Längstes Anti-AKW-Transparent der Welt

Andreas Conradt 10.10.2009 23:38 Themen: Atom Militarismus Ökologie
pxv Berlin Am Samstag wurde in Berlin das noch im Entstehen begriffene längste Anti-AKW-Transparent der Welt auf der Reichstagswiese zwischen Bundestag und Bundeskanzleramt erstmals ausgerollt. Hunderte Einzeltransparente mit Bildern und Parolen gegen Atomenergie wurden vor dem Reichstagsgebäude der Öffentlichkeit präsentiert. Eingesandt wurden die Werke aus ganz Deutschland. Die Aktion war ein Zwischenschritt auf dem Weg zum längsten Anti-Atom-Transparent der Welt, das im Laufe der Proteste während der Koalitionsverhandlungen entsteht.
Einem Volksfest nicht unähnlich gab es dazu Infostände, warmes Essen, Getränke und Getrommel zum Anhören oder Mitmachen. Während der gesamten Zeit saßen Freiwillige an Nähmaschinen und verbanden weitere Einzeltransparente miteinander.

Die bundesweit agierende Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt hatte während der Demonstration am 5. September in Berlin dazu aufgerufen, Transparente herzustellen und in die so genannte „Ständige Vertretung“ der Anti-AKW-Bewegung nach Berlin zu senden. Seitdem wurde überall in Kirchengemeinden, Familien oder während der Mittagspause gemalt oder es fanden öffentliche Mal-Aktionen statt.

Bilder der Aktion sind jetzt online und können kostenlos heruntergeladen und honorarfrei verwendet werden. Belegexemplar erbeten. Der Link lautet:

 http://www.publixviewing.de/sortiment/laengstes-anti-atom-transparent-der-welt/index.html

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Andreas Conradt
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Ergänzungen

noch ein paar Fotos...

Heinz Eckel 10.10.2009 - 23:57
...vom Transparent.

Atomstrom....

hall... 11.10.2009 - 10:42
... ... ... ... ... ... ...






 http://www.gulli.com/news/nuklear-strom-forscher-2009-10-10/





... ... ... ... ... ... ...

Anti-AKW-Demo in Colmar am 3.10.09

Radio Dreyeckland, Freiburg 102,3 MHz 13.10.2009 - 19:06
Radiobeitrag auf:  http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=30229

Mit einer Kundgebung im elsässischen Colmar haben mehr als 10.000 AtomkraftgegenerInnen am gestrigen Samstag friedlich gegen den Weiterbetrieb des französischen AKW Fessenheim am Rhein protestiert. Zugleich forderten die TeilnehmerInnen aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz auf dem Bahnhofsplatz einen Ausbau der Erneuerbaren Energien und den europaweiten Atom-Ausstieg. Ein Großaufgebot der Polizei hatte die Innenstadt mit drei Meter hohen Metallbarrieren abgeriegelt. Bereits bei der Anreise, aber auch auf dem Nachhauseweg, wurden die DemonstrantInnen von der Polizei massiv behindert und zu mitunter mehrstündigen Wartezeiten genötigt.

Die Demonstration richtete sich in erster Linie gegen die Verlängerung der Betriebsgenehmigung des AKW Fessenheim um weitere zehn Jahre. Diese Verlängerung soll durch eine in den kommenden Wochen stattfindende offizielle "Sicherheits-Überprüfung" des Atomkraftwegs legitimiert werden. Bei dem Ende 1977 in Betrieb genommen AKW handelt es sich um das Älteste in Frankreich. Für die OrganisatorInnen der Demo forderte das 'Reseau Sortir du Nucléaire' (Netzwerk für den Atom-Ausstieg), ein Dachverband von über 840 französischen Organisationen, die sofortige Stillegung des AKW Fessenheim. Philippe Brousse, Sprecher des 'Reseau Sortir du Nucléaire', kritisierte das Vorgehen des zuständigen Präfekten und der Polizei: "Zahlreiche Atomkraftgegner werden daran gehindert, zum Bahnhof zu gelangen." In einer Vielzahl von Redebeiträgen wurde auf die unzureichende Auslegung des AKW Fessenheim gegen Erdbeben sowie auf den nach wie vor fehlenden Schutz gegen den terroristisch motivierten Absturz von Flugzeugen hingewiesen. Einer der Schwerpunkte der Beiträge war die erst kürzlich in die öffentliche Debatte in Frankreich gelangte Kritik, daß mit dem Uranerz-Abbau - beipielsweise in Niger - Umweltzerstörung und massive gesundheitliche Schädigung der indigenen Bevölkerung verbunden sei.

Für die deutschen AtomkraftgegenerInnen sprach Eva Stegen. Sie freute sich über die zahlreichen DemonstrantInnen auf dem Colmarer Bahnhofsplatz und erinnerte an die seit kurzer Zeit auch in Frankreich bestehende Möglichkeit zu einem persönlichen Atom- Ausstieg, dem Wechsel zu einem Ökostrom-Anbieter. Das "alterschwache Atomkraftwerk" am Oberrhein werde immer mehr zur "Bedrohung für ganz Zentraleuropa", betonte Axel Meyer vom Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND). Satirisch proklamierte er ein neue Städtepartnerschaft zwischen Colmar und Peking. Unmittelbar nach der Übersetzung ins Französische brandete Beifall auf. Angesichts der massiven Polzeipräsenz und dem Versuch der französischen Behörden, die Demonstration in Colmar nur zehn Tage vor dem Termin durch eine Verlegung weitab vom Stadtzentrum durch die Hintertür zu verbieten, hatten die anwesenden Zehntausend die Anspielung sofort verstanden.

Am Nachmittag wurden fünf Minuten Schweigen eingelegt, während dem sich die DemonstrantInnen auf dem Platz und den angrenzenden Straßen setzen oder hinlegten. Das Schweigen wurde lediglich von einem über die Lautsprecher eingespielten Sirenenton unterbrochen. Anschließend drückten die TeilnehmerInnen ihre Unzufriedenheit mit einem gemeinsamen Wutschrei aus, der vermutlich bis in die Innenstadt Colmars zu hören war.

Die Redebeiträge waren für Menschen, die bis zu mehrere hundert Meter von der Kundgebungstribüne entfernt die Straßen füllten, wegen einem über dem Bahnhofsplatz kreisenden Polizei-Hubschrauber zeitweise kaum zu verstehen. Obwohl der Polizei-Hubschrauber fast den gesamten Samstag Nachmittag über dem Colmarer Bahnhofsplatz gekreist hatte, heißt es von offizieller Seite, lediglich 3000 Menschen hätten an der Kundgebung teilgenommen. Der Bahnhofsplatz wurde symbolisch umbenannnt: Als "Place de la Liberté", Freiheitsplatz, soll er nun gegen den von AtomkraftgegenerInnen kritisierten Abbau von Demokratie und Freiheitsrechten in Frankreich mahnen.

An den Zufahrtsstraßen nach Colmar und bereits an deutsch- französischen Grenzübergängen wie bei Breisach hatten polizeiliche Kontrollen zu teilweise erheblichen Verkehrsbehinderungen und langen Wartezeiten geführt. Laut einem Sprecher der 'Reseau Sortir du Nucléaire' wurde rund ein Dutzend Busse zunächst an den Grenzübergängen blockiert. Etliche AtomkraftgegenerInnen sahen sich daher zur Umkehr genötigt. Mit Sprechchören wie "Atomstaat ist Polizeistaat" protestierten die TeilnehmerInnen in Colmar, unter ihnen viele Familien mit Kindern, gegen das Vorgehen der Behörden. Bürgermeister und Präfektur in Colmar hatte den ursprünglich genehmigten Demonstrationszug durch die Innenstadt kurzfristig untersagt. Diese war am Samstag Nachmittag nach Augenzeugenberichten durch zahlreiche Polizeisperren hermetisch abgeriegelt. Philippe Brousse, Sprecher des 'Reseau Sortir du Nucléaire', kritisierte darüber hinaus, zahlreiche AtomkraftgegnerInnen seien daran gehindert worden, zum Bahnhof zu gelangen.

Präfekt und Bürgermeister begründeten ihr martialisches Vorgehen mit angeblich drohenden Ausschreitungen und stellten in öffentlichen Verlautbarungen eine Verbindung mit den Krawallen in Straßbourg bei den Demontrationen gegen den NATO-Gipfel Anfang April her. Zwischenfälle gab es dennoch nicht. Wegen des Streits um die Demo- Route hatten viele Medien im Vorfeld berichtet. Ob dies der Mobilisierung eher genutzt oder - wegen der Warnung vor Randale - eher geschadet hat, ist schwer zu beurteilen.

Der französische Atom-Konzern EdF hat für Fessenheim eine Verlängerung der Betriebsgenehmigung auf 40 Jahre beantragt. Die sogenannte Zehnjahresinspektion für Block I soll dieser Tage beginnen, die für Block II im kommenden Jahr. Die Überprüfungen dauern ASN zufolge jeweils rund drei Monate und kosten pro Reaktor rund 60 Millionen Euro. Bei 19 französischen Atomkraftwerken mit insgesamt 58 Reaktorblöcken ergibt sich daraus ein Investitionsvolumen von rund 3,5 Milliarden Euro. Die französischen AtomkraftgegenerInnen kritisieren, daß dieses Geld ohne jegliche öffentliche Debatte investiert werden soll. Das Geld stehe dann nicht dem Ausbau der Erneuerbaren Energien zur Verfügung.