[HH] Schanzenfest - andere Sicht der Dinge

autonomeR 13.09.2009 22:33 Themen: Freiräume Repression
Nachdem es bereits einen Beitrag und massenweise Kommentare mit dem Tenor gibt, dass das gestrige Schanzenfest eine politische Niederlage darstellt ( http://de.indymedia.org/2009/09/260783.shtml), möchte ich als TeilnehmendeR und AnwohnerIn gerne eine etwas andere Sicht der Dinge abgeben. Folgender Text soll als konstruktiver Beitrag zur Diskussion verstanden werden, als bewusste subjektive Gegendarstellung (in Teilen) zu bereits gepostetem.
Ja, es war gestern lange Zeit ruhig geblieben. Aber ehrlich gesagt hatte ich nicht erwartet, dass ein Fest und eine Situation, auf der nun schon seit 10 Jahren immer weiter von beiden Seiten eskaliert wurde, plötzlich von heute auf morgen komplett friedlich abläuft. Dazu hat sich das Schanzenfest schon zu sehr zu einer Art 1.Mai-Selbsterfüllenden Prophezeiung entwickelt. Wer ernsthaft Hoffnungen hatte, das würde mit einem Mal aufhören, wenn die Polizei nicht ins Viertel fährt, kann ich (so sehr ich die Hoffnung ja verstehe und mir schlussendlich auch ein friedliches fest das Liebste ist) nur als naiv bezeichnen. Dafür gibt es eben zuviel Unmut, zuviele Symbole des Kapitalismus in den Strassen und zuviele Menschen, die sich seit Monaten auf Strassenschlachten freuen, warum auch immer (ob das jetzt biografisch bedingt ist, oder die Leute einfach "Spass" wollen). Allein das ist ein poltisches Zeichen, Analogien dazu finden sich (in anderem Ausmass und Kontext) zB. in den immer wieder aufflammenden Riots in französischen Vororten. In dieser Gesellschaft stimmt einfach gewaltig was nicht, wenn es Leute dazu veranlasst, so durchzudrehen.

Mit diesem Wissen im Hintergrund (was einfach den Status quo darstellt) haben wir gestern, so möchte ich meinen, fast das Beste draus gemacht. Die sinnlosen Feuer, die in Hinterhöfen, Florapark und Schulterblatt entzündet wurden, wurden zügig gelöscht. Die Feuerwehren und Krankenwagen, die in einer skurrilen Situation gegen 23 Uhr (soweit ich mich erinnere) über das vollkommen überfüllte Schulterblatt gefahren sind - offensichtlich der Versuch der Polizei, hier bereits Randale zu provozieren und so einen Auslöser "aus niederen Beweggründen" zu haben und den weiteren Verlauf des Abends zu diktieren - wurden nicht angegriffen. Als ein Depp eine Flasche auf den 2. Feuerwehrwagen schmiss, wurder er sofort zurechtgewiesen. Es gab keinen Grund diese Wägen über das Schulterblatt zu schicken, ums Viertel herumfahren wäre tausendmal schneller gegangen. Es muss sich also um den widerwärtigen Versuch gehandelt haben seitens der Innenbehörde, einen Angriff auf diese zu provozieren. Das lief ins Leere.

Wir hatten uns unseren rechtsfreien Raum defacto geschaffen. Ahlhaus hat tatenlos zugesehen, nicht weil er so nett ist, sondern weil er Angst hatte, dass es einen derartigen Aufstand gäben würde wie am 4.Juli mit all der Negativpresse auch für die POlizei. Das alleine betrachte ich schon als kleinen Sieg.

Wer um halb 1 auf dem Schulterblatt war, konnte jedoch die Anspannung trotzdem fast greifen. Und zwar aus den Gründen, die ich eingangs genannt habe. Aus Gründen des Klientels, dass aus einem gewissen Grund hier die Sau rauslassen wollte. Damit meine ich Autonome, diverse Linke, sowie Yuppies oder "Krawalltouristen", Kinder. In dieser Situation fand der direkte Angriff auf die Lerchenwache statt. Eine Hit´n Run-Aktion, bei der meines Wissens niemand erwischt wurde und mehrere Scheiben entglast wurden. Nicht das Haspa-Ritual-Bauzaun sondern ein Zeichen Richtung Polizei, dass sie vor uns nicht sicher ist, auch wenn sie eine Armee aufbietet. Und ein Zeichen Richtung der Elite dieser Stadt, dass wir uns nicht zufrieden geben, ein Fest ohne Bullenpräsenz zu feiern (was für eine traurige Forderung - sowas sollte ja wohl selbstverständlich sein). Nein es war ein klares Signal - wir wollen überhaupt keine Bullen, und auch keine Lerchenwache. Es war sicherlich eine der am besten koordinierten und sinnvollsten Direkten Aktionen, die auf einem Schanzenfest zustande kam. Es wurden keine Unbeteiligten gefährdet, es war ein klares Zeichen.

Dass danach das Viertel komplett geräumt werden würde, war abzusehen, ist aber trotzdem in keiner Weise verhältnismässig, denn es ging um ein wenig Sachschaden an der Lerchenwache und Stresemannstrase, nicht mehr. Die Randale, die auf die Stürmung des Fests von der POlizei folgte, hat diese auch zu verantworten. Die meisten Menschen in den Strassen der Schanze hatten keine Ahnung vom Angriff auf die Wache, fanden den Polizeieinsatz unverständlich und waren sauer, wehrten sich. Das war auch der Polizeieinsatzleitung bewusst, und sie nahm es in Kauf, weil sie die Randale schliesslich als Selbtslegitimation brauchte. Was dann folgte, war das übliche und nicht mehr von irgendwem kontrollierbar, wenn ein grösstenteils alkoholisierter, vollkommen heterogener Haufen das Erlebnis Schanzenriot sucht.

Unterm Strich: Angesichts der Konstellation bei den Schanzenfesten in den letzten Jahren, dem massiven Angriff auf das Fest am 4.Juli und nicht zuletzt der Medienkampagne in Hamburg, inklusive "Libelle 1" und "Festnahmestrasse", wurde dieses Mal das Beste draus gemacht. Weil auch der Angriff auf die Lerchenwache unter normalen Umständen nicht möglich wäre. An normalen Tagen und Nächten patroullieren dermassen viele Bullen das Viertel, dass solche grossen Aktionen unmöglich sind. Sie sind schlicht und einfach dann möglich, wenn mensch sich einen "rechtsfreien" Raum, also einen politischen Freiraum schafft, um sich zu organisieren und loszuschlagen (so hat das auch zu Hochzeiten der Hausbesetzerbewegung funktioniert). Dies war gestern mit dem Schanzenfest gegeben. Und es passierte erst so spät, dass das eigentliche Fest wirklich annähernd zu Ende gebracht werden konnte.


Aktuelle Presselinks:

Abendblatt mit interessantem Polizeivideo:
 http://www.abendblatt.de/hamburg/article1181966/Das-Polizeivideo-zeigt-die-Zerstoerungswut.html

taz:
 http://www.taz.de/regional/nord/hamburg/artikel/1/pruegel-nach-der-kissenschlacht/
 http://www.taz.de/regional/nord/hamburg/artikel/1/willkommene-randale/

Mopo:
 http://www.mopo.de/hamburg/panorama/galerie/index.php?GID=231
 http://www.mopo.de/2009/20090914/hamburg/panorama/am_ende_war_s_wie_immer_randale.html

Welt:
 http://www.welt.de/hamburg/article4523032/Nach-Krawallen-kehrt-Ruhe-im-Schanzenviertel-ein.html

Ndr:
 http://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/schanzenfest116.html

spiegel-online (mal ein lesenswerter Artikel):
 http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,648674,00.html
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Ergänzungen

Als es dann doch knallte

teilnehmer 13.09.2009 - 23:04
Das berühmte hamburger Schanzenfest. Tagsüber Flohmarkt, Essen, Trinken, Spiel, Spaß, Spannung und vielleicht sogar ein bisschen Politik. Abends dann wieder alles wie gewohnt, Randale vom feinsten.

Doch hätte es anders verlaufen können? Ich denke nicht. War es nicht im Vorfeld schon klar, dass es nicht friedlich bleiben kann, wenn hunderte auf Krawall gebürstete Menschen in der Schanze herumlungern? Teils von Weit her für dieses Event der Superlative angereist, teils aus Hamburg und Umgebung. Größtenteils frustriert von den Ereignissen des Vortages im rahmen der NPD-Veranstaltung und den gescheiterten Gegenprotesten. Hätte es anders verlaufen können?

Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt war ich überrascht. Ich glaubte schon fast an einen friedlichen Ausgang des Festes. Die Polizei kam nicht wie beim letztem mal gegen 18uhr ins Viertel, sondern hielt sich lange zurück. Es gab eine Kissenschlacht vor der Roten Flora, welche zuvor im Internet angekündigt worden war. Das Schulterblatt war bedeckt von Federn, es schlenderten etliche Besucher des Festes über die von Autos befreiten Straßen des Schanzenviertels. Sie tranken und feierten zusammen.

Doch zwischen ihnen: Kleine, schwarz gekleidete und vermummte Gruppen, die allen Anschein nach nicht auf einen friedlichen Ausgang erpicht waren. Im Gegenteil. Irgendwann brannte im Park hinter der Flora ein Sofa. Natürlich versammelte sich der Mob dort. Es wurden leere Sprühdosen und Feuerwerkskörper in das stetig wachsende Feuer geschmissen. Es knallte. Der Mob johlte. Die Stimmung glich eher einem Volksfest, als einem Lagerfeuer. Es war schließlich auch kein einfaches Lagerfeuer. So war der Platz für das Feuer zum Beispiel unglücklich gewählt, es brannte nämlich mitten auf einem Weg, direkt unter einem Baum. Es war kein Lagerfeuer, es war der erste Versuch das Fest eskalieren zu lassen. Zunächst jedoch scheiterte dieses Vorhaben, da die erhoffte Polizei nicht erschien. Nicht einmal die Feuerwehr eilte zur Löschung des Feuers. So konnte der Mob weiter „feiern“, offenbar ohne auf mögliche Gefahren Rücksicht nehmen zu müssen. Wie schon gesagt, die Stimmung war volksfestähnlich, deutsch. Eine Person, die versuchte das Feuer mit hilfe eines Feuerlöschers zu löschen, wurde äußerst brutal von einer Vielzahl von Volksfestteilnehmern davon abgehalten.

Das Feuer brannte. Wer sich keinen Logenplatz auf dem Klettergerüst mehr ergattern konnte, stand auf einem Hügel und betrachtete das Spektakel. Die Menschen warfen ihre entleerten Bierflaschen auf das Feuer, als ob es ihnen etwas getan hätte. So manch einer traf jedoch nicht, was auf einen schon erhöhten Bierkonsum schließen ließ. Weiterhin flogen Sprühdosen und Pyrotechnik ins Feuer. Weiterhin Gejohle bei jedem Knall. Ab und zu Prügeleien untereinander. Wer eine Kamera mitgebracht hatte, filmte das Geschehen natürlich.

Anscheinend wollten einige Menschen nicht mehr auf die Polizei warten. So begaben sie sich zu dieser. Genauer zur Lerchenwache, einer am Viertel liegenden Polizeiwache. Diese wurde angegriffen. Plötzlich dann das alte Spiel. Die Polizei kam. Sie kam mit schwerem Gerät, Wasserwerfern, Räumpanzern. Innerhalb weniger Minuten waren rund um und im Viertel Polizeikräfte verteilt. Es gab ausgeklügelte Taktiken zu bestaunen, die Polizei hatte sich gut vorbereitet. Von nun an war es wie eh und je. Fliegende Flaschen und Steine auf Wasserwerfer oder Einsatzkräfte der Polizei, rennende und herumwütende Autonome/Linke/erlebnisorientierte Jugendliche/oder wie auch immer man diese Menschen betiteln möchte. Außerdem natürlich die Polizei, durch die Strassen ziehend mit den Knüppeln in der Hand, Feuer löschend oder auch Straßen absperrend. Selbst die inzwischen wohl bekannteste Haspa-Filiale bekam das, was sie in Augen der Randalekinder verdient. Der einzige unterschied zu den vorrangegangenen Festen lag darin, dass die Polizei viel später als sonst auftauchte.

Das Schöne an diesem immer wiederkehrenden Ritual ist dessen Einfachheit: Die Polizei kann sich abfeiern und einen erfolgreichen Einsatz verkünden. Die Autonomen/Linken/erlebnisorientierten Jugendlichen/sonst wie betitelten Menschen können alles auf die Polizei schieben, denn ohne diese währe es ja gar nicht erst zu Ausschreitungen gekommen. Ansonsten bleibt nur zu sagen: Bis zum nächsten Mal, auf die Eskalation, ob mit oder ohne Polizei.

 http://hateyourheimat.wordpress.com/2009/09/13/als-es-dann-doch-knallte/

kurzer Kommentar

Entdinglichung 14.09.2009 - 14:05
das Problem ist, dass das Jahr 365 Tage hat und mensch nicht jeden Tag Schanzenfest feiern kann, der Mobilisierungserfolg kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die alltägliche Vereinzelung für die meisten Menschen nach dem Ende des Events wieder Einzug hält und dass es anders als vor 20-25 Jahren kaum Basisgruppen im Stadtteil oder Betrieb gibt, welche über das Ereignis hinaus auch im grauen kapitalistischem Alltag widerständig politisierend wirken

p.s.:  http://www.straitstimes.com/Breaking%2BNews/World/Story/STIStory_429220.html

Bericht zum Schanzenfest aus einer Tageszeitung in Singapur, unter der Rubrik "Vermischtes & Buntes"

@Wolf im Schafspelz

autonomeR 14.09.2009 - 23:23
OK, jetzt mal im Ernst: Ich weiss dass es bzgl. politischer Strategien und Ziele (sofern überhaupt vorhanden) bei den Besuchern des Schanzenfests grosse Differenzen gibt. Ein heterogener Haufen, wie du und ich.
Jetzt wollen wir aber nicht vergessen, worum es hier auch gehen kann. Nämlich um folgendes: Der offizielle Auslöser für die Polizeiaktion gegen das Fest war der Sachschaden an der Lerchenwache. Auf der Pressekonferenz am Sonntag (gestern) wurde das unterstrichen, und zwar mit den Worten, dass die TäterInnen in Richtung Schanzenviertel/Schulterblatt vor anrückenden Polizeikräften flohen und ihnen deshalb nachgestellt wurde, um sie - na was wohl - festzunehmen. Was passierte aber wirklich? Sämtliches Bürgerkriegsgerät (überspitzt gesagt), das sich auf dem Heiliggeistfeld befand (hier noch ein wirklich sehenswertes Video -> http://www.youtube.com/watch?v=ZxgjFexXzfo , bitte in voller Länge zu Gemüte führen, da nur so der volle Effekt erzielt wird), setzte sich in Bewegung. Wasserwerfer, Räumpanzer - wohlgemerkt am wenigsten dazu geeignet, Leute festzunehmen, fuhren einmal um das Viertel herum, um es in die Zange zu nehmen (Richtung Altonaer Str. zB.). Der Mob, der sich angeblich ins Fest flüchtete, soll also so dingfest gemacht werden? Kannst du mir bitte mal diese Polizeistrategie erklären?
Wollen wir hier in aller Ruhe nochmal über Verhältnissmässigkeit sprechen? Oder wie es sein kann, dass hier gefühlte 80% der KommentatorInnen in sämtlichen das Schanzenfest betreffenden Artikeln scheinbar unhinterfragt diese Polizei"strategie" als legitim ansehen? Weil also 6 Scheiben zu Bruch gegangen sind? Ein Fest mit tausenden von Leuten räumen, mit der Gefahr erheblichen Personenschadens auf beiden Seiten?
Sicher, nicht nur ich bin der Meinung, diese Aktion hat die Sache eskaliert, sie war der Anlass für den Polizeiangriff. Das hätte ich auch von Vornherein gesagt, hätte mir jemand nachmittags von diesem Plan (so es ihn denn gab) erzählt. Aber ist das normal? Ist das die Aufgabe der Polizei? Es scheint mir, als würden diese Frage viele hier intuitiv mit "ja" beantworten. Da frage ich mich doch, inwieweit sie noch auf dem Boden der Verfassung stehen (jaha, auch damit kann argumentiert werden, nämlich um mal klarzustellen, in welchen Verhältnissen wir hier eigentlich - nicht nur in HH - leben).

Wie gesagt, ich habe hier nicht vor, irgendwelche hirnlose Randale auf dem Fest schönzureden. Und da ist ne Menge Mist passiert (brennender Roller, Mitmenschen gefährdende Feuer, usw. usf.). Aber angesichts der Tatsache, wieviele KommentatorInnen (dich eingeschlossen) hier jedem, dessen Meinung ihnen nicht passt, mit unverhohlener Gewalt drohen, sollten doch einige Tatsachen der Ereignisse vom Wochenende nüchtern betrachtet und ins richtige Licht gerückt werden.

PS: Wie ich schon erwähnte: Spar dir deine beleidigenden Mutmassungen. Du kennst mich nicht und schliesst von einem bewusst als Gegenrede verfassten anonymen Artikel im Internet auf eine dahinterstehende Person. Da frag ich mal: "Gehts noch?"


FSK auf Freie Radios.net:

"Die Sendung arbeitet sich durch den Polizeieinsatz gegen das Schanzenfest vom 12. 09. 2009. Mit O-Tönen aus der Polizei Pressekonferenz vom 13. September."

 http://www.freie-radios.net/portal/streaming.php?id=29808

noch was

auto 15.09.2009 - 00:41
Schanzenviertel: "Schlimmer als die Taliban?"

Fragen und notwendige Antworten zu den Auseinandersetzungen nach dem Schanzenviertelfest

 http://de.indymedia.org/2009/09/260922.shtml

bullenfalle?

rote zora 15.09.2009 - 11:59
mehrere augenzeug-inn-en des schanzenfestes am vergangenen wochenende berichten,daß von alkis wahllos angefachte feuer schnellstens ausgetreten wurden,daß feuerlöscher besorgt wurden,daß die meisten viel spaß einfach nur am feiern hatten,............ das muß doch vorallem in die medien und ich bin erschreckt,wieviel bürgerlicher müll hier im linken(?) medium indymedia verzapft wird,auf den ich anfangs auch hereingefallen bin,eben weil ich dachte,daß es doch richtig so sein muß,wenn es schon in indymedia steht! nun hab ich aber von ner menge leute,die da waren und denen ich vertraue,eben auch viel andres gehört und auch daß sie die aktionen der alkis auch nicht pralle fanden! und warum denkt niemand mal daran,daß es eine bullenfalle gewesen sein kann,daß es offenbar so einfach war,die bullenwache lerchenstraße zu entglasen?????darauf haben die cops doch nur gewartet!! und wie jemand richtig schrieb: wenn in frankreich straßenriots stattfinden,finden viele das geil,weil endlich mal was passiert und hier kriegen wir kalte füße!!! und warum fragt niemand,warum es solche aggressivität in vielen menschen gibt???? das liegt doch an den verhältnissen im kapitalismus und patriarchat!!!! (damit rechtfertige ich keine militanz gegen kleine läden oder privatautos von leuten,die in dieser gesellschaft genauso ausgebeutet werden wie die leute,die da gerade sein auto zerlegen!) aber es muß nach den ursachen gefragt werden und sich links wähnende frauen und männer sollten jetzt nicht auch noch anfangen,nach mehr strafverfolgung und noch mehr repression zu rufen,sonden sich eher überlegen,wie wir es schaffen,daß diese menschen ihre aggressivität sinnvoller gegen den staat ausleben können!rotfront!

Freiräume???

Rosa 15.09.2009 - 16:05
Als ich nach einer ausserhalb verweilenden Zeit genau am 12.09. nach hause wollte, ging ich gegen 6.30 Uhr die Susannenstr. entlang. Tja, da standen dann schon völlig aufgebaute Stände(!) rum, die dann von Autos mit Pi, Rz, Wl und und und beliefert wurden(die lieben "Anwohner" scheinen wohl aus steuerrechtlichen Gründen ihre Autos alle im hamburger Speckgürtel anzumelden). Auf der "Piazza" hatten zur selben Zeit die gewieften Gewerbetreibenden aus der Gegend "ihre" Stände mit Packklebeband abgesteckt.
Als ich gegen späten Mittag auf der Bartelstr. zu meiner Wohnung wollte und zwecks diesem Schritts durch zwei Stände(die ein wenig "Freiraum" für einen Durchgang boten) wollte, schritt eine energische europäische Hippiefrau mit roten "Indienpunkt" auf der Stirn ein und stellte, indem sie mich mit ihren zwei Händen vor die Brust stoß, mit den Worten:"Stopp, das ist MAAAAAIN Stand", entgegen.
Soviel zum Thema "Freiraum"!
Das Schanzenfest ist schon lange kein "nichtkommizeller Freiraum" mehr. Hier und da wird ab und an mal ein wenig plakative Politik betrieben, aber das wars schon. Laßt doch diese Spinner von der Altonale, Gewerbetreibende und wie sie sonst noch alle heißen, dieses hippe "Stadtteilfest" anmelden, die haben ja auch den Atem für so nen legalistischen Quatsch wie eine Anmeldung. Ob die sog. Krawalle dann ausbleiben ist dann eine andere Frage.
Für mich war nach den oben geschilderten Erlebnissen das "Fest" gelaufen, den ich fühlte mich auf diesem "unabhängigen" Straßenfest nicht mehr eingeladen(fürs nächstemal werde ich meine Konsequenzen daraus ziehen, entweder ich flüchte aus der Schanze oder dieses widerliche Pack kriegt eins auf die Schnauze, aber ich repräsentiere in "meinem" Viertel so wieso eine Minderheit).
An alle "Linken" die jetzt aus Entäuschung, wegen dieser "unpolitischen" Aktionen, die nur die Bullen auf ein friedliches Fest gelockt haben(als ob Ahlhaus seine Armada unverrichteter Dinge zurück nach Bayern gefahren wären- wie blöd muß man sein um dies allen Ernstes zu glauben) aus der Antifa "austreten" und jetzt in Bürger und Gewerbetreibendermanier nach Bürgerwehren und Aktivbürgertum rufen, nur soviel: Ihr wart nie "linkspolitisch" und ihr werdet es auch nie sein.
Das der Sicherheitsapparat schon 1 1/2 Wochen vor dem Schanzenfest mit seinem Helikopter "Libelle 2" über das Schanzenfest patrollierte, regt anscheinend keinen der Komentatoren auf. Ihr seit alle ein Fall für die Klosterschule.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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funny games — Antidoimp

Oje — zuhausegeblieben

Funnygames II — Democracy

@zuhausegeblieben — autonomeR

irgendwie krass — Surfcoyote

@funny games — yo

ich — egal

Bitte mehr Polizei — Anwohner

... — ... soziale unruhe...

Ergänzung — Name

fabelhafte Welt der Idiotie — Zu alt für den Scheiß

@Autonomer — Wolf im Schafspelz

Und die Menschen? — groucho

@autonomeR — wurscht