[Muc] MY BODY MY CHOICE Kurzbericht

Shoshana 26.10.2009 09:53 Themen: Biopolitik Gender
Am Samstag fand in München eine Demonstration für das Recht auf Abtreibung und Aktionen gegen den "1000-Kreuze-Marsch" der Lebensschützer statt.
Ein Kurzbericht. Eine ausführliche Rückbetrachtung und Bewertung folgt.
400 bis 500 Leute auf der Demonstration "MY BODY MY CHOICE" durch den Münchener Stadtteil Westend. Gute Stimmung. Als die Demo das "Mutterhaus" der "Lebensschützer" (Westendstr. 78) passiert, ist zu sehen, dass dort irgendwann vorher die Scheiben eingeworfen wurden.

Etwa 150 "Lebensschützer" starten ihren Marsch auf dem Platz vor der St.Pauls-Kirche. Eine Messe konnten sie aufgrund der Distanzierung der Erzidozöse nicht abhalten.

Anmelder Wolfgang Hering vergleicht die Gegendemonstrant_innen mit Nazis. Damals haben die Nazis "Behinderte" nach der Geburt getötet, heute wollten die "Linksextremisten" das vorher machen.

Aufforderung an die "Lebensschützer": "Schauen Sie nicht nach links und rechts! Nehmen Sie keine Flugblätter an!"
Das klappt aber nicht so wirklich. Kaum hat der Marsch den weiträumig abgesperrten St.Pauls-Platz verlassen, kommen von allen Seiten Menschen und rufen Parolen wie "Hätte Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben", "Kein Gott! Kein Staat! Kein Patriarchat" oder "Hier regiert der Antichrist!". Die bringt auch Wolfgang Hering öfters aus dem Konzept und lässt ihn Lied- und Gebetstexte vergessen.
Die Polizei versucht rabiat Demonstrant_innen vom Kreuze-Marsch fern zu halten, nimmt aber nur wenige Leute in Gewahrsam.

Im Zug selbst werden plötzlich Regenschirme mit Parolen aufgespannt. Ein Männer*paar und ein Frauen*paar fangen an sich zu küssen und werden von der Polizei aus dem Zug gedrängt. Auch vorm Marienbildnis an der Zugspitze küsst sich ein Frauen*paar und wird von der Polizei abgedrängt.

Immer wieder landen Kondome auf den "Lebensschützern".

Als der Zug zur letzten Etappe auf die Prinzregentenbrücke einbiegt, bietet sich ihnen ein spektakuläres Bild mit vielen Gegendemonstratinnen, die auf der Balustrade über ihnen unterm Friedensengel mit Transparenten stehen und gut hörbar Parolen rufen. Diese werden auch von vielen anderen Seiten beantwortet.

Wie immer verlesen die Lebensschützer fiktive Namen "ungeborener Kinder", leuten die "Todesglocke" und werfen Rosen in die Isar. Doch plötzlich ein Tumult. Statt einer Rose landet plötzlich ein Kreuz in der Isar und die Parole "Hätt Maria abgetrieben..." ist zu hören.

Ein Verdächtiger wird einige Zeit von der Polizei festgehalten. Vorwurf: "Verstoß gegen das Abfallwirtschaftsgesetz". Damit ist bestätigt: "Lebensschützer"-Kreuze sind Müll!
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Ergänzungen

Das schreibt die SZ...

sz 27.10.2009 - 00:07
Abtreibungsgegner mit Kondomen beworfen

Teilnehmer einer Demonstration, die von der Lebensschutz-Organisation "Euro pro Life" organisiert wurde, sind am Samstag mit Flaschen und Kondomen beworfen worden. Die Polizei nahm drei Personen "aus dem linken Spektrum" fest - einer der Festgenommenen hatte nach Plozeiangaben einem Abtreibungsgegner das Kreuz aus der Hand gerissen und es in die Isar geworfen. Elf weitere Personen mussten ihre Personalien angeben, weil sie die Versammlung der Abtreibungsgegner mit Trillerpfeifen gestört hatten. Die rund 300 Lebensschützer waren am Samstag an der Paulskirche auf Höhe der Theresienwiese gestartet und um den Altstadtring in Lehel nach St. Anna gezogen. Bei einer Kundgebung auf der Luitpoldbrücke wurden sie von der Gegenseite attackiert. Zuvor hatten rund 200 Abtreibungsbefürworter am Stachus für das "Recht auf Abtreibung" demonstriert.

Bericht auf Luizi-M

Luzifer 29.10.2009 - 13:03

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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dsa — das

Fakt ist — fakt

schon schlimm — onno

@onno — oh man

titel — name

sehr einseitig — xyz

@ xyz — -

@@ — xyz