Protest gegen Verschwörungstheoretiker

Andreas Waibel 10.10.2009 01:34
Bericht von den Protesten gegen die Veranstaltung der "Arbeiterfotografie" im Club Voltaire Frankfurt mit der umstrittenen Band "Die Bandbreite".
Seit vielen Tagen gibt es Streit in Voltaire über die Veranstaltung 'Die Bandbreite' und 'Medien zwischen Realität und Scheinwelt' im Club Voltaire in Frankfurt. Heute abend war nun die Veranstaltung, die vom Bundesverband der "Arbeiterfotografie" mit der Band "Die Bandbreite" inhaltlich bestimmt worden war. Ein Bündnis aus verschiedenen linken Gruppen hatte dagegen protestiert und den Veranstaltern vorgeworfen, dass sie irrationale und antisemitische Verschwörungstheorien verbreiten und sogar aus rechten Quellen schöpfen. Der Band wurde zusätzlich vorgeworfen, dass sie auch extrem sexistische und homophobe Texte habe. In Reaktion auf die Proteste hatten diverse Sektierer im Internet eine regelrechte Paranoia geschürt. Der Linksnationalist Jürgen Elsässer verstieg sich sogar dazu von einer "neuen SA" zu sprechen, die da angeblich den Club Voltaire stürmen wollte. Immer wieder wurde vor "Antideutschen" gewarnt, die angeblich hinter den Protesten stecken, wobei meist nicht gesagt wurde, wer eigentlich damit gemeint ist.

Es kamen tatsächlich ca 100 meist junge ziemlich friedliche Leute zu den Protesten. "Antideutsche" (was immer dies ist) waren wohl nur eine Handvoll darunter, die meisten waren Leute aus der undogmatischen Linken, aus verschiedenen Antifagruppen. Auch einige ältere Besucher des Club und einzelne Mitglieder der Linken, die schon früher gegen verzerrten Antiimperialismus protestiert waren, schlossen sich den Protesten an.

Die Stimmung war offen und diskussionsfreudig. Redebeiträge wurden gehalten, eifrig untereinander und auch mit Mitgliedern von Arbeiterfotografie und Club Voltaire diskutiert. Auch Marcel W. von der Bandbreite traute sich kurz raus; das führte zu einem heftigen Wortgefecht mit mehreren wütenden Antifafrauen aber auch nicht zu mehr. Niemand wurde blöd angemacht oder gar verprügelt; auch als ein Besucher der Veranstaltung immer wieder "Zionismus ist Faschismus" in die Menge brüllte, kam es nur zu verbalen Auseinandersetzungen.

Die meisten Mitglieder der CV hatten sich jedoch innen verbarrikadiert und kamen nicht raus. Die hatten sich derart in eine Paranoia hineingesteigert, dass sie wohl wirklich daran glaubten, dass da draußen die "neue SA" steht. Vor der Tür standen aber nur lauter nette freundliche Antifaschisten, die so gar nicht dem bösen Bild entsprachen. Ja, eine kleine Rangelei gab es noch ganz zum Schluß als die Bandbreite angefangen hatte zu spielen und einige Leute versuchten in den Club hineinzudrängen. Die Barmannschaft hatte den Eingang jedoch gut unter Kontrolle und schließlich siegt die Vernunft. Zwei Leute durften rein, einen Redebeitrag halten, der jedoch sofort niedergebrüllt wurde. Diskussionsbereitschaft war an diesem Abend außen vorhanden, innen aber offensichtlich nicht.

Es ist also nichts schlimmes passiert, es war eine politische Auseinandersetzung unter Linken. Sicherlich kein freudiges Ereignis, eine traurige Sache, dass die Fronten so verhärtet sind, dass die einen gegen die anderen protestieren müssen, weil man nicht zusammen diskutieren kann. Ein Kompromiss wäre jederzeit vorher möglich gewesen, aber die Hardliner im Club Voltaire Vorstand fühlten sich durch die Ankündigung von Protesten erpresst und wollten keinerlei Zugeständnisse machen. Es ist zu hoffen, dass sie in den nächsten Wochen und Monaten endlich mal über die Sache sprechen und nicht wie trotzige Kinder nach Schuldigen suchen.

Stellt sich die Frage: War das wirklich nötig? Bevor man sich darüber eine Meinung bildet sollte man zumindest die Argumente kennen:

 http://vollebandbreite.blogsport.de/images/Kritik_091009_verschwoerungsideologieblockieren.pdf
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Ergänzungen

differenziert? HH warst ja weit weg

Che 10.10.2009 - 02:48
was war denn das?
Die Diskussion wurde ja sooo "friedlich" ""gestört""? lol
"Niemand wurde blöd angemacht" klaaar
"lauter nette freundliche Antifaschisten":
die Scheiben gingen fast kaputt vor sinnloser "Klopferei"...
und die Kasse wurde mal kurz für 20 min "entwendet"...
einfach nur peinlich!
gegen die Protestler, die aktiv werden, zu protestieren, kann echt nur den Leuten einfallen, die gegen alles sind....
schade dass Ihr nicht drin wart, Ihr hättet vielleicht ein paar Denkanstösse bekommen...

wenn Ihr Antifaschisten seit: Da waren doch keine Faschisten, oder?
und kommt mir nicht mit schrägen rechten Ideologien.....
nur normale V-Theorien wie die öffentliche, die man anzweifeln darf im antifa-staat!

Anti-Deutsche find ich btw auch besonders unpassend für die Anwesenden draussen, eher Anti-Alles, soweit wie das einschätzen kann.....;)

Link zu reflexion.blogsport.de

sadfgh 10.10.2009 - 10:43
Also diese Seite ist alles andere als ernst zu nehmen. Dort werden in der Regel erfundene und halbwahre Dinge zu den wildesten Diffamierungs-Pamphleten zusammengeschrieben. In den letzten 10 Jahren haben es Antideutsche nicht ein einziges mal geschafft, inhaltlich und ernsthaft zu diskutieren. Argumente haben sie in der Regel keine. Daher vermeiden sie wahrscheinlich jede Diskussion und greifen lieber zu Diffamierung und Internet-Trollerei.

ach, Waibel

Mensch 10.10.2009 - 15:11

-- „Die Stimmung war offen und diskussionsfreudig.“

Waibel, da scheinst du ja unter starken Wahrnehmungsproblemen zu leiden. Vor dem Club Voltaire versammelte sich ein hysterisierter Mob, eine Mischung aus Frankfurter Antideutschen, aus Poplinken und aus ein paar Mitgliedern von Antifagrüppchen und der Linkspartei, der jedweder rationalen Diskussion aus dem Weg gehen wollte. Stattessen wurde reichlich gehetzt und gegeifert.

-- “Die meisten Mitglieder der CV hatten sich jedoch innen verbarrikadiert und kamen nicht raus.“

Waibel, Barrikaden gab es nicht, die Türen waren offen, so offen, dass es dem Mob sogar gelang, die Frau an der Kasse zu schlagen und die Kasse (vorübergehend?) zu stehlen. Diejenigen Referenten die vor den Club kamen, um mit euch zu reden, wurden vom Mob niedergebrüllt und bedroht.

-- „Zwei Leute durften rein, einen Redebeitrag halten, der jedoch sofort niedergebrüllt wurde. Diskussionsbereitschaft war an diesem Abend außen vorhanden, innen aber offensichtlich nicht.“

Waibel, was schreibst du da? Es kamen zwei Frauen und ein Mann herein und betraten die Bühne. Die beiden Frauen hielten ein großes Transparent vor sich selbst und den klein geraten Redner und zwar derart, dass man von allen dreien nichts sah. Der Mann hielt ein Megafon und brüllte irgendwelche Parolen. Das nennst du „Redebeitrag“? Das Angebot, sich an der Diskussion zu beteiligen schlugen diese Leute natürlich aus – sie waren nur an ihrem hysterischen Auftritt interessiert.

-- “Es ist also nichts schlimmes passiert, es war eine politische Auseinandersetzung unter Linken.“

Waibel, Leute, die den Club Voltaire „angreifen“ und die sich einer rationalen Diskussion während der Veranstaltung mit den Referenten entziehen wollen und stattdessen als Mob auftreten, würde ich als lediglich besonders widerliche Exemplare der Linken bezeichnen.

Die Veranstaltung konnte übrigens mehr oder weniger planmäßig durchgeführt werden, eine wesentliche Störung durch den Mob konnte verhindert werden. Ich selbst bin der Meinung, dass der Club Voltaire schon viel bessere Veranstaltungen anbot und ich mit ziemlich vielen Beiträgen von "Arbeiterfotografie" und "Bandbreite" nicht einverstanden bin.

Allerdings habe ich kapiert, was Meinungsfreiheit eigentlich bedeutet, gerade auch bei Auseinandersetzungen unter „Linken“, und wie sinnvoll es ist, mit denjenigen direkt zu diskutieren, die man kritisieren möchte, anstatt sich irgendwo aufzubauen und sich aufs Niederbrüllen zu konzentrieren, aber das, Waibel, dürfte dir und deinen neuen Freunden (den ohnehin) vollkommen unverständlich sein.

Mein Name ist Mensch


Vielleicht hat die ganze Sache auch was Gutes

John Nada 10.10.2009 - 15:57
Das COOP stößt da eine längst notwendig gewordene Diskussion an

Diejenigen Kräfte innerhalb der Linken und auch innerhalb der Friedens- und Umweltbewegung, die sich mit den offensichtlichen
Widersprüchen im Umfeld des Terrorismus auseinandersetzen und zum Beispiel neue Untersuchungen des 11. September fordern
sollen in rechte Zusammenhänge gerückt und diskreditiert werden.

 http://www.911video.de/news/091009/

Ergänzung

John Nada 10.10.2009 - 16:04

Waibel hat sich gründlichst diskreditiert

noch ein mensch 10.10.2009 - 16:41
Also wirklich, A. Waibel, Dein Bericht ist das reinste Märchen.
Ist eigentlich die Abendkasse wieder aufgetaucht, die Eure Leute im Eifer der Rangelein vor dem Herunterfallen retten wollten? Komisch, daß dieses Detail bei Dir nicht vorkommt.

Wer, Andreas Waibel, hat denn ursprünglich genau diese Veranstaltung im Club Voltaire und seiner Programmgruppe monatelang, von März bis Juli unkommentiert beschwiegen? Doch Du.
In der Zeit wäre wochenlang die Möglichkeit gewesen, die jetzt von Dir geforderte inhaltliche Klärung herbeizuführen. Wolltest Du das vielleicht gar nicht?
Als Du dann kurz vor Torresschluss plötzlich für die Absetzung der Veranstaltung warst und das dann ziemlch bald mit der öffentliche Aufforderung zu Sprengung verbandest - da war doch klar, daß das nicht mehr funktionieren konnte.

"Antidetusche - ws auch immer das sei ..." - ja klar, jetzt nennen sie sich hier lieber Antinationale. Ihre Ideologie ist überall die Gleiche, und immer weniger Leute können ihre destruktive und elitäre Besserwisserei ertragen.

Wenn Du Dir von vornherein vorgenommen hättest, ein Riesenremmidemmi um diese Geschichte zu inszenieren - nicht zuletzt auch ein Remmidemmi um Deine Person - dann hättest Du das genau so machen müssen. Ich glaube Dir nicht, daß es um die Sache ging. Ich bin ziemlich sicher, daß Du das Ganze mit der antifa [f] und Faite votre jeux abgekartet hattest. Mit denen standest Du dann ja da auch rum. Aber Deine Pläne waren ein Fehlschlag und es wäre vielleicht nicht schlecht, wenn Du Dir künftig eine andere Stadt als Spielwiese aussuchen würdest.

Kindergarten

dagmar.schatz 10.10.2009 - 17:15
Leute, Leute, habt Ihr nichts Besseres zu tun? Was ich mitbekommen habe, hinterlässt bei mir den Eindruck, daß die Leute von Arbeiterfotografie einiges noch mal dringend nachrecherchieren sollten, was ich persönlich angesichts der großen Verdienste, die sich Neumann/Fikentscher mit der Richtigstellung der Ahmadinejad-Übersetzung erworben haben, äusserst schade finde. Und auch bezüglich des Standpunktes gegenüber Wisniewski/Haider könnte eine Recherche im Netz nicht schaden, da finden sich reihenweise eindeutige statements von Haider.Vielleicht lernt bei einer solchen Recherche auch ein Antideutschist (ich bevorzuge diese Endung, denn der Antideutschismus ist als abgeschlossenes System ganz klar ein -ismus) noch was: nämlich was Antisemitismus *ist* und was nicht. Herumwerfen mit diesem Label funktioniert erstens nicht unbegrenzt und ist aus meiner Sicht Relativierung. Ach ja, wer sich heute mal anti-Antisemitisch betätigen will, ist bei WELT online
 http://debatte.welt.de/kommentare/160547/sarrazindebatte+aus+dem+ruder?page=2#comment-160703
und TAZ - beides besonders im Kommentarbereich gut bedient.
 http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/zentralrat-der-juden-fordert-ruecktritt-1/
heute gut bedient.

@ 19:07, 19:17

ist ja egal 10.10.2009 - 22:31
@ 19:07

„Es waren drausen 100 Leuten und wenn die wirklich gewollt hätten - hätten die euren Renterner Verein platt gehauen. Haben sie aber nicht (aber immer schon "Rote SA" rufen) - ihr habt nur glück das Leute drausen so rauhig waren.“

Dass es nicht zu einer Saalschlacht kam, war nicht davon abhängig, ob der Mob dazu den Willen hatte, oder nicht, sondern an der Situation selbst. Der physische Angriff auf den Club Voltaire (erstmalig in seiner 46-jährigen Geschichte) blieb vor allem deshalb noch in seinen Anfängen stecken, weil erstens die Leute im Club relativ besonnen reagierten und zweitens die meisten Mobler mit Gesichtern und Namen (und Adressen) gut bekannt sind. Man kennt sich, das ist Fakt. Und dem Waibel war klar, dass irgendwelche Übergriffe im selbst schlecht bekommen wären, wenn nicht sofort, so doch recht bald. Ein zu hoher Preis für einen Abend exaltierter Selbstdarstellung und ein Bier danach und … (darüber will ich hier nichts schreiben). Das dürfte auch der Grund dafür gewesen sein, dass die gestohlene (geraubte) Kasse wieder zurückgegeben wurde. Die Vernunft blieb also nicht völlig auf der Strecke und das ist auch gut so.

@ 19:17

„Das niemand euch aus der Linken schützen wollte?“

Ich selbst besuchte diese für mich eigentlich völlig uninteressante Veranstaltung nur deshalb, um den Club zu schützen und ich weiß von anderen, dass es ihnen genauso ging. Ich war also nicht als Fan von tatsächlichen oder vermeintlichen „Verschwörungstheoretikern“ dort, sondern um den Club gegen Leute zu verteidigen, die ihn diffamierten, gegen ihn hetzten und die ihn mit Gewalt erpressen wollten. Das ist für mich nicht hinnehmbar. Abgesehen davon, ist selbstverständlich der Club Voltaire nicht mit der „Arbeiterfotografie“ oder „Bandbreite“ usw. identisch.

Mobler, es wäre angebracht gewesen, im Rahmen der Veranstaltung Kritik zu formulieren (das ist etwas anderes, Waibel, als eine Veranstaltung im Club zu sprengen), das wäre intelligenter und wirkungsvoller gewesen. Ich denke, dass ich den größten Teil eurer Kritik an „Verschwörungstheoretikern“ teile, nur beziehe ich euch in die Kritik mit ein, ich meine, dass ihr auf andere Weise auch nicht besser seid.

„das draußen doppelt zu viele Leute waren wie drinnen?“

Jede lächerliche Nachttanzdemo bringt es auf mehr Leute, als die 50 bis 100, die sich als irrationaler Mob (hier gibt’s Ähnlichkeiten zu den Verschwörungsdeppen) zusammen fanden. Insofern gibt es noch Hoffnung.

Perspektive innen und außen

Andreas Waibel 11.10.2009 - 09:02
Mein Bericht ist ausschließlich aus der Perspektive der Protestierenden von außen geschrieben. Insofern sind Ergänzung aus der Sicht der Leute, die drinnen waren, sicher sinnvoll. Leider kam die bisher nicht, wäre ja schon interessant zu hören, was genau innen nun diskutiert wurde. Stattdessen geht es wieder nur darum Gründe zu finden, warum man sich mit der Kritik nicht auseinandersetzen muss.

Wie bei jeder Protestaktion waren auch dort unterschiedliche Leute dabei. Es gab auch mehrere Aufrufe zu Protesten, wobei meiner nicht der erste war. Die allermeisten Leute lehnten Gewalt gegen den CV strikt ab und betonten auch in ihren Redebeiträgen, dass sie den CV auch als ihr Zentrum ansehen. Es ist die Methode der bürgerlichen Medien ein Einzelereignis zu nehmen um den ganzen Protest zu diffamieren.

Aber ich habe das Handgemenge erwähnt, dass entstand als einige Leute versuchten in den Club reinzudrängen. Das mit der Kasse konnte ich allerdings von außen nicht sehen. Ich habe nur gemeinsam mit anderen von außen versucht, die Leute zu überzeugen das Gedränge am Eingang sein zu lassen und wenn dann einzeln reinzugehen. In jedem Fall war das eine politische falsche Aktion, aber auch verständlich, weil die Haltung der Veranstalter gegenüber den Protesten eben als totale Ignoranz verstanden wurde.

Interessant ist, dass jetzt versucht wird, die ganze Verantwortung für den Protest auf eine Person zu schieben, die dann "diskredidiert" ist. Schon während der Proteste wurde es von vielen als unverschämt empfunden, dass ihnen quasi abgesprochen wurde, dass sie aufgrund eigener Überlegung und Motivation dorthin gekommen sind. Ich selber habe vielleicht 10 Leute dorthin mobilisiert, die anderen kamen aufgrund anderer Aufrufe. Aber es geht hier letztlich auch ja nicht um mich, sondern nur darum davon abzulenken, dass man alle solidarisch vorgetragenen Argumente ignoriert hat und eine für ein linkes Zentrum peinliche und politisch unerträgliche Veranstaltung durchgezogen hat.

Interessanter Text dazu

Frankfurt Antifa! 11.10.2009 - 14:33
Für alle die hier immer behaupten das die Kritik an Verschwörungskrieg irgendwas mit Antideutsch zu tun hätte, dem sei folgender Artikel aus der neuen Analyse & Kritik empfohlen:

 http://www.akweb.de/ak_s/ak543/12.htm

Aufforderung zur Distanzierung

Stephan Steins 11.10.2009 - 14:57
Sehr geehrter Herr Waibel, Ihre Darstellung der Ereignisse ist gelogen. Die ca. 30 aktiven Personen vor dem Club Voltaire waren weder friedlich noch diskussionsbereit. - Der Zugang zum Club Voltaire wurde immer dann gewaltsam blockiert (durch Personen und robuste Sperrplane), wenn die physisch stärkeren Teilnehmer der Veranstaltung wieder drinnen waren - Zahlreiche Besucher wurden am Zutritt gehindert, unter Gewaltandrohung, Wegschubsen und übelsten Diffamierungen als Antisemiten und Faschisten. Ein Teil, vor allem älterer Menschen, liess sich so vertreiben und in ihrem demokratischen Recht politischer Artikulation beschneiden - Nur wegen der mangelnden Kräfteverhältnisse, ihre Truppe war physisch zu schwach, kam es nicht zu Schlimmerem und konnte ein Versuch der gewaltsamen Stürmung des Clubs abgewendet werden - Die Kassiererin am Eingang, eine ältere Genossin, wurde niedergeschlagen und ihr die Kasse geraubt - Die Rap-Gruppe Bandbreite und der jüdische Menschenrechtler Elias Davidson wurden im Vorfeld auch schriftlich bedroht - Der Herausgeber der Roten Fahne wurde von einem Antideutschen mit den Worten bedroht: "Wir wollen dich hier in Frankfurt nicht, das nächste mal können wir dich auch umbringen" Falls dieser Ablauf so nicht ihrer Absicht entsprach, so fordere ich Sie hiermit auf, sich öffentlich und glaubhaft von diesen, an übelste Zeiten faschistischer Vorbilder erinnernde, Gewalttaten zu distanzieren. Tun sie dies nicht, werden wir weiterhin davon ausgehen, das die Vorfälle von Ihnen gewollt waren und ihrem Verständnis von Politik entsprechen. Gez. Stephan Steins  

WHO IS

teddy 12.10.2009 - 23:00

Beim Nachschaun find ich diesen Hinweis

 http://de.wikipedia.org/wiki/Systemhaus_Waibel

also bitte: Wer ist Andreas Waibel ? Gruß Teddy

Einseitigkeiten 2.0

Robert Capa 13.10.2009 - 09:12
Bekanntlich ist Andreas Waibel nicht aus "Protest zurückgetreten", wie er und Bernd Merling das bei jeder Gelegenheit darstellen, sondern wurde dazu aufgefordert.

Da hier weder diese Tatsache, noch die Erklärung der "arbeiterfotografie" zu der Auseinandersetzung angeführt sind - ich gehe mal davon aus, das diese nicht bekannt sind - hier beide Erklärungen.

Interessante Notiz am Rande: In den gleichlautenden Beiträgen wird behauptet: "Auch Voltaire persönlich protestierte gegen seine Vereinnahmung durch Verschwörungsideologen." Gezeigt wird ein Foto eines maskierten Teilnehmers. Die Maske ist eine Guy-Fawkes-Maske, entstanden in Zusammenhang mit dem Film "V - wie Vendetta"(1). Ein Schelm, wer böses dabei denkt, handelt es sich beim Film um ein Racheepos und bei Guy-Fawkes (2) bekanntlich um einen Verschwörer.

Aber die Hoffnung, dass die Urheber der Proteste die ganze Absurdität ihrer Aktion begreifen, habe ich aufgegeben:

(1) de.wikipedia.org/wiki/V_wie_Vendetta_%28Film%29
(2) de.wikipedia.org/wiki/Guy_Fawkes

Aber nun zu den Inhalten:

1. Hausmitteilung Club Voltaire 12.10.09
Stellungnahme (www.club-voltaire.de/aushang)

„je ne suis pas d'accord avec ce que vous dires, mais je ne me batterai jusqu'au bout pour que vous puissies le dire“
„Ich bin zwar nicht einverstanden, mit dem was sie sagen, aber ich werde bis zum äussersten kämpfen, dass Sie es sagen dürfen“

Voltaire

Aus rational nicht nachvollziehbaren Gründen hat sich gegen eine Veranstaltung des Club Voltaire am Freitag, den 09. Oktober, eine Frontstellung von einer Reihe - vor allem jüngerer - Leute in Szene gesetzt
Von diesen Akteuren werden die Gruppe „Arbeiterfotografie“ und die Rap-Musikgruppe „Die Bandbreite“ die am Freitag im Club Voltaire zur Eröffnung einer Foto-Ausstellung auftreten sollen, beschuldigt, in ihren Publikationen und (Lied-)Texten u. a. rassistische (antisemitische) und nationalistische (faschistische) Ideologie zu transportieren.
Die so Beschuldigten, die in ihrer z. T. Jahrzehnte währenden, vor allem fotografischer Medienarbeit (s. Anhang), sich zur bundesrepublikanischen Linken zählen und entsprechend auftreten (s. Anhang dazu unten), sehen sich durch die Gegner ihres Auftritts im Club Voltaire denunziert und dem Rufmord ausgesetzt.
Die Programm-Gruppe des Club Voltaire die die Veranstaltung bereits Anfang April 09 mit der federführenden Gruppe „Arbeiterfotografie“ verabredet hat, erfuhr in den nachfolgenden Monaten nichts von einer fundamentalen Aversion gegen diese Veranstaltung. Erst vor ca. drei Wochen brach – vor allem über Internet /Email - ein Sturm der Entrüstung (mit weitgehend gleichlautenden Beschuldigungen) gegen das Vorhaben und seine Beteiligten über die Träger des Club Voltaire herein.
Wir - der Vorstand und die Programmgruppe - haben darauf hin die uns zugänglichen Darstellungen und Wertungen der beiden Auftrittsgruppen geprüft, fanden aber keine Texte und Wertungen, die die Angriffe gegen die Beschuldigten bestätigt oder gerechtfertigt hätten. Der einzige, der dies anders sieht ist der Vorsitzende, Andreas Waibel.
Um die Autonomie und die inzwischen 46-jährige Geschichte und die damit verbundene Tradition des Club Voltaire, vor allem bei der Umsetzung der von ihm allein zu verantworteten Veranstaltungsthemen zu wahren und fortzuführen, haben wir die Veranstaltung am kommenden Freitag nicht abgesagt.
Der Club Voltaire braucht sich nicht gegenüber derartigen Angriffen und Unterstellungen – von wem sie auch immer kommen – zu legitimieren. Der Club Voltaire ist und bleibt ein offenes und freies Forum für linke Gesellschaftskritik und Emanzipation, in all seinen öffentlichen und immer einsehbaren Positionen und Veranstaltungsfolgen. Diese richten sich vorzüglich gegen jegliche Art von Rassismus, Nationalismus, Militarisierung und gegen die Verletzungen von Grund- und Menschenrechten, gleich wo sie stattfinden oder mit welchen auch ideologischen Begründungen sie stattfinden.
Der Club Voltaire ist auch durch Drohungen nicht einzuschüchtern und er ist und bleibt resistent gegen ideologische Beschlag welcher Art auch immer.

Heiner Halberstadt
(1962 Mitgründer des Club Voltaire und bis heute Mitglied des Vorstandes)

Zum Club Voltaire:
Der CV ist u. a. kooperatives Mitglied der „Arbeiterwohlfahrt, er ist als gemeinnützig anerkannt und er erhält für sein öffentliches Wirken finanzielle Zuschüsse der Stadt Frankfurt a. Main.
Nachfolgend werden aus einer alphabethischen Liste- die allerdings unvollständig ist, hier einige Gäste des C.V. genannt, die an Veranstaltungen des Hauses mitwirkten.
Wolfgang Abendroth; Johannas Agnoli; Elmar Altvater; Günter Amend: Carl Amery; Rudolf Augstein: Uri Avneri; Joan Baez; Egon Bahr; Rudolf Bahro; Fritz Bauer; Volker Braun; Harry Buckwitz; Daniel Cohn-Bendit, Franz-Josef Degenhardt; Jutta Ditfurth; Rudi Dutschke; Erhard Eppler; Helga Einsele; Angela Davis; Mathias Beltz; K. D. Wolf; Max Frisch; Hans-Dietrich Genscher; Karl-Hermann Flach; Wolf Biermann; Valentin Falin; Joschka Fischer; Erich Fried; Günter Grass; Peter Handke; Eugen Kogon; Hans Matthöfer; Anna Seghers; Fritz Teufel; Fritz Rau; Günter Wallraff; Markus Wolf; Gerhard Zwerenz; Usw. usf.

2. "Zermalmt das Niederträchtige!", Erklärung des Bundesvorstandes der "arbeiterfotografie" vom 01.10.2009

Der Bundesverband Arbeiterfotografie sieht sich derzeit in Zusammenhang mit einer Veranstaltung im Club Voltaire einer üblen, hinterhältigen Diffamierungskampagne ausgesetzt, die wesentlich vom Vorsitzenden des Club Voltaire in Frankfurt in Zusammenspiel mit Gruppierungen aus dem Spektrum der so genannten Antideutschen ausgelöst worden ist.

Zunächst einmal ist festzustellen: es handelt sich um eine gemeinsame Veranstaltung von Club Voltaire und Arbeiterfotografie. Meinungsverschiedenheiten wären also zwischen diesen beiden Partnern auszutragen. Stattdessen wird hinter unserem Rücken gegen die Akteure (Die Bandbreite und Elias Davidsson) und die mitveranstaltende Arbeiterfotografie operiert. Es war der 31.3.2009, als wir in die Programmgruppe gekommen sind und uns Interesse an gemeinsamen Aktivitäten bekundet wurde. Nachdem wir die Veranstaltung konkret abgestimmt haben, werden wir einen langen Zeitraum in dem Glauben gelassen, die Veranstaltung würde wie geplant durchgeführt werden können. Wir treffen alle Vorbereitungen inklusive Öffentlichkeitsarbeit. Es entstehen Druckkosten für Flyer. Es entstehen Kosten für die Verteilung der Flyer im Stadtgebiet. Es werden Hotelbuchungen vorgenommen, Honorarvereinbarungen getroffen, Ausstellungstechnik beschafft etc.

Anfang September wird infolge eines anonymen Hinweises die Gruppe ‘Die Bandbreite’ unter Beschuß genommen, ohne daß wir oder die ‘Bandbreite’ in die Auseinandersetzung einbezogen würden. Diese Auseinandersetzung endet mit der Entscheidung, die Veranstaltung werde wie geplant durchgeführt. Erst in diesem Moment erhalten wir davon Kenntnis, daß es die Auseinandersetzung und eine Korrespondenz in diesem Zusammenhang gegeben hat, und wir erfahren, dass insbesondere Andreas Waibel darin mit übelsten Diffamierungen operiert, uns z.B. unterstellt, wir würden “antisemitische Verschwörungstheorien” verbreiten und offen sein “für rechtes Gedankengut bis hin zur Holocaust-Leugnung”. Andreas Waibel beschwert sich, daß uns die Korrespondenz zugeht. Das war am 21.9.2009, etwa 2 1/2 Wochen vor der Veranstaltung. Dann ist erst einmal wieder Ruhe.

Erst am 28.9.2009, etwa 1 1/2 Wochen vor der Veranstaltung, erhalten wir Kenntnis von einem Brief, den Andreas Waibel in die Öffentlichkeit gegeben hat, der wiederum üble, rufschädigende Unterstellungen und Halbwahrheiten enthält. Selbst dieser öffentliche Brief wird uns nicht zugestellt. Wir stoßen zufällig auf ihn. Er ist auf verschiedenen websites veröffentlicht und fordert im Grunde dazu auf - wenn nicht im Vorfeld entschieden wird, die Veranstaltung zu streichen - die Veranstaltung zu sprengen.

Am 29.9.2009 erfahren wir infolge zahlreicher Telefonate, daß ein weiteres Schreiben existiert, das Andreas Waibel an Mitglieder des Club Voltaire und verschiedene außenstehende Gruppen geschickt hat, und erhalten es von einem Außenstehenden. In diesem Schreiben wird uns in bösartiger Weise unterstellt, wir würden mit einem Verlag kooperieren, der als ‘faschistisch’ bezeichnet wird. Auch dieses Schreiben wird hinter unserem Rücken in Umlauf gebracht.

Das alles sind Methoden der Denunziation, des Rufmords und der Verleumdung, die darauf hindeuten, daß es darum geht, uns massiv zu schaden. In keinem Fall sind das Methoden, bei denen wir auch nur im entferntesten daran gedacht hätten, daß sie in einer der Aufklärung verpflichteten Organisation wie dem Club Voltaire, denkbar wären.

Wir sind zutiefst schockiert.

Es geht offensichtlich nicht um sachliche Auseinandersetzung, sondern um Diskreditierung. Alles kann zum Thema kontroverser Diskussionen gemacht werden.

Aber von vornherein Gedanken in einen Zusammenhang zu bringen, der so nicht besteht, und sie diffamierend mit abfälligen Vokabeln zu belegen, um zu verhindern, daß sie in eine sachliche Debatte einfließen, ist eine Methode, die der Idee der Aufklärung diametral entgegensteht. Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren: das ist Unterdrückung aufklärerischer Gedanken und damit das Ende der Grundidee des Club Voltaire.

Nachfolgend Erwiderungen zu einigen der Unterstellungen und Falschbehauptungen in den von Andreas Waibel verfaßten bzw. verbreiteten Schreiben:

Es wird behauptet, wir würden ‘Verschwörungstheorien’ zum Terroranschlag vom 11. September 2001 propagieren. Mit dieser Formulierung werden Betrachtungen und Informationen diskreditiert und gebrandmarkt, die der Frage nachgehen, wer tatsächlich für das Verbrechen verantwortlich ist. Das Wort ‘Verschwörungstheorie’ dient einzig und allein dazu, einen Themenkomplex zum Tabu zu erklären, mit dem man sich nicht befassen darf. Das dient nicht der Aufklärung sondern den Interessen der Mächte, die aus dem Verbrechen vom 11. September profitieren, indem sie Kriege führen, die ohne den 11. September nicht so ohne weiteres vermittelbar gewesen wären, und deckt die bisher nicht bekannten Täter. Ob und wenn ja, welche Geheimdienste daran beteiligt waren, wissen wir nicht. Aber es muß erlaubt sein, Hinweisen und Indizien nachzugehen, die darauf hindeuten, daß der 11. September eine False-Flag-Operation gewesen ist.

Es wird behauptet, wir würden Verschwörungstheorien gegen den Volksaufstand im Iran verbreiten, das Regime von Ahmadinedschad verteidigen, den iranischen Präsidenten preisen und dessen Verbrechen leugnen.

Dabei handelt es sich um ein Konglomerat von Unterstellung und Verunglimpfung. Nicht zufällig wird der Begriff ‘leugnen’ in Zusammenhang mit Verbrechen gebraucht, um damit so etwas wie Holocaust-Leugnung zu suggerieren. Es geht uns nicht um die Verteidigung eines Regimes und auch nicht um die Preisung des iranischen Präsidenten. Diese Formulierungen sind bewußt gewählt, um das Aufdecken der Feindbild-Propaganda verächtlich zu machen. Dem iranischen Präsidenten werden im Rahmen dieser Propaganda durch Verfälschung wieder und wieder Äußerungen unterstellt (Mainstream-Medien wie DPA und ZDF haben dies im ganz entscheidenden Fall der Zitatverfälschung ‘Israel von der Landkarte tilgen’ öffentlich eingestanden). Dem Iran wird unterstellt, er entwickle Atomwaffen, obwohl das nicht verifizierbar ist. Dem Iran wird unterstellt, die Präsidentschaftswahlen vom Juni 2009 gefälscht zu haben, obwohl es auch dafür keine Beweise gibt. Und es wird unterstellt, der Iran sei für den Tod des Mädchens Neda verantwortlich, obwohl auch das nicht als erwiesen gelten kann. Es ist für uns nicht akzeptabel, wenn derartige Erkenntnisse verunglimpft werden sollen. Es muß gestattet sein, sich mit den Methoden der Feindbild-Generierung zu befassen. Wer das verhindern will, leistet einem Krieg Vorschub, der Millionen Tote kosten kann.

Es wird behauptet, wir würden Hand in Hand mit Verschwörungstheoretikern aus dem Umfeld der so genannten ‘Infokrieger’ arbeiten und gemeinsam mit ihnen Veranstaltungen organisieren. Das ist eine Behauptung, die in keiner Weise nachvollziehbar ist. Wir kennen keine ‘Infokrieger’. Und es bleibt vollkommen unklar, was mit deren Umfeld gemeint ist.

Darüber aber werden wir in diffamierender Weise in Verbindung gebracht mit ‘Verschwörungstheorien zum Zweiten Weltkrieg’, die diese Leute propagieren würden.

Was das für Überlegungen sind, die als Verschwörungstheorien bezeichnet werden, ist nicht klar. Ob sie gerechtfertigt sind oder verurteilt werden sollten, damit auch nicht. Hier wird auf hinterhältige Weise eine Verbindung konstruiert, um uns in die ‘rechte’ Ecke zu stellen.

Abschließend wird in dem Schreiben an die Mitglieder und Freunde des Club Voltaireund Antifaschisten gefordert: “Keinen Fußbreit für Antisemitismus und Reaktion!

Verteidigt den Club Voltaire als Ort der Aufklärung und des Antifaschismus!”

Diese Forderung ist der Gipfel an Unterstellung. Natürlich ist die Forderung richtig. Aber es wird in demagogischer Weise suggeriert, als verfolge die Arbeiterfotografie andere Ziele. Wir sind keine Antisemiten. Wir sind keine Reaktionäre. Wir stehen ganz selbstverständlich auf der Seite von Aufklärung und Antifaschismus.

In dem Text ‘Bundesverband Arbeiterfotografie und der Kopp-Verlag’ wird behauptet, wir würden mit dem Kopp-Verlag kooperieren. Das ist eindeutig falsch. Wir kennen von den Betreibern dieses Verlags niemanden. Kontakte haben wir ausnahmslos mit dem Journalisten und Grimme-Preisträger Gerhard Wisnewski, der seit kurzem auch im Kopp-Verlag veröffentlicht und dessen Arbeiten wir schon seit langem verfolgen und dessen sonstige von uns rezensierte Bücher allesamt im Knaur-Verlag erschienen sind und weiterhin erscheinen.

Ausschließlich ihm haben wir die Verwendung von Bildern im web gestattet, nicht irgendwelchen Betreibern des Verlags. Unsere Rezension über das im Kopp-Verlag erschienene Buch über Jörg Haider ist nicht durchweg zustimmend. Diese Behauptung ist eindeutig falsch. Es gibt Betrachtungen von Gerhard Wisnewski, denen wir zustimmen, und solche, denen wir nicht zustimmen. Es ist absolut unlauter zu unterstellen, wir würden generell Publikationen des Kopp-Verlages empfehlen. Mit

anderen Büchern des Verlages haben wir uns nicht befaßt.

Wahrgenommen haben wir, daß auch der Islam-Hetze betreibende Udo Ulfkotte zu den Buchautoren des Verlages gehört. Der hat aber auch im Heyne- und Eichborn-Verlag veröffentlicht. Dort ist das Ulfkotte-Buch ‘Der Krieg in unseren Städten. Wie radikale Islamisten Deutschland unterwandern’ erschienen, aber auch die Buchreihe ‘Wem gehört die Republik’ über die Eigentumsverhältnisse in Deutschland. Müssen wir diese Buchreihe jetzt aus unserem Bücherregal entfernen und wegwerfen? Das ist doch absurd. Natürlich verurteilen wir die Islam-Hetze von Ulfkotte. Deshalb sind doch aber die anderen Bücher, die bei Eichborn erschienen sind, nicht diskreditiert. In fast jedem Buchverlag dürften sich Bücher finden, die wir verurteilen, weil sie z.B. kriegsverherrlichend sind. Daraus abzuleiten, daß alle anderen Veröffentlichungen in dem gleichen Verlag nicht betrachtet werden dürfen, ist eine Forderung, die unzumutbar und unsinnig ist.

Es gibt auf unserer website ein Zitat, das aus einem Text von F. William Engdahl stammt. Dazu ist die Quelle angegeben. Das ist ein Artikel, der auf der website des Kopp-Verlages erschienen ist. Das ist eine von mehreren Positionen zur so genannten Finanzkrise. Ausdrücklich steht im Fuß der Seite mit dem Engdahl-Zitat der Satz “wer hier Sichtweisen findet, die er/sie für unzutreffend hält, setze dem andere Betrachtungen entgegen”. Wir fordern also zu einer Diskussion auf.

Es ist eine bösartige Unterstellung, wir hätten die “Verharmlosung des Waffen-SS Fans Haider… übernommen”. Wir analysieren, inwieweit die gegen Haider erhobenen Vorwürfe zutreffen und kommen zu dem Ergebnis, dass die Vorwürfe (teilweise) nicht gerechtfertigt sind. Es geht z.B. darum herauszufinden, was Jörg Haider von anderen ‘rechten’ Politikern unterscheidet, die bei weitem nicht so ins Schußfeld geraten sind wie Jörg Haider. Was ist beispielsweise der wesentliche Unterschied zwischen Jörg Haider und Roland Koch? Und es geht um die Frage, inwieweit das entstandene Jörg-Haider - Feindbild nachvollziehbar ist und wo nicht, und inwieweit es befördert wurde, weil er Störfaktor imperialistischer Interessen ist. Es muß gestattet sein, sich mit dem Tod eines Politikers, dessen Auffassungen und dem Verhalten anderer ihm gegenüber zu befassen, unabhängig davon, wo er politisch gestanden hat. Wenn wir herausfinden, daß bestimmte Vorwürfe nicht zutreffen, ist es infam zu behaupten, wir würden den “Waffen-SS Fan Haider” verharmlosen, und dabei gleichzeitig noch zu suggerieren, wir würden Freunde der Waffen-SS sein. Wir haben bislang nicht herausfinden können, was und in welchem Zusammenhang Jörg Haider tatsächlich über die Waffen-SS gesprochen hat. Aber wir haben festgestellt, daß andere Zitate aus dem Zusammenhang gerissen worden sind und damit die Aussage manipuliert worden ist.

Es wird behauptet, auf unserer website seien Verschwörungstheorien zum 11.September, Hass auf Israel, Rechtfertigung des Regimes der Islamischen Republik und verschwörungstheoretische Erklärungen der Finanzkrise zu finden und es gebe dabei eine Nähe zu Faschisten.

Das ist eine Behauptung, die eindeutig zu weit geht und für die wir eine Entschuldigung fordern müssen. Uns in die Nähe von Faschisten zu rücken, ist eindeutig der Versuch des Rufmords. Das ist eine Methode, die an die Machenschaften erinnert, wie sie im Church-Report beschrieben sind und in den USA die Zerstörung kritischen Potentials in der Gesellschaft zum Ziel hatten (siehe dazu auch den Artikel ‘Mord-Report’ von Horst Schäfer in ‘Ossietzky’). Zudem ist es nach unseren Erkenntnissen bewußte Strategie, Gedanken, die für die herrschenden Kreise gefährlich werden können, dadurch zu diskreditieren, indem man sie von ‘rechten’ Gruppierungen und Personen aufgreifen läßt. Nicht umsonst sind ‘rechte’ Kreise von Geheimdiensten durchsetzt. Das gilt es zu durchschauen und aufzuklären. Zu den Themenfeldern 11. September und Iran haben wir bereits oben Stellung bezogen. Die Frage zu stellen, ob es Kräfte gegeben haben kann, die zur Auslösung der so genannten Finanzkrise bewußt beigetragen haben, kann nicht verboten sein. Kritik an der Politik Israels ist nicht gleichzusetzen mit Hass.

Uns Hass zu unterstellen, ist diffamierend. Das können wir nicht unwidersprochen hinnehmen. Das geht eindeutig zu weit.

Abschließend ein kleiner Auszug aus dem Spektrum unserer Arbeit:

Teilnahme an:

• Kulturprogramm der photokina (2006, 2008)

• ‘Open Space’ der freien Kunstszene auf der Art Cologne (2009)

• Kirchentage (Berlin, Köln, Bremen)

• UZ-Pressefeste

• Internationale Photoszene Köln seit 1989 (immer mit dem Ziel, sozialkritische Themen in die Kunstszene einzubringen)

Beteiligung an

• Gewerkschafts-, Initiativen-, Obdachlosenzeitungen

• Publikationen der Friedensbewegung, antifaschistischer und kirchlicher Organisationen

Ausstellungen:

• über die NS-Vergangenheit von Persönlichkeiten der deutschen Wirtschaft (im Begleitprogramm der Wehrmachtsausstellung in Köln und Osnabrück)

• Gegen den braunen Strom - über Widerstand gegen den Faschismus (zusammen mit dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln)

• über von Abschiebung bedrohte Kurden (in verschiedenen Städten)

• Die untergetauchte Kamera - Deutsche Besatzung Amsterdams 1940-1945 (in der Galerie Arbeiterfotografie in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Fotoarchiv)

• Wohnen in Deutschland (in der Frankfurter Katharinenkirche)

• 68er-Köpfe (in Köln und Berlin im Rahmen der Linken Medienakademie LIMA) Vorträge

• ev. Akademie

• Rheinische Arbeitsgemeinschaft für Fotografie

• Linke Medienakademie Berlin Kooperationen mit

• NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln (Ausstellung und Katalog)

• Schriftstellerverband

• Bayer Koordination

• Kein Mensch ist illegal

• Werner Rügemer, Maria Mies, Gunter Demnig, Martin Kessler und vielen, vielen anderen

• FotokünstlerInnen aus Deutschland, Italien, Frankreich, Kolumbien, USA, Israel, Schweiz, Belgien, Guinea Bissau … Veranstaltungen

• Diskussion in der ver.di-Mediengalerie Berlin: „Rettet den Reichtum“ mit Werner Rügemer, Peter Wahl, Ellen Diederich

• Kongresse und Symposien zur Engagierten Fotografie (2000 in Köln, 2007 in Erfurt anläßlich 80 Jahre Arbeiterfotografie, mehrfach im Rahmen der Internationalen Fototage Herten,…)

Publikationen:

• Gegen den braunen Strom (Portraits und Interviews mit Kölner Widerstandskämpfern)

• SoZ-Sonderdruck zur Protestveranstaltung gegen die ‘Bürgerbewegung Pro Köln’

• 2009: Flyer zum Aufruf an deutsche PolitikerInnen, sich zu den Mittenwald-Protesten zu positionieren

• Bildgestaltung des Materialheftes der ökumenischen Friedensdekade 2008

• Panzerknacker-Film für attac

• Galerie-Künstler-Sonderdrucke

• Fotopostkarten

Dokumentationen:

• zahlreiche Reportagen sozialer Proteste

• zahlreiche Reportagen von Anti-Nazikundgebungen

• Arbeitskampf (AEG, Panasonic, Gate Gourmet, Deutsche Bahn und viele andere Fälle)

• Proteste gegen den Soldatengottesdienst im Kölner Dom

• G8-Gipfel in Genua

• G8-Gipfel in Heiligendamm

• Aktionen zum vom Internationalen Gerichtshof geächteten Mauerbau in Palästina

• Stop the Wall (mit Felicia Langer, Moshe Zuckerman, …)

• Zug der Erinnerung

• Proteste gegen die Atomrüstung (gemeinsam mit dem Hibakusha Kazuo Soda, Büchel,…)

• Weltweite Proteste gegen den Irak-Krieg 2003

Themen (außer den oben bereits genannten)

• Flucht, Vertreibung (Kurden, Roma), Migration, Antikrieg, Häuserkampf (z.B. Barmer Viertel), ZwangsarbeiterInnen, Abschiebeknast,…

Sonstiges

• Arbeiterfotografie ist eine anerkannte Projekteinrichtung der freien Kunstszene Köln

• Unterstützung und Förderung teils mit öffentlichen Mitteln

• Gabriele Senft (Die Brücke von Varvarin) ist Ehrenmitglied des Bundesverbands

“Bis heute ist die Arbeiterfotografie den Grundsätzen ihres Schöpfers Willi Münzenberg treu geblieben: Nämlich eine Gegenöffentlichkeit zur bürgerlichen Bild- und Pressewelt und damit Möglichkeiten zu neuen Gedanken- und Erfahrungswelten zu schaffen.”

(Andreas Bausewein, Oberbürgermeister der Stadt Erfurt, 2007)

Arbeiterfotografie - Forum für Engagierte Fotografie

Merheimer Str. 107

D-50733 Köln

Tel: 0221/727 999

Fax: 0221/732 55 88

eMail:  arbeiterfotografie@t-online.de

Web: www.arbeiterfotografie.com

Quelle: Erklärung vom 01.10.2009

»Uns geht es um Aufklärung«

Robert Capa 15.10.2009 - 14:31
»Uns geht es um Aufklärung«

Die Gruppe Arbeiterfotografie deckt auf, wie Feindbilder geschaffen werden, um Kriege zu rechtfertigen. Dagegen laufen Antideutsche Sturm. Ein Gespräch mit Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann sind Mitglieder des Geschäftsführenden Vorstands der Arbeiterfotografie (www.arbeiterfotografie.com)

Der Bundesverband Arbeiterfotografie schafft getreu den Grundsätzen seines Gründers Willi Münzenberg Gegenöffentlichkeit zur bürgerlichen Bild- und Pressewelt. Er kämpft gegen die mediale interessengelenkte Verdummungsmaschinerie, wie es auf seiner Webseite heißt. In der Kleinen Hochstraße in Frankfurt am Main gab es dieser Tage gleichwohl tumultartige Szenen: Vor dem traditionsreichen »Club Voltaire« tobte lautstarker Protest; ein Versuch, das Stürmen einer gemeinsamen Veranstaltung von Arbeiterfotografie und Club Voltaire zum Thema »Medien zwischen Realität und Scheinwelt« konnte allerdings abgewehrt werden. Wer hatte etwas gegen Ihre Veranstaltung und warum?
Anneliese Fikentscher: Seit Monaten schien festzustehen: Es wird im Club Voltaire eine gemeinsame Veranstaltung stattfinden mit dem Bundesverband Arbeiterfotografie, der HipHop-Band »Die Bandbreite«, die aus dem Mainstream ausschert, indem sie Gedanken anreißt, die dem Kern des machtpolitischen Geschehens – bedrohlich – nahekommt, und dem Menschenrechtler Elias Davidsson. Der befaßt sich wie die Band mit der Politik hinter der Politik, besonders mit dem 11.September und dem Terrorismus insgesamt. Angekündigt war »Die Bandbreite« mit Texten wie: »Habt ihr dat vielleicht selbst gemacht? Den Terror selber in die Welt gebracht?« (aus: »Selbst gemacht«) – »Wat ist eine Attacke unter falscher Flagge? Und warum singt die Bandbreite über so ne Kacke? Ich werd’s dir sagen, False Flag ist ein Instrument, dat jeder Staatschef auf dieser Erde gerne nutzt und kennt« (aus: »Unter falscher Flagge«), und Elias Davidsson, für den der »Krieg gegen den Terror« nicht nur ein täuschender Begriff ist, sondern auch selbst eine Form von Terror. Indem man Terrorismus als eine globale Verschwörung bezeichnet, die uns immer und überall bedroht, werden ganze Völker eingeschüchtert und terrorisiert.

Dagegen lief der Vorsitzende des Club Voltaire, Andreas Waibel, im Zusammenspiel mit diversen antideutschen Gruppen Sturm. Er veröffentlichte einen Aufruf voller bösartiger Unterstellungen, in dem gedroht wurde, die Veranstaltung zu sprengen, sollte es nicht gelingen, sie im Vorfeld abzusetzen. Doch der Club machte in einer Sondersitzung deutlich, daß er nicht bereit ist, sich dem Druck der Gegner von Aufklärung und freier Meinungsäußerung zu beugen. Der Vorsitzende war isoliert. Er war als Gegner der Ideen Voltaires enttarnt. Er fand keinen Hebel mehr, die Veranstaltung im Vorfeld zu verhindern, und trat zurück. Es folgte sein breit gestreuter Aufruf zur Blockade.

Was genau wird Arbeiterfotografie, »Bandbreite« und Elias Davidsson vorgeworfen?
Andreas Neumann: Das war ein breites Spektrum von Vorwürfen, die immer wieder wechselten, wenn sich herausstellte, daß sie nicht haltbar waren. Das waren Antisemitismus, Antizionismus, Antiamerikanismus, Sexismus. Der 1941 in Palästina geborene Elias Davidsson, dessen Eltern im Rahmen der zwischen Nazis und Zionisten geschlossenen Verträge Deutschland verlassen hatten, wurde als Israel-Hasser diffamiert.

Arbeiterfotografie wurde vorgeworfen, sie würde Faschisten nahestehen, sei Freund des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad und des österreichischen Politikers Jörg Haider und würde Verschwörungstheorien verbreiten. Der Hamburger Journalist Thomas Immanuel Steinberg schreibt bezogen auf den Vorwurf, die Arbeiterfotografie sei ein Freund Jörg Haiders: »Arbeiterfotografie hat den Tod von Haider für merkwürdig gehalten, und das war er auch. Also hat sie recherchiert und weitere Merkwürdigkeiten festgestellt. Arbeiterfotografie hat nie mit dem Halbfaschisten Haider sympathisiert, seine Sprüche gelobt oder dergleichen. Sie hat aber nach einem Interessengegensatz zwischen dem Halbfaschisten Haider und den israelischen /US-amerikanischen Halbfaschisten gesucht, weil Haiders Tod Merkwürdigkeiten aufwies; und ist fündig geworden. Das hat nichts mit Sympathie für Haider zu tun, sondern ist journalistische Recherche.«

Anneliese Fikentscher: Es geht uns um die Darstellung von Zusammenhängen, um das Stellen von Fragen, die in der Regel nicht gestellt werden. Es ist unsere Intention aufzudecken, wie Feindbilder geschaffen werden, um Kriege zu rechtfertigen. Es geht darum, deutlich zu machen, daß jeder, der sich ähnlich wie 1933 nicht dagegen stellt, sich mitschuldig macht am Tod der Menschen, den der Krieg verursacht. Das gilt auch für diejenigen, die – wie Elias Davidsson betont – die unbewiesene, »offizielle« Darstellung der Anschläge vom 11. September 2001 verbreiten. Denn »9/11« ist der Beginn einer neuen Epoche globaler Kriege und des Abbaus demokratischer Rechte. Es sollte um die Rolle der Medien bei der Indoktrination der Menschen in diesen und weiteren Fällen gehen. junge Welt-Chefredakteur Arnold Schölzel schrieb diesbezüglich einmal von der »Abschottung von der Realität« als oberstem Gebot: »Die Medien haben vor allem zwei Aufgaben: Desorganisation und Desinformation und die Mobilisierung des jeweils fälligen Kriegs nach innen und außen.« (siehe jW vom 19.3.2005) Das zu vermitteln, war ein wesentliches Ziel der Veranstaltung im Club Voltaire.

Waibel schrieb in einem Internet-Blog, die Protestaktion am vergangenen Freitag sei friedlich verlaufen. Die Demonstranten hätten bedauert, daß es notwendig wurde, gegen diese Veranstaltung öffentlich zu protestieren, zugleich aber die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, damit einen Diskussionsprozeß angestoßen zu haben. Wie haben Sie den Verlauf des Abends erlebt?
Andreas Neumann: Von einem friedlichen Verlauf kann keine Rede sein. Die Frau an der Kasse wurde körperlich angegriffen. Ein schwerer Tisch wurde umgerissen und die Kasse geraubt. Während die Band spielte, wurde es besonders bedrohlich, so daß die Polizei gerufen werden mußte. Die Veranstaltungsgegner trommelten gegen Fenster und Tür und drängten hinein, konnten aber zurückgehalten werden. Es kam zu der Situation, in der sich jemand den Eindringlingen entgegenstellte und gewürgt wurde. Das entsprach in Ansätzen dem, was aufgrund von Waibels Aufruf, zu »tun, was nötig ist«, zu befürchten war. Dennoch: Der Abend konnte weitgehend ablaufen wie geplant. Das sehen wir als Erfolg. Dazu beigetragen haben Heiner Halberstadt, der vor 46 Jahren zu den Gründern des Clubs zählte (»Der Club ist und bleibt ein offenes und freies Forum für linke Gesellschaftskritik und Emanzipation«), Evelyn Hecht-Galinski, die ein Grußwort schickte (»Es ist mir eine Ehre, für die Arbeiterfotografie Stellung zu beziehen«) und der Herausgeber der Zeitschrift Semit, Abraham Melzer, der gekommen war und sich mit deutlichen Worten gegen die von Waibel organisierte Provokation wandte. Es war und ist wichtig, sich nicht einschüchtern zu lassen. Um einen konstruktiven Dialog ging es den Veranstaltungsgegnern in keiner Weise.

Ging es hier tatsächlich um »Die Bandbreite« oder nicht vielmehr darum, Arbeiterfotografie , die es wagt, den Verleumdungen des iranischen Präsidenten entgegenzutreten, in die Schranken zu weisen?
Anneliese Fikentscher: Es geht um die Verhinderung und Diskreditierung von Aufklärung. Das betrifft nicht nur »Die Bandbreite«, sondern alle Beteiligten. Sicherlich geht es auch darum, das Aufdecken der Feindbild-Propaganda im Fall Iran verächtlich zu machen. Dem iranischen Präsidenten werden wieder und wieder durch Falschübersetzung entstellte Äußerungen untergeschoben. Mainstream-Medien wie dpa und ZDF haben dies im ganz entscheidenden Fall der Zitatverfälschung »Israel von der Landkarte tilgen« öffentlich eingestanden. Iran wird unterstellt, Atomwaffen zu entwickeln, obwohl das nicht verifizierbar ist. Der iranischen Führung wird unterstellt, die Präsidentschaftswahlen vom Juni 2009 gefälscht zu haben, obwohl es auch dafür keine Beweise gibt. Solche Erkenntnisse sollen verunglimpft werden. Darin sehen Waibel und Leute in seinem Umfeld offensichtlich ihre Aufgabe. Befürchtet werden die Enttarnung von »Berufslügnern« und das Aufgreifen von Tabuthemen wie 11.September, NATO-Geheimarmee Gladio, Palästina/Israel, die Rolle von Geheimdiensten bei der Desorientierung der Öffentlichkeit und Durchführung verdeckter Operationen ...

Waibel spricht von einem »linken Familienkrach«. Handelt es sich bei der Auseinandersetzung tatsächlich um einen Richtungsstreit innerhalb der Linken?
Andreas Neumann: Das hat mit einem »linken Familienkrach« nichts zu tun. Hier sind Linke und Anti-Linke – wie der Journalist Thomas Immanuel Steinberg es formuliert – aufeinandergetroffen. Auf der einen Seite stehen diejenigen, denen es um Aufklärung geht, auf der anderen Seite diejenigen, die diese verhindern wollen – sei es, daß sie im Auftrag agieren oder sie sich instrumentalisieren lassen und so zu Erfüllungsgehilfen imperialer Interessen und den damit verbundenen Verbrechen werden.

Sehen Sie in den Antideutschen eine bedeutungslose Randerscheinung oder eine ernsthafte Bedrohung?
Anneliese Fikentscher: Gewiß sind die Antideutschen eine ernste Gefahr. Sie sind mit den Worten von Freidenker-Präsident Klaus Hartmann »ein Instrument reaktionärer Gegenaufklärung. Sie sind Feinde der Aufklärung und des Humanismus. Sie sind keine verirrten Linken, sondern Neue Rechte, durch und durch rassistisch, eine profaschistische Strömung«.

Interview: Cathrin Schütz
Quelle: "junge Welt", 15.10.2009  http://www.jungewelt.de/2009/10-15/003.php

Verschwörung.

... 19.10.2009 - 20:07
Zum Interview der Arbeiterfotografie in der "Jungen Welt":

 http://reflexion.blogsport.de/2009/10/17/antideutsche-verschwoerung/

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Rechtfertigung von Jörg Haider — Andreas Waibel