Hörsaal in Emden besetzt

Hauke Haien 18.11.2009 06:45 Themen: Bildung
Pressemitteilung des BesetzerInnenplenums zur Besetzung eines Hörsaals an der Fachhochschule in Emden
ProfessorInnenstellen unbesetzt – Raum T149 nicht!

Wir, eine Gruppe von 40 Studierenden der Fachhochschule Emden/Leer, haben am heutigen Abend (17.11.2009) den Hörsaal T149 besetzt, um die Aufmerksamkeit auf verschiedene, die Studierenden betreffende Themen zu lenken. Diese sind aktuell an unserer Hochschule z.B. die dauerhafte Nichtbesetzung von mehr als 30 ProfessorInnenstellen in den verschiedenen Fachbereichen.
Dies führt beispielsweise zu Überfüllung der Hörsäle, mangelhaftem Vorlesungsangebot sowie Verschlechterung der Lehr- und Lernbedingungen.
Diese der Finanzierung geschuldeten Probleme wie auch die steigende Verschulung des Studiums im Zuge der Umsetzung der Bologna-Erklärung müssen offen diskutiert und abgestellt werden!
Deshalb fordern wir Minister Stratmann und die Landesregierung auf endlich an der bestehenden Diskussion mit den Betroffenen teilzunehmen.
Derzeit werden in Deutschland 40 Hochschulen besetzt. Auch SchülerInnen und Auszubildende nahmen zahlreich am gestrigen bundesweiten Bildungsstreik Teil, da es nicht nur um die Situation an den Hochschulen geht, sondern um fundamentale Defizite im Bildungssystem.
Deshalb solidarisieren wir uns mit den Aktionen an anderen deutschen und europäischen Hochschulen und fordern:
- selbstbestimmtes Lernen und Leben statt starrem Zeitrahmen, Leistungs- und Konkurrenzdruck
- freier Bildungszugang und Abschaffung von sämtlichen Bildungsgebühren wie
Studiengebühren,
Ausbildungsgebühren
- öffentliche Finanzierung des Bildungssystems, ohne Einflussnahme der Wirtschaft, unter
anderem
auf Lehrinhalte, Studienstrukturen und Stellenvergabe,
- sowie Demokratisierung und Stärkung der Mit- und Selbstverwaltung in allen
Bildungseinrichtungen.

Im Laufe des Abends haben sich bereits der DGB Emden, die Juso-Hochschulgruppe und die Studierendengruppe „LUmPi“ mit der Besetzung des Hörsaals und unseren Zielen solidarisiert.

Liebe Grüße,
das BesetzerInnenplenum
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Ergänzungen