de.indymedia.org | Lünen: Druck auf Nazis erhöht sich

Nachdem bereits im Juli der Rädelsführer der Nazigruppe "Freie nationale Aktivisten Lünen" geoutet wurde, verteilten AntifaschistInnen letzte Woche erneut Flugblätter in der Nachbarschaft, die auf den Nachwuchs Kader S.Bussmann hinwiesen. Bussmann gründete nach internen Streitigkeiten der "FNAL" eine eigene Gruppe.
AnwohnerInnen planen nun Strafanzeige(n) gegen Bussmann, nachdem er auf den veröffentlichten Fotos wiedererkannt wurde. Zudem wurde die Seite der Gruppe vom Netz genommen.

Seit etwa einem halben Jahr organisieren sich Nazis aus Lünen in der vom aus Hessen zugezogenen A. Machill gegründeten AN Gruppe "Freie nationale Aktivisten Lünen" (FNAL). Bereits 2 Wochen nach der Gründung verteilten Antifas 350 Flugblätter in der Nachbarschaft von Machill, welche über seine persönlichen und politischen Hintergründe, sowie Aktivitäten der Gruppe aufklärten. Die Folge waren mehrere Angriffe auf Machill und seine Wohnung, weshalb er sich in seiner jetzigen Wohnung "nicht mehr sicher" fühle, 24 Stunden die Rolläden geschlossen hält, und einen Umzug plant.
Währenddessen ergaben sich bei der "FNAL" personelle Veränderungen, nach internen Streitigkeiten verließ der 17 jährige Hauptschüler S.Bussmann die Gruppe, um einen eigenen Organisierungs Versuch zu unternehmen. Heraus kam die "Skinhead Front Lünen", eine Art "klassische" Nazigruppe. Neben Bussmann fühlten sich 4-5 weitere, teils sehr junge "Skinheads" der Gruppe zugehörig. Im Gegensatz zur "FNAL" wurde kein Versuch unternommen Hilfe und/oder Unterstützung bei Nazis aus umliegenden Städten wie Unna und Dortmund zu suchen, die Haupttätigkeit der Gruppe bestand im gemeinsamen Betrinken zum Wochenende.

Weiterhin wurden unpolitische Jugendliche und "Feinde der Bewegung" auf der Homepage der "SFL" bedroht. Nach einem Vorfall an Bussmanns ehemaliger Schule, bei dem er nach einem versuchten Besuch bei einer "Kameradin" von 30-40 SchülerInnen des Geländes verwiesen wurde, kam es zu mehreren Übergriffen auf angeblich beteiligte SchülerInnen, nachdem diesen auf der "SFL" Seite Konsequenzen angedroht wurden.

Kurz darauf, am Freitag den 6.11., verteilten AntifaschistInnen erneut 200 Flugblätter in der Nachbarschaft von A.Machill. Diesmal wurde der gegenüber von Machill wohnende Bussmann thematisiert, sowie die von ihm gegründete "Skinheadfront".
Nun meldeten sich AnwohnerInnen welche Bussmann bei diversen Straftaten beobachtet haben, und ihn auf den Flugblättern wiedererkannt haben - geplant sind mehrere Strafanzeigen. Zudem ging knapp 12 Stunden nach dem Outing die "SFL" Homepage vom Netz, und ist nicht mehr zu erreichen.

Die Aktion ist also ein weiterer antifaschistischer Erfolg im Dortmunder Vorort Lünen. Seit Gründung der "FNAL" haben die Nazis keine Ruhe mehr, es ist abzuwarten wie auf das erneute Outing und die darauf folgenden Ereignisse reagiert wird.
Bisher haben die "Aktivisten" der "FNAL" sich jedenfalls lediglich als Fußvolk für die Nazis des NW Dortmund sowie des NPD KV Unna/Hamm erwiesen, die bei Flugblattverteilungen oder dem Aufhängen von Plakaten hinzugezogen werden. Eigeninitative ist weder vorhanden noch gewünscht.
Ansonsten beteiligen sich die organisierten Lüner Nazis auch an regionalen und überregionalen Nazievents, wie dem "Antikriegstag" der Dortmunder Nazis im September, dem Aufmarsch der NVU im niederländischen Venlo Ende September, und auch der "Recht auf Zukunft" Demo in Leipzig, im Oktober. Bei letzterer fuhren sie mit 4 Leuten gemeinsam mit den Nazis des NW Dortmund in deren Bus nach Leipzig, wo sie ein eigenes Transparent zur Schau stellen durften.
Es ist davon auszugehen, dass die Lüner Nazis sich auch an der "Ruhrgebiets-Version" des Aufmarsches beteiligen werden, der Nazidemo unter dem Motto "Recht auf Zukunft" im benachbarten Recklinghausen. Von antifaschistischer Seite sind Gegenaktivitäten und eine Vorabenddemo unter dem Motto "Modernen Nationalsozialismus bekämpfen" geplant.

Weitere Infos zum 28.11 in Recklinghausen: