Rote Flora - Das Ende der Duldung?

S. Ruhrberg 13.11.2009 13:42 Themen: Freiräume
Wenn sich die Rote Flora nicht zu einem Stadtteilzentrum für alle entwickelt, will der Investor Klausmartin Kretschmer neue Nutzer suchen.
Der Investor Klausmartin Kretschmer scheint Ernst zu machen, wie man in dem heutigen Hamburger Abendblatt lesen konnte. Der letzte "Störfaktor" in dem Schanzenviertel soll anscheinend weichen. Scheinheilig reicht Kretschmer den Rotfloristen die Hand. Angeblich will er nicht verkaufen und falls es mit den Floraleuten nicht funktionieren sollte ein gemeinnütziges Stadtteilzentrum zu unterhalten, wird er sich andere Nutzer suchen. Wahrscheinlich würde das auf eine kommerziele Nutzung hinauslaufen ala Pferdestall GmbH. Fazit, es würde so oder so auf eine Räumung hinauslaufen. Er hat Zeit und kann warten, schließlich steigen die Grundstückspreise noch in der Schanze.

Hier der Artikel aus dem Hamburger Abendblatt in gewohnter Springerhetze:

Hamburg. Der Eigentümer der Roten Flora, Klausmartin Kretschmer, hat sich an den Bezirk Altona gewandt, um aus der Immobilie ein gemeinnütziges Stadtteilzentrum zu machen. Beide sind sich einig, dass die heutigen autonomen Nutzer die Bedingungen des Kaufvertrags nicht erfüllen. Sollten die Rot-Floristen sich nicht an der Erfüllung des Vertrags beteiligen, will Kretschmer die Duldung beenden und gemeinsam mit Bezirksamtsleiter Jürgen Warmke-Rose andere Nutzer suchen. Sowohl Bezirk als auch der Eigentümer sehen das Projekt heute als nicht gelungen an. Das erklärten sie in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt.
Kretschmer betont jedoch, auf die Rot-Floristen zugehen und sie an einem Neuanfang beteiligen zu wollen. Einen Verkauf plane der Investor nicht, so Kretschmer. Klausmartin Kretschmer (51) kaufte im Jahr 2001 die besetzte Rote Flora von der Stadt zum "politischen Preis" von 370 000 Mark, weil die Stadt sich eine Beruhigung erhoffte. Diese trat auch kurzfristig ein, und das Wort "Rote Flora - tote Flora" machte die Runde. Bis im Umfeld der Flora wieder Gewalt ausbrach.
Der heutige Knackpunkt ergibt sich aus dem Kaufvertrag, der dem Abendblatt vorliegt: Darin ist festgelegt, ein gemeinnütziges Stadtteilzentrum für alle Bürger einzurichten. Als Betreiber dieses Stadtteilzentrums waren im Jahr 2001 die geduldeten Rot-Floristen gedacht, die dazu das Gebäude bis heute unentgeltlich nutzen.

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Ergänzungen

Lustig....

n.n. 13.11.2009 - 14:35
Kretschmer scheint zu merken, dass eine brachiale Nummer einer "brennenden Flora", mit der er vorletzte Woche in der Presse hausieren ging, wohl doch nicht so zieht. Die Stadtteilkulturnummer ist jedenfalls genau der alte Hut, mit dem 1992/93 der Hamburger Senat in den damaligen Verhandlungen mit/gegen die Flora gescheitert ist. Man merkt daran, dass Kretschmer keine blassen inhaltlichen Schimmer vom Thema "Stadtteilkultur" hat. Mit der Nummer wird er jedenfalls den Laden nicht platt machen können. Übrigens ist der Typ sowie schizophren, denn während er hier in Hamburg die Flora disst, ist er auf der Architektur-Biennale in Sao Paulo/Brasilien mit einem Beitrag vertreten, in dem er so tut, als wenn er aktuell irgendwelche Aktien an der Flora hätte (www.cidade-para-todos.de).

Phantomdebatte

Phantom 19.11.2009 - 02:03

dieser artikel sieht das ganze von einer etwas anderen seite:

 http://www.abendblatt.de/hamburg/kommunales/article1261758/Phantomdebatte-um-die-Rote-Flora.html

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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