Neuer Atommüll für Ahaus genehmigt !!

SOFA Münster 11.11.2009 17:17 Themen: Atom Ökologie
Heute hat die Bezirksregierung Münster die Einlagerung von "Betriebs- und Stilllegungsabfällen aus deutschen Kernkraftwerken" nach Ahaus genehmigt. Die Anti-Atom-Initiativen im Münsterland rechnen damit, dass vor allem stark verstrahlter und sperriger Problem-Atommüll nach Ahaus soll, den die jeweiligen AKWs gerne loswerden wollen. Auch sollen die Transporte den Weg für 152 Castoren aus Jülich und 150 Kokillen aus La Hague nach Ahaus öffnen und der Bevölkerung eine sichere Entsorgung von Atommüll vorgegaukelt werden. Gegen diese Atompläne findet am 15. November um 14 Uhr in Ahaus eine Demo statt!
Das Genehmigungsverfahren für den Atomschrott lief drei Jahre lang unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Bezirksregierung Münster sagt auch jetzt nicht, aus welchen AKWs die z. T. stark verstrahlten Anlagenteile etc. kommen soll. Die Menge und der tatsächliche Grad der Verstrahlung ist ebenfalls geheime Verschlusssache. Angekündigt wurden "Bauschutt, Papier, Putzlappen, Metallschrott sowie ausgebaute Anlagenteile", die für 10 Jahre nach Ahaus sollen, bevor sie im geplanten Endlager Schacht Konrad eingelagert werden sollen.

Die enorme Spannnbreite der Pauschal-Genehmigung soll die Gefährlichkeit der Transporte verschleiern. Warum sollen Papier und Putzlappen überhaupt nach Ahaus? Verstrahltes Papier??? Das ist Quatsch - es geht um stark verstrahlten sperrigen Problem-Atommüll, der laut einer Erklärung der Bezirksregierung von 2007 sogar "unverpackt oder in Folie verpackt" transportiert werden darf. Da rollt einiges auf uns zu.

Als Absender kommen u. a. die stillgelegten NRW-Reaktoren Jülich und Würgassen in Frage. Jülich schon allein deshalb, weil von dort ja auch die 152 Castoren kommen sollen, für die im Oktober ebenfalls ein Genehmigungsantrag beim BfS gestellt wurde. Und dann warten da noch die 150 Kokillen aus La Hague ... Ahaus soll nach 17 Betriebsjahren endgültig zugemüllt werden.

Genehmigt wurden Straßen- und Schienentransporte - wir fürchten, dass der erste Transport schon in den nächsten Tagen, auf jeden Fall aber vor Weihnachten, rollen soll!! Und die Polizei übt schon seit längerem intensiv mit Probe-Castoren und Hubschraubern etc. für die Einlagerung. Deshalb kann es nun sehr schnell gehen.

Die jetzigen Transporte sollen massiven Druck aufbauen, dass der Schacht Konrad "ab 2014" (Bezirksregierung) in Betrieb gehen soll, obwohl dort - wie überall - eine sichere Endlagerung überhaupt nicht möglich ist.

Und: Mit der jetzigen Genehmigung verschaffen sich Schwarz-Gelb und die Atomindustrie einen bequemen "Entsorgungsnachweis", der bei den geplanten Laufzeitverlängerungen dann aus der Tasche gezogen wird - als Beleg, dass die Entsorgung in Deutschland doch geregelt ist und deshalb die AKWs munter weiter laufen können.

Es geht also um weit mehr als nur um Atomschrott nach Ahaus. Bei diesem Wahnsinn machen wir nicht mit!

Kommt deshalb am 15. November nach Ahaus und geht mit den regionalen Anti-Atom-Gruppen um 14 Uhr auf die Straße!! Auftakt-Kundgebung ist am Bahnhof in Ahaus, danach geht es durch die Innenstadt zum Rathaus! Wir werden diese Atommüllschieberei nicht hinnehmen!

Die Initiativen im Münsterland brauchen eure Hilfe!!

Atomtransporte nach Ahaus und anderswo stoppen - Atomausstieg jetzt !!
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Ergänzungen

Zieht euch warm an, wir kommen

Autonome Gruppen 11.11.2009 - 19:20
Wir werden am Sonntag in Ahaus sein.

"Mehrere Transporte pro Woche"

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen 12.11.2009 - 12:44
Die Presse meldet heute, dass "mehrere Atomtransporte pro Woche" nach Ahaus geplant sind. Ein heißer Kandidat als Absender für den Atommüll ist das Kernforschungszentrum Jülich, wo der ganze Atommüll möglichst rasch weggekarrt werden soll. Nach BfS-Angaben lagern dort auch "aktivierte sperrige Abfälle" und "vernachlässigbar wärmeentwickelnde Atomabfälle" - also genau das, was jetzt von der Bezirksregierung Münster genehmigt wurde.

Die Ahaus-Betreiber teilen zudem mit, dass "in den nächsten Wochen" zunächst die "Kalthandhabung mit leeren Behältern" geprobt werden solle. Das halten wir für eine Nebelkerze, weil Leertransporte schon Bestandteil des Genehmigungsverfahrens waren. Deshalb rechnen wir weiterhin mit dem ersten Transport noch vor Weihnachten.

Außerdem wird der Sonntagsspaziergang am 15. verlängert bis zum Bahnübergang Schorlemmerstraße, wo die Bahntransporte herrollen sollen. 1998 kam es dort zu großen Schienenblockaden.

Auf nach Ahaus!!

Mitfahrgelegenheiten nach Ahaus

MFG 13.11.2009 - 09:53
Ab sofort könnt ihr Mitfahrgelgenheiten von und nach Ahaus auch auf www.kein-castor-nach-ahaus.de suchen und anbieten.
Widerständische Grüße aus dem Münsterland!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Atomstaat abschalten — Wiganer

Wann kommt der erste Transport? — Weihnachten in Ahaus!