Demo Berlin - Süßes sonst gibts Saures

Beate 01.11.2009 03:55 Themen: Freiräume Repression
An der Demonstration für die sofortige Öffnung des ehemaligen Flughafens Tempelhof ohne Zaun und ohne Wachschutz beteiligten sich über 600 Menschen.
Gewalttätige Polizei bringt friedliche Demonstration zur Eskalation

Heute versammelten sich über 600 Menschen friedlich, um für eine Öffnung des ehemaligen Flughafen Geländes und gegen steigende Mieten zu demonstrieren. Die Berliner Polizei versuchte von Anfang an die Demonstrant_innen zu provozieren. Menschen mit einer roten Pappnase wurde die Teilnahme verweigert. Nach den Kundgebungen vor dem Rathaus Neukölln gegen Buschkowskys Politik und der Kundgebung in der Okerstraße gegen die sogenannte Task Force Okerstraße und ihre rassistische Politik, brachte die Polizei in der Oderstraße dieSituation endgültig zum eskalieren. Es gab symbolische Angriffe auf den Zaun , der von Dutzenden Papierfliegern überflogen wurde. Etliche Leute rüttelten am Zaun herum, was von der Polizei teilweise mit dem Einsatz von Pfefferspray beantwortet wurde. Nachdem die Demonstration am Hermannplatz endete, wurden diese wieder grundlos von der Polizei angegriffen. Dabei wurden mehrere friedliche Demonstrat_innen festgenommen und es wurden mindestens ein dutzend Menschen verletzt. Mit dieser brutalen Herangehenweise der Polizei, macht der Senat wieder deutlich, was er von einer Öffnung des ehemaligen Flughafens hält. Mit blinder Gewalt versucht er, Menschen vom Gelände Tempelhofer Feld fernzuhalten.

In der Sendung RBB-Aktuell von heute wird dieses Polizeivorgehen auch deutlich:

 http://www.rbb-online.de/rbbaktuell/archiv/index.media.!etc!medialib!rbb!rbb!rbbaktuell!rbbaktuell_20091031_tempel.html
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Ergänzungen

Kämpferische und lautstarke Demo

AnarChist 01.11.2009 - 04:44
Mit etwa 700 Menschen gut besuchte Demonstrantion, die durch den Nordneuköllner Kiez bahnte. Am ehemaligen Flughafen war die Stimmung besonders gut, so wurde paar Mal kräftig am Zaun gerüttelt. Die Schlägertrupps der 23 Ehu kriegte Panik und ging gewohnt mit Gewalt gegen die TeilnehmerInnen vor.

Das gleiche Bild bei der Demonstrationsauflösung auf dem Hermannplatz. Wieder gingen die Bullen mit Gewalt gegen Demonstrationsteilnehmern vor.

Dennoch lassen wir uns von den Bullen nicht den Spaß verderben. Insgesamt eine gute und spannende Demo.

Einige Bilder habe ich auch schon finden können:

 http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/sets/72157622705778060

Cheers und Tempelhof für alle!!!

Fotos von der Demo

oliberlin 01.11.2009 - 05:23

Fotos von der Demo gibts auf ccphoto.de, wieder mal veröffentlicht unter der bekannten Creative-Commons-Lizenz.

Aber auch die "Konkurenz" war nicht untätig, also verpetze ich die Fotos vom Kollegen PM Cheung gleich mit.

Ergänzungen

dabei 01.11.2009 - 13:40
Es war inhaltlich eine gut vorbereitete Demo, die sich nicht nur mit Tempelhof beschäftigte, sondern mit der örtlichen Politik des Bezirkes gegen "Trinker", störende Roma/ Sinti und evtl. andere Gruppen, die keine Meldeadresse haben, oder die Ämter bescheißen könnten, bei Jugendämtern aufgefallen sind usw. - alles im Bereich Schillerpromenade und Umgebung angeblich ganz schlimm... so der Bezirk und das QM.
Oberste Priorität hat nach dem Konzept Ordnung und Sicherheit. Angeblich könnten nicht alle den öffentlichen Raum gleichberechtigt nutzen. Was an sich schon ein Hohn ist, weil wer kann das von sich behaupten in einer Welt, wo die Kohle und irgendwelche Machtinteressen einzelner den öffentlichen Raum (z.B. Tempelhof) nach ihrer Denke gestalten und Zäune bauen bzw. stehen lassen, Bullen auffahren etc. Eigentlich herrlich wie sie sich selber permanent widersprechen.

Okay - ansonsten gab es Menschen in der Demo, die versuchten mit türkischen und arabischen Sprüchen gegen Kapitalismus und Staat auch die hohe Anzahl der Einwander_innen im Kiez zu erreichen, das war super! Zudem gab es auch einige neue und durchaus lustige Sprüche. Die beiden Menschen mit Clownsnase wurden nach ewigen hin und her auf die Demo gelassen. Begründung: sie seien die einzigen und damit ja erkennbar, hätten alle eine Nase, dann gänge das nicht... und die Perücke dürfe nicht vor dem Mund als Vermumung genutzt werden.. Zuvor hatten die Bullen noch gemeint: "Am besten Sie entsorgen die Nasen gleich, auch in der Tasche mitgenommen, würden sie sie ansonsten..." wegnehmen. Meine Güte Hirn rein, haben sich da viele umstehende gedacht.

Die Aktionen am Zaun waren klar symbolisch, da war nix mit Kaputt machen usw. Und selbst wenn: "die Mauer muss weg", das fanden doch vor 20 Jahren fast alle völlig richtig und wer dagegen war, na der hatt in Berlin nix zu lachen - aber nen dämlichen Zaun und ne große Wiese mit Bullengewalt mitten in Berlin zu schützen, damit die Damen und Herren der Stadtplanung, der Politik und des Geldes mit ein bisschen Scheinbeteiligung wieder Freiräume für allen verunmöglichen, das ist voll in Ordnung. "Der Zaun muss weg" - so dann auch öfter im Sprechchor zu vernehmen.

Fazit - weitgehend gute Demo mit Ansatz in den Kiez hinein, keine unnötige Eskalation unserer Seits, aber durchaus geschlossen, kämpferisch und rücksichtsvoll untereinander. Leider am Ende das Übliche mit den Bullen, wo unsere Abwehr nicht stand, weil dann auch deutlich weniger Leute... und weiterhin als Schwierigkeit: die Menschen im Kiez ernsthaft einzubeziehen und zu motivieren, dass sie es in der Hand haben, den Kiez nicht dem Kapitalinteressen zu überlassen. Positiv: Einwandererfamilien/ Kinder an Fenstern und am Straßenrand klatschten Beifall, rissen auch mal die Faust hoch und riefen mit, ein paar sind auch mitgelaufen.

Kann jemand ergänzen, was da mit irgendwelchen Nazis gewesen ist, die am Rollbergviertel angeblich auf der Seite auftauchten?!!!!

Nazis im Rollbergviertel

asdfasdf 01.11.2009 - 14:18
Was ich mitbekommen habe, war ein Typ, im T-Shirt mit schwarzrotgold, eher beleibt, etwa 40 Jahre alt, mit Glatze, der vom linken Bürgersteig aus die Demo anpisste, mit Gesten und (unverständlichen) Sprüchen. Der Typ wurde dann recht schnell von den Bullen in Sicherheit gebracht.

Vollständiger Redebeitrag zum Kraakverbod

Kraak-Soli 01.11.2009 - 16:08
Der Redebeitrag zu der Situation in den Niederlanden musste leider aufgrund des Zeitdrucks gekürzt werden, deswegen hier die vollständige Version:

Redebeitrag zu der aktuellen Situation der Freiraumbewegung in den Niederlanden

Einem neuen Gesetz des niederländischen Parlaments zufolge, soll das Besetzen von Häusern ab dem 01. Januar 2010 verboten sein. Das Nutzen und Besetzen von Häusern, Wohnungen und Räumen hat in den Niederlanden eine lange Tradition und war unter der Bedingung, dass diese seit mindestens einem Jahr nicht genutzt wurden, legal und ein gutes Recht, das zahlreiche linke Aktivist_Innen, Einwanderer_Innen, Arme, Familien, Jugendliche, Alte und Menschen ohne gültige Papiere genutzt haben, um ein Dach über dem Kopf zu haben. Dass dieses Recht durchaus sinnvoll ist, zeigt ein Blick auf die katastrophale Situation des Wohnungsmarktes in den Niederlanden: es herrscht ein absoluter Wohnungsmangel, die Mietpreise haben sich innerhalb weniger Jahre verdreifacht, um ein Einfamilienhaus zu bekommen, muss mensch mehrere Jahre warten, in Amsterdam beträgt die Wartezeit beispielsweise 12 Jahre. Viele Menschen müssen zwei Jobs nehmen, um überhaupt nur die Miete zahlen zu können. Diese ganze scheiß Situation wird durch die sogenannte Finanzkrise noch verschärft. Hinzukommt, dass der niederländische Staat trotz seines Reichtums scheinbar nie besonders Bock darauf hatte, in die Gesellschaft zu investieren. So wurden zahlreiche leerstehende Häuser besetzt und vor dem Zerfall gerettet, wieder in Stand gesetzt und zu Kindergärten, Bibliotheken, Stadtteilläden und an was es sonst noch so mangelte verwandelt. Dieser Fakt, dass die Hausbesetzerbewegung in den Niederlanden schon so einige Male mehr an einer guten Infrastruktur zugunsten der Stadtbewohner interessiert war als der Staat, der lieber sein Geld gestapelt hat und dass die Bewegung mit all ihren unkommerziellen Projekten und Kultur denen versucht auf die Beine zu helfen, die im kapitalistischen Wettbewerb fallen und liegen gelassen worden sind, dies alles wird komplett in der öffentlichen Diskussion außer Acht gelassen. Das Verbot von Hausbesetzungen ist ein Angriff des Staates auf die gesamte Gesellschaft!
Dieses neue Gesetz, auch Kraakverbod - zu deutsch Hausbesetzungsverbot - genannt, wurde initiiert von den christlichen und rechten Parteien, Hand in Hand mit den bürgerlichen Medien, die das für ein Verbot notwendige Klima gegen die Besetzer_Innen schufen. Die Begründungen der Politike_Innen sind nicht selten hohl und unsinnig: Zum Einen würden die Hausbesetzer immer gewalttätiger werden, ein Argument das vor allem dadurch entsteht, dass viele Politiker nach den hysterischen Lügengeschichten der Presse handeln, zum Anderen seien Häuser das Eigentum von Personen und die Hausbesetzer_Innen würden ihnen das Eigentum wegnehmen. Eine Argumentation, auf die sich das ganze sinnlose kapitalistische System stützt. Als sei es besser wenn Menschen auf der Straße leben und Häuser leerstehen und verrotten, so lange das Eigentumsrecht der Spekulanten gewahrt ist.
So soll es nach dem Parlament gehen. Wenn Menschen es wagen sollten, sich über dieses Gesetz hinwegzusetzen und im kommenden Jahr weiterhin Häuser besetzen, so soll diesen ein Knastaufenthalt von einem bis drei Jahren drohen! Auch ist davon auszugehen, dass mit der gesetzlichen Grundlage die Repression noch weiter angeschraubt und der Staat versuchen wird, alles schön systemkonform zum kapitalistischen Einheitsbrei zu pressen. Die Antwort der Besetzer _Innen? KRAAKEN GAAT DOOR! DIE BESETZUNGEN GEHEN WEITER!

So gab es schon zahlreiche und vielfältige Widerstandsaktionen gegen das Kraakverbod. Es gab und gibt großangelegte Mobilisierungen, am Tag der Parlamentsabstimmung schlugen zahlreiche Menschen vor dem Parlament ihre Zelte auf und es wurde später versucht, das Parlament zu stürmen und die Sitzung zu stören, wobei zahlreiche Menschen durch die Polizei verletzt und über hundert verhaftet wurden. Als der Parlamentsbeschluss zugunsten des Verbotes bekannt wurde, wurden in zahlreichen Städten Barrikaden errichtet, es wurden Regierungsgebäude und Polizeireviere angegriffen, zahlreiche Häuser wurden besetzt, unter anderem auch eine riesige leerstehende Schule. Am 24.10. diesen Jahres gab es eine große Demo in Utrecht, mit teils bunten tanzenden, teils dunklen vermummten, aber durchweg entschlossenen Menschen. Hinzu kommen noch die zahlreichen Aktionen der Nachtaktiven.
Auch im Ausland gab es bereits Aktionen, so wurden Kundgebungen vor den Botschaften in Berlin, Barcelona, Prag und Wien abgehalten. Außerdem wurde die Botschaft in Berlin in der Nacht vom 30. auf den 31.10. mit Farbbomben und Steinen angegriffen. Dieses Wochenende, also vom 30.10. bis 01.11. 2009 sind außerdem auch die internationalen Aktionstage gegen das Kraakverbod und für Freiräume weltweit. Deswegen soll die Gelegenheit genutzt werden und ein Aufruf der niederländischen Gruppe „squatters unite“ verlesen werden:




Dies ist ein internationaler Aufruf an alle, die noch immer an ihre sogenannte Religion glauben.
Lest eure heiligen Schriften und sagt uns;
Was sagen eure Götter und Propheten über euer überflüssiges Eigentum?
Sollte es nicht für die Fremden, für die Waisen und für die Witwen sein?

Dies ist ein internationaler Aufruf an alle, die noch immer glauben du könntest ein Haus besitzen.
Du besitzt kein Haus, deine Bank besitzt es. Du besitzt nur deine Verpflichtungen und Darlehen.
Wenn du glaubst dein Haus sei zu teuer, dann ist es das nur, weil du glaubst dass es das ist.
Erinnere dich, vor 80 Jahren, am Donnerstag den 24. Oktober 1929.
Als die internationale Ökonomie zerbröckelte, wurdest du erinnert.
Geld ist nicht echt.
Geld ist die Illusion, die dir über deine Augen geworfen wird um dich zu versklaven.
Geld ist erschaffen von der Bank, um ihr Macht zu verleihen.
Um die Reichen mächtig zu machen und die Armen zu versklaven.

Wenn du immer noch glaubst, deine Bank sei zu mächtig, dann ist sie das nur, weil du an ihre Macht glaubst. Hör auf mit deinem Interesse zu bezahlen, starte deinen eigenen Ansturm auf die Kasse.
Deine Bank ist ein Fass ohne Boden, hör auf dein Geld in es strömen zu lassen.
Wir haben die ersten Banken zerbrechen sehen, mehr werden folgen.
Hör auf, ein Sklave deiner Hypothek zu sein.

Geld ist nicht echt, aber dein Haus ist es.
Hör auf dein Interesse zu verschenken, Banken zerfallen.
Dein Darlehen wird verschwinden, dein Haus nicht.
Hör auf dein Interesse zu verschenken, und du wirst einfach wie wir.
Geld ist nicht echt, aber Mauersteine sind es!

Dies ist ein internationaler Aufruf an alle, die reich werden weil sie die Wohnungsnot ausnutzen.
Passt auf! Wir sind eure wütendenden Hausbesetzer_Innen!
Wir werden euch in euren Albträumen jagen.
Wir sind viele, eine große Menge aus allen Nationen, aller Arten, Menschen und Sprachen.
Wir sind eine ganze Heerschar und ihr sollt mit Gewalt gestürzt werden und nie wieder aufstehen.
Ja, ihr werdet eure leeren Häuser wiederbekommen, dank eurer protestantischen politischen Marionette Ten Hoopen.

Dies ist ein internationaler Aufruf an alle Hausbesetzer_Innen. Vereinigt euch!
Kommt raus, wo immer ihr seid!
Was den 01. Januar 2010 betrifft, werden wir ihnen ihre leeren Häuser zurückgeben.
STEIN FÜR STEIN!




KRAAKEN GAAT DOOR! DIE BESETZUNGEN GEHEN WEITER!
WIR BLEIBEN ALLE!

Mauerpark bleibt

www.mauerpark-fertigstellen.de 01.11.2009 - 16:19
Demo für den Erhalt des Mauerparks

14. November 15:00 Uhr vor dem Mauerpark

INFOS: vosifa.de
nea.antifa.de
mauerpark-fertigstellen.de

wer kann's ihm verübeln? Ich!

Autonomi 02.11.2009 - 10:11
"traurig aber wahr! der typ (ein türkisch-stämmiger mensch) dachte, dass es sich bei unserer demo um nen naziaufmarsch handeln würde und pöbelte rum (wer kanns ihm verübeln...). erst als ihn demonstraten und bullen aufklärten, beruhigte er sich..."

dumme, pöbelnde Ölaugen rausschmeissen oder grillen. Hab die Schnauze voll von diesen miesen Schulabbrecher-Schläger-Versagern mit dem IQ einer Toastscheibe.

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