Coburger Antifaschistin erhält Morddrohung!

CAr(A) 17.10.2009 18:30 Themen: Antifa Antirassismus Repression
In der kleinen fränkischen Provinzstadt Coburg fand am Samstag den 10.10.2009 die Demonstration „Bücherwurm goes Antifa“ mit ca. 150 TeilnehmerInnen statt. ( http://de.indymedia.org/2009/10/263219.shtml) Das „Coburger Aktionsbündnis gegen rechtsradikale Aktivitäten“ (CArA) rief zur Demonstration auf.
Der Verlag fungiert als einer der wichtigsten Theorieorgane der Neuen Rechten in Deutschland und hat auch Kontakte zu anderen europäischen rechtsextremen Parteien und Organisationen, zum Beispiel zur französischen Front National und zur belgischen Vlaams Belang. Nation Europa verbreitet antisemitisches, rassistisches, nationalistisches und geschichtsrevisionistisches Gedankengut.

Trotz schlechtem Wetters waren dem Aufruf zur Demonstration ca. 150 Antifaschisten und Antifaschistinnen gefolgt. Auf einem Soli-Konzert, das von CArA mitorganisiert und getragen wurde kam es zu ersten Neonaziübergriffen.
Aus einem vorbeifahrenden Auto wurden mehrere Teilnehmer gezielt mit Böllern beworfen, glücklicherweise gab es keine Verletzten.

Bereits im Vorfeld der Demonstration erhielt die Anmelderin einen Brief, der einen Ausschnitt, aus der monatlich erscheinenden von Nation Europa publizierten Zeitschrift „Nation und Europa- Deutsche Monatshefte“ gegen Coburger AntifaschistInnen beinhaltete.

Am Montag, den 12.10, erreichte die Anmelderin dann ein zweiter anonymer Brief, dieser war ganz konkret als Morddrohung zu verstehen.

Die Morddrohung wurde von Seiten der Polizei zunächst nicht ernst genommen.
Als die Bedrohte bereits am Montag eine Anzeige aufgeben wollte, wurde sie daraufhin mehrmals auf den nächsten Tag vertröstet. Erst am Mittwoch wurde der Fall an den Staatsschutz weitergeleitet und die Kripo eingeschaltet, d.h. Erst als wir schon den nötigen politischen Druck aufgebaut haben.

Coburg ist momentan nicht die einzigste Stadt, in der Personen gezielt von Nazis Drohbriefe erhielten, auch in Gräfenberg und Ingolstadt kam es zu ähnlichen Vorfällen.


Provokationen müssen entschlossen über die Grenzen des staatlichen Antifaschismus,wenn möglich mit nötiger Militanz beantwortet werden. Auf den Staat und den „bürgerlichen Antifaschismus“ können wir nicht vertrauen. Es ist die Zeit gekommen, in der wir das Ruder selbst in die Hand nehmen müssen!


Das Problem einer rechtsradikalen Szene in Coburg wurde über Jahre hinweg von den politisch Verantwortlichen nicht ernst genommen oder verharmlost. Gegen aktive AntifaschistInnen dagegen wurde gezielt von Politikern und Presse gehetzt, Hand in Hand. Hier wurde geistige Brandstiftung betrieben!

Spätestens seit diesem Vorfall kann die Stadt Coburg dieses Problem nicht mehr totschweigen, denn in Coburg existiert eine nicht zu unterschätzende gewaltbereite rechtsextreme Szene.

Wir örtlichen Antifaschisten und Antifaschistinnen lassen uns von diesem Vorfall keineswegs entmutigen, weiterhin gegen rechtsextreme Untriebe in Coburg konsequent und vehement vorzugehen.

Wir müssen Naziangriffen geschlossen entgegentreten!

In nächster Zeit wird es verstärkt Aktionen geben, für Ende Oktober ist unter anderem eine Demonstration gegen jeglichen Naziterror in Coburg und anderswo geplant. Nähere Informationen werden in Kürze folgen.

Beteiligt euch an den geplanten Aktionen!

Verbreitet die Information weiter!

Fight back!
CAr(A)

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