[Aachen] Demo gegen die Nerzfarm in Orsbach

Am Samstag, den 19.9.2009, versammelten sich rund 150 Menschen, um gegen die Pelzindustrie und speziell gegen die Nerzfarm in Aachen-Orsbach zu demonstrieren.

Bereits ab 10 Uhr standen auf dem Bahnhofsvorplatz diverse Infostände, von und mit Tierversuchsgegner Aachen, Tierrechtsinitiative Köln, TierrechtsInitiative Rhein-Main (TIRM), Save Animals, die tierbefreier e.V. und Lush. Neben beachtlichen Mengen an Infomaterial wurden u.a. Aufkleber, Aufnäher, Buttons, vegane Kosmetika und veganes Essen angeboten.

Als die Gruppe von Tierrechtler_innen gegen 12 Uhr auf gut 150 Menschen angewachsen war, begrüßte ein_e Vertreter_in der TIRM die Anwesenden. Daraufhin zog die Demonstration mit Parolen wie „Tiere haben Rechte! Pelz ist Mord“ und „Kein Gott! Kein Staat! Kein Fleischsalat!“ durch die Innenstadt von Aachen. Die diversen Hüpfeinlagen auf Kreuzungen trugen zur Steigerung der ohnehin guten Stimmung bei und wurden von der an diesem Tag eher spärlich präsenten Exekutivgewalt des Staates ohne Probleme geduldet.

Vom Bahnhof ging es an der Normaluhr vorbei auf die Theaterstraße. Dort fand vor dem Pelzgeschäft „Grevenstein“ die erste Zwischenkundgebung statt. Nachdem die Demoteilnehmer_innen ihren Protest gegen das mörderische Geschäft von „Grevenstein“ lautstark zum Ausdruck gebracht hatten, wurde in der gehaltenen Rede darauf aufmerksam gemacht, dass „Autonome Nationalisten“ teilweise versuchen, sich in der Tierrechtsbewegung zu etablieren. Die_der Redner_in erklärte, dass der Veganismus der Nazis und ihr Kampf um Tierrechte mit einem völkischen Nationalismus begründet werden, um die „Volksgesundheit“ aufrechtzuerhalten. Es wurde klar und deutlich zum Ausdruck gebracht, dass eine Kooperation, bzw. Querfront mit Nazis in jedem Fall abzulehnen ist. Die Demoteilnehmer_innen teilten durch Klatschen ihre Zustimmung mit.

Daraufhin zog die Demonstration durch gelegentlichen Einsatz von Pyrotechnik unterstützt weiter über die Theaterstraße, vorbei am Elisenbrunnen zum Pelzgeschäft „Sfermas“. Auch hier war der Protest gegen die Mordmaschinerie unüberhörbar: „Sfermas ist schuldig! Sfermas mordet mit! Auf Kosten der Tiere ein Mordsprofit!“
Den Massen von Pelzkonsument_innen wurde es wie bei „Grevenstein“ durch eine Reihe gut bezahlter Hooligans in grün unmöglich gemacht, dem Konsum von Pelz„produkten“ zu frönen.

Die dort gehaltene Rede beleuchtete die Haltung der Tiere auf Pelzfarmen und brachte eine Kritik an der Pelzindustrie klar zum Ausdruck, was von einigen Anwohner_innen mit Beifall begrüßt wurde.
Die Demo zog nun über die Kurhausstraße und den Seilgraben in die Füßgänger_innenzone der Großkölnstraße zum Markt. Nachdem die durch die Tierrechtler_innen irritierten Samstagnachmittagskonsument_innen in den Cafés den ersten Schrecken überwunden hatten, wurde auch dort eine Rede gehalten. Die_der 10-jährige Redner_in zog mit ihrer_seiner Rede viel Aufmerksamkeit auf sich, sodass viele Passant_innen und Konsument_innen zuhörten und über die hanebüchenen Taten der Pelzindustrie informiert wurden.

Von dort aus ging es weiter durch die Jakobstraße zum Pelzgeschäft „Drews“, welches anders als die beiden anderen Pelzgeschäfte mit drei Wannen der Polizei geschützt wurden.

Nachdem die Demonstration zurück auf der Jakobstraße und dann über den Löhergraben und den Alexianergraben gezogen war, machte sich die bunt gemischte Gruppe von Tierrechtler_innen über die Franzstraße und die Lagerhausstraße zurück zum Bahnhofsvorplatz. Dort angekommen gönnten sich die Aktivist_innen erst einmal eine wohlverdiente Pause. Die angebotenen veganen Mettbrötchen und Mousse-au-Chocolat-Reiswaffeln leisteten ihren Beitrag zur Entspannung.

Nachdem die Demonstration von der_dem Anmelder_in offiziell aufgelöst wurde, verweilten die Anwesenden noch auf dem Platz, informierten sich an den Ständen und tauschten sich untereinander aus.
Eine kleinere Gruppe von 30 bis 40 Tierrechtler_innen machte sich später noch auf den Weg nach Orsbach, um unmittelbar vor der Nerzfarm zu protestieren. Dort versuchte ein_e Mitarbeiter_in der Farm einer fotografierenden Person die Kamera aus der Hand zu reißen, was allerdings nicht gelang.

Obwohl die Mobilisierung für die Demonstration deutlich breiter war, als in den vergangenen Jahren, kamen die erhofften Massen nicht nach Aachen. Zudem war die Fahrt nach Orsbach nicht sehr gut organisiert, was gerade für die Menschen von außerhalb ein großes Problem war. Dennoch lässt sich der Tag aus unserer Sicht positiv bilanzieren. Denn die Demonstration hat wieder einmal ein kleines Stück Öffentlichkeit für die Leiden der Tiere geschaffen und so einen wichtigen Beitrag im Kampf um Tierrechte und -befreiung geleistet.

Tierbefreiung, Menschenrecht - ein Kampf, ein Gefecht!
Bis jeder Käfig leer ist!

Hier noch einige Links zur weiteren Information:
Bündnis zur Schließung der Nerzfarm Orsbach:  http://www.nerzfarm-orsbach.de
Antispe Aachen:  http://www.aktive-antispe-aachen.myblog.de
Tierversuchsgegner Aachen:  http://www.tvgac.de
TierrechtsInitiative Rhein-Main:  http://www.tirm.de
Tierrechtsinitiative Köln:  http://www.ti-koeln.de
die tierbefreier e.V.:  http://www.tierbefreier.de/home.html
Save Animals:  http://www.saveanimals.lu

Und nicht vergessen: Am 10. Oktober 2009 findet die KÖLN PELZFREI DEMO statt! Näheres unter  http://www.koeln-pelzfrei.de/2009