35 Antifas: Naziouting in Delmenhorst

Antifa Delmenhorst [NEVER AGAIN] 09.10.2009 16:42 Themen: Antifa
In den Abendstunden des 8. Oktober 2009 führten 35 Antifaschist_Innen aus der Region mehrere Flugblattaktionen in Wardenburg, Hude und Delmenhorst durch. Unter Anderem wurde in den verteilten Zetteln über Akteure der Neonazistruktur in Delmenhorst informiert. Neonazis und ihre Unterstützer_Innen dürften nicht länger im vermeindlichen Schutz der Anonymität agieren. Es besteht vielmehr die Notwendig, die Vertreter_Innen jener faschistoiden Ideologie in der Öffentlichkeit zu skandalisieren, über Aktivitäten zu informieren, sowie neonazistische Aktion nicht länger zu relativieren.
Hude/Wardenburg.In der Kleinstadt Hude informierten die Antifaschist_Innen über Lyzian B.. Der Jugendliche Neonazi nahm mehrfach aktiv an Neonaziaktivitäten teil. So beteiligte er sich unter Anderem an einem „Trauermarsch“ im niedersächsischen Bad Nenndorf, einem NPD-Infotisch in der Delmenhorster Innenstadt im August 2009, sowie an weiteren Aktionen – wie weitflächigen Verteilaktionen von Flugblättern oder gewalttätigen Übergriffen auf Jugendliche.

In Wardenburg (nähe Oldenburg) wurden Flugblätter mit Informationen über den Neonazitreffpunkt „Eichenlaub“ und Susann N.. Die 19-Jährige Ex-Punkerin definiert sich als „autonome Nationalistin“. Gemäß der antiemanzipatorischen Doktrin jener Neonazis, gab Susann mehrfach Informationen über vermeindliche Antifaschist_Innen an Neonazis weiter: Das „Aufspüren und Angreifen“ antifaschistischer Strukturen solle erleichtert werden, so Navel.

Delmenhorst.Auch in Delmenhorst wurden mehr als 500 Flugblätter an Bürger_Innen und Nachbarn zweier Neonazis verteilt. Die Flyer informierten über Benjamin G., einen bis vor kurzem aufgrund von Betrug inhaftierten Neonazi und Julian M., dem martialisch als „Landesführer“ titulierten Landesvorsitzenden der „Jungen Nationaldemokraten“ in Niedersachsen. Weiter wurde auf die neonazistische Aktivität in Delmenhorst verwiesen.
In Delmenhorst, sowie der direkten Umgebung, existiert eine aktive Neonaziszene. Mehr als 3 Organisationen agieren am rechten Rand. Antifaschist_Innen sind über mindestens 15 Gewalttaten innerhalb der letzten 12 Monate informiert. Neben propagandistischen Aktivitäten, wie "Informationstischen" der NPD, weitflächigen Flugblattaktionen, Saal- und Schulungsveranstaltungen (sowie weiteren Aktivitäten, wie einem Fackelmarsch im November 2008) griffen Neonazis mehrfach Gegner_Innen an. Weiter wurden Personen, die sich Neonazis aktiv entgegenstellen, teils massiv bedroht und angegriffen.

Delmenhorster Neonazis an einem Infotisch im August/September 2009.

Aufgrund jener Neonaziaktivität besteht auch weiterhin die Notwendigkeit aktiv gegen Neonazis in Delmenhorst vorzugehen - die Aktionen am gestrigen Abend können folglich als klare Ansage gegenüber der neonazistischen Struktur in Delmenhorst verstanden werden. Weder gestern, noch heute, werden regressive, antisemitische und chauvinistische Tendenzen akzeptiert werden - wir, Antifaschist_Innen aus der Region, werden weiterhin gegen jene Akteure faschistischer Ideologie vorgehen.

Im späteren Verlauf des Abends mobilisierten Neonazis zum sichtlich geschockten Julian M. So sammelten sich noch weit nach den Aktivitäten der Antifaschist_Innen Neonazis am Wohnort des Jugendlichen. Zuvor nutzten Neonazis unter anderem die Möglichkeit - sehr erfolglos - per Auto Jugendliche zu verfolgen, unterstützt wurden letztere durch "Kameraden" aus der näheren Umgebung.

Abschließend lässt sich der gestrige Abend als Erfolg für die antifaschistische Aktion werten - erneut wurden Bürger_Innen über Akteure und neonazistische Aktivität informiert. Mehr als 30 Antifaschist_Innen agierten erneut gegen Neonazis in Delmenhorst - klare Ansage!

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Ergänzungen

NPD-Propaganda in Delmenhorst

kette 10.10.2009 - 22:44
Ein Bericht zum NPD-Infostand und weitere Fotos lassen sich bei Recherche-Nord finden:
 http://recherche-nord.com/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=385&Itemid=229

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