Die reaktionären Märsche der "Lebensschützer"
Für 24. Oktober planen reaktionäre "Lebensschützer" einen Aufmarsch in München. Bei vielen dieser Märsche, auf denen sie ihr völkisch-rassistisches und ultra-sexistisches Weltbild propagieren, gab es schon massive Gegenaktionen. Auch in München werden sie nicht ungestört laufen können.
Fundis mit einer Mission
Als "Lebensschützer" bezeichnen sich christiliche Fundamentalist_innen mit einem klaren Ziel: Dem weltweiten ausnahmslosen Verbot von Abtreibungen. Dabei ist es ihnen völlig egal, unter welchen Umständen eine Frau abtreiben will, ob sie z.B. vergewaltigt wurde.
Indymedia über Ideologie und Organisationen der "Lebensschützer"
A.I.D.A. dazu
Reader der KOFRA (pdf)
Was bisher geschah
Seit dem letzten Jahr regt sich allerdings immer mehr Widerstand gegen die Lügen und den Psychoterror mit denen die "Lebensschützer" sowohl direkt (scheinbar) schwangere Frauen bedrängen ("Gehsteigberatung") als auch versuchen Einfluss auf die Gesetzgebung und deren Auslegung zu nehmen. So wurde erst vor kurzen §218 StGB verschärft.
Widerstand erleben die Fundis nun vor allem, wenn sie öffentliche Veranstaltungen abhalten, wie ihre so genannten "1000-Kreuze-Märsche".
2008 gab es in Salzburg erste ordentliche Gegenaktionen. Dieses Jahr gab es dann wieder einen Marsch, diesmal allerdings nur noch mit 50 Leuten (überwiegend aus München) und nur noch unangekündigt.
In Berlin gab es vergangenes Jahr ebenfalls einige Gegenaktionen zu ihrem Marsch [1] [2]
Dieses Jahr wurde dann nochmal deutlich stärker mobilisiert [1] [2].
Im Vorfeld gab es auch eine Aktion gegen eine Apotheke, die sich weigert die "Pille danach" auszugeben.
Und so gab es dann auch massive Gegenaktionen und Blokadeversuche. Auch einige Kreuze landeten in der Spree. [1][2][3][4][5]
Videos dazu [1] [2]
In Münster konnte im März ein Marsch mehrere Stunden blockiert werden. Über 100 Aktivist_innen sind nun allerdings von Repressionsverfahren betroffen.
Auch in München wurde vergangenes Jahr zu vielfätigen Stör- und Gegenaktionen mobilisiert.
Dabei gingen bereits im Vorfeld die Fensterscheiben im "Mutterhaus", dem Zentrum mehrer "Lebensschützer"-Organisationen, zu bruch.
Der Marsch selbst wurde für die Fundis völlig chaotisch. Selbst ihre Kreuze konnten "aus Sicherheitsgründen" erst weit nach Beginn ausgegeben werden.
Es geht weiter
Dieses Jahr wollten die "Lebenschützer" um Wolfgang Herings Organisationen "EuroProLife" und "Helfer für Gottes kostbare Kinder e.V." eigentlich am 10. Oktober in München aufmarschieren. Nachdem Gegenproteste angekündigt wurden, bekamen sie dann aber doch kalte Füße und schoben ihren Marsch nochmal um 2 Wochen auf den 24. Oktober.
So gab es dann als Warm-Up am 10. Oktober bereits einen Antisexistischen Spaziergang durch den Stadtteil Westend. Dort befindet sich sowohl das "Mutterhaus" als auch eine Klinik, vor der die "Lebensschützer" täglich ihren "Gehsteigberatungs"-Psychoterror ausüben. Darauf wurden Anwohner_innen aufmerksam gemacht und auch gleich für die Demonstration am 24. Oktober mobilisiert.
Aufruf für den 24. Oktober
An diesem Tag startet um 12 Uhr auf dem Georg-Freundorfer-Platz eine Demonstration unter dem Motto "MY BODY MY CHOICE - Abtreibung ist Frauenrecht".
Um 15 Uhr findet die Kreuzausgabe der "Lebensschützer" an der Kirche St. Paul statt.
Detaillierte Infos zum Auflauf mit Straßenkarte
Sonst noch was?
In einem Blog werden schon fleißig Antisexistische Parolen gesammelt.
Die Analyse+Kritik hatte im vergangenen Jahr einen Hintergrundartikel zu den Märschen in Berlin und München.
Laufend aktuelle Infos gibt es bei den Bündnissen aus München & Berlin
Als "Lebensschützer" bezeichnen sich christiliche Fundamentalist_innen mit einem klaren Ziel: Dem weltweiten ausnahmslosen Verbot von Abtreibungen. Dabei ist es ihnen völlig egal, unter welchen Umständen eine Frau abtreiben will, ob sie z.B. vergewaltigt wurde.
Indymedia über Ideologie und Organisationen der "Lebensschützer"
A.I.D.A. dazu
Reader der KOFRA (pdf)
Was bisher geschah
Seit dem letzten Jahr regt sich allerdings immer mehr Widerstand gegen die Lügen und den Psychoterror mit denen die "Lebensschützer" sowohl direkt (scheinbar) schwangere Frauen bedrängen ("Gehsteigberatung") als auch versuchen Einfluss auf die Gesetzgebung und deren Auslegung zu nehmen. So wurde erst vor kurzen §218 StGB verschärft.
Widerstand erleben die Fundis nun vor allem, wenn sie öffentliche Veranstaltungen abhalten, wie ihre so genannten "1000-Kreuze-Märsche".
2008 gab es in Salzburg erste ordentliche Gegenaktionen. Dieses Jahr gab es dann wieder einen Marsch, diesmal allerdings nur noch mit 50 Leuten (überwiegend aus München) und nur noch unangekündigt.
In Berlin gab es vergangenes Jahr ebenfalls einige Gegenaktionen zu ihrem Marsch [1] [2]
Dieses Jahr wurde dann nochmal deutlich stärker mobilisiert [1] [2].
Im Vorfeld gab es auch eine Aktion gegen eine Apotheke, die sich weigert die "Pille danach" auszugeben.
Und so gab es dann auch massive Gegenaktionen und Blokadeversuche. Auch einige Kreuze landeten in der Spree. [1][2][3][4][5]
Videos dazu [1] [2]
In Münster konnte im März ein Marsch mehrere Stunden blockiert werden. Über 100 Aktivist_innen sind nun allerdings von Repressionsverfahren betroffen.
Auch in München wurde vergangenes Jahr zu vielfätigen Stör- und Gegenaktionen mobilisiert.
Dabei gingen bereits im Vorfeld die Fensterscheiben im "Mutterhaus", dem Zentrum mehrer "Lebensschützer"-Organisationen, zu bruch.
Der Marsch selbst wurde für die Fundis völlig chaotisch. Selbst ihre Kreuze konnten "aus Sicherheitsgründen" erst weit nach Beginn ausgegeben werden.
Es geht weiter
Dieses Jahr wollten die "Lebenschützer" um Wolfgang Herings Organisationen "EuroProLife" und "Helfer für Gottes kostbare Kinder e.V." eigentlich am 10. Oktober in München aufmarschieren. Nachdem Gegenproteste angekündigt wurden, bekamen sie dann aber doch kalte Füße und schoben ihren Marsch nochmal um 2 Wochen auf den 24. Oktober.
So gab es dann als Warm-Up am 10. Oktober bereits einen Antisexistischen Spaziergang durch den Stadtteil Westend. Dort befindet sich sowohl das "Mutterhaus" als auch eine Klinik, vor der die "Lebensschützer" täglich ihren "Gehsteigberatungs"-Psychoterror ausüben. Darauf wurden Anwohner_innen aufmerksam gemacht und auch gleich für die Demonstration am 24. Oktober mobilisiert.
Aufruf für den 24. Oktober
An diesem Tag startet um 12 Uhr auf dem Georg-Freundorfer-Platz eine Demonstration unter dem Motto "MY BODY MY CHOICE - Abtreibung ist Frauenrecht".
Um 15 Uhr findet die Kreuzausgabe der "Lebensschützer" an der Kirche St. Paul statt.
Detaillierte Infos zum Auflauf mit Straßenkarte
Sonst noch was?
In einem Blog werden schon fleißig Antisexistische Parolen gesammelt.
Die Analyse+Kritik hatte im vergangenen Jahr einen Hintergrundartikel zu den Märschen in Berlin und München.
Laufend aktuelle Infos gibt es bei den Bündnissen aus München & Berlin
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
und davor
16.10.09: Gegen den Burschenschaftskommers in München!
Am 16.10.2009 findet in dem von Bund und Freistaat mit finanziellen Mitteln ausgestatteten „Sudetendeutschen Haus“ in der Hochstr.8 nähe Rosenheimer Platz ein Kommers der „Deutschen Burschenschaft (DB)“ unter dem Motto „2000 Jahre Hermannsschlacht“ statt. Burschenschaften sind studentische Verbindungen mit politischer Ausrichtung, in Tradition eines geschichtlichen Deutschnationalismus dessen wesentliche Bestandteile aus Antisemitismus, Heterosexismus, elitärem und völkischem Denken bestehen.
Infoveranstaltung:
14.10.09, 20.00 Uhr, Kafe Marat (Thalkirchnerstr. 104/II. Aufgang)
Antifaschistische Kundgebung:
16.10.09, 19.00 Uhr, Ecke Rosenheimer-/Hochstraße
weitere Infos unter: ramuc.blogsport.de
und am 14.11.:
Keine Tauben Ohren bei Parteien....
Die Drecks Fundi-Christen stossen bei Parteien nicht auf taube Ohren, sondern erhalten Zugeständnisse. Das Thema ist also aus "Der Mitte der Gesellschaft" und zeigt dass reaktionäre, diskriminierende Politik weit verbreitet ist:
Mit den Stimmen der Anderen
Die CDU/CSU erreichte die schon lange gewünschte Verschärfung des Abtreibungsrechts im Jahr 2009 mit den Stimmen von SPD, FDP und Grünen - darunter einige Überraschungen.
Der Ärztinnenbund hatte davor gewarnt. Der Berufsverband der Frauenärzte hatte davor gewarnt. Pro Familia hatte davor gewarnt. Es hat alles nichts genutzt. Am 13. Mai verabschiedete der Bundestag eine Verschärfung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes: mit 326 Ja-Stimmen gegen 234 Nein-Stimmen. 52 Abgeordnete hatten ihre Stimme gar nicht erst abgegeben.
Fatal ist, dass von nun an allen Frauen, die nach dem dritten Monat abtreiben – und das waren im Jahr 2007 immerhin 2.303 Fälle – das Herz noch schwerer gemacht werden wird mit einer Zwangswartefrist von zusätzlichen drei Tagen zwischen Diagnose und dem Berechtigungsschein für eine Abtreibung.
Fast noch fataler werden die Folgen für die wenigen ÄrztInnen sein, die überhaupt noch bereit sind, hilfesuchenden Frauen medizinischen Beistand zu gewähren. Denn sie sind jetzt verstärkt der Einschüchterung – wenn nicht gar Bedrohung – durch konservative Standesvertreter, christliche Krankenhäuser sowie Fanatiker der Lebensrechtler-Bewegung ausgeliefert.
Vollends beunruhigend ist, dass die meisten Menschen diese für Frauen so existenzielle Entscheidung eigentlich bis heute gar nicht verstanden haben können. Ja, sogar manche Abgeordnete wissen vielleicht nicht wirklich, wofür sie da gestimmt haben.
Denn am 13. Mai ist keineswegs nur über die Spätabtreibungen entschieden worden, wie allgemein behauptet. Spätabtreibung nennt man nur Abtreibungen ab der 23. Woche – und davon gab es 2007 genau 229, bei denen in 80 Prozent der Fälle die Föten nicht eigenständig lebensfähig gewesen wären.
An diesem Tag ist über alle Abtreibungen ab der 13. Woche entschieden worden, also über die gesamte medizinische Indikation. Über alle Abtreibungen bei Gefahr für die Psyche oder das Leben der Schwangeren – wie zum Beispiel auch im Fall des 14-jährigen missbrauchten Mädchens.
Denn es geht ja bei Abtreibungen nach dem dritten Monat keineswegs nur um Abtreibungen von behinderten Föten. Ein Mädchen oder eine Frau kann auch aus ganz anderen Gründen – Gewaltverhältnisse, Traumata, Verdrängung etc. – zu spät begreifen, dass sie ungewollt schwanger ist und nicht Mutter werden will.
Das allerdings ist aufgrund der hohen Emotionalisierung und der wohl nicht zufällig so verschleiernden und irreführenden Darstellung durch die Verschärfungs-Anhänger sowie der ungenauen, oft tendenziösen Berichterstattung der Medien einer Mehrheit der BürgerInnen vermutlich bis heute nicht klar geworden.
Es ist keine Überraschung, dass die gesamte CDU/CSU für die Verschärfung gestimmt hat (bis auf eine: die Abgeordnete Renate Blank aus Nürnberg, Sozialrichterin und Mutter von zwei Kindern). Doch wäre der Antrag von Johannes Singhammer, seines Zeichens familienpolitischer Sprecher der CSU – und Vater von sechs Kindern inkl. Hausfrau –, nicht durchgekommen ohne die anderen: 109 Abgeordnete aus anderen Parteien!
Darunter über ein Viertel aller Sozialdemokraten, ein Drittel der Grünen (mit Göring-Eckardt als Anführerin) sowie – 80 Prozent der Liberalen (inkl. Guido Westerwelle). Nur Die Linke hat die Verschärfung kritisiert.
Die größte Überraschung allerdings ist für mich die FDP. Sie scheint vollkommen ihre eigene Geschichte vergessen zu haben: Nämlich, dass die Liberalen in den 70er Jahren an der Spitze der 218-Reform für die Fristenlösung standen. Auch wäre es vor einigen Jahren wohl noch undenkbar gewesen, dass jede fünfte Genossin und sogar jeder dritte (!) Genosse einem CSU-Antrag zur Abtreibung zustimmt.
Es ist aufschlussreich, gerade bei der SPD einen genaueren Blick auf die BefürworterInnen der Verschärfung zu werfen. Führend waren drei deklarierte Christinnen: die Pfarrerstochter Kerstin Griese aus Münster, die Protestantin und Ex-Frauenministerin Renate Schmidt aus Bayern sowie die aktive Katholikin und Partei-Linke Andrea Nahles aus der Eifel.
In bemerkenswerter Unbefangenheit hatte Nahles bereits im Vorlauf der Debatte immer wieder der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung – eine der medialen Zentralen restriktiver Abtreibungsgesetze – Interviews gegeben. So berichtete die FAS am 26.4.2009 über Nahles: "Wer ihr Abstimmungsverhalten zu Spätabtreibungen oder Embryonenschutz betrachte, werde feststellen, dass sie sich da an den Positionen der katholischen Kirche orientiere, sagt Nahles: 'Die gebe ich auch nicht auf, nur weil meine Parteizugehörigkeit etwas anderes vermuten lässt.'"
Das allerdings wiederum hatten wir bisher nicht vermutet: Dass eine Sozialdemokratin ihren Glauben zum Gesetz macht, statt fein zu unterscheiden zwischen persönlichem Glauben und staatlicher Gesetzgebung. Müssen wir etwa befürchten, dass die 38-jährige SPD-Linke (!) von dieser zentralen Errungenschaft der Aufklärung – der Trennung von Religion und Staat – bisher noch nichts mitbekommen hat?
Auf keinen Fall für sich beanspruchen können eine solche Gnade der späten Geburt die SPD-Linken Heidemarie Wieczorek-Zeul, 66 ("die rote Heidi") und die Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, 59. Ebenso wenig kann dies für den SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering, 69, gelten. Alle drei aber machten gemeinsame Sache mit der CSU.
Herausgekommen ist nun ein Gesetz, das Frauen Verantwortungslosigkeit unterstellt und Eigenverantwortung abspricht. Und: Das Ärzte zu kriminalisieren droht. Denen droht bei Nicht-Beratung ein Bußgeld von 5.000 Euro. Eine Regelung, die der Denunzierung durch Angestellte etc. Tür und Tor öffnet.
Für alle ungewollt Schwangeren gilt also von nun an ab der 13. Woche die zusätzliche Wartezeit von drei Tagen. Drei Tage nach der Diagnose dürfen sie sich überhaupt einen Indikationsschein ausstellen lassen – und erst dann können die Frauen in Not auf die Suche gehen nach einem Arzt, der es überhaupt noch wagt, ihnen medizinisch beizustehen. Schon heute gibt es einen deutschen Abtreibungs-Exodus in liberalere Nachbarländer wie Holland. Das kann jetzt nur schlimmer werden.
Denn Deutschland hat schon heute, zusammen mit dem erzkatholischen Polen und Irland, eines der repressivsten Abtreibungsgesetze Europas. In allen anderen Ländern gilt selbstverständlich das uneingeschränkte Selbstbestimmungsrecht der Frauen, die Fristenlösung in den ersten drei Monaten.
Übrigens: Schon im Jahre 1974 war es die CSU, die via Verfassungsklage die vom Bundestag mehrheitlich verabschiedete Fristenlösung gestürzt hat. Damals stand sie allerdings noch allein damit.
Der organisierte Druck orthodoxer und fundamentalistischer Christen stößt bei allen politischen Parteien auf offene Türen. Und während wir Europäer mit Entsetzen auf die Länder starren, in denen die Gottesstaatler ihren fanatischen Glauben zum Gesetz machen – währenddessen schleicht sich das Wort zum Sonntag auch in unsere Parlamente ein. Niemand hat so laut gejubelt über das neue "Schwangerschaftskonfliktgesetz" wie die deutschen "Lebensrechtler". Und sie erwarten mehr!
Wir dürfen gespannt sein, was die AnhängerInnen der christlichen Gesetzgebung im deutschen Rechtsstaat sich als nächstes zum § 218 einfallen lassen werden …
Alice Schwarzer, EMMA 4/2009
Evangelikale entdecken Europa
Die (evangelische) Amtskriche, der die Mitglieder_innen wegrennen, versucht ebenfalls davon zu profitieren und öffnet sich zunehmend unkritisch gegenüber den evangelikalen Spinnern. Ihr Bischof Huber forderte am Wochenende des Marsches in Berlin, daß sich die Kirche auch diesen Positionen öffnen muß. Und zwar, weil die EKD sich leere Kirchen einfach nicht leisten kann.
Außerdem dürfte sich der Nazichrist Klaus Günter Annen wahrscheinlich auch in München unter seinesgleichen nationalen Jesusjüngern befinden. Der Typ ist mitnichten ungefährlich. Er relativiert offen die Shoa, konstruiert einen Volkstod und ruft offen nach einer "apokalyptischen Strafe".
Video: 1000 Kreuze in die Spree!
kurzdoku // deutsch // 5:30 min // 26.09.2009 http://freundeskreis-videoclips.de/1000-kreuze-in-die-spree/
Lesetipp: Neue LOTTA
Sehr lesenswert! Sofort bestellen
http://projekte.free.de/lotta
Erzdiözese München bleibt bei Kirchenverbot
Für den Vorsitzenden des Bundesverbands Lebensrecht, Martin Lohmann (Bonn), ist die Begründung nicht nachvollziehbar. Mit der Entscheidung, Christen die Kirche als Gebetsraum zu verweigern, „wird faktisch den rechten Extremisten die Hand gereicht und eine Verbindung zum Schaden der Lebensschützer bestätigt, die es gar nicht gibt und niemals geben wird“, schrieb der Journalist an Erzbischof Reinhard Marx.
Die Gegner des Lebensschutzes wüssten nun, dass die katholische Kirche schweige und einer Konfrontation aus dem Wege gehe, wenn es schwierig werde. „Das Münchner Beispiel könnte Schule machen“, warnte Lohmann.
Laut Kellner hat die Erzdiözese außer Kritik „viel Zustimmung“ bekommen. In zahlreichen Mails, Briefen und Anrufen sei Erleichterung geäußert worden, dass die Kirche „EuroProLife endlich in die Schranken gewiesen“ habe. Für Katholiken sei auch die „völkische Sprache“ vollkommen inakzeptabel, sagte Kellner gegenüber idea zum Einladungszettel für die Demonstration. Dort heißt es, dass Europa mit einer Geburtenrate von nur 1,5 „weit unter dem für den Selbsterhalt eines Volkes nötigen Mindestwert von 2,1“ liege. Dieses Denken entspreche nicht der katholischen Auffassung, wonach die Kirche universal sei und völkerübergreifend handele, so Kellner.
Ein weiteres Argument für die Distanzierung sei, dass auch linke Gruppen zum Widerstand gegen die Demonstration aufgerufen hätten. Lebensschützer sollten keinen Anlass zu Straßenschlachten geben, so Kellner. Den Vorwurf, die Erzdiözese engagiere sich nicht genügend für den Lebensschutz, wies der Sprecher zurück. Sie gebe jährlich rund 300.000 Euro für Schwangere in Notlagen aus.
Wolfgang Hering, der Präsident von EuroProLife betonte in einer Stellungnahme nochmals mit Nachdruck, dass EuroProLife in keiner Weise politisch aktiv ist, sondern eine internationale Gebetsvereinigungist! "Unsere Veranstaltung ist ein reiner Gebetszug, der die Verkündigung christlicher Werte ebenso zum Ausdruck bringt, wie die schmerzliche Trauer und das Mitgefühl für die Opfer: tote Kinder, verwundete Mütter, verzweifelte Angehörige und nicht zuletzt eine leidende Gesellschaft, die immer tiefer in der demographischen Katastrophe versinkt."
Hering erklärt klar, dass es keinerlei Gemeinsamkeiten oder gar Kooperationen mit Rechtsextremisten gäbe. Wörtlich betont er: "Wer den Neonazis zutraut, dass sie mitbeten würden – und dann auch noch von Herzen -, kann nur als realitätsfremd betrachtet werden. Wer uns Sympathien mit nazistischem Gedankengut oder gar Zusammenarbeit mit rechtsextremen Organisationen bzw. Personen nachsagt, handelt böswillig verleumderisch. Wir werden Strafanzeige erstatten!“
Kurzbericht
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Mir war das gar nicht bewußt
Christliche Fundis sind nervig, aber davon zu sprechen das sie in diesem Thema die gesellschaftliche Stimmung verschärfen ist wohl ein Witz. Welche gesellschaftliche Stimmung zu dem Thema? So wie ich das erlebe hat die "Mehrheitsgesellschaft" kein Problem mit Abtreibungen und an Gott glauben tut se auch nicht.
Mir ist auch ebenso schleierhaft wieso mensch gegen eine Apotheke demonstriert die die Pille danach nicht verkauft. Es ist ja nun nicht so das mensch sie nicht trotzdem woanders besorgen kann, wo bleiben die Kampangen gegen Clubs die keine Kondomautomaten haben?
Ein interessantes Thema wäre es doch eher in diesem Zusammenhang Sterbehilfe anzusprechen. My Body is my choice... Aber dort ist uns die sog. Staatskirche ja um Meilen voraus in progressivem Denken & Debatte.
Und jetzt kommt noch die Keule: Wo bleibt euer Protest gegen patriachalische Riten und Gebräuche im Umfeld des Islams, wo eure praktische Solidarität mit denjenigen die sich aus Angst das Jungfernhäutchen reparieren lassen usw?
Übrigens blockierten mehr Leute diesen Lebensschützermarsch, den auch sonst niemand beachtet hätte, als am Samstag den Naziaufmarsch fast am selben Ort. Aber eine Bibel anzünden ist natürlich auch schon mal nen Plan.
Was soll man auch von dieser Sklavenreligion
thanks for not breeding ;)
naja
so oder so wäre es jedenfalls nett nicht immer alle Christen in einen Topf zu werfen... da machen sich einige in der Linken das gern etwas einfach, besonders was Freikirchen angeht... die sind genauso unterschiedlich, wie die verschiedenen Strömungen, die sich z.B. hier finden
und z.B. beim Thema Vergewaltigung wüsste ich persönlich gerade keinen Christen, der da auf die Geburt des Kindes bestehen würde...
so wie ich das hier sehe, gibt's auf beiden Seiten recht verhärtete Leute, mit denen nicht zu reden ist und der Großteil sowohl bei den Linken die ich kenne und eben auch viele Christen sind durchaus in der Lage über so eine Thematik normal miteinander zu sprechen und meinetwegen auch zu diskutieren, ohne gegenseitiges und unnötig aggressives Angescheisse...
wie wo was
Und nicht zu vergessen das die Abtreibung auch dazu dient Frauen weiterhin der kapital -vermehrung dienlich zu halten , eine Schwangere Frau kostet schließlich Geld. Verächtlich machen von Kinder - Egozentrisches Weltbild- Konsum und -aufrechterhaltung der Arbeitskraft zur Kapitalmehrung sind die Hauptgründe für Abtreibung- die Seelischen Folgeschäden werden ausgeblendet ähnlich wie zb in der Porno Industrie.Mein Körper gehört mir - ne dem Kapital
Dabei gehe es nicht um Ethik oder Moral, sondern um ganz konkrete Alltagsprobleme, wie Wohnung, Familie oder Beruf. Hier müsse man investieren: „Wir haben in Deutschland für so vieles Geld, nur nicht für den Schutz von Leben. Wenn wir zum Beispiel nur einen kleinen Teil der Abwrackprämie in die Schwangerenberatung investieren würden, könnten wir so viel mehr erreichen. Denn was sind schon verkaufte Neuwagen im Vergleich zum Erhalt eines Lebens?“
unter den muff von Talaren
Diese Evangelikalen sind der grösste Schwachsinn!
Ich finde es völlig richtig, jedes Kind, das geboren werden will, auch zur Welt kommen zu lassen! Was wären das nur für Mütter, wie die, die unverhüteten sex machen... und dann das neue menschlein, dass jedes respekt und liebe verdient, dann umbringen!
Das ist christlich??????????????
Was ist los mit dieser Kirche, dass sie immer noch gegen Kondome sind? alles Natur, jaaa, klar!!!
Weg mit diesen radikalen fundis!
Allerhöchste Zeit
Diese Debatte wird auch schon Piätätlos geführt und zwar so wie es am meisten wehtut,
überhaupt nicht mehr so wie wir es hier noch vermögen zu tun.
So wie es hier ist, dass haben sich Frauen unter Aufruhr und schlimmsten Anfeindungen erkämpft,
und haben darum auch schon mal einen Ruf weg. Erinnern darf ich an die Tatsache das W.Zeul
im Bundestag genötigt war ebendort ihre eigene Geschichte und Opferrolle aufzuarbeiten,
als es um dieses Thema und um die Pille RU 4xx(?) ging!
Diese Lobby schert sich einen Dreck um Realitäten, Medizin, Soziologie oder irgendetwas
anderes als um ihr imaginäres "Seelenheil". Vor allem können sie ein Thema "reiten" bei dem sie, wie man es an euch merkt, ungleich vernünftiger erscheinen als mit Kreationismus und "Intelligent Design" aka der Planet Erde ist 4000 Jahre alt, obwohl es ihnen gelang dessen Akzeptanz in den USA aufüber 40% zu pushen. ^Vernachlässigen sollte man auch nicht dass es sich bei solchen Angriffen auf bestehende Vernünftige und im Konsens, mit Kirche, mit Ärzten, mit
Legislative erzeugter Gesetzeslage nur um Angriffe auf die geht die auf eben diese Gesetzeslage angewiesen sind.
Bleibt nur zu Fragen Was ist aus der guten alten Engelmacherin geworden?