BI:"Gorleben nicht in vier Jahren realisiert"

Wolfgang Ehmke 12.10.2009 11:16 Themen: Atom Ökologie
BI Umweltschutz: "Gorleben wird nicht in vier Jahren realisiert" -
Schwarz-Gelb fährt die Endlagersuche gegen die Wand

Die Aufhebung des Gorleben-Moratoriums und der geplante Weiterbau des
atomaren Endlagers, wie es von einer künftigen CDU/FDP - Koalition
anvisiert wird, muss rechtliche und politische Hürden nehmen. "Wir werden die Durchzocker zu Fall bringen", sind sich die Gorleben-Gegner sicher.
Die erste Hürde: "Wird das Moratorium aufgekündigt, demonstrieren wir
nicht nur vor den Toren des Schwarzbaus. Es wird eine Klage geben, denn
Gorleben wurde nachweislich schon zu Teilen als Atommülldeponie
ausgebaut, ohne Genehmigungsverfahren", kündigt die Bürgerinitiative
Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) an.

Die zweite Hürde: der Rahmenbetriebsplan für das Gorleben-Projekt läuft
am 30. September 2010 aus. "Sollte das Bundesamt für Strahlenschutz
(BfS) als Antragsteller beim Bergamt Celle erneut wieder nur die
Verlängerung des Rahmenbetriebsplans vom 9. September 1983 (sic!)
vorschlagen, wird auch dieser Schritt beklagt."

Der Rahmenbetriebsplan sei vollständig überholt.1983 wurde noch von
einem sog. Ein-Endlagerkonzept ausgegangen, d.h. alle Arten radioaktiver
Abfälle sollten in Gorleben gelagert werden, heute aber strebt der Bund die
Inbetriebnahme des Schachts Konrad an. Allein hinsichtlich der räumlichen
Ausdehnung - bisher wurde nur die Nord-Ost-Flanke untertägig erschlossen
- , veränderter Volumina und Konditionierungsverfahren gebe es erhebliche
Veränderungen gegenüber dem Ursprungsprojekt. Wörtlich heißt es in dem
Rahmenbetriebsplan aus 1983: "Die untertägige Erkundung soll durch
Auffahren von Strecken, Kernbohrungen in unterschiedlichen Richtungen
und geophysikalisch Messungen erfolgen. Sie erstreckt sich über eine
Fläche von rund 18 Km3. Die streichende Länge beträgt 9,4 Km und
querschlägige Breite 1,85 Km im westlichen und 2,0 km im östlichen
Erkundungsbereich." Der Kern, das Atommüllendlager, sollte nach den
Planungen aus 1983 immerhin 5,4 Km3 umfassen, ursprünglich sollte der
Ausbau 1992 (sic!) abgeschlossen sein.

"Gorleben wird ohnehin nicht in den nächsten vier Jahren realisiert", ist sich
die BI sicher. "Schwarz-Gelb kann die juristischen Hürden nehmen oder
reißen, jede Verzögerung bringt uns der endgültigen Verhinderung einen
Schritt näher, denn das Wissen um die Vorfestlegung auf Gorleben, die mit
der Standortwahl ihren Ausgang nahm und in die Weisung des
Innenministeriums 1983 mündete, Gorleben trotz der erheblichen
geologischen Zweifel zu realisieren, lässt sich nicht mehr zurückdrehen."

Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06

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