Stop Atom! Kletteraktion in Lüneburg

contratom 07.11.2009 15:13 Themen: Atom
Mit einer Kletteraktion haben Atomkraftgegner heute am Wahrzeichen von Lüneburg, dem Wasserturm, gegen Atomenergie protestiert.
'Wir protestieren gegen ein Endlager in Gorleben und Laufzeitverlängerungen für Pannenmeiler', so Stefanie Miczka von der norddeutschen Anti-Atom-Organisation contratom. Von dem Turm kann man das Atomkraftwerk Krümmel sehen. 'Wir fordern die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen!'

Zwei Kletterer seilten sich von dem 50 Meter hohen Turm mit zwei Transparenten ab, auf denen 'Stop Atom' zu lesen war. Nach einer Stunde wurde die Aktion von den Aktivisten selbst beendet.

Die Aktion findet am bundesweiten Aktionstag gegen Atomenergie statt, an dem in ganz Deutschland mehr als 19 Aktionen stattfinden. Am Abend ist eine Kundgebung am Lueneburger Bahnhof geplant, zu der 100 Menschen erwartet werden.
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Ergänzungen

Mal richtig loslegen: Atomanlagen stilllegen

Soxialistix 07.11.2009 - 16:28
In diesem Jahr wird es keinen Castortransport nach Gorleben geben - Zeit also das zweite Novemberwochenende zu nutzen. Wir werden ein nächstes Zeichen für den Atomausstieg, gegen Gorleben als Atommüllkippe und für den sofortigen und massiven Ausbau der erneuerbaren Energien setzen.

Nach der Bundestagswahl mit den Gewinnern ´schwarz-gelb´ wird deutlich: der Atomausstieg wird sich nur mithilfe des öffentlichen Drucks durchsetzen lassen. Die neue Regierung setzt auf eine Renaissance der Atomenergie, will selbst die Schrottreaktoren wie Krümmel weiter betreiben und Gorleben als Endlagerstandort zementieren.

Der Weiterbetrieb von Atomanlagen ist unverantwortlich. Die Verlängerung von Laufzeiten bei permanter Gefährdung der Bevölkerung dient lediglich dem Zweck, den Atomkonzernen pro Tag und AKW ca. eine Millionen Euro in die Tasche zu spülen. Das unverantwortliche Festhalten an der gefahrenvollen Atomenergie festigt die zentralisierte Stromerzeugung und damit die Macht der großen Konzerne.

Konsens war Nonsens!

Der vor einigen Jahren zwischen der ehemaligen rot-grünen Bundesregierung und der Atomwirtschaft ausgehandelte "Atom-Konsens" wurde als "Ausstieg" aus der Atomwirtschaft verkauft und mit Lügen, Verschleierungen und falschen Begriffen sollte gesellschaftliche Akzeptanz erschlichen werden. Doch mit diesem "Konsens" wurde der reibungslose Weiterbetrieb der bestehenden Atomanlagen festgeschrieben. Der "Konsens" war und ist eine Bestandsgarantie für die laufenden AKWs, die bis ans Ende ihrer technischen Lebensdauer betrieben werden sollten. Der "Konsens" war die Zusicherung, den Atommüllberg verdoppeln zu dürfen und den Sicherheitsstandard auf dem heute schon veralteten Stand der Technik einzufrieren.

Energie. Macht. Profit.

Atomenergie hat über die Möglichkeit zur Atombombe erhebliche Bedeutung in der zwischenstaatlichen Konkurrenz um weltweite Rohstoffe und zur Durchsetzung einer Weltwirtschaftsordnung, die auf die Verwertung von Mensch und Natur zielt. Größere nationale Unabhängigkeit durch die Nutzung verschiedenster Energieträger, Export von Atomtechnologie, und schließlich die riesigen staatlichen Investitionen werden uns als "gute" Gründe genannt - wir kämpfen aber für eine solidarische Welt, die den (fossilen) Kapitalismus hinter sich lässt.

Wenn sich die Atomlobby aus Wirtschaft und Politik durchsetzt, dann wird es nie einen Umstieg auf konsequente Energieeinsparung und dezentrale, erneuerbare Energieversorgung geben, dann wird die Welt noch unsicherer und Kriege mit Atomwaffen werden noch wahrscheinlicher.

Make nuclear power history!

Das Wendland - aber auch Lüneburg - ist seit Jahren Brennpunkt der Auseinandersetzung zwischen Atomkraftgegner_innen und dem Staat, der die Interessen der Atomindustrie durchsetzt. Mit Verbotsverfügungen, tausenden Polizeibeamten, Diffamierung und Überwachung des Widerstands und brutaler Polizeigewalt und Repressionen soll das Leben entlang der Transportstrecke bestimmt und die Castortransporte durchgeprügelt werden.

Die Erfahrungen mit dem Atomstaat bewegen viele Menschen deutlich und entschlossen, ihre Ablehnung zum Ausdruck zu bringen und sich gemeinsam auf Straße und Schiene mit vielfältigen und phantasievollen Aktionen gegen die Atomenergie zur Wehr zu setzen.

Wir sagen: Kein AKW ist sicher, kein Betreiber ist vertrauenswürdig. Atomanlagen gehören stillgelegt - weltweit und sofort!

In Erinnerung an Sébastien Briat

Am 7. November 2004 wurde nachmittags gegen 15 Uhr im französischen Avricourte ein 21 jähriger Aktivist, der sich aus Protest gegen die Atomindustrie an die Gleise gekettet hatte, vom Castorzug überrollt und erlag seinen schweren Verletzungen.

Sébastien starb, als er sich gegen die menschenverachtende Atompolitik zur Wehr setzte. Sébastien kämpfte für das Leben. Wir werden seinen Kampf fortführen und sein Andenken bewahren.

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Kundgebung:
Sonnabend, 7. November 2009
18 Uhr
Bahnhof - Lüneburg

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Gorleben dichtmachen!
In Gedenken an Sébastien Briat

Bislang rufen dazu auf:

* Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen
* Contratom
* junge antifaschistische Initiative Lüneburg [j.a.I.L.]
* Lüneburger Initiative gegen Atomanlagen [LIGA]
* progessive youth
* Projekt Gegendruck [Lüneburg]
* Castorgruppe Dahlenburg
* SJD-Die Falken / Unterbezirk Nordniedersachsen

weitere Berichte vom Aktionstag

contratom 09.11.2009 - 09:59
...gibt es hier: www.contratom.de/novemberaktionstag