen Raum zwischen sich und den Bullen. Hier hilft es übrigens nichts, "nicht rennen!" zu rufen. Nur so konnte sich überhaupt abgesetzt werden. Kurz darauf, ich glaube an der Warschauer, verlor sich ein Teil der Sponti wieder. Man hatte zu lange an der Kreuzung diskutiert, in welche Richtung gelaufen werden soll. Fürs nächste Mal: Schneller handeln! Die Bullen warten nicht!
Doch: Kurze Zeit später formierte sich erneut eine Sponti, erst mit etwa 50, dann wieder mit ca. 200 (?) TeilnhemerInnen, diesmal ein gutes Stück ausserhalb der Reichweite des Green Teams. Nun gingen wohl auch einige Scheiben zu Bruch, kleinere Barrikaden wurden auf der Strasse errichtet, was den Bullen die Verfolgung doch recht schwer gemacht haben sollte. Nach ca. einer Stunde (gegen 23Uhr)war jedoch sehr viel Polizei im Kiez präsent, und hatte die Sponti insofern eingeholt, dass sie sich schnell auflöste. Auch hier schien es keine Festnahme gegeben zu haben. Gut gelaunt machten sich viele dann auf den Heimweg.
Stimmts so? Bitte postet eure Ergänzungen und Richtigstellungen!
Der Demo vorausgegeangen waren wie schon geschrieben die Razzien. Ein Ausschnitt aus der Pressemitteilung von L14 und 34:
"Gestern Nachmittag führte ein Großaufgebot der Berliner Polizei Razzien in den selbstverwalteten Hausprojekten Liebigstr. 14 und Liebigstr. 34 durch.
Um 15 Uhr drangen unvermittelt Polizist_innen in beide Häuser ein. Statt zu klingeln, nutzten sie Rammböcke, um sich Zutritt zu den privaten Wohnräumen zu verschaffen. In beiden Häusern gingen Bewohner_innen auf die Beamten zu, um nach dem Grund für die Aktion sowie nach einem Durchsuchungsbeschluss zu erkundigen. Nur in der Liebigstr. 34 erhielten sie eine Antwort: „Den Papierkram erledigen wir später.“ (...)"
Daher wurde zu einer Demonstration am Bersarinplatz mobilisiert. Gegen 21 Uhr versammelten sich etwa 250 Menschen. Kurz darauf gab es schon einigen Ärger, weil die Bullen die Strasse nicht freigaben. Allerdings mit der Begründung, dass die Taschenkontrollen noch nicht zu Ende durchgeführt waren, womit sie zwar Recht hatten, was aber für manche nicht unbedingt ein gutes Argument war. Etwa gegen 21:30 zog die Demo mit etwa 400 (?) TeilnehmerInnen los, wuchs dann aber noch weiter an. Allerdings hatte ich keinen Gesamtüberblick. Vermutlich waren es ca. 600 TeilnehmerInnen, vielleicht auch noch mehr.
Von Anfang an war die Demo sehr lautstark; Es flogen auch ein paar Pyros. Die Bullen trotteten anfangs noch relativ lustlos in einem lockeren Spalier mit. Doch schon 10 Minuten später gingen die in Berlin bekannten Spielchen los: Nach Befehl des Einsatzleiters drängten die Bullen massiv auf die Strasse und schlossen den vorderen Teil der Demo ein. Auch hier weiß ich nicht genau, wie es weiter hinten aussah. Auf jeden Fall muss hier einmal über Strategien nachgedacht werden: Diese "neue", wenn auch nicht überragend kreative und im Prinzip auch nicht besonders einschüchternde Taktik geht auch Dauer ordentlich auf den Geist, vor Allem, weil die Bullen direkt neben den TeilnehmerInnen herlaufen und einen guten Teil der Strasse in Anspruch nehmen. Besonders deeskalierend ist es nebenbei auch nicht, wie sich dann noch zeigen wollte.
Weiter gings jedenfalls, und einige sehr aggressive Minuten später wurde schließlich, auch nichts neues, ein beanstandetes Seitentranspi sehr geübt entwendet. Auch hier sollte mal drüber nachgedacht werden. Nichts gegen lange Seitentranspis. Aber das muss dann auch durchgehalten werden, ansonsten mutiert das ganze zu einem recht frustrierenden Ritual.
Sehr positiv war die ganze Zeit die Stimmung - sehr laut, auch sehr kämpferisch, ohne Lauti. Es wurde auch (glaube ich) während des Demoverlaufs niemand festgenommen.
Schließlich wurde die Demo vorzeitig beendet. Da dies an der Spitze relativ gut abgesprochen war, wurden die Bullen ein wenig überrascht. Und der zweite Teil des Abends nahm seinen Lauf. Kurz und gut, schnell lief ein ordentlicher Teil an den Bullen vorbei (die Demo war ja beendet!) - um dann gleich wieder auf die Strasse zu gehen...und los gin die Sponti. Hierbei waren etwa 100 - 200 beteiligt. Es wäre nett, wenn es noch Ergänzungen zu den anderen Geschehnissen (wenn es welche gab)gemacht werden. Jedenfalls nahm die Sponti erstmal die Beine in die Hand und verschaffte sich einen gewissen Raum zwischen sich und den Bullen. Hier hilft es übrigens nichts, "nicht rennen!" zu rufen. Nur so konnte sich überhaupt abgesetzt werden. Kurz darauf, ich glaube an der Warschauer, verlor sich ein Teil der Sponti wieder. Man hatte zu lange an der Kreuzung diskutiert, in welche Richtung gelaufen werden soll. Fürs nächste Mal: Schneller handeln! Die Bullen warten nicht!
Doch: Kurze Zeit später formierte sich erneut eine Sponti, erst mit etwa 50, dann wieder mit ca. 200 (?) TeilnhemerInnen, diesmal ein gutes Stück ausserhalb der Reichweite des Green Teams. Nun gingen wohl auch einige Scheiben zu Bruch, kleinere Barrikaden wurden auf der Strasse errichtet, was den Bullen die Verfolgung doch recht schwer gemacht haben sollte. Nach ca. einer Stunde (gegen 23Uhr)war jedoch sehr viel Polizei im Kiez präsent, und hatte die Sponti insofern eingeholt, dass sie sich schnell auflöste. Auch hier schien es keine Festnahme gegeben zu haben. Gut gelaunt machten sich viele dann auf den Heimweg.
Stimmts so? Bitte postet eure Ergänzungen und Richtigstellungen!
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Blogbericht zur Demo
demo gut hörbar
Umdenken?
Anstatt immer wieder seine Demo-Runden im "Szenekiez" zu drehen, sollte Mensch mal raus und hin zu den Verantwortlichen von Hetze, Kriminalisierung und Repression (BZ, Rathaus, Knäste, Bullenwache usw.).
Im Übrigen sollte man dort demonstrieren wo es den Senat am meisten ankotzt. Kurfürstendamm, Alexanderplatz, Potzdamerplatz, Brandenburger Tor, Regierungsviertel, Friedrichsstraße. Eben dort wo es den Senat es ankotzt, wenn es unter den Augen von hunderten Touristen geschieht und ein schlechtes Licht auf berlin wirft.
Da fallen Prügelorgien der Bullen auch schwerer, würde ja schließlich nen schlechten Eindruck vor den Touris machen.
Es war eine erfreulich große Demo...
Festnahmen
Oder kommt in die Sprechstunde. Dienstags 20-22h Gneisenaustr. 2a (U-BHF Mehringdamm)
und was noch in eigener sache: wir haben ein neues konto und freuen uns wie immer über spenden!
Netzwerk Selbsthilfe e. V.
Konto:7403887018
Berliner Volksbank
BLZ: 100 900 00
Zweck: EA Berlin
dabei gewesene Person
solidarische grüße
p.s.: über den vorschlag, mal durch tourigegenden zu ziehen, sollte intensiv nachgedacht und auf dessen umsetzbarkeit nachgedacht werden. "ku'damms burning" *sing*...
Mehr Spekulationen
Nach Informationen der Berliner Morgenpost prüfen die Ermittler nun, ob der mutmaßliche Autobrandstifter für das von der Linkenszene intensiv genutzte Internetportal „Indymedia“ tätig gewesen sein soll.
achso
nachdem am boxi aufgelösst wurde
sind dann viele hoch zur liebig,
da denn katz und maus spiel,
als die bullen abhauen wollten
stellten sich die leute
vor die autos und riefen haut ab mmmmh???!!!
als sie dann weg waren startete sofort ne sponti
sehr laut aber anscheinend zu langsam.
ich war in der gruppe die dann auf dem hinterhof
eingekesslt wurde, was meiner meinung nach ein zufall war
das da grad bullen unten standen ...
naja witziger abend auf jeden ... macht bock auf mehr am samstag!
einige Bilder
like a small chronical
Ergänzung
Der zweite Abschnitt war dann Simon-Dachstraße runter in die Wühlischstraße, ca 150-200 Personen, Baugittter wurden als hindernisse auf die straße gezogen für die hinterhereiernden bullen. Die Bullen hatten nach wie vor kein Plan, zu spontan war einfach das gesamte Agieren. Ab diesen Punkt besitze ich keine Übersicht.
Später sammelten sich wieder ca. 200 Menschen am Dorfplatz. Dort gab es kleine Stänkerien mit den Bullen, die sich dann auch erstmal zurückzogen. Darauf hin ging die berühmte selbstgekesselte Sponti entschlossen mit 100 Menschen los. AUch diese Situation nahm ein halbwegs glimpfliches Ende (?). Auf der Rigarestraße wurden ein paar Müllcontainer errichtet, um den Bullen das schnelle erneute Durchqueren des Dorfplatzes zu "erschweren". Im späteren Verlauf sollte es dann noch ein Sponti geben - gibts da infos zu?
das schreiben die cops
soli
da ich in vorderster front war, sah ich auch, wie die bullen massiv das transpi geklaut haben. und nein, es wurde nciht einfach herrausgegeben nur irgendwann waren sie unkonzentriert udn das nutzten die bullen´aus. ich fand das auch als reine provokation, das die bullen nichteinmal einen meter neben der demo laufen mussten. die schenlle auflösung war echt gelungen, ihr hättet die cops mal sehen müssen wie sie da rumstanden und nicht weiter wussten(hihi) in die kleine sponti in der kopernikusstr. war auch sehr gut.... bis auf das nazitussi ind er kopernikusstr 20 im 3 og rechts. sie brüllte "schnauze ihr scheiß zecken", nach rumgebrülle unsererseits, verschwand sie mal ganz schnell in ihrer bude.
bis zur warschauer lief ich noch mit, danach verschwand ich nach hause, weil ich dachte das alles vorbei ist, FUCK häte gerne noch die an den anderen spontis teilgenommen.
alles in allem würde ich die sponti als einen erfolg sehen, da innerhalb von 24h 1000 leute organisiert wurden. was ich auch nicht anders erwartet habe, bei einer demo in f-hain. daher würde ich auch davor abraten spontandemos um 21 nach berlin mitte zu legen....
Anzahl
Ende: Es wäre sicherlich hilfreich gewesen, wenn die Demo etwas mehr organisiert gewesen wäre, am Boxi wussten die hinteren zwei Drittel der Demo garnicht was los ist (aufgelöst? Demospitze abgetrent? ...) da hätten ein paar Leute gut getan, die Infos weiterreichen. Dann wäre es auch schnell möglich gewesen noch ne zweite Spontandemo zu starten.
Fazit: Trotzdem erstaunlich viele Leute für die kurze Mobilisierungzeit. Auch die Anwohner wurden informiert. Hätte vielleicht etwas mehr krachen können (eigene Nase...).
wunderschön
die bullen waren nach der auflösung der regulären demo hoffnungslos überfordert (standen überall nur dumm rum, wenn überhaupt welche zu sehen waren, und die wannen konnten den sich im ganzen kiez verteilenden demonstranten nicht folgen. es sollte vllt darüber nachgedacht werden ob das vorzeitige auflösen von demos unsererseits nicht sinn machen würde. erst recht wenn die demo durch so einen von gentrifizierung bedrohten kiez führt.
hast spaß gemacht, kann aber noch mehr werden ;)
abfuck
das kann doch ncith wahrsein, das die schweine mit solchen scheiss durchkommen? es muss dochw as dagegen getan werden!?
http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/berlin/hass-demo_gegen_kinderschutzbund/146630.php
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
abwarten
Naja, Leute. Ihr wißt im Zweifel genausowenig wie jeder andere, was Tobi & co zum Tatzeitpunkt gerade so getrieben haben. Das heißt nicht, dass eine Vorverurteilung a la BZ in Ordnung ist. Aber bei jeder Festnahme immer gleich "Repression!" zu brüllen, ist auch nicht gerade refelektiert und intelligent. Also verkauft Euch und andere nicht für dümmer als Ihr seid. Es ist ja auch so schon bei manchen trostlos genug... :-)
Problemlos...
Kurfürstendamm 21/22 befindet sich auch Verlag und Redaktion der BZ.
Samstag knallt's.
Es wäre immens wichtig, dass sich Menschen finden, die auf der Demo Samstag sowohl auf den Mord an Iwan als auch auf die Repression, die die berliner radikale Linke momentan erfährt aufmerksam machen. Das geht durch Transpis, Flyer und direkte Aktionen.
Enough is Enough.
Antifa heißt Angriff!
Zur Repression / eine Antwort auf "dein name"
Einen großen Fehler hast du jedoch in deinem Repressions-Begriff. Repression ist doch nicht nur, wenn jemand unschuldig ist und / oder gegen rechtsstaatliche Grundsätze verstoßen wird. Wenn ein Genosse völlig zu Recht, d. h. in Übereinstimmung mit dem herrschenden Gesetz, in Untersuchungshaft gesperrt wird (mit oder ohne anschließender Verurteilung), warum sollten wir das nicht Repression nennen? Wenn jemand einen Strafbefehl bekommt, weil das herrschende Gesetz die Durchführung von Kriegseinsätzen als legal, die Blockade von Militärbasen jedoch als illegal definiert, warum sollten wir das nicht Repression nennen? Wenn jemand mit allen notwendigen und vertretbaren Mitteln gegen eine Gesellschaftsordnung kämpft, die auf Ausbeutung und Unterdrückung beruht, und dafür inhaftiert wird, warum sollten wir das nicht Repression nennen?
Sollten wir nicht Repression all die Mittel des (erweiterten) Staates nennen, die gewaltförmig die Menschen in die herrschende Gesellschaftsordnung presst? Egal ob sie schuldig oder unschuldig in den Knast weggesperrt werden; egal ob sie krank oder gesund in der Psychatrie ruhig gestellt werden; egal ob sie faul oder arbeitswütig vom Jobcenter mit 1-Euro-Jobs drangsaliert werden; egal ob sie aufmüpfig oder unterwürfig in der Schule mit Verweisen eingeschüchtert werden?
Eins ist auf jedem Fall klar: Ein Repressionsbegriff, der nicht auch legale, d. h. gesetzlich legitimierte, Gewalt einschließt, bringt einer revolutionären Bewegung rein gar nichts. Mit einem solch verwässerten Begriff von Repression könnten nur noch links-liberale Bürgerrechtler_innen etwas anfangen.
Gegen den Staat und seine Gewalt!
Als Kommunist lehne ich den Staat und seine Gewalt ab. Deswegen gilt meine Solidarität allen Betroffenen staatlicher Gewalt, egal wie auch immer man den "Straftatbestand" einschätzen mag. Der Großteil der "Straftaten" auf dieser Welt wird unmittelbar deswegen begangen, weil die Gesellschaft in Konkurrenz organisiert ist. Es kann überhaupt erst gestohlen werden, wenn es Eigentum gibt. Menschen rauben, weil ihnen die Mittel zur materiellen Bedürfnisbefriedigung vorenthalten werden. Alle "Straftaten" lassen sich, wenn schon nicht auf ein unmittelbares materielles Verhältnis, so doch auf die Psychologiesierung des der bürgerlichen Individuen in einer von Konkurrenz geprägten Gesellschaft bzw. deren Abwehrreaktion zurückführen.
Linke, "sinnvolle" Aktionsformen sind in nicht revolutionären Zeiten sicherlich zu diskutieren, aber bitte nicht mit den Bütteln und Anhängern staatlicher Gewalt. Und dabei meine ich nicht nur die Reaktionäre, sondern auch "Linke", die nur gegen Bullenknüppel nicht aber gegen den Normalvollzug dieser Verhältnisse sind, ja vielleicht noch, die Herrschaft der Demokratie (die ja nur hier nicht richtig verwirklicht wäre) für was erhaltenswertes halten.
Das Abfackeln von Privatautos finde ich politisch nicht sinnvoll, auch wenn ich millitante Aktionen für richtig halte. Der Staat bekommt die Grenzen seines eigenen Gewaltmonopols aufgezeigt.
Eine revolutionäre Organisierung ist von Nöten.
freiheit
die hellsten seid ihr nicht..
wenn ihr ne luxuskarre anzündet, ist die so gut wie immer vollkasko versichert, gerade in berlin. d.h. der besitzer kriegt den zeitwert der karre ersetzt. 80% der neuwagen sind firmenwagen, die auch noch größtenteils geleast, also ist es dem fahrer eh schnurzpiepe! firmenwagen, den die firma von der versicherung / dem leasingunternehmen ersetzt kriegt!
schnallt ihr das nicht?!
das einzige, was ihr erreicht, wenn nebenbei noch der alte opel corsa einer hartz IV-empfängerin (nur haftpflicht, also greift die versicherung nicht) abbrennt, ist es, einen armen schlucker schwer zu schaden und die öffentlichkeit GEGEN eure hausprojekte aufzubringen.
mit jeder angezündeten karre und den kollateralschäden schadet ihr euch ausschliesslich.
mit der zündelei macht ihr euch systematisch sämtliche sympathisanten kaputt.
am ende fliegt ihr alle aus euren wohnprojekten, weil die öffentliche stimmung total gegen euch ist.
@sebi