Rote Flora: Bezirk & Investor planen Angriff
Im Abendblatt von heute befindet sich ein Artikel in dem Kretschmer ankündigt das Projekt beenden zu wollen. Die bisherigen Nutzer_innen stünden im Gegensatz zu einer Nutzung als Stadtteilzentrum für "alle Bürger". Mit dem Bezirk scheint er sich in dieser Frage einig zu sein. Das Gespräch mit dem Bezirk kann als erster konkreter Schritt einer bevorstehenden Räumung bis 2011 gedeutet werden. Dabei zeigt sich ein weiteres mal eine vergleichsweise clevere PR-Strategie des Investors.
Die Nutzung als Stadtteilzentrum wurde eigentlich als Schutz des Projektes vor kommerziellen Investorenarchitekturen festgelegt. Kretschmer deutet diesen kommerziellen "Hemmschuh", der in Wahrheit gegen ihn gerichtet ist, nun zum Räumungsgrund um. Nichts anderes bedeutet definieren zu wollen, was für wen im Stadteilzentrum Rote Flora stattfinden solle und was nicht. Das Angebot, dies bei ausreichend devotem Verhalten ggf. auch mit den Nutzer_innnen stattfinden zu lassen, ist nichts anderes als ein Angriff auf das Projekt.
Man mag von der Roten Flora halten was man will. Angebote wie Sportgruppen, Proberäume, Voküs und Veranstaltungsräume gehören zur Angebotspalette eines Stadtteilzentrums. Rechtlich steht außer Frage das die Flora diesem Profil entspricht. Die gesamte, aufgeblasene Argumentation dient lediglich einer zugegebenermaßen recht professionell betriebenen Kampange, die seit Monaten versucht die Flora zu delegitimieren und zu einem historisch überlebten Projekt zu erklären.
Mindestens alle zwei Wochen erscheint mittlererweile ein Artikel in dem der Investor sich als "Besitzer der Roten Flora" zu Wort meldet und so tut als hätte er irgendetwas zur politischen Diskussion in der Stadt oder der Entwicklung der Roten Flora beizutragen. Meist werden in diesem Zusammenhang dann krude Thesen aufgeboten. Angefangen von antisemitischen Wirtschaftstheorien, über sein Bauchgefühl zur Flora und seine innovativen Gedanken zur Gesellschaft. Er versucht sich als Linker und "Investor mit Herz" darzustellen, dem nicht, wie so mancher Heuschrecke am Profit liege. "Zins und Zinseszins" seien die Geisel der Menschheit und er erwarte das die Flora Ideen entwickle gegen Finanzkrisen und Raubtierkapitalismus.
"Ich betrachte die Gesellschaft als eine Art Gesamtkörper - der Geldkreislauf vergleichbar mit dem Blutkreislauf. Den Zinseszins könnte man einem Krebsgeschwür gleichsetzen. Er unterliegt keinen natürlichen Wachstumsgesetzen, wirkt ungesund. Viele gesellschaftliche Missstände hängen davon entscheidend ab. Der Zinseszins stört die Gesellschaft, was irgendwann zum Kollaps führt."
http://www.abendblatt.de/hamburg/kommunales/article1185747/Besitzer-der-Roten-Flora-warnt-Randalierer.html
Dass Kretschmer nicht an der Abschaffung des Kapitalismus gelegen ist, liegt auf der Hand. Er will stattdessen einen sozial verträglichen Kapitalismus mit Sinn für die schönen Künste, Mozart und Händel, der in seinen Bilderwelten nahtlos an Gottfried Feder, einen Wirtschaftstheoretiker der NS-Propaganda anknüpft. Dieser forderte unter der Parole "Brechung der Zinsknechtschaft" die Verstaatlichung der Banken und die Abschaffung des Zinses. Das "schaffende Kapital" dient in dieser Logik Volk und Vaterland, während das "raffende Kapital", welches vor allem mit dem Judentum assoziiert wurde, rein egoistische Ziele verfolge. Wenn die Rote Flora ein Ort werden soll, wo sich nach Kretschmers Kraftortutopien solche Thesen zu einer linken Praxis weiterentwickeln, dann wäre dies in der Tat ein völliger Bruch mit der bisherigen Geschichte des Projektes.
Kretschmer mag die in der Flora praktizierte Abwendung vom "Volk" als "Fremdkörper" empfinden (Der Begriff wurde während des Nationalsozialismus in Abgrenzung zum "gesunden Volkskörper" geprägt der geschützt werden müsse - Ein Terminus der in seiner eliminatorischen Konsequenz direkt in der Shoa mündete).
In Wirklichkeit demonstriert es eine notwendig kritische und antifaschistische Haltung, angesichts solcher wiederkehrenden Ressentiments und Stereotypen. Was ein Stadtteilzentrum ist definieren die Menschen die es nutzen. Die Frage allerdings was eine Stadt ist die ihre Bewohner_innen als Fremdkörper betrachtet geht alle an.
Diese Auseinandersetzung spielt sich dabei an vielen Orten ab. Obdachlose, Migrant_innen, Angehörige der Drogenszene oder Gruppen von Jugendlichen gehören zu jenen mit denen wir uns solidarisieren. Das "Recht auf Stadt" beschreibt für uns im Kern nicht den Kampf um die Rechte von uns selbst oder von vergleichsweise privilegierten Kreativen oder Künstler_innen, sondern einen gemeinsamen Kampf mit allen die ökonomisch Benachteiligt sind und repressiv aus dem öffentlichen Raum gedrängt werden. Was im Schanzenviertel diskutiert und problematisiert wird, ist nicht die Rote Flora sondern etwas ganz anderes: Die Steigerung der Mieten, die Verschlechterung der Lebensqualität, die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen. Jene "Bürger" für die Kretschmer vorgibt sich einzusetzen und die er gegen die Flora auf die Barrikaden bringen will, sind schon lange damit beschäftigt gegen die ausufernde Gastronomie in der Susannenstraße aktiv zu werden oder dem Bezirk contra zu geben. wenn Kretschmer darauf hofft, dass hier irgendjemad auf ihn gewartet hätte, dann hat er sich gründlich verrechnet.
Schon seit dem Verkauf wird von Seiten der Flora betont, es gebe keine Veranlassung für Gespräche oder gar Verhandlungen mit Kretschmer. Das Projekt sieht sich weiterhin in einem Konflikt mit der Stadt um die Frage wie wird der städtische Raum verwertet. Es geht darum "der Ökonomisieriung und Privatisierung des öffentlichen Raumes eine Begriff von Gesellschaft entgegen zu stellen". Welcher Investor gerade mehr oder weniger große Luftschlößer in Szene setzt ist vergleichsweise nebensächlich. Der Status Quo der Flora ist nach wie vor der eines besetzten Zentrums, dass sich explizit gegen Standortpolitik und für solidarisches Zusammenleben einsetzt.
In den nächsten Monaten wird es notwendig sein die Auseinandersetzung auf ihren Kern, die Auseinandersetzung mit der Stadt, zurückzuführen. Erster Anlass und Hebel ist der aktuelle Angriff des Bezirkes auf das Projekt. Dieser hat über Bezirksamtsleiter Warmke-Rose erklärt mit dem Investor an einer neuen Nutzung des Gebäudes arbeiten zu wollen. An genau diesem Punkt besteht auch eine Schnittstelle zu anderen aktuellen Kämpfen. Sei es das Bernahard-Nocht-Quartier, das Gängeviertel oder Ikea, Stadtentwicklung wird über private Investoren abgewickelt und die politisch Verantwortlichen verstecken sich in neoliberaler Postmoderne, hinter Eigentumsverhältnissen und notwendigen Standortfragen. Wir hingegen stellen die Frage nach den gesellschaftlichen Realitäten, die eine solche Abschaffung des politischen und sozialen erst möglich machen. Weshalb die Autos brennen, die Polizeiwachen angegriffen werden und wieso im Schanzenviertel die Scheiben einfliegen. Denn auch dies ist unter den gegebenen Voraussetzungen ein wachsender Teil der Stadt.
Mensch darf gespannt was passiert, wenn gegen die Rote Flora mobil gemacht wird. Mag sein, dass das Projekt in einem solchen Verlauf an einem bestimmten Punkt physisch verloren geht. Was es für die radikale Linke als Bewegung darin zu gewinnen gibt, wiegt ungleich schwerer. Doch es steht ohnehin nicht so schlecht um die Zukunft der Flora, wie uns Abendblatt, Investor und Bezirk glauben machen wollen. Die Flora ist längst ein politisches Symbol über den Stadtteil und die Stadt hinaus geworden. Sicher werden sich massenhaft Menschen solidarisieren und das Projekt mit unterschiedlichen Aktionen unterstützen. Wenn es der Flora gelingt, sich in dieser Auseinandersetzung inhaltlich von der zwangsläufig leeren Hülle der Symbolhaftigkeit lösen und ein Bewegungsort über das Projekt hinaus zu werden, kann sie zu einem Flächenbrand werden dessen politisches Gewicht neoliberale Stadtentwicklungskonzepte und ökonomische Standortideologien in die Defensive zwingt.
Quellen:
http://www.abendblatt.de/hamburg/kommunales/article1268313/Rote-Flora-Der-Eigentuemer-setzt-die-Autonomen-unter-Druck.html
http://www.abendblatt.de/hamburg/article1268312/Wann-endet-Ihre-Geduld-mit-den-Rot-Floristen-Herr-Kretschmer.html
Man mag von der Roten Flora halten was man will. Angebote wie Sportgruppen, Proberäume, Voküs und Veranstaltungsräume gehören zur Angebotspalette eines Stadtteilzentrums. Rechtlich steht außer Frage das die Flora diesem Profil entspricht. Die gesamte, aufgeblasene Argumentation dient lediglich einer zugegebenermaßen recht professionell betriebenen Kampange, die seit Monaten versucht die Flora zu delegitimieren und zu einem historisch überlebten Projekt zu erklären.
Mindestens alle zwei Wochen erscheint mittlererweile ein Artikel in dem der Investor sich als "Besitzer der Roten Flora" zu Wort meldet und so tut als hätte er irgendetwas zur politischen Diskussion in der Stadt oder der Entwicklung der Roten Flora beizutragen. Meist werden in diesem Zusammenhang dann krude Thesen aufgeboten. Angefangen von antisemitischen Wirtschaftstheorien, über sein Bauchgefühl zur Flora und seine innovativen Gedanken zur Gesellschaft. Er versucht sich als Linker und "Investor mit Herz" darzustellen, dem nicht, wie so mancher Heuschrecke am Profit liege. "Zins und Zinseszins" seien die Geisel der Menschheit und er erwarte das die Flora Ideen entwickle gegen Finanzkrisen und Raubtierkapitalismus.
"Ich betrachte die Gesellschaft als eine Art Gesamtkörper - der Geldkreislauf vergleichbar mit dem Blutkreislauf. Den Zinseszins könnte man einem Krebsgeschwür gleichsetzen. Er unterliegt keinen natürlichen Wachstumsgesetzen, wirkt ungesund. Viele gesellschaftliche Missstände hängen davon entscheidend ab. Der Zinseszins stört die Gesellschaft, was irgendwann zum Kollaps führt."
http://www.abendblatt.de/hamburg/kommunales/article1185747/Besitzer-der-Roten-Flora-warnt-Randalierer.html
Dass Kretschmer nicht an der Abschaffung des Kapitalismus gelegen ist, liegt auf der Hand. Er will stattdessen einen sozial verträglichen Kapitalismus mit Sinn für die schönen Künste, Mozart und Händel, der in seinen Bilderwelten nahtlos an Gottfried Feder, einen Wirtschaftstheoretiker der NS-Propaganda anknüpft. Dieser forderte unter der Parole "Brechung der Zinsknechtschaft" die Verstaatlichung der Banken und die Abschaffung des Zinses. Das "schaffende Kapital" dient in dieser Logik Volk und Vaterland, während das "raffende Kapital", welches vor allem mit dem Judentum assoziiert wurde, rein egoistische Ziele verfolge. Wenn die Rote Flora ein Ort werden soll, wo sich nach Kretschmers Kraftortutopien solche Thesen zu einer linken Praxis weiterentwickeln, dann wäre dies in der Tat ein völliger Bruch mit der bisherigen Geschichte des Projektes.
Kretschmer mag die in der Flora praktizierte Abwendung vom "Volk" als "Fremdkörper" empfinden (Der Begriff wurde während des Nationalsozialismus in Abgrenzung zum "gesunden Volkskörper" geprägt der geschützt werden müsse - Ein Terminus der in seiner eliminatorischen Konsequenz direkt in der Shoa mündete).
In Wirklichkeit demonstriert es eine notwendig kritische und antifaschistische Haltung, angesichts solcher wiederkehrenden Ressentiments und Stereotypen. Was ein Stadtteilzentrum ist definieren die Menschen die es nutzen. Die Frage allerdings was eine Stadt ist die ihre Bewohner_innen als Fremdkörper betrachtet geht alle an.
Diese Auseinandersetzung spielt sich dabei an vielen Orten ab. Obdachlose, Migrant_innen, Angehörige der Drogenszene oder Gruppen von Jugendlichen gehören zu jenen mit denen wir uns solidarisieren. Das "Recht auf Stadt" beschreibt für uns im Kern nicht den Kampf um die Rechte von uns selbst oder von vergleichsweise privilegierten Kreativen oder Künstler_innen, sondern einen gemeinsamen Kampf mit allen die ökonomisch Benachteiligt sind und repressiv aus dem öffentlichen Raum gedrängt werden. Was im Schanzenviertel diskutiert und problematisiert wird, ist nicht die Rote Flora sondern etwas ganz anderes: Die Steigerung der Mieten, die Verschlechterung der Lebensqualität, die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen. Jene "Bürger" für die Kretschmer vorgibt sich einzusetzen und die er gegen die Flora auf die Barrikaden bringen will, sind schon lange damit beschäftigt gegen die ausufernde Gastronomie in der Susannenstraße aktiv zu werden oder dem Bezirk contra zu geben. wenn Kretschmer darauf hofft, dass hier irgendjemad auf ihn gewartet hätte, dann hat er sich gründlich verrechnet.
Schon seit dem Verkauf wird von Seiten der Flora betont, es gebe keine Veranlassung für Gespräche oder gar Verhandlungen mit Kretschmer. Das Projekt sieht sich weiterhin in einem Konflikt mit der Stadt um die Frage wie wird der städtische Raum verwertet. Es geht darum "der Ökonomisieriung und Privatisierung des öffentlichen Raumes eine Begriff von Gesellschaft entgegen zu stellen". Welcher Investor gerade mehr oder weniger große Luftschlößer in Szene setzt ist vergleichsweise nebensächlich. Der Status Quo der Flora ist nach wie vor der eines besetzten Zentrums, dass sich explizit gegen Standortpolitik und für solidarisches Zusammenleben einsetzt.
In den nächsten Monaten wird es notwendig sein die Auseinandersetzung auf ihren Kern, die Auseinandersetzung mit der Stadt, zurückzuführen. Erster Anlass und Hebel ist der aktuelle Angriff des Bezirkes auf das Projekt. Dieser hat über Bezirksamtsleiter Warmke-Rose erklärt mit dem Investor an einer neuen Nutzung des Gebäudes arbeiten zu wollen. An genau diesem Punkt besteht auch eine Schnittstelle zu anderen aktuellen Kämpfen. Sei es das Bernahard-Nocht-Quartier, das Gängeviertel oder Ikea, Stadtentwicklung wird über private Investoren abgewickelt und die politisch Verantwortlichen verstecken sich in neoliberaler Postmoderne, hinter Eigentumsverhältnissen und notwendigen Standortfragen. Wir hingegen stellen die Frage nach den gesellschaftlichen Realitäten, die eine solche Abschaffung des politischen und sozialen erst möglich machen. Weshalb die Autos brennen, die Polizeiwachen angegriffen werden und wieso im Schanzenviertel die Scheiben einfliegen. Denn auch dies ist unter den gegebenen Voraussetzungen ein wachsender Teil der Stadt.
Mensch darf gespannt was passiert, wenn gegen die Rote Flora mobil gemacht wird. Mag sein, dass das Projekt in einem solchen Verlauf an einem bestimmten Punkt physisch verloren geht. Was es für die radikale Linke als Bewegung darin zu gewinnen gibt, wiegt ungleich schwerer. Doch es steht ohnehin nicht so schlecht um die Zukunft der Flora, wie uns Abendblatt, Investor und Bezirk glauben machen wollen. Die Flora ist längst ein politisches Symbol über den Stadtteil und die Stadt hinaus geworden. Sicher werden sich massenhaft Menschen solidarisieren und das Projekt mit unterschiedlichen Aktionen unterstützen. Wenn es der Flora gelingt, sich in dieser Auseinandersetzung inhaltlich von der zwangsläufig leeren Hülle der Symbolhaftigkeit lösen und ein Bewegungsort über das Projekt hinaus zu werden, kann sie zu einem Flächenbrand werden dessen politisches Gewicht neoliberale Stadtentwicklungskonzepte und ökonomische Standortideologien in die Defensive zwingt.
Quellen:
http://www.abendblatt.de/hamburg/kommunales/article1268313/Rote-Flora-Der-Eigentuemer-setzt-die-Autonomen-unter-Druck.html
http://www.abendblatt.de/hamburg/article1268312/Wann-endet-Ihre-Geduld-mit-den-Rot-Floristen-Herr-Kretschmer.html
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Ergänzungen
wie auch immer
lasst euch doch nicht von dem kretschmer provozieren.der hört schon auf wenn er merkt das er mit seiner medieninitiative nicht weiterkommt.
Rote Flora
Aber auf jedenfall ist hier im Ruhrgebiet die Flora bekannter als die Köpi,selbst
unpolitische Menschen,haben schon mal hier von der Flora gehört.
Und wenn Die tatsächlich geräumt werden soll,sollte sich die Hamburger Polizei&Feuerwehr
auf einige Überstunden einstellen.
Ich denke, da ist ein enormes Potenzial an Mensch, die auf grund der Flora extra nach Hamburg kommen würden.
Also macht ne vernüftige Mobi und es wird da im Norden abgehen:D
kretschmer
samstag 28.11.bambule!
Erklärung der Roten Flora 2009-11-04
Die Rote Flora ist seit November 1989 bis heute besetzt. Sie ist ein aktiv gestalteter nicht kommerzieller Raum, Treffpunkt zahlreicher Initiativen, Gruppen und Einzelpersonen der radikalen Linken und ein wichtiger Ort politischer Gegenöffentlichkeit.
Das Projekt hat sich in den letzten 20 Jahren in verschiedensten Politikfeldern engagiert wie u.a. der Frage von Stadtteilentwicklung und Gentrification, gegen die Kommerzialisierung des öffentlichen Raumes, gegen das Kontroll- und Ausschlussregime neoliberaler Sicherheitspolitik, der Auseinandersetzung um Globalisierung und Diskussion um eigene politische Inhalte und Organisierungen. Daran hat der Verkauf im März 2001 – der damals ohne unser Wissen und Zutun vollzogen wurde – durch die Stadt an Klausmartin Kretschmer nichts geändert.
Der Fortbestand der Roten Flora hängt wie in den letzten 20 Jahren allein von dem Engagement der Nutzer_innen und aller anderen Gruppen bzw. Menschen ab, die sich (kritisch-)solidarisch dem Haus verbunden fühlen.
Wir haben Kretschmer vor knapp 9 Jahren weder darum gebeten, die Flora zu kaufen, noch sind wir an seinen Ansichten zu politischen Inhalten und zur Arbeit der Roten Flora auch nur im geringsten interessiert. Kretschmer fehlt jede politische Legitimität, sich im Zusammenhang mit der Existenz der Roten Flora anzumaßen, über unsere Zukunft zu entscheiden. Kretschmer ist kein Gesprächspartner für uns. Er ist nicht der liberale und uneigennützige „Kulturinvestor“, der er zu sein vorgibt. Er verdient sein Geld mit Immobilien – aber er wird wie jeder andere auch keinen Cent mit der Roten Flora verdienen!
Wir werden jeden Versuch Kretschmers, das Projekt Rote Flora anzugreifen oder gar beenden zu wollen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln politisch und praktisch verhindern.
Kretschmer hat über die möglichen Folgen einer „brennenden Flora“ nach einer Räumung für Hamburg herum phantasiert – wir empfehlen ihm dringend, sich für diesen Fall auch Gedanken über den unversehrten Fortbestand seiner eigenen Projekte zu machen.
Rote Flora bleibt!
es lebe die Kultur !!!
Er ist unsachgemäß, hoch subjektiv, ja sogar persönlich gehalten.
Es ist widerlich und gleichzeitig auch verdammt traurig, dass die breite Bevölkerung immer wieder solchen Hetze schlucken muss.
Die rote Flora ist ein besetztes Haus, welches aus den Straßen und Wiederstandskämpfen hervor gegangen ist.
Wie kann sich ein Herr Investor, der weil er wirtschaftlich "überlegen" ist oder sich so darstellt, herraus nehmen die Fakten so zu drehen, als würde die Flora erst radikal werden. Hätte er sich doch früher darüber schlau gemacht welch eine "Immobilie" er sich dort aneignet.
Denn eines ist ja wohl klar, es ist mehr als nur ein Haus.
Die Flora schafft Strukturen für politische, wie auch freizeitliche Gestaltung im unkommerziellen bereich. Und es sind nicht nur Linke herzlich eingeladen diese Freiräume zu nutzen, sonder auch Oma Erna von Nebenan kann und sollte gern mal auf ne Vokü vorbei schauen.
Das Statment von Kretschmer ist schmierig und ekelhaft, da er sich der Boulevard Presse anbiedert und anscheinen überhaupt keine Ahnung vom geschichtlichem Kontext dieses Viertels besitzt.
Denn auch die Krawalle gehören schon immer zum Schanzenviertel, so wie die in
Berlin- Kreuzberg und das sollte auch so bebehalten werden.
Außerdem sehe ich die Krawalle auch als weiteres Protestzeichen gegen die dort, im Kiez vorangetriebene Stadtumstrkturierung.
Und wenn es den netten Herren Investoren nicht passt, dann sollte er und seines Gleichen, sich doch einfach nen anderes Viertel oder besser gleich ne andere Stadt zum investieren suchen.
fette Solidarität an die rote Flora,
auf das die Geldgeier unsere subkulturellen Freiräume nie klein bekommen werden.
phantomdebatte
habe das auch schon im vorherigen thread gepostet: dieser artikel beleuchtet eine andere seite (bemerkenswert: das cdu-zitat). na, diese gesinnung kann sich natürlich schnell ändern...
http://www.abendblatt.de/hamburg/kommunales/article1261758/Phantomdebatte-um-die-Rote-Flora.html
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
solivokü am samstag
Die Tierbefreiungs-Soli-Vokü im Knallhart präsentiert:
Wie immer findet die Vokü um 20 Uhr statt. Nach dem Essen wird der Film
“In Prison My Whole Life” über
den politischen Gefangenen Mumia Abu-Jamal gezeigt.
Weiter Infos zum Film:
http://mumia-hoerbuch.de/buecherfilme.htm#filme
http://www.inprisonmywholelife.com
Café Knallhart(ex-)HWP, Erdgeschoß
Von Melle Park 9
Hamburg/Uni Campus
In der Nähe der Grindelallee
weitere Infos Vokü: http://hamburg.antispe.org/voku
Titel der Ergänzung
"in seinen bilderwelten anknüpft an" ... knallharte beweisführung. Vielleicht sollte man auch alle menschen, die "in der selben stadt geboren sind wie" oder "den selben Nachnamen haben wie" verrfolgen?
Tut mir leid, der artikel hier liest sich so wie "In der flora sind nur noch antideutsche Spinner, die konstruiert Leute anpissen" (wobei kretschmer es ja sogar verdient hätte, dazu braucht man keine NS-Vergleiche) und so verschenkt die Flora jegliche Solidarität. Für egotronic bau ich keine Barrikade. Vielleicht gibts ja auch noch normale FloranutzerInnen, wenn die hier was posten motiviert das bestimmt viele leute, zur Verteidigung der Flora aktiv zu werden.
sonst geh ich halt ins centro...
Guter Artikel
"Doch es steht ohnehin nicht so schlecht um die Zukunft der Flora, wie uns Abendblatt, Investor und Bezirk glauben machen wollen. Die Flora ist längst ein politisches Symbol über den Stadtteil und die Stadt hinaus geworden. Sicher werden sich massenhaft Menschen solidarisieren und das Projekt mit unterschiedlichen Aktionen unterstützen. Wenn es der Flora gelingt, sich in dieser Auseinandersetzung inhaltlich von der zwangsläufig leeren Hülle der Symbolhaftigkeit lösen und ein Bewegungsort über das Projekt hinaus zu werden, kann sie zu einem Flächenbrand werden dessen politisches Gewicht neoliberale Stadtentwicklungskonzepte und ökonomische Standortideologien in die Defensive zwingt."
Das ist doch ne Perspektive, mit der man was anfangen kann! Ich denke, es ist durchaus an der Zeit, mit dem Aufbau einer Drohkulisse zu beginnen, um klar zu machen, was dieser Stadt blüht, wenn man den Laden räumen sollte...
Gleichzeitig hoffe ich, dass die in der Flora aktiven Leute in der aktuellen Auseinandersetzung anfangen, sich und die Flora zu einer breiteren linken Bewegung hin zu öffnen. Das wäre nicht nur im sinne der Verteidigung strategisch klug, sondern auch politisch sinnvoll und ist längst überfällig.
Die Flora 2010ff als offenerer Ort pluraler und zugleich radikaler linker Politik und Kultur - das wär doch mal was!
@Dein Name
Im Moment bist du hier der einzige, der "konstruiert anpisst". Außerdem ist Deine Behauptung "In der flora sind nur noch antideutsche Spinner" sowas von haltlos!
Wie wärs, wenn Du mal von Deinem "Antiimp vs. "Antideutsch"-Film runterkommst? Und wenn Dir was an bestimmten Meinungen/Strukturen i.d. Flora nicht passt, geh aufs Plenum. Sich in der Indy-Anonymität und behauptungen Aufstellen kann jeder. Hat man ja auch in letzter Zeit, gerade wenns um die Flora geht, zur Genüge mitbekommen.
Seit wann kein Stadtteilzentrum??
Hamburg und so
Solidarität mit der Flora.
leider wahr
Back in the days of wisdome
Was im Gängeviertel versucht wird politisch in Funktionen der Verwertbarkeit zu bringen, hat in der Schanze um die 'Rote Flora' bisher nicht geklappt. Gut! Das das Schanzenviertel an Bewegungen momentan scheitert, hat insbesondere andere Stadtteile als Alternativen auf den Zug der politischen Praxis gebracht. Es ist äußerst wichtig den Hamburger Medien zu zeigen, das militante Politik sich nicht auf die Innenstadt begrenzen tun wird. Auch wenn die 'Rote Flora' in der Realschul-Kakophonie um 'Borderline-Syndrom' und 'bash' um Kaufkraft gg. Verwaltung sich nicht ausnehmen kann, hat die Charme um so viele Veranstaltungen immer noch den Flair, den die Besetzung um 1989, also vor zwanzig Jahren, zum Ziele die sozial-psychisch Randständigen zu bündeln und mit Büchern und/oder wirklich wichtigen Theorien zu unterfüttern.
Okay,..die Politik im Stadtteil hat nur noch zum großen Teil den Gehalt um bangende Studies und Semantik divergierender Interessen im Schanzen-viertel ergo St.Pauli, aber Leute, die Zeit wo Solidarität praktisch werden wird,ist es angebracht mal 'offener' mit den ewig selben Problem in der Innenstadt um Zuzug alle halbe Jahre im Schwung um Universitätsanfang und Vergnügungssucht ...
Das Gemäuer ist 'alt' - der Freiraum um Stadtteilpolitik wird ewig den (post-)modernen Trend in diversen Türmen der Macht zu diktieren haben.
aus, vorbei.
@ leider wahr
finger weg
franz
es wird sich auf ein feindbild (wahlweise auf antiimps ode antid) eingeschossen und an diesem wird sich dann nach allen kräften und belieben abgearbeitet. so weit so schlecht, käme nicht hinzu, dass man schon beim lesen dieses infantilen gebrabbels merken würde, dass die betreffenden schreiberlinge nicht einmal ansatzweise um die positionen ihrer ideologischen gegenüber bescheid wissen. copy und paste wissen, in einem wikipedia slang wiedergegeben, garniert mit geltungssucht und distinktionsbedürfnis...
reflektion -eigenreflektion- ? nein! warum auch...
lesen und diskutieren (auch konträrer positionen) - mal ganz ohne beleidigungen? ach, mumpitz...
argumente und inhaltliche substanz, statt... geschenkt!
indymedia verkümmert zu einer plattform für leute mit freizeitüberschuß gepaart mit profilierungssucht. deshalb: bitte sofort schließen oder andere lösungsvorschläge erarbeiten, wie man dieses e-trolle herr wird.
für weniger freiheit und mehr kontrolle!
Flora muss bleiben sich wandeln
Wir dürfen uns nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Herr Kretschmer ist für mich wie jeder andere ein Spekulant der nur aufs Geld aus ist. Die Flora besteht seit 20 Jahren und ist mittlerweile auf dem besten Wege räumungsbedroht zu sein. Es gilt einen Konsenz mit der Stadt zu finden. Mit eben jener wurde in den letzten 20 Jahren mehr oder weniger gut zusammengearbeitet und es wird auch die nächsten 20 Jahren klappen. WEnn wir uns auf unsere Stärken konzentrieren und tragfähige Konzepte für die Nutzung der Flora vorlegen. Noch ist absolut gar nichts verloren es gilt nur aufzupassen das einem das gewonnene Haus nicht aus den Fingern gleitet. Für mich persönlich kommt auch kein Alternativstandort zur Flora in Frage.
Genau wie die Liebig 14 und Flora bleiben wir alle. Auch werden wir uns neue Zentren erkämpfen und geraubte in neuen Häusern neu erschaffen. Soziales Zentrum Norderstedt wieder erschaffen!
oh je
das problem zeichnete sich bereits in der stellungnahme der flora zum innerlinken szenestreit von 2004 ab
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/roteflora/texte/antisemitismus.html wo man auf appeasment mit der linken mitte gehen wollte in dem man die vermeintlichen extremitäten zweier verfeindeter lager "anti-d" und "anti-imp" gleichsam in die kritik nahm und nicht erkannte, dass man damit auf dem besten weg war dem neu aufkommenden neokonservatismus den weg zu ebnen.
in konsequenz dessen wird für die verteidigung der flora nicht das notwendige potenzial zu mobilisieren sein und die räumung wird mehr oder weniger widerstandsfrei ablaufen. das ist eben der zeitgeist. bin schon gespannt was danach kommt ;-)
dass
p.s. um welche sportangebote handelt es sich in dem text?
Kretschmar ist nen Arsch
Natürlich braucht mensch Kretschmar seinen Pseudo Antikapitalismus aber nicht abkaufen und eine Reformperspektive ist nicht mit autonomer emanzipatorischer Politik zu Vergleichen. Trotzdem ist nicht jeder gleich ein Arsch oder Nazi nur weil er Zinsen in Frage stellt.
Freiräume erkämpfen hier und überall.
Solidarität
http://altepost.blogsport.de/