München: Fang den Hut!
Die Aktivitäten des Dachverbandes und seiner Mitglieder sind damals wie heute von einem rechten, reaktionären Kurs gekennzeichnet. Dieser zeigt sich z. B. deutlich daran, dass in Mitglieds-verbindungen keine Frauen, Juden, Ausländer, Homosexuelle und Kriegsdienstverweigerer aufgenommen werden dürfen.
Ihre ideologische Basis stützt sich auf einen völkischen Nationalismus. So prangert die DB in geschichtsrevisionistischer Manier regelmäßig die Oder-Neiße-Grenze an. Mitunter werden Forderungen nach einem „Deutschland im Ganzen“ laut, das noch über die völkerrechtlichen Grenzen von 1937 hinausgehen solle: Teile Osteuropas, das sogenannte Sudetenland, Österreich und Südtirol, aber auch französisches sowie belgisches Territorium und vieles andere mehr sind ihrer Auffassung nach „deutsch“. Entsprechend verkündet die DB auf ihrer Homepage: „Die deutsche Burschenschaft sieht das deutsche Vaterland unabhängig von staatlichen Grenzen in einem freien und einigen Europa, welches Osteuropa einschließt.“
Ferner existieren laut der DB grundsätzliche und unabänderliche Unterschiede zwischen „Völkern“. Dem „deutschen Volk“ kommt dabei in burschenschaftlicher Politik eine besondere Rolle zu. So gilt beispielsweise ein in Polen geborener Mensch mit deutschen Eltern als „deutsch“, während ein in Deutschland geborener Mensch türkischer Abstammung als „undeutsch“ angesehen wird und ihm somit die Mitgliedschaft in einer Burschenschaft verwehrt bleibt.“
Als Festredner des Kommers war Dr. Hans Merkel (CSU), seines Zeichens Ministerialpräsident a.D., angekündigt worden. Dieser fiel in der Vergangenheit durch klar geschichtsrevisionistische und rechtsextreme Äußerungen auf. So hetzte er beispielsweise 2004 in Nürnberg: „Das Innenleben des Reichstags […] wird man in einer Zeit besserer deutscher Charakterverfassung von seinem Bolschewikenschmuck wieder befreien können. Was uns aber bis auf weiteres leider bleiben wird, ist das im Bau befindliche Berliner Holocaustmal.“
Eine lustige Anekdote gab es gleich zu Beginn: Die Einsatzleitung der Polizei schwor den Versammlungsleiter darauf ein, dass die Polizei das Motto „Fang den Hut“ sehr ernst nimmt und dies auf jeden Fall verhindern will. Mit etwa 100 Menschen war die Kundgebung bei nasskaltem Wetter recht gut besucht und laute Musik aus dem Lauti hielt die TeilnehmerInnen bei Laune. Redebeiträge von der veranstaltenden Gruppe R/AM über den Anlass der heutigen Kundgebung sowie über die rechtsextreme Münchner Burschenschaft Danubia, einen von der Infogruppe Rosenheim über burschenschaftliche Inhalte und Abläufe sowie ein Jingle des ASAB_M über Sexismus und Militarismus bildeten den inhaltlichen Teil der Aktion.
Leider ließen sich nur wenige Burschenschaftler blicken, die sich trauten, an den AntifaschistInnen vorbei den direkten Weg zu ihrem Festkommers zu nehmen. Die meisten wurden wohl gleich von der, wie eigentlich immer in München, stark vertretenen Polizei, zu einem Hintereingang umgeleitet. Doch diese wenigen wurden mit Parolen („Lieber ein Abszess am After als ein deutscher Burschenschaftler“), Beschimpfungen und vereinzelten Blockadeversuchen empfangen. Letztere wurden sofort und rabiat von der wie immer in München stark vertretenen Polizei, vor allem dem Unterstützungskommando (USK), unterbunden, die auch bei der kleinsten Regung der TeilnehmerInnen zu filmen anfing.
Zu zwei unschönen Szenen kam es gegen Ende der Kundgebung, als schon ein großer Teil aufgrund der kalten Temperaturen diese verlassen hatten. Das USK hatte wohl noch überschüßiges Aktionsbedürfnis und so versuchte es vollkommen unnötig die restlichen 30 TeilnehmerInnen zu provozieren. Dies hatte zwei Ingewahrsamnahmen zur Folge, die unter fadenscheinigen Gründen (u.a. Weigerung eine Flasche aufzuheben) stattfanden.
In der Nacht von Freitag auf Samstag soll die Glasscheibe der Haupteingangstür des Sudetendeutschen Hauses noch einige größere Risse bekommen haben.
Wir werten die Aktion, die die erste öffentliche der noch jungen Jugendantifagruppe war, als Erfolg. Einerseits die große Teilnehmerzahl, andererseits dass endlich etwas gegen burschenschaftlichen Unsinn unternommen wurde. Die Burschenschaftler müssen den Protest unweigerlich wahrgenommen haben und ihnen wird klar werden, dass wir ab jetzt ihrem Treiben nicht mehr zusehen werden. Beispielsweise finden in München regelmäßig die Bogenhausener Gespräche der Münchner Burschenschaft Danubia, bei denen Geschichtsrevisionisten ein und aus gehen. Dies war also sicherlich nicht die letzte Aktion gegen Burschenschaften in München. Ferner begrüßen wir die direkte Aktion gegen das Sudetendeutsche Haus in der Nacht nach dem Kommers.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
fragwürdige parolen
Erfolg?
klugscheißen
Burschenschaften
http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6ttinger_Krawalle
Das die Burschenschaften nicht LINKS sind beweist noch lange nicht das sie RECHTS sind.
@franke
die burschensachft danubia hat zb nach einer rechtsextremen straftat den täter in einem haus der burschenschaft versteckt
die burschenschaften sagen "Deustschland" ist dort "wo die deuscthe Zunge erklingt" und wollen "ein großdeutsches Reich"
wenn das mal nicht "rechts" ist ....
ich wieß nicht wer den vortag im marat gehalten hat aber wenn du im marat mal nachfragst findest du bestimmt wen, der dir den vortrag schicken kann...
http://kafemarat.blogsport.de/ << Kontaktadresse gibts auf dem blog
@franke
"Trotz all dieser Punkte ist es falsch anzunehmen, das Burschenschaften mit nazistischen Organisationen gleichzusetzen sind. Wir wollen nicht das alte Schwarz-Weiß-Schema von Nazi vs. Nicht-Nazi reproduzieren, weil es gar nicht notwendig ist, um die Problematik des Verbindungswesen zu erfassen.
Eines sind die Burschenschaften nämlich alle: nationalistisch. Und das trennt sie weder vom großen Rest der Bundesbürger, noch macht sie das zu unpolitischen Akteuren, sondern vielmehr zu einem Teil der deutschen Normalität, den es gerade auch deswegen anzugehen lohnt. Deshalb wollen wir am 16.10.2009 nicht nur gegen den Burschenschafts Kommers auf die Straße gehen, sondern richten uns vielmehr gegen den rassistischen, nationalistischen und sexistischen Normalzustand in der BRD."
leider wurde auf der r/am-seite was verschoben, so dass der direktlink nicht funktioniert. den aufruf gibts u.a. noch hier: http://de.indymedia.org/2009/10/262837.shtml
Burschis
Diese kamen durch Hintereingang und die andere Seite der Hochstrasse zur Veranstaltung
angereist.
14:11 Antifa Actionday
Linksradikale, autonome Antifademo ab 10:30 Uhr georg-freundorfer platz (ubahn haltestelle schwanthalerhöhe, u4/u5)
Infos auf www.actionday.tk
wie wärs mit ner demo hier
http://de.indymedia.org/2009/10/263795.shtml
auf nach erlangen am 30.10.09!
Beweise, Belege,
Ach ja...München!
http://actionday.tk/
Neulich
-farbentragende, waffenstudentische Verbindung und Mitglied der Deutschen Burschenschaft
-Ziel: friedliche Verbindung aller Teile des deutschen Volkes im Rahmen eines geeinten Europas ohne trennende Grenzen unter Wahrung seiner kulturellen Besonderheiten
-laut Terminplan: 16.11. Volkstrauertag - Totengedenken im Hofgarten
Pangermanismus in der Ostmark
Sogar das Fegefeuer wird mit ihr noch richtig lauschig.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
@Zweifler — gsdfg
Leute — franke
? — Kritiker
@franke — sdfadsf
... — ...
geschichtsdenken — ist hase
Ausgrenzung? — Erwin Klaugschieter
Wozu die Demonstration? — Zeitgeist