NPD Sachsen – fälschen, lügen, volksverhetzen

Antifa Wahlkampfbeobachter_innen Sachsen 24.09.2009 23:13 Themen: Antifa
Der Wahlkampf zur Landtagswahl und Bundestagswahl der sächsischen NPD war mal wieder wie immer. Die NPD übte sich im selbstbemitleiden, hetzen, Lügen erzählen, fälschen, Opfermythos konstruieren. Dabei trug sie wie immer dick auf. Und ein nicht unerheblicher Teil der Wähler in Sachsen stehen offensichtlich drauf und denken genauso wie die NPD - Berufshetzer. Oder lassen sich von der NPD einfach ganz bewusst verarschen.
Wenn man den NPD – Veröffentlichungen glauben schenken mag, dann gab es in Sachsen massive Fälschungen ihrer Wahlpropaganda. Angeblich wurden Plakate, Flyer und anderes Propagandamaterial gefälscht. Außer der NPD selber hat davon niemand etwas mitbekommen. Doch kurz vor der Landtagswahl (was für ein Zufall) witterte die sächsische NPD plötzlich die große Verschwörung von Antifa, Verfassungsschutz und CDU (Original – Überschrift: Linke Chaoten, Verfassungsschutz oder CDU - Oligarchien - erneut Wahlfälschung gegen NPD; NPD-Görlitz lobt 1.000 Euro Belohnung aus). Um das ganze dann noch zu unterstreichen und sich selbst ein wenig zu bemitleiden wurde dann noch eine Belohnung von 1000 Euro auf die Fälscher ausgesetzt. Im Visier hatte die NPD mal wieder ihren alten Feind: Die Linkspartei.

Das ganze war dann aber bereits zwei Tage später wieder von der Homepage der NPD – Görlitz entfernt worden. Ob auf Druck der Bundes - NPD oder weil es dem Görlitzer NPD - Kreisverband selbst etwas zu überzogen schien wird wohl nie ans Licht kommen. Dass die ständig klamme NPD überhaupt so viel Geld ausgeben will für Hinweise wegen ein paar falschen Flugblättern, lässt eben schon den Schluss zu, dass sie genau wissen, dass sie das Geld nie auszahlen müssen. Entweder weil es die Fälschungen nie gab oder sie selbst dahinter stecken, um kurz vor der für die sächsische NPD extrem knappen Wahl nochmals richtig auf die Tränendrüse zu drücken. Die Bundes – NPD boykottierte dieses Geheule der Sachsen – NPD übrigens. Auf ihrer Homepage erschien kein Wort dazu. Den NPD – Chefs an der Spitze in Berlin war das Auftreten ihrer sächsischen Kameraden offensichtlich einfach nur peinlich. Es wirkte fast, als würden sie das ganze gerne verschweigen.

Auch die anderen Auftritte der NPD waren eigentlich nicht besser. Als Udo Pastörs in Borna bei einer Wahlkampfveranstaltung von Angela Merkel ein Plakat mit der Aufschrift „Wehrt Euch“ in die Höhe hielt, witterte die sächsische NPD gleich einen „Riesen Eklat“. Dass es dazu nicht kam lag wohl daran, dass niemand von dem "Eklat" Notiz nahm. Vermutlich nicht einmal die Personen vor Ort. Doch die NPD – Sachsen konnte es mal wieder nicht lassen und machte aus einer toten Mücke eine Elefantenhorde, die fast die Kanzlerin zertrampelt hätte.

Doch spezialisiert hatte sich die NPD eindeutig auf ihren selbst geschaffenen Opferstatus. Als sich Andreas Storr Mitte August einen Plattfuß einfuhr, machte die NPD einen Fast - Mordanschlag daraus. Angeblich hätten Personen die Reifen so manipuliert, dass erst während der Fahrt die Luft aus den Reifen weichen sollte. Vermutlich hatte die NPD einen Zeitzünder - Nagel im Reifen entdeckt.

Was manipulierte Wahlwerbung angeht, so hatte sich die NDP aber in Dresden fast selbst übertroffen. Dort erfand man Mitte August (siehe SZ vom 26.09.09) eine geplante Moschee samt einer angeblich dazugehörenden islamischen Gemeinde. Das ganze stellte sich dann aber recht schnell als Hirngespinst der Dresdner Berufsnazis heraus.

Aber kurz vor der Bundestagswahl muss es dann nochmals das ganz große Ding sein: Für den Görlitzer Choleriker – Nazi Andreas Storr steht die Unabhängigkeit der BRD - Justiz auf dem Prüfstand. Ihn ärgert, dass bis zum Verfassungsgericht seine volksverhetzenden und selten dämlichen Plakate „Poleninvasion stoppen“ auch juristisch als volksverhetzend eingestuft wurden. Dass das ganze juristische Tauziehen um die Plakate zum Ungunsten der NPD ausging, wird dann dort logischerweise auch wieder als Verschwörung gesehen. Logisch, wie sollte man das Ergebnis auch aus Naziperspektive sonst erklären.

Doch viele Wähler stehen auf diese peinliche Nummer. Immerhin wieder über 5 % der Sachsen haben der NPD ihre Stimme gegeben und der Schwerpunkt lag wieder in der sächsischen Schweiz. Dort kann die NPD ihren Wählern auch erzählen, dass die Erde eine Scheibe ist. Sie werden trotzdem gewählt.
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Ergänzungen

Vielen Dank für

Diesen Artikel 25.09.2009 - 14:34
Es ist doch recht unterhaltsam und informativ, einen kleinen Rückblick über den Wahlkampf der NPD zu lesen. Glücklicher Weise ist es tatsächlich so, dass die NPD-Nazis vielerorts an Peinlichkeit kaum zu überbieten sind. Und dabei denke ich insbesondere an die Vollpfosten aus Görlitz - erst Krumpholz(mittlerweile DSU), dann Latzel und Storr. Dass dort die NPD bei den Landtagswahlen 7, 5 % der Stimmen erhielt, liegt keineswegs an den charismatischen Persönlichkeit, sondern eher an der hohen Ausländerfeindlichkeit in Teilen der Bevölkerung. Ich jedenfalls hoffe (insgeheim), dass solche Flachzangen wie Latzel noch möglichst lange in der NPD aktiv sind, denn ihr peinliches Auftreten drückt eher das Wahlergebnis der NPD.

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ard — egal