(Berlin) Schwarzer Kanal beim Liegenschaftsfonds

Innenstadt für alle 27.10.2009 18:51 Themen: Freiräume Gender Kultur Soziale Kämpfe
QUEER UND REBEL & WAGENTAGE DES SCHWARZEN KANAL BEENDET

xxx Besetzter_innen verließen das Grundstück an der Adalbertstrasse xxx
xxx Spontandemo zum Liegenschaftsfond xxx
xxx Transparent mit Forderungen vom Dach gehängt xxx
Am Ende der erfolgreichen „Queer und Rebel“ Aktionswoche (siehe :  http://de.indymedia.org/2009/10/264185.shtml ) verließen die Besetzer_innen des Grundstücks an der Adalbertstraße 51 in Berlin-Mitte das Gelände friedlich. Dies als vertrauensbildende Maßnahme dem Liegenschafstfonds gegenüber, der zusagte, alternative Standorte für den Schwarzen Kanal vorzuschlagen.
Die Besetzer_innen erklärten aber, dass ihre Geduld langsam zu Ende sei und sie in Zukunft nicht mehr so kompromisbereit wären.

Mit einer bunten lauten Demonstration zogen gegen 12h 100 Unterstützer_innen des queeren
Wagenplatzes mit mehreren ausgebauten LKW`s zum Liegenschaftsfondsgebäude in der Warschauer Straße.

Pünktlich zum Anfang der Verhandlungen haben Unterstüzter_innen des Ende des Jahres von Räumung bedrohten Projektes ein Transparent vom Dach des Liegenschaftsfonds mit der Schrift „INNENSTADT FÜR ALLE – Viva Schwarzer Kanal!“ (siehe Foto) heruntergelassen.

Ergebnis der Verhandlungen:
Der Liegenschaftsfonds hat einige Grundstücke in der Innenstadt vorgeschlagen. Eine Lage im Stadtzentrum ist die zentrale Forderung des Schwarzen Kanals, weil er außer von den Bewohner_innen auch von einem breiten Besucher_innenkreis genutzt wird.

Der Schwarze Kanal wird bis zum nächsten Gesprächstermin die Tauglichkeit der vorgeschlagenen Gelände prüfen.


Aktuelle Informationen unter www.schwarzerkanal.squat.net.
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Ergänzungen

Schwarze Kanal Bleibt

antonius 28.10.2009 - 23:57
Aus:
 http://de.indymedia.org/2005/06/119047.shtml

Namen wie Hirsch und Co sind in Berlin keine Unbekannten. Sie sind vom Senat eingesetzt, um Verhandlungen professionell scheitern zu lassen. Weder bei der York, noch beim Sozialen Zentrum, noch sonstwo will der Senat eine Einigung erzielen. Die "Verhandlungen" werden immer so geführt, daß sie kurz vor einer Eingung platzen und der Senat den schwarzen Peter von sich schieben kann. Die angebotenen Objekte sind natürlich ein Witz: entweder utopisch teuer oder nur noch für den Abriss geignet. Durch die Verschleppung ist es außerdem kompliziert, Widerstand zu üben (es kann gut sein, daß der Räumungstermin so lange verschoben wird, bis nur noch eine Handvoll Unterstützer übrig sind).


Der Schwarzen Kanal scheint in einer ähnlichen Schleife zu stecken!

Bommel hat ja...

bommel 29.10.2009 - 13:56
... garnix gegen selbstverwaltete Kulturprojekte und den schwarzen Kanal. Wenn's einige Leute glücklich macht, ist das doch nen schönes Projekt.

Absurd ist nur die großspurige Erwartungshaltung einiger Kanalis ("Geduld am Ende"/ "abnehmende Kompromißbereitschaft" etc.). Als wenn es einen Anspruch auf öffentliche Unterstützung gäbe. Da kann sich ja jeder Künstler (oder wer sich dafür hält) zur existenznotwendigen Kulturoase ausrufen und Grundstück oder öffentliche Mittel einfordern. Seid dankbar, dass Ihr die vergangenen Jahre zentrale Grundstücke nutzen durftet. So selbstverständlich ist das nicht.

Über diejenigen herzuziehen, die einen jahrelang (bspw. durch die Überlassung eines Grundstücks) unterstützt haben, ist übrigens ne ziemlich dämliche & selbstschädigende Spezialität linker Öffentlichkeitsarbeit. Mit solch hohlen Aktionen beraubt man sich jeder Sympathien und schreckt mögliche Unterstützer ab. Martialische Rethorik hilft übrigens nicht: linke Kulurprojekte sind und bleiben von der Mildtätigkeit des verhaßten kapitalistischen Gesellschaftssystems abhängig. Was ihr für erkämpfte Erfolge eines heldenhaften linken Kampfes haltet, sind tatsächlich milde Gnaden- Gaben des verhaßten Establisments. Ironisch, aber wahr.


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ihr seid ja gut...

bommel 27.10.2009 - 20:38
"Die Besetzer_innen erklärten aber, dass ihre Geduld langsam zu Ende sei und sie in Zukunft nicht mehr so kompromisbereit wären."

sacht ma jungs & mädels: geht's noch? ihr tut ja geradezu so, als wenn euch der liegenschaftsfonds etwas schulden würde. geduld? kompromißbereitschaft? ihr könnt euch bei gelegenheit mal nen arschtritt abholen.

kultur?

. 27.10.2009 - 21:41
naja, was ihr halt so für kultur haltet...

Aha, die Steuerzahlerdiskussion ...

Kontroverso 28.10.2009 - 01:15
Ja, von meinen Steuergeldern kann der Scharze kanal ein Grundstück haben, dass mich sonst als Steuerzahler nur Kosten würde, da es absehbar auf Jahre/Jahrzehnte nicht von der Stadt genutzt würde. Ach so, und falls du mir damit kommen willst, dass du mehr Steuern zahlst und deshalb ein größeres Anrecht hast zu entscheiden, was mit diesen Steuergeldern passiert, vertrau mir, es ist nicht so. ;)

schwarze bleibt in der Gegend !

antonius 28.10.2009 - 05:47
Der schwarze Kanal zieht Lebenskultur orientierte und interessierte Menschen aus ganz Europa an. Mit seinen besonderen Kulturprogrammen und Angeboten ist der schwarze Kanal
etwas besonderes, am Stadtrand währe das nicht möglich. (Oder meint etwa jemand das in Friedrichsfelde genügend UnterstützerInnen zusammen kommen könnten, die helfen, das möglich zu machen?)
Eine Wertung der Projekte im vergleiche mit anderen Projekten soll das nicht sein, jeder hat ein Bleiberecht und nicht jedes Projekt hat die Möglichkeiten oder Orientierung, nach außen Strahlen zu wollen.

An bommel, Baaberg, kultur? u.s.w ich weiß nicht ob ihr wirklich Szenepappnasen seit, falls doch, es gibt halt Menschen denen reicht es nicht in den gleichen Kneipen rumzuhängen und am Wochenende zu schauen in welchen Club welche "geile" Party oder welches Konzert ist.

@bommel

fx 29.10.2009 - 15:10
"Martialische Rethorik hilft übrigens nicht: linke Kulurprojekte sind und bleiben von der Mildtätigkeit des verhaßten kapitalistischen Gesellschaftssystems abhängig"

Das gilt logischweise nur dann, wenn mensch die kapitalistische Logik akzeptiert. Wenn mensch sich dieser Logik aber verweigert, sondern Stadt und öffentlichen Raum als etwas betrachtet, was wie die Luft zum Atmen allen Menschen gleichermasse gehört, und daher die vom Liegenschafstfond betriebene zunehmende Privatiserung städtischer Grundstücke als zutiefst inhuman und asozial begreift, gibts überhaupt keinen Grund, dankbar für die (von dir behauptete) "Mildtätigkeit" solcher ekligen Institutionen zu sein.