Berlin: 1500 auf Demo für "schwarzen Kanal"

SK 24.10.2009 16:49 Themen: Freiräume Gender
Am heutigen Samstag 24.Oktober 2009 zog eine bunte Demonstration vom S-Bahnhof Warschauerstraße durch Kreuzberg bis zur Köpenicker Straße in Mitte und demonstrierte gegen die bevorstehende Räumung des Wohn- und Kulturprojektes „Schwarzer Kanal“, sowie für den Erhalt unkommerzieller Freiräume in Berlin.
Trotz zahlreicher Provokationen seitens der Polizei vor, während und nach der Demonstration, konnten die Demonstrant_innen ihre Botschaft lautstark vermitteln.

In Redebeiträgen wurden u.a. Parallelen zwischen Stadtumstrukturierungsprozessen die Istanbul und in Berlin gezogen. Die Gruppe GLADT (Gay and Lesbians aus der Türkei) stellte in ihrem Redebeitrag den Zusammenhang zwischen Homophobie, Rassismus und gegenwärtiger Kommerzialisierung von Berlin fest.
Viele Anwohner_innen, des von Gentrifizierungsprozessen betroffenen Kiezes brachten ihre Solidarität zum Ausdruck und schlossen sich der Demonstration an.


Die Demonstration ist ein Teil der Queer und Rebel Tage, die seit Mittwoch stattfinden, um auf die Situation des „Schwarzen Kanals“ aufmerksam zu machen. Dadurch wurde den Entscheidungsträgern signalisiert, dass eine Räumung des langjährigen Projektes nicht hingenommen werden wird.
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Ergänzungen

häääääääääää

Graf Zahl 24.10.2009 - 17:45
Der Demozug, der da vorhin von der Warschauer zur Köpi zog, war vielleicht 500 Leute stark.
Wo habt ihr denn alle so toll zählen gelernt? Ich will keinen hier anpissen oder diffamieren, doch Zahlen müssen nicht immer mit maximalem Effekt gehübscht werden!
Auf jeden Fall war es ein toller bunter Spaziergang. Jeglicher Kinderantifatroll hat hier zum Glück gefehlt. Somit konnten auch mal Leute aus m Kiez Euer Anliegen verstehen und wurden nicht gleich durch Militanz und agressive autonome Kids abgehalten ...
Schön das das mit dem "neuen" Platz erstmal geklappt hat.

Aus Protest Schulgelände besetzt

Tagesspiegel 24.10.2009 - 17:48
Aus Protest gegen die drohende Räumung der Wagenburg Schwarzer Kanal besetzten gestern rund 60 linke Aktivisten ein leer stehendes Schulgelände in der Adalbertstraße in Mitte.

Aus Protest gegen die drohende Räumung der Wagenburg Schwarzer Kanal besetzten gestern rund 60 linke Aktivisten ein leer stehendes Schulgelände in der Adalbertstraße in Mitte. Nach Verhandlungen erlaubte der Geschäftsführer des Liegenschaftsfonds Holger Lippmann den Besetzern, bis Montag 12 Uhr auf dem Gelände zu bleiben. Diese sicherten dafür zu, das Areal freiwillig zu verlassen. Nach der „Berliner Linie“ werden besetzte Häuser oder Plätze normalerweise innerhalb von 24 Stunden geräumt. Am Montag soll es ein Treffen mit dem Liegenschaftsfonds geben, um ein Ersatzgrundstück für die Wagenburg zu finden.

Bis zum Ende des Jahres muss der Schwarze Kanal das Gelände an der Michaelkirchbrücke in Mitte verlassen. Bei einem Runden Tisch mit Vertretern von Grünen, SPD und Linke am Vormittag hatten die Bewohner bereits deutlich gemacht, dass sie die angebotenen Ersatzgrundstücke in Außenbezirken nicht akzeptieren werden. Sie wollen bleiben oder ein anderes Gelände im Stadtzentrum zugesprochen bekommen. Es ist fraglich, ob es zu einer Einigung kommen wird. „Die Chancen, dass wir ein vergleichbares Grundstück für die Wagenburg finden, liegen bei zehn Prozent“, sagte Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD).

„Wir werden nicht freiwillig gehen“, betonte Wagenburg-Sprecherin Anna Koch. Der Schwarze Kanal sei seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Berliner Kulturlandschaft. Regelmäßig gebe es auf dem Gelände Konzerte, Partys und Theateraufführungen. Seit 2002 stehen die 30 Bauwagen neben der alten Textilfabrik an der Spree. Mehr als 25 Männer und Frauen wohnen hier. Mit 19 Jahren ist der Schwarze Kanal eine der ältesten Wagenburgen Berlins. Als 2002 die Verdi-Zentrale gebaut wurde, zog die Wagenburg von der Schillingsbrücke an den Platz neben der Fabrikruine an der Spree. Bezahlen müssen die Bewohner lediglich die anfallenden Betriebskosten.

Die Essener Baufirma Hochtief, der das Gelände gehört, hat den Nutzungsvertrag zum 31. Dezember gekündigt. Im Kaufvertrag für das Grundstück hatte sich Hochtief vertraglich verpflichtet den Platz bis 2010 zu bebauen. Die Firma will nächstes Jahr eine neue Zentrale in der Köpenicker Straße errichten. Der Platz, an dem die Wagenburg steht, wird für Baucontainer, Kräne und Fahrzeuge benötigt. Langfristig soll auf dem Gelände eine moderne Wohnanlage entstehen. Heute will die linke Szene um 13 Uhr mit einer Demonstration (Start Warschauer Straße) in Kreuzberg gegen die bevorstehende Räumung der Wagenburg protestieren.

Die Polizei zählte 600

Tagesspiegel 24.10.2009 - 21:50
Demo für die Erhaltung einer linken Wagenburg verlief friedlich

Kreuzberg - Rund 600 Personen demonstrierten gestern „Gegen Stadtumstrukturierung“ und für die Erhaltung der linken Wagenburg „Schwarzer Kanal“. Sie zogen von der Warschauer Straße zur Adalbertstraße. Nach Polizeiangaben gab es keinerlei Vorkommnisse. Wie berichtet, müssen die Rollheimer Ende des Jahres ein Grundstück an der Michaelkirchbrücke verlassen, weil dieses bebaut werden soll. Am Freitag hatten Sympathisanten ein ungenutztes Grundstück an der Adalbertstraße besetzt. Der Liegenschaftsfonds, der das Grundstück verwaltet, hatte den Besetzern zugesichert, dass sie bis Montagmittag bleiben dürfen. Dann soll versucht werden, eine politische Lösung zu finden. Bislang haben die Rollheimer nur Angebote für Grundstücke am Stadtrand. Diese lehnen sie ab.

Fotos: Demo für Wagenburg Schwarzer Kanal

Umbruch Bildarchiv 24.10.2009 - 21:53

Erst nachgucken, dann demonstrieren

Scheißlaune 24.10.2009 - 23:13
Liebe Weltverbesserer,

zum einen mag das wohl daran liegen, das die Demo nirgendwo angekündigt war. Es hilft nichts einen Kiez komplett mit Plakaten zuzukleistern und den Rest von Berlin nicht. Immer dasselbe an den Agencies hängt nix, in Neukölln und Wedding hängt nix. - und zwar mind. eine Woche vorher.

Zum anderen sind wohl einige Opfer auf die Ökofascho-Klimademo gegangen die es mit 200 Teilnehmern in die Motherfucking Tagesschau geschafft hat.

Achja...war ja noch was: Die 6. Bundesweite Montagsdemonstration gegen die Regierung mit ca. 7.000 Teilnehmern...die Antifa hat es aber nicht dahin geschafft. Wieso zum Teufel nicht? Was ist mit euch los? Das hätte man wunderbar kombinieren können...und die Demo für den schwarzen Kanal nach hinten legen können.

Bald kann man es wieder gut machen

31.10.: 17h Hermannplatz Squat Tempelhof: Süsses sonst gbts Saures. Karstadttüten mitbringen.



@ Scheißlaune

Kommunist 25.10.2009 - 03:10
Selbst auf der offiziellen Seite  http://www.bundesweite-montagsdemo.com/ steht, auf der Demo gegen die Regierung warn nur 3.500, also 7000 mit Sicherheit nicht!

Photos

Codeispoetry 25.10.2009 - 22:13
Hab einen Bericht zur Demo mit Hintergrund und Photos in meinem Blog veröffentlicht:  http://blog.adrianlang.de/?p=717

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 5 Kommentare an

ma für gut — sachtnix

Stimmt — Henry