[Aachen] Hörsaal besetzt :)

wir_nehmen_nur_was_uns_gehört! 13.11.2009 06:24 Themen: Bildung Freiräume Soziale Kämpfe Weltweit
Hörsaal Fo3 (Kármán-Auditorium) der RWTH Aachen besetzt +++ offenes Plenum +++ Workshops und Arbeitsgruppen +++ KOMMT VORBEI! :)
Gestern, am 12.11. hatte die Fachschaft Philisophie (7/1) an der RWTH Aachen zu einer Sondervollversammlung für alle Studierenden und anderen Interessierten eingeladen. Das Thema lautete “Bundesweiter Bildungsstreik - Was tun wir an der RWTH?” Die Antwort auf diese Frage ließ nicht lange auf sich warten. Die anwesenden Menschen, darunter Studierende, Schüler_innen und andere Interessierte, beschlossen, das Plenum auf unbestimmte Zeit zu verlängern, um einen öffentlichen Raum zu schaffen für Diskussionen, Debatten und Diskurse. Jede_r kann und soll vorbeikommen und sich an den Diskussionen beteiligen oder auf andere Art und Weise einbringen.
Das "verlängerte Plenum" (umgangssprachlich auch "Besetzung" genannt) steht im Zusammenhang mit den globalen Bildungsprotesten. Alleine im deutschsprachigen Raum sind bereits mehr als 20 Unis besetzt worden. Die Besetzer_innen fordern u.a. die Abschaffung der Studiengebühren, sowie eine Änderung des Bachelor/Master-Systems. Einige gehen einen Schritt weiter und setzen die Misere des Bildungssystems in Zusammenhang mit der herrschenden auf Profit basierenden Wirtschafts"ordnung" (umgangssprachlich auch "Kapitalismus" genannt) und stellen diese grundsätzlich in Frage.

Besetzung nennt Ihr unerhöhrt...
...wir nehmen nur was uns gehört!

Die Unis den Studis!
Die Schulen den Schüler_innen!
Die Kindergärten den Kindern!
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Ergänzungen

Direktor solidarisiert sich mit Besetzung!

Kapitalismus war schon als Kind scheiße! 13.11.2009 - 23:30
Soeben hat sich der Direktor der RWTH Ernst Schmachtenberg in einer mehr oder weniger spontanen Rede mit der Besetzung und den Anliegen der Besetzer_innen solidarisiert. Allerdings merkte er an, die Besetzer_innen müssten Verständnis dafür haben, dass der Handlungsspielraum der Hochschule durch gesetzliche Regelungen beschränkt sei und keine grundlegenden Veränderungen möglich seien. Zudem tätigte Herr Schmachtenberg einige Aussagen, die einige Zuhörer_innen durchaus kritisch sahen, beispielsweise, dass Wettbewerb (zwischen Hochschulen) um "gute" Bildung nichts per se Schlechtes sei und wir "im Kapitalismus leben und daran erst einmal nichts zu ändern ist" (sinngemäßes Zitat).

Feature zu den allgemeinen Entwicklungen:

Expropriateur 14.11.2009 - 10:53

Mobilisierungsvideo zum Bildungsstreik

- 16.11.2009 - 14:19

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Spalter raus

Seppi 13.11.2009 - 13:47
Naja...Deutschland Blumenkindern passt aber auch nicht.

Wobei ich tatsächlich auch den Satz "Die Unis den Studenten" als diskiminierend betrachte. Wer die Vörgänge in Österreich beyond twitter verfolgt weiß, dass es um mehr geht, darum wurden auch alle BND-Praktikanten zu Extraschichten verdonnert, wie in den letzten Tagen in der HU zu sehn war, deshalb brauchen wir da aufgeklärte Kräfte die auch mal das Mikro ergreifen wollen.

Selbstverständlich sollte eine Universität prinzipiell für alle Gruppen offen sein die meinen dort etwas lernen zu wollen, selbst Ideen zu verbreiten oder sonst irgendwie an sozialen, öknonomischen und kulturellen Gestaltungsprozessen mitwirken möchten.

Ich war daher schockiert als sich im 20h Plenum der HU am 12.11. 4 Jurastudenten aus besseren oder eingebildet besseren Verhältnissen hingestellt haben und meinte das es doch besser währe die konkreten Forderungen auf die Studienbedingunen zu reduzieren anstatt das System zu hinterfragen. Da kam dann am Abend keine Ruhe mehr in den Saal.

Da sind auch Die Verschwöungswissenden schon weiter:

 http://www.youtube.com/watch?v=o0x8_DlnDCE

Alles natürlich kein Grund weiterhin zuhause mit einem Einkaufswagen oder einem Fernseher auf dem Kopf rumzusitzen anstatt den Widerstand zu unterstützen.

ja sag ich auch

ziegenzuechter 13.11.2009 - 15:45
ja krass, was du meinst ueber diese jurastudenten und deren (aus ihrer sicht verstaendlichem) reduzieren des problems auf einzelne themen der hochschule; (und somit ausklammerns der gesellschaftlichen ursachen) habe ich hier schon bei "hochschulbesetzungen in der brd" (oder so aehnlich heisst das thema wohl) kritisiert.
danach wurde ich dann "agitator einer ueberbauhaften maoistischen splittergruppe" genannt
na ja

...die uni den studis

xxx 13.11.2009 - 17:22
Grundsätzlich ist die Forderung, selbstverwaltete Institutionen duch die dort lebenden und arbeitenden Menschen richtig und notwendig. Bei der Aufzählung (auf den bescheuerten ..tschland-Vergleich muss man nun wirklich nicht eingehen) fehlen mir allerdings die an den jeweiligen Institutionen Beschäftigten. Also eher die Unis denen die dort leben und arbeiten (läuft auf eine Viertelparität und weitgehende Autonomie auf basisdemokratischer Grundlage hinaus), die Schulen den Schüler_innen und Lehrer_innen (wäre doch mal was eine Schule mit Drittelparität, Eltern-Schüler_innen-Lehrer_innen oder gar eine Viertelparität, wo dann die dort Beschäftigten hinzukämen, zumindest in den sie betreffenden Themen). An Kindergärten sieht es wohl etwas anders aus, da Kinder bei aller notwendigen Freiheit auch gewisse Grenzen benötien. Da wäre dann eher wichtig, wie die Kinder an den Regelsetzungen beteiligt würden. Auch braucht es eine bessere Koordination der Erzieher_innen und Eltern auf einer vertrauensvollen, angenehmen Basis....

....wenn dann das ganze dann nicht nur auf Optimierung der zu schaffenden Arbeitskraft ausgerichtet, sondern auf eine emanzipatorische Bildung für kritische Menschen, ja dann......:-)....

solidarische Grüße an alle Aktivistas!

Für Solidarität und Freie Bildung!