Bremer-Flusschützer rüstet für den Tag X

Friedemann Wagner 17.10.2009 16:58 Themen: Freiräume
Wer Bremen von oben bedrachtet, stellt schnell fest, dass in der Mitte der Stadt eine große grüne Insel liegt: der Stadtwerder. Doch die Stadt will nach und nach das Naherholungsgebiet in lukrativeren und nachgefragten Wohnraum "umgestalten". Mehrere Bürgerinitiativen wehren sich - und holen sich Unterstützung. Heute wurde mit der Sozialen-Bewegung "avanti" und Robin Wood, die Blockade von Fällaktionen geprobt.
Wer Bremen von oben betrachtet, stellt schnell fest, dass in der Mitte der Stadt eine große grüne Insel liegt: der Stadtwerder. Doch Bremen will nach und nach das Naherholungsgebiet in lukrativeren und nachgefragten Wohnraum "umgestalten". Wohnraum ist in Bremen ein begehrtes Gut und die Stadt möchte finanzstärkeren Neubürgern gerne entsprechende Wohnungen bieten können. So entsteht auf dem Stadtwerder, einer schmalen Insel, zwischen einem Seitenarm der Weser und der eigentlichen Weser ein großes Wohnprojekt. Attraktiv wird die Lage auch durch den Zusatz "wohnen am Wasser". Doch zwischen Bauzaun und Kleinen Weser steht ein Waldabschnitt, durch den sich nicht nur ein Fahrradweg zieht, sondern, der auch Heimat für Fledermäuse wurde - Mitten in der Stadt.

Heute hat die BI "Rettet den Stadtwerderwald" die Aktivisten der Bremer Sozialen Bewegung "avanti" und "Robin Wood" eingeladen. Und so wurde unter realistisch nasskalten Bedingungen verschiedene Formen des Zivilen Ungehorsams geprobt. „Robin Wood“ wies einige Anwohner ins Baumklettern ein, während andere über Strategien von Sitz- und Stehblockaden am "Tag X" diskutierten. Dieser tritt dann ein, wenn der grüne Bausenator Loske und die Stadt ihre Pläne ernst machen, und den bis zu 150m langen Abschnitt roden, Bäume umsägen lassen und so den künftigen Bewohnern "Seeblick" verschaffen.
Für diesen Tag gibt es jetzt einige Ideen des passiven Widerstands - unter und auf den Bäumen.
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Ergänzungen

(muss ausgefüllt werden)

endofroad 17.10.2009 - 17:15

Meine Meinung steht fest...

... verwirren Sie mich nicht! 18.10.2009 - 00:03
Mal ein paar ergänzende Fakten:

Dieses "Naherholungsgebiet" besteht zum ganz überwiegenden Teil aus privat genutzten Wohngrundstücken, Gartenlauben und Vereinsheimen. Wer sich in Bremen nicht auskennt konsultiere google earth.

Die Fläche, deren Bebauung hier skandalisiert wird, ist das ehemalige Wasserwerksgelände, bisher "Betreten streng verboten" und ringsherum eingezäunt. Sicher kann man sich darüber streiten, ob dort hochpreisige Wohnbauten in dieser Form entstehen sollen oder irgendetwas anderes schönes.

Kein Mensch will einen "bis zu 150m langen Abschnitt roden" oder gar "den Stadtwerderwald abholzen", wie hier suggeriert wird. Die Stadtplaner wollen Lücken in den Baumbestand schlagen, damit über entsprechende "Sichtachsen" die Käufer der teuren Wohnungen auch schön zu beiden Seiten aufs Wasser gucken können. Das kann man mit gutem Grund ablehnen. Es ist aber doch ein klein bisschen was anderes.

Viel skandalöser ist eigentlich, dass der Umweltsenator auch das Weserufer am alten Rettungshafen mit entsprechenden Hochpreiswohnungen am Wasser überbauen möchte. Der Blick auf die Weser, der auch hier den besonderen Vorzug bilden soll, wird den bisherigen Nutznießern so mal eben weggenommen. Besonders pikant: das Grundstück, auf dem vor dem Krieg noch Häuser standen, wurde von den früheren Eigentümern enteignet, um Hochwasserrückhalteraum zu schaffen. Der wird jetzt offenbar nicht mehr benötigt. Noch Fragen?

@eben!

anzeigenzeitungen 18.10.2009 - 18:05
Mein Kommentar war einfach eine Ergänzug damit sich jeder das betroffene Gebiet(auch wenn in ihm nicht alle Bäume gefällt werden) nocheinmal angucken kann. Die Ergänzung hatte keinen Bezug zu dem Kommentar dadrüber!

Rettet den Stadtwerderwald

clerdascaos 19.10.2009 - 01:57

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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@selber gucken — eben!