Neonazi-Trachtengruppe Frontbann 24 verboten

www.NPD-BLOG.info 05.11.2009 10:47 Themen: Antifa Blogwire
Berlins Innensenator Körting hat am 05. November 2009 die Neonazi-Vereinigung “Frontbann 24″ verboten. Körting hatte bereits öffentlich über diesen Schritt gesprochen, daher war das Verbot nach vorherigen Razzien bereits erwartet worden.
In der Verbotsverfügung heißt es dem Tagesspiegel zufolge, die Vereinigung richte sich “gegen die verfassungsgemäße Ordnung und läuft nach Zweck und Tätigkeit den Strafgesetzen zuwider”. Diese Verfügung übergab die Polizei dem Bericht zufolge dem mutmaßlichen Anführer der Gruppierung, Uwe D., in Oberschöneweide, als die Ermittler dort zur Durchsuchung anrückten. Außerdem gab es eine weitere Razzia bei Frontbann-Mitgliedern.

Das Verbot sei „vor dem Hintergrund einer entschiedenen Bekämpfung rechtsextremistischer Bestrebungen“ zu sehen und „ein wichtiger Schritt zum Schutz unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung“, sagte Körting dem Tagesspiegel. Der Frontbann weise „in Vorstellungswelt und Gesamtstil eine Wesensverwandtschaft mit dem Nationalsozialismus“ auf, heißt es in der Verbotsverfügung.

Hintergrund:
Seit Anfang 2009 existiert in Berlin eine neue Nazikameradschaft namens “Frontbann 24″, die einerseits durch ihre Herkunft (Ex-NPDler) und andererseits durch ihr Auftreten (Uniformierung) im öffentlichen Raum auffällt. Am 13. August 2009 ließ der Berliner Innensenator Wohnungen von “Frontbann 24″-Mitglieder in ganz Berlin durchsuchen. Horst Mühle hat Infos zu “Frontbann 24″ zusammengestellt.

Als Treffpunkte der Frontbann-Leute galten die einschlägig bekannte Kneipe „Zum Henker“ in Niederschöneweide (auf die angeblich ein Antifa-Brandanschlag verübt worden war) sowie ein Lokal in Mariendorf. Die selbst nach Maßstäben der Neonazi-Szene altmodisch wirkende Gruppierung war das Produkt heftigen Streits in der Berliner NPD, der in einer bizarren „Porno-Affäre“ gipfelte und zum Abgang zahlreicher Mitglieder führte. Außerdem wollten die meist schon etwas älteren Frontbann-Figuren offenbar den Modetrends in der Szene, vor allem der Imitation linker Autonomer durch die „Autonomen Nationalisten“, das traditionelle Nazi-Brimborium entgegensetzen.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Kneipen-Freak

habe ich vergessen 05.11.2009 - 11:05
Die Kneipe in Tempelhof/Mariendorf heißt Ententeich.

le tagesspiegel schreibt....

verLINKerIN 05.11.2009 - 11:46
Durchsuchung in Oberschöneweide
Innensenator verbietet Neonazivereinigung - Razzia am frühen Morgen

Innensenator Körting hat heute Morgen die Neonazi-Vereinigung „Frontbann 24“ verboten. Die Vereinigung richte sich „gegen die verfassungsgemäße Ordnung und läuft nach Zweck und Tätigkeit den Strafgesetzen zuwider“, lautet Punkt eins der Verfügung, mit der die Polizei heute früh um sechs Uhr beim mutmaßlichen Anführer der Gruppierung, Uwe D., in Oberschöneweide zur Durchsuchung anrückte. Außerdem gab es eine weitere Razzia bei Frontbann-Mitgliedern.

Die Auftritte waren gespenstisch. Schlagkräftige Kurzhaarkerle muskelten in schwarzen Hosen und schwarzen Hemden herum, auf der Brust prangte ein Reichsadler und auf dem Kragen der Schriftzug „Frontbann 24“. Doch mit dem Mummenschanz der Klischee- und Kostümnazis ist jetzt Schluss: Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hat den „Frontbann 24“ am Donnerstag verboten. Das Verbot sei „vor dem Hintergrund einer entschiedenen Bekämpfung rechtsextremistischer Bestrebungen“ zu sehen und „ein wichtiger Schritt zum Schutz unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung“, sagte Körting dem Tagesspiegel. Der Senator hatte schon länger mit Polizei und Verfassungsschutz geplant, dem Treiben der am 1. Oktober 2008 in Berlin gegründeten, etwa 30-köpfigen Vereinigung ein Ende zu setzen. Die Frontbann-Figuren hatten nicht nur auf der Straße martialisch posiert, wie beispielsweise am 1. Mai vor der NPD-Zentrale in Köpenick. In einem Video beim Internetportal Youtube glorifizierte die Gruppierung die SS. Auf ihrer Homepage deklamierte ein „Ortsgruppenführer Marzahn-Hellersdorf“ am 20. April, dem Geburtstag Adolf Hitlers, „Auf in den Kampf, Kameraden!!!“

Der Frontbann weise „in Vorstellungswelt und Gesamtstil eine Wesensverwandtschaft mit dem Nationalsozialismus“ auf, heißt es in der Verbotsverfügung. Schon der Name gilt als deutlicher Hinweis auf die braune Gesinnung. Die Nazis hatten 1924 eine Organisation namens „Frontbann“ gegründet. Sie war ein Auffangbecken für die Mitglieder der SA und anderer rechtsextremer Verbände, die nach dem gescheiterten Putsch Hitlers vom 9. November 1923 in München verboten worden waren. Offenkundig hatte nun die Neonazi-Truppe die Jahreszahl 1924 mit dem Begriff Frontbann in einem Namen zusammengefasst.

Ein weiterer, drastischer Beleg für die im Frontbann 24 herrschende Gesinnung ist das Material, das Polizeibeamte im August bei der Durchsuchung mehrerer Wohnungen fanden: Hitler-Bilder, Anstecker mit Hakenkreuz und SS-Runen, Reichskriegsflaggen und ähnliche Devotionalien. Über dem Bett von Gesine H., einer ehemaligen NPD-Funktionärin mit enger Verbindung zum Frontbann, hing eine große Hakenkreuzfahne. Die Polizei entdeckte zudem teilweise noch verpackte Feuerzeuge und Kugelschreiber mit Hakenkreuzen. Es sei anzunehmen, „dass diese Propagandamittel bereits verbreitet wurden oder zumindest zwecks Verbreitung vorrätig gehalten wurden“, steht in der Verbotsverfügung. Die Polizei leitete ein Strafverfahren ein. Es kommt zu denen hinzu, die Anlaß für die Durchsuchung waren. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit Juli gegen elf Mitglieder des Frontbanns wegen des Verdachts, sie hätten bei öffentlichen Veranstaltungen „durch Tragen einer schwarzen Uniform als Ausdruck ihrer politischen Gesinnung“ gegen das Uniformverbot im Versammlungsgesetz verstoßen.

Als Treffpunkte der Frontbann-Leute galten die einschlägig bekannte Kneipe „Zum Henker“ in Niederschöneweide sowie ein Lokal in Mariendorf. Die selbst nach Maßstäben der rechten Szene altmodisch wirkende Gruppierung war das Produkt heftigen Streits in der Berliner NPD, der in einer bizarren „Porno-Affäre“ gipfelte und zum Abgang zahlreicher Mitglieder führte. Außerdem wollten die meist schon etwas älteren Frontbann-Figuren offenbar den Modetrends in der Szene, vor allem der Imitation linker Autonomer durch die „Autonomen Nationalisten“, das traditionelle Nazi-Brimborium entgegensetzen.

 http://www.tagesspiegel.de/berlin/Neonazis-Ehrhart-Koerting-Frontbann-24-Koepenick-Treptow;art270,2941951#

Ententeich

Anwohner 05.11.2009 - 12:00
Man sollte dazu erwähnen: Die Kneipe ist keineswegs vorher durch rechte Kundschaft aufgefallen. Es gab im Frühlung 2009 eine gute Aktion in Form eines antifaschistischen Kiezspaziergangs, bei welchem die Anwohner, Gäste und Betreiber der Kneipe auf ihre rechte Kundschaft/Nachbarn hingewiesen wurden.

Da seitens der Betreiber keine Reaktion erfolgte (Frontbann traf sich immer Dienstag mit einigen NPD-Kadern ab 18 Uhr) kennzeichneten Antifas diese äußerlich mit Farbbomben.

Leider weiß ich nicht, wie die aktuelle Situation aussieht. Die Kneipe war gute 2 Monate geschlossen und ist nun wieder geöffnet. Es handelt sich jedoch NICHT um eine Nazikneipe. Erst reden, dann handeln.

Bitte um Ergänzung zum aktuellen Stand. Bitte um Besuch des Ententeichs, damit Naziauswüchse sich dort garnicht erst heimisch fühlen!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 4 Kommentare an

mikal3 — oldiy

hä? — xxx