Scheiss auf Pößneck und Alibidemokraten!

A. 12.09.2009 17:47 Themen: Antifa Blogwire
Ein subjektiver Kurzbericht vom Fest der Völker
Wie immer hat mensch es bei einer stationären Kundgebung der Faschos nicht leicht. Es gibt tausend Wege für die Nazis und tausend Wege die irgendwie dicht gemacht werden wollen. Und dann hat man natürlich noch eine Kleinstadt in der tiefsten Provinz, die vollgeschissen ist mit Bullen. Alles wie gehabt, nicht schön, aber naja... .
Wie sahen nun die Gegenveranstaltungen gegen das Nazifest aus? Nun, es gab 3 grundsätzliche Möglichkeiten seinen Protest auf die Strasse zu tragen. Zum ersten hatte man die Möglichkeit mit den guten Kumpels der Antifa ne Demo zu besuchen und danach durch die Strassen zu rennen um möglichst Faschos in die Finger zu bekommen, oder nen wichtigen Anfahrtsweg der Birnen zu blockieren. Zum zweiten konnte mensch sich den Sitzblockaden des Aktionsnetzwerks gegen Rechtsextremismus Jena anschließen, also gemütlich ein paar Stunden in der Sonne sitzen und vielleicht ein paar Schläge durch Bullen kassieren. Oder, drittens, mensch beteiligte sich an der "Meile der Demokratie", also eine sich über mehrere hundert Meter ziehende Zone voll mit Parteien, Organisationen und bla bla bla, die halt möglichst weit weg protestieren wollten.
Die Meile der Demokratie hat es uns an diesem Samstag angetan, denn direkt nach der Ankunft in Pößneck konnte mensch die feinen Security-Ordner des ansässigen Netto-Discounters begutachten, die in feinster Alpha-Industries-Kluft, Springerstiefeln und brauner Kacke im Hirn durch die Gegend sinnierten. Hm, also Nazis die an der "Meile der Demokratie" Wache schieben, ... seltsam. Aber naja, nach einigen Blockadebeteiligungen und all so nem Kram zog unser Grüppchen wieder einmal Richtung Demokratiemeile um dort Nahrung und ähnliches zu organisieren. Als wir nun so die Meile betraten fiel uns ein Bratwurststand der Fleischerei Wenzel (Neustädter Straße 77, Pößneck) ins Auge. Dort bedingte sich ein etwa 25-30 jähriger Mann in nem Lonsdale Shirt. Und einer Thor Steinar Mütze. Also wurde, ganz rücksichtsvoll, nicht der Stand auseinandergenommen, sondern zunächst einmal das Gespräch mit dem Besitzer gesucht, der uns mehr als einmal versicherte "...von so etwas keine Ahnung..." zu haben. Also klärten wir ihn auf. Nach einigen Diskussionen konnte dieser unserer Argumentation immer noch nicht folgen, wieso es denn schlimm wäre nen Nazi als Angestellten zu haben. Das war dann auch der Zeitpunkt, an dem dieser anfing von Zuständen wie 1933 zu schwadronieren (nachdem wir die "Meile der Demokratie"-Gäste aufgefordert hatten doch dort nicht ihre Bratwurst zu kaufen, was diese Deppen dennoch taten). Kurz darauf gesellte sich eine offizielle Ordnerin zu unserer kleinen Diskussionsgruppe, die uns doch darauf aufmerksam machen wollte, dass wir in einer Demokratie leben, und es nicht anginge, dass hier Nazis diskriminiert werden.
Selbst die Hinweise an den auf der Meile wahlkämpfenden Spitzenkandidaten der "Linken" Bodo Ramelow, brachten nichts anderes als den Verweis an die Veranstalter der Meile.
Alles in Allem wird hier mal wieder eines gezeigt: Die Alibi-Demokraten sind bereit dazu sich gegen die Nazis leise protestierend zur Wehr zu setzen, wenn diese in einer Großveranstaltung auflaufen. Aber der alltägliche Scheiss Dorf-Nazi, der Alltagsrassismus und die ganze Scheisse werden einfach geflissentlich übersehen.
Was ist das nur für eine Stadt, in der die Behörden Schulkindern verbieten Anti-Nazi-Transparente zu malen oder einem Pastor untersagen Schiffchen gegen Faschos zu basteln? ( http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/ziviler-ungehorsam-unerwuenscht/)
Was ist das für eine Kackstadt, die ein Fest gegen Nazis ausrichtet, geschützt durch Fascho-Security und durch und durch "deutsche" Bratwurstbräter?

Und wisst ihr was? Wenn die Birnen wieder irgendwann nach Pößneck wollen, dann sollen sie doch. Wir scheissen auf eine Stadt die den Begriff der Heuchelei neu definiert. Sollen die Nazis sich doch in dieser Ansammlung alltagsrassistischer DDR-Nostalgiker festsetzen, viel zu retten gibt es dort nicht mehr. Wir werden diese Heuchler in keinster Weise mehr unterstützen. Dann werden sie mit 50 Leuten, statt mit 1000 dastehen und vielleicht dann erkennen, dass ihr Nest durch und durch braun ist.

Trotz aller Schimpftiraden dennoch ein Wort des Dankes an all die Antifaschisten die, trotz der schwierigen Umstände, alles versucht haben die Nazis zu behindern oder zu verkloppen.

Detaillierte Infos zu den allgemeinen Geschehnissen kommen sicherlich noch

Scheiss auf Deutschland!
Scheiss auf Pößneck!
Scheiss auf eure Alibi-Demokratie!

PS.: Eigentlich hätten wir den Stand abfackeln müssen, keine Ahnung wieso wir das nicht taten... .
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Ergänzungen

Brandanschläge auf Bahn

egal 12.09.2009 - 18:06
"Brandanschläge in der Nähe des Bahnhofs Saalfeld haben am Sonnabendmorgen den Bahnverkehr in Südostthüringen lahmgelegt. An einem Bahnknoten seien am frühen Morgen elf Brandsätze entdeckt worden, teilte die Bundespolizei mit. Sechs davon hatten bereits Feuer in Kabelschächten ausgelöst.
Polizei findet Brandsätze an Bahnanlagen.

Abschnitte der Strecken von Saalfeld nach Gera, Jena und Arnstadt wurden gesperrt. Es seien gezielt Weichen und Signaltechnik beschädigt worden, hieß es. Die Bahn richtete mit Bussen einen Ersatzverkehr ein. Das Landeskriminalamt ermittelt. Ein Zusammenhang zu einer NPD-Veranstaltung im nahe gelegenen Pößneck, zu der bis zu 1.500 Rechtsextreme und 5.000 Teilnehmer einer Gegenaktion erwartet werden, wird nicht ausgeschlossen."

 http://www.mdr.de/thueringen/sued-thueringen/6683444.html

Blub ...

Max Powers 12.09.2009 - 22:20
Die "Ordnerin" war Anmelderin der "Meile der Demokratie" und unterstellte uns eine "Drohkulisse aufzubauen", obwohl wir sachlich, verhältnissmäßig ruhig u.s.w. diskutierten . Es hieß wir sollten "um die Ecke gehen, wenn`s uns stört" ...
"Um die Ecke" sah man überall Plakate, mit Aufschriften, wie "Nicht wegschauen", "Coole Kids tragen kein Thor Steinar" u.s.w.

Wenn ich an vorhin denke wird mir schlecht !
Die "Meile der Demokratie" war eher ein "sehen und gesehen werden" von Heuchlern, Bratwurstfressern, Wahlkämpfern, ... Antifaschismus sieht anders aus !!!


Pößneck ? Nie wieder !
(A)!

@schwarz-rot

A. 12.09.2009 - 22:28
Was hätte es denn geändert, wenn wir diesen stand plattgemacht hätten?
Wären die Leute von der Meile dann etwa plötzlich aufgeschlossener unseren argumenten gegenüber gewesen? wohl kaum.
Sie hätten nichts anderes getan, als diesen typen in schutz zu nehmen... "... is doch einer von unseren jungs..."
ganz davon abgesehen, richtete sich diese tirade über pößneck natürlich nicht gegen die kleine zahl von antifaschistischen und anarchistischen aktivisten des ortes, versteht sich von selbst. dennoch bedeutet antifa auch immer mehr als nur draufzuhauen. und das einzige was diesem nest wohl irgendwie helfen könnte, wäre bildung und aufklärung.
also: die militanzkeule ist nicht immer die richtige antwort.

Liebe dein Leben - bekämpfe Nazis!

Konsquent 12.09.2009 - 23:49
Kein Erfolg, keine Niederlage.

Ich persönlich habe den Tag heute als eine Mischung aus Stillstand, Resignation und Repression erlebt. Mit diesen Attributen würde ich die derzeitige Situation des "antifaschistischen Widerstandes" in Thüringen (und überhaupt) versehen.

Wären heute keine weiteren Veranstaltungen (Hamburg, Berlin, etc.) gelaufen und hätten wir eine anständige bundesweite Unterstützung bzw. Mobilisierung hinbekommen, wäre mehr drin gewesen. Es ist enttäuschend, wie auf Indy in letzter Zeit über Provinzaktionen in Thüringen hergezogen wird. Für die wirklichen Aktiven ist es nicht lustig, sich hier noch nen Arschtritt abzuholen. (fuck the comments)

Also, die "Alibidemokraten" gibt es in Pößneck zu Hauf! Da braucht mensch nur ins Rathaus zu gehen oder die Vereine abzuklappern, die im Begleitausschuss des Lokalen Aktionsplans für Vielfalt und blablablakratie sitzen.
Das Thema "Gegen Nazis" wurde im Wahlkampf von "konservativen Kreisen" benutzt, um die Linkspartei zu diskreditieren. Bei einer Protestaktion gegen die NPD-Wahltour mit Udo Voigt (21.08.) wurde die Direktkandidatin von einem Beamten angezeigt - völlig haltlos. Bürgermeister Michael Modde (FDP/FW) schämte sich in der Tageszeitung für den Protest.
Dann wurde durch die Polizei eine in Ansätzen "terroristische Organisation" vermutet. Es kam zu Anquatschversuchen, um mehr über die "Zielpersonen" von der "Antifa Pößneck" zu erfahren. Vorladungen an Jugendliche, die der Vorfeldermittlung dienen sollten.

Alles in allem, wächst hier die Repression gegen Antifaschisten, die es noch ein bisschen ernster nehmen.

Provinz braucht Unterstützung

Antifa Pößneck 12.09.2009 - 23:52
Die Sache mit dem Stand werden wir thematisieren. Die "Alibi-Veranstaltung" wird hier im richtigen Licht dargestellt.

Wir, sind diejenigen Pößnecker, die sich seit Jahren als Antifaschisten verstehen und direkte Aktionen gegen Faschos und Nazis organisieren. Wir sind diejenigen Pößnecker, die sich nicht wegducken und ignorieren, wenn hier Menschen zusammengeschlagen werden, Fensterscheiben bei Ausländern eingeschmissen werden.
Wir waren heute Seite an Seite mit unseren GenossInnen auf der Straße, haben eine kraftvolle und "sympathische" Kundgebung hingelegt.

DANKE AN ALLE DIE DA WAREN UND MITGEROCKT HABEN! DANKE AN ALLE ANTIFAS!

Diese Stadt ist verdammt braun. Bürgerlichen Stafetten mit einem Gemisch aus nationalistischer Bierseeligkeit, Alt-Nazi-Weisheit und Liberal-reaktionären Wischiwaschi-Ideologie.
Seit einem Nazikonzert mit 2000 Teilnehmern in die Schlagzeilen geraten, betreibt die Stadt eine üble Imagepolitik. Keiner kriegt den Arsch hoch, wenn es drauf ankommt.

Als kleine Antifa-Gruppe in der Provinz, war es für uns heute ein Höhepunkt! Wir gehen gestärkt aus der Veranstaltung - und konnten weitere Mitstreiter gewinnen.

Wenn ihr auf Pößneck scheißt, lasst noch einen kleinen Fleck frei. da können wir dann endlich ein linksalternatives, selbstverwaltetes Jugendzentrum aufbauen ;-)

Eine Perspektive für das Hinterland!
Die Provinz nicht aufgeben, Basis-Arbeit neu definieren!
Gemeinsam weiter entgegen marschieren!

SOLIDARITÄT

Meile, Nazis und Hooligans

FDÄ Jena 13.09.2009 - 00:08
Also erstmal zur Meile der Demokratie: Die war in der Nähe des ursprünglich geplanten FDV-Ortes. Ursprünglich sollte sie da sogar noch näher ran, aber das wurde durch die Auflagen verboten. Also nichts mit möglichst weit weg demonstrieren wollen. Der Abstand zwischen FDV und MdD kam halt daher, dass das FDV am Freitag noch verlegt wurde.

Und für die Netto-Security ist der Besitzer des Supermarktes verantwortlich und nicht die Stadt. Also regt euch über ihn auf und behauptet nicht, die Stadt würde die meile der Demokratie durch Nazis schützen.

In einer normalen Stadt kann man nun mal den gesamten Bevölkerungsquerschnitt antreffen, also z.B. auch Würstchenbuden-Besitzer, die Nazis beschäftigen. Dadurch gleich auf die ganze Stadt zu schließen ist mehr als kurzsichtig.

Aber was kommt euch bei diesem Bratwurststand in den Sinn? Am liebsten hättet ihr die Reichskristallnacht nachgespielt. Und hättet dabei auch noch gedacht dass es eine gute Sache wäre (was die Leute im November 38 ja auch dachten). Damit ihr mich nicht falsch versteht: natürlich bin ich gegen Nazis. Aber halt auch gegen solche Progrom-Ideen, nur weil jemand ne scheiß Weltanschauung hat. Und das hat nichts mit Heuchelei zu tun, sondern mit echter Demokratie und Grundrechten. Aber davon scheint ihr ja keine großen Freunde zu sein, oder zumindest nur sehr selektiv.

Und von meiner Seite aus: Auf Leute wie euch – die nur auf Krawall aus sind und sich hier sogar dafür bedanken dass versucht wurde, Menschen zu verprügeln, bei denen der Protest gegen den Faschismus gegenüber dem Wunsch nach Gewalt in den Hintergrund rückt – auf solche Leute kann ich auf Demos gerne verzichten. Also von mir aus bleibt in Zukunft ruhig weg. Klar, wenn ich auf Demos gegen Nazis gehe weiß ich dass ich an diesem Tag auch mit Leuten wie euch auf einer Seite stehe, aber schöner wäre es ohne euch. Und denkt nicht dass dann nur 50 Leute da wären. Es waren heute schon mehrere hundert Demokraten da. Und wenn ihr nicht mehr auftauchen würdet, würden sich uns noch viele anschließen, die schon gerne gegen Nazis demonstrieren würden, aber nicht hingehen weil sie nicht mit euch zusammen auftreten wollen.

Mal aus Sicht einer Meile-Ordnerin

NIX-Alibidemokratin 13.09.2009 - 02:50
Ok, dann so...
Ich habe die letzten Wochen gemeinsam mit vielen der Organisatoren der "Meile der Demokratie" unter anderem damit zugebracht, zu überlegen, wie wir eine breite Masse der Pößnecker dazu bewegen können, am 12. September in Pößneck Gesicht zu zeigen und den Nazis zu zeigen, dass Pößneck sehr wohl bunt ist. Aber - Pößneck ist, abgesehen von den immerhin seit Jahren beständig vorhandenen und sehr aktiven Bündnispartner gegen Rechts, doch auch nur ein kleines Provinzstädtchen. Hier leben gerade mal um die 13.000 Leute, die heute leider auch recht zahlreich die Stadt aus Angst vor Ausschreitungen einfach verlassen haben. Wir haben bei unserer ersten Veranstaltung dieser Art hier in Pößneck leider nicht so viele Pößnecker erreicht, wie wir es wollten. Ein großer Erfolg war die Veranstaltung für alle Akteure trotzdem. Immerhin haben wir es zusammen mit denen, die direkt am Schützenhaus bzw. in Blockaden darum demonstriert haben, erreicht, dass die Typen im Schützenhaus nicht wie in den vergangenen Jahren 4000 Leute bebraundudeln konnten, sondern lediglich um die 450. Für alle aus unseren Reihen , mit denen ich am späten Nachmittag bzw. Abend gesprochen habe(und ich sehe die Meile-Leute mit den Blockierern als eine gemeinsame Masse gegen die Nazis), war der Tag heute äußerst zufriedenstellend verlaufen. Es war heut eben nicht ein Frusterlebnis im Sinne von Wir-haben-alles-versucht-aber-die-hatten-trotzdem-ihren-Scheiß-Spaß, sondern ein durchaus hocherfreuliches Ergebnis. Klar, es hätte noch besser laufen können. NULL Nazis im Schützenhaus sind freilich besser als 450 oder halt 470... Aber 4000 von denen hatten wir immerhin NICHT hier. Und ich fand es mehr als belustigend, dass in deren Blogs und Tickern aus den eigenen Reihen dazu aufgerufen wurde, doch nach Pößneck gar nicht erst noch aufzubrechen, weil man eh nicht bis zum Schützenhaus käme. Ist das kein Erfolg? Ich denke schon!
Zu den schwerwiegenden Vorwürfen gegen die sogenannten Alibi-Demokraten auch noch etwas:
Ich bin sehr sehr froh, dass wir in Pößneck einen Bürgermeister haben, der sich klar und deutlich gegen Nazis positioniert. Gleiches gilt für den Landrat. Beide arbeiten eng zusammen und machen in Pößneck möglich, was sie irgendwie möglich machen können. Es gibt leider viel zu viele Vertreter aus der Politik, die diese ihre Verantwortung nicht halb so ernst nehmen und sich dann doch lieber in ein Wir-haben-kein-braunes-Problem-das-sind-doch-noch-Kinder-Gesäusel abducken. Nein, in Pößneck gibt es ein geschlossenes Auftreten von Bürgermeister, Landrat, Ordnungsbehörden, Aktionsbündnissen, Bildungsträgern und nicht zu vergessen den Kirchen (hier meine ich heute ganz speziell die evangelische Kirche und evangelische Jugend, die heute einen ganz erheblichen Teil der Meile zu verantworten hatten). Es gilt noch sehr vieles zu erreichen. Ich wünsche mir zum Beispiel eine klarere Positionierung der Schulen, der Gewerbetreibenden usw. Mit der Pößnecker Erklärung ist aber schon ein großer Schritt getan.
Was die Netto-Security angeht - denkt ihr eigentlich, wir wussten, dass die dort ihre eigenen Ordner aufstellen? Von unserer Seite her waren genug Ordner da. Wir haben uns garantiert nicht gefreut, als wir die Typen dort gesehen haben. Und ganz sicher wird es an den Netto-Markt noch Nachfragen geben. Was den Typ am Bratwurststand angeht: der hat auf der Meile für ordentlich Ärger gesorgt. Klarstellen muss ich hier allerdings, dass der Stand unter Verantwortung des Franzenshof stand und nicht unter Verantwortung der Fleischerei, die unmittelbar hinter dem Stand war. Der etwas provokant gekleidete Grillhelfer war aber wohl eher ein Lonsdale-ist-keine-Nazimarke-Typ als ein Nazi. Halt einfach etwas großmäulig und - sorry für den Ausdruck - auch dämlich. Auch da wird es noch Nachfragen geben. Passieren darf sowas nicht nochmal, denn es hat schon einige Leute deutlich verärgert.
Für jemanden, der allerdings wohl doch eher seinen Aufenthalt in Nähe des Schützenhauses hatte, finde ich es vom Autor des Titelbeitrages doch schon sehr vermessen, zu behaupten, dass die Meile der Demokratie von "Fascho-Security" geschützt wird und auch "durch und durch "deutsche" Bratwurstbräter" sich dort herumtreiben. Die Meile der Demokratie rein darauf zu reduzieren ist schon erschreckend kurzsichtig. Hast du mal in die aufblasbare Kirche geguckt? Hast du dir die vielen bunten Stände mal angeguckt? Warst du beim Podium dabei (das ganz klar keine Wahlkampfveranstaltung war)? Hast du die stündlichen Impulsworte verfolgen können? Die vielen bunten Aktionen? Hast du gesehen, dass die Kirche sich viel mehr hat einfallen lassen als Schiffchen zu falten? Warst du beim übervoll besetzten Friedensgebet? Hast du den "Spaziergang" hunderter Meile-Besucher mit der Escola Popular als Abschluss der Meile miterlebt? Es ist soviel gelaufen, was du offensichtlich verpasst hast. Dabei möchte ich deutlich sagen, dass die meisten von uns sich sehr eng mit denen verbunden fühlen, die friedlich blockiert und demonstriert haben. Wir standen mit einigen ständig in Kontakt und haben immerzu verfolgt, was gerade so läuft. Man kann nur eben nicht überall sein. Und man konnte übrigens auch mit der Meile nicht näher am Schützenhaus sein, weil wir nunmal diesen Veranstaltungsort hatten. Wäre der Veranstaltungsort der Nazis nicht per Auflage verlegt worden, so wären wir deutlich näher und lauter dran gewesen, was wir auch genau so wollten. Diese Änderung kam da leider dazwischen.
So, und nun komm mal runter von deinem Pößneck-Frust und freu dich mal lieber über das, was wir heute in Pößneck gemeinsam erreicht haben. Ich fand es toll, dass alle, die beim Abschlussspaziergang dabei waren heute voller Stolz durch Pößneck getanzt sind und zum Teil auch aus den Fenstern Beifall bekommen haben. Vielleicht von Leuten, die heute den ganzen Tag Angst hatten, aber nun gesehen haben, dass alles friedlich verlaufen ist. Vielleicht kommen die bei der nächsten Aktion einfach mti dazu. Dann hätten wir schon große Schritte vollbracht. Pößneck ist BUNT...

@NIX-Alibidemokratin

A. 13.09.2009 - 09:22
Ja, zu deinem erstaunen kann ich sagen, dass ich viele Aktionen der Meile miterlebt habe. Viele bunte Dinge, Sachen für Kinder, Schilder malen, Infomaterialien, Parteistände usw. Alles schön und gut, was auch nicht Teil meiner recht affektiven, und zugegegebenermaßen auch fäkalorientierten, Kritik gewesen ist. Ich habe mich genauso wie Du über die wenigen Pößnecker gefreut, die sich trotz der in der Bevölkerung vorhandenen pauschalen Vorurteile den Aktionen angeschlossen haben. Insbesondere habe ich mich über das ältere Ehepaar gefreut, dass tapfer bei der Antifa-Demo mitgelaufen ist. Und genauso habe ich mich über die jungen Leute gefreut, die auf der Meile und in den Blockaden ihren Protest friedlich artikuliert haben. ABER es ist dennoch nicht akzeptabel, dass eine Stadt, bzw. die Veranstalter der Meile, sich schützend vor einen Nazi stellen und dies mit einer Vehemenz tun, die ich mir im Umgang mit dem Bratwursttypen und der Fascho-Security gewünscht hätte. Denkst Du denn das Problem ist gelöst, wenn dieser Typ seine Thor-Steinar-Mütze ablegt???
Und wie kannst Du dich hinter eure Politiker stellen, die bereits im Vorfeld ankündigen bei "IHREN" Protesten KEINE Ordnungswidrigkeiten (also auch Sitzblockaden) zu dulden? Das delegitimiert alle die sich gestern mehrere Stunden auf den Strassen den Arsch platt gesessen habennd reduziert antifaschistischen Protest auf rumstehen und Fähnchen schwenken. Ich sag Dir wie es ist: mit einem solchen Protest lassen sich keine Nazis vertreiben oder behindern. Dafür sind nun einmal Aktionen ausserhalb der Legalität vonnöten. Und nur wenn bei zukünftigen antifaschistischen Aktionen ALLE Protestgruppen zusammen arbeiten, und da meine ich sowohl die Militanten als auch die Sitzblockierer und Meilengänger, dann ist wirklich effektives Agieren möglich. Die Distanzierungen der einen Gruppierung von der anderen bringt nichts, und die Militanten sind ohne die Friedlichen genauso wenig wert wie die Friedlichen ohne die Militanten. Das hat die Geschichte zur Genüge bewiesen. Antifaschismus muss aus allen Gesellschaftsschichten kommen, und die Art und Weise wie der antifaschistische Protest gestern von der Anmelderin und Ordnerin der Meile denunziert wurde, war schlicht und einfach nicht zu akzeptieren und hat das Fass zum überlaufen gebracht.
Ich weiss, dass viele engagierte Pößnecker sich durch meine harsche Kritik angegriffen fühlen, aber trotz der vielen Fäkalausdrücke zeigt sie letztlich nur deutlich ein allzu bekanntes Problem auf: Nämlich die Tatsache, dass in vielen Bereichen eine deutliche Art etablierten Nationalkonservatismus' existiert und auch akzeptiert wird. Und das ist für uns nicht hinnehmbar.

Ich kann dir folgen...

NIX-Alibidemokratin 13.09.2009 - 10:26
... aber trotzdem noch ein paar Ergänzungen.
Was den bemützten Bratwurstbräter angeht, so kann ich dir versichern, dass ich selber auf den Standverantwortlichen und auch auf die offenbar etwas unglücklich wirkende stellv. Veranstaltungsleiterin zugehen werde. So etwas darf nicht wieder vorkommen - und ich gebe dir recht - der Typ hätte rausgeschmissen gehört. Mit dem Mützeabnehmen ist es natürlich nicht getan. Ganz sicher nicht. Die Aufgabe der stellv. Veranstaltungsleiterin dort war aber auch, die Wogen dort zu glätten, dass es nicht zu Handgreiflichkeiten kommt. Bitte billige den Veranstaltern doch auch ein wenig Ungeübtheit zu. Eine Veranstaltung dieser Art gab es in Pößneck noch nicht - wir können also aus den gemachten Fehlern nur lernen. Und es gab - wenn auch für Besucher nicht so unbedingt sichtbar - schon noch einigen Verbesserungsbedarf.
Auch was die Netto-Security angeht, wird es weitere Schritte geben, über die ich dich gern auf dem Laufenden halten kann wenn du es willst.
Hinter Bürgermeister Modde und Landrat Roßner stelle ich mich jedoch auf jeden Fall trotzdem. Ich sage dir auch wieso. Da gibt es verschiedenes, was anzumerken wäre.
Bereits Ende März fand in Pößneck (weiß ja nicht, ob du dabei warst) eine Demo gegen ein geplantes Nazikonzert im Schützenhaus statt. Das Konzert konnte glücklicherweise verhindert werden. Bei dieser Demo waren leider auch recht wenige Pößnecker anwesend. Aber: Herr Modde war sich nicht zu fein, sich friedlich mit den Test-Sitzblockierern an diesem Tag den Hintern plattzusitzen. Es waren nur kurze Aktionen und auch nur ein damals so genanntes Training, aber ich denke, es war auch ein Zeichen von ihm dahingehend, dass er seine Solidarität bekunden wollte. Und ich weiß ziemlich genau, dass er das auch sehr ernst meint. Er hat sich ganz sicher auch nicht umsonst Jenas Bürgermeister und Herrn Zimmermann vom Aktionsnetzwerk Pößneck am Montag vor dem FdV an den Tisch im Rathaus geholt. Nein, das Thema Sitzblockaden spielte in der Vorbesprechung zum 12. September eine ganz erhebliche Rolle. Auch von der Polizei war jemand anwesend, der natürlich auch über die rechtlichen Sachverhalte reden musste. Ich billige dem Bürgermeister und Landrat allerdings auch zu, dort nicht öffentlich dazu aufzurufen, sich auf rechtlich sehr dünnem Eis zu bewegen oder Gesetze gar zu ignorieren. Ich glaube, Jenas Bürgermeister und andere, die Herrn Modde kennen, wissen genau, dass sie in Herrn Modde einen Verbündeten gegen die braune Plage haben. Gleiches gilt für Landrat Roßner.
Ich könnte noch jede Menge Beispiele schreiben, ob das hier was nützt um dich da bissel zu erweichen, weiß ich nun nicht. Jedenfalls waren Bürgermeister und Landrat gestern ebenso angetan von sämtlichen Protestvarianten wie die meisten Leut, mit denen ich gesprochen habe. Gutheißen kann ich jedoch nicht, dass Menschen verletzt wurden - egal auf welcher Seite. Solange solche Dinge vor den Augen von verängstigten Normalbürgern geschehen, wird es immer Menschen geben, die lieber die Stadt verlassen oder die Rollläden runtermachen, anstatt gegen Nazis Gesicht zu zeigen. Das ist sehr schade.
Nochwas... als mein Mann und ich gestern nach Hause fuhren, waren wir uns beide einig, dass es sehr schade war, dass wir nicht auch in den Blockaden dabei sein konnten. Ich bin froh über jeden, der dort stundenlang ausgeharrt hat - friedlich. Auch von unseren Jugendlichen waren so einige dabei - manche Minderjährige sogar mit Eltern oder Großeltern. Das ist großartig und ich habe das nicht für möglich gehalten.
Leute die Steine werfen, in vorbeifahrende Autos spucken, auf Autos einschlagen, Polizei und friedliche Meile-Demonstranten oder Ordner beschimpfen schaden der sich langsam aber beständig entwickelnden Protestbewegung. Sie verärgern, verängstigen und verstören. Das kann ich nicht gutheißen. Das sorgt dafür, dass angebräunte Stammtischsitzer wieder Gesprächsstoff gegen Links haben, dass sie die Nazis in Schutz nehmen und weiter von Zucht und Ordnung labern, die es zu dunkelsten Zeiten gegeben hat. Das führt dazu, dass Anwohner um das Schützenhaus herum sagen, dass die Nazis sich dort oben zumindest immer gesittet verhalten (auch wenn das Blödsinn is) und das die Linksextremen doch keine Spur besser sind - eher viel schlimmer. Das führt dazu, dass viele Mittelschicht-Menschen auf gar keinen Fall mit uns gemeinsam etwas tun gegen die Nazibrut.
Das sage ich dir als Mensch, Christin, Mutter, Nazigegnerin, Naziopfer und auch als friedliche Demonstranin.
Und ich würde mich über eine weitere Auseinandersetzung darüber sehr freuen..

Korrektur

NIX-Alibidemokratin 13.09.2009 - 10:37
Herr Zimmermann ist natürlich vom Aktionsnetzwerk JENA und nicht Pößneck... in der Eile vertippt, SORRY!

@NIX-Alibidemokratin

A. 13.09.2009 - 11:20
Ich respektiere Deine Einstellung zu dieser Sache und freue mich auch, dass Du in dieser Hinsicht eine recht annehmbare Position vertrittst.
Allerdings ist die Gewaltfrage ein zweischneidiges Schwert, und ich möchte niemanden der gewaltfrei agiert vom Gegenteil überzeugen. Jedoch ist die Verurteilung von Gewalt gegen Nazis ein schwieriges Thema, und richtig angewandt führt auch Militanz zu Erfolgen gegen Nazis. Nur ein Beispiel: Das zweite Fest der Völker in Jena hatte knapp 1 500 Nazis angelockt, die drastisch in ihrer Anreise durch die Sitzbloackden behindert worden sind. Ergänzend dazu sind jedoch eine Vielzahl an Nazis an diesem Tag sowohl materiell (autos, busse...) als auch körperlich attackiert worden, was als Konsequenz zur Folge hatte, dass extrem viele Birnen auf verschiedenen Naziseiten im Web rumgeheult haben und damit eine abschreckende Wirkung für ihresgleichen suggerierten. An diesem Tag konnte das FdV zwar nicht verhindert, aber eine langfristige Wirkung für Nazikreise bewirkt werden. Ab diesem Zeitpunkt war sich viele Faschos der Gefahrenlage nämlich bewußt, und dies manifestierte sich seitdem in einer ständig abflauenden Teilnehmerzahl beim FdV. Der Punkt ist, dass sowohl militanter Widerstand als auch friedlicher Protest am effektivsten wirken, wenn sie gemeinsam angewandt werden. Das mag vielen Politikern und Demokraten nicht schmecken, aber im Endeffekt ist das der einzige Weg um die Etablierung von Nazigroßveranstaltungen langfristig zu behindern. Auch wenn autonome Antifaschisten und parlamentarische Demokraten sonst nicht zu einander finden, sind wir jedoch in der Nazi-Thematik aufeinander angewiesen. Und daran wird sich so schnell auch nichts ändern.

Antifa wo bist du?

Antifascist 13.09.2009 - 12:57
Nach einen niederschmetternden Tag in Pößneck, welchen dieser Artikel recht gut beschreibt, ist mir einmal mehr deutlicher geworden wie stupide, regional und somit auch kontraproduktiv Antifaschismus vor allem im Osten betrieben wird. Diese Kritik richtet sich an alle "Groß"stadt Antifaprolls, die in ihrer City vielleicht mal ein bisschen aufdrehen können und Aktionen auf die Reihe bekommen, aber ich frage jetzt direkt, welcher von denen sich mal die Mühe macht in die Provinz zu fahren? Wie kann es sein, dass eines der wichtigsten Nazifeste so unbeachtet bleibt, wie das Fest in Gera (dieses Jahr knapp 4000 Nasen)? Zum Glück haben die Faschos in Pößneck auch das Besuchermäßg schlechteste Fest überhaupt hinter sich. Nur hat das nichts mit blühenden Antifaaktionen auf sich, nicht mit Blockaden oder sonst was. Wo waren die Busse aus Leipzig, evtl. Dresden oder sonst woher? Bewegt euren Arsch endlich in die Kackprovinz, oder hattet ihr euch nur auf die Fahnen geschrieben:"Nazis bekämpfen, Hier und ....Nur hier!" ???? Wisst ihr welche Zustände in der Provinz herrschen? Wann rafft ihr es endlich, dass sich da was zusammenbraut, wenn wir nichts dagegen tun? Und das bekommt man nunmal nicht mit 20 Ortsansässigen Anitfas und der Schalmeinkapelle aus dem Bürgerrinnenblock auf die Reihe.
so long bewegt eure Ärsche...Faschismus bekämpfen, ÜBERALL und mit allen Mitteln!

@A.

NIX-Alibidemokratin 13.09.2009 - 13:26
Gewalt als Form des Protests gegen Nazis zu rechtfertigen, dem muss ich entschieden widersprechen. Klar, es kann gut sein, dass man mit Gewaltaktionen erreicht, dass einige von den Hochdeutschen Angst um ihre Birnen haben und deshalb solchen Veranstaltungen wie dem FdV fernbleiben. Die andere Seite ist aber, dass Gewalt aus Reihen der Militanten dafür sorgt, dass Menschen aus der Mittelschicht, die wir für eine breite Protestbewegung aber unbedingt brauchen, zu Protestaktionen nicht erscheinen. Mir begegnen täglich Leute, die zwar sehr wohl etwas gegen die Nazis haben und auch sehr gern bei Demos usw. dabei sein würden, aber immer wieder große Angst vor Ausschreitungen haben MÜSSEN. Es ist nicht so ganz aus der Luft gegriffen, dass man als Teilnehmer einer friedlichen Blockade Angst haben muss, aus Reihen militanter Leut auch mal nen Stein oder was auch immer abzukriegen. Muss man solche Risiken in Kauf nehmen für die gute Sache? Das ist sehr schwierig!
Du weißt sicher genauso gut wie ich, dass das eigentliche Problem nicht die sind, die ihre braune Gesinnung offen zur Schau stellen. Wir müssen die Leute erreichen, denen es nicht ins Gesicht geschrieben steht, was sie denken. Die, die z.B. in Dörfern für 12 Prozent NPD-Wählerstimmen sorgen. Die, die am Stammtisch den ein oder anderen Ausländerwitz reißen, die bei Familienfeiern nach dem 3. Bier Nazisprüche klopfen. Und wir müssen die erreichen, die sich nicht trauen, dagegen aufzustehen und direkt zu sagen, wie scheiße so eine Denke ist. Wenn sie aber immer wieder die Gelegenheit bekommen zu recht mit dem Finger auf Protestler zu zeigen, wenn militante Gruppen anderenorts ganze Straßenzüge in Schutt und Asche legen, dann werden sich diese leider oft politisch nicht wirklich gebildeten Leute wohl eher an den in ihren Augen ordentlichen und braven Nazis Gefallen finden.
Es gehört noch viel (Überzeugungs)Arbeit dazu, braunes Denken aus den Köpfen zu kriegen. Da sind Schulen gefragt, da ist die Öffentlichkeit gefragt, die Kirchen, die Presse usw.
Und da krieg ich Pickel, wenn sich die Goethe-Gesellschaft in Pößneck ausgerechnet am Tag vor dem FdV in der OTZ Gedanken darüber macht, wie die Doitsche Sprache durch fremdsprachliche Einflüsse gefährdet ist. Nen schönen Gruß damit an Herrn Röser, meinen Ex-Deutschlehrer. Ich krieg das kalte Kotzen, wenn ich sowas lese. Und dann noch zu diesem denkbar günstigen Zeitpunkt. Froh bin ich allerdings, dass die OTZ es auch gedruckt hat. Da weiß man wenigstens, dass auch bei eigentlich gebildeten Pößneckern noch großer Handlungsbedarf besteht. Naja, als Deutschlehrer muss man offensichtlich nicht besonders gute politische Bildung haben. Mein Anspruch wäre das zwar eigentlich an alle Lehrer, aber leider sind wir davon sehr weit entfernt.
Jetzt bin ich zwar vom Gewalt-Thema etwas abgekommen, andererseits auch gar nicht so sehr. Ich kann und werde Gewalt nicht billigen. Egal von wem gegen wen gerichtet. Ich bin wirklich bereit, alles menschenmögliche zu geben, um Menschen überall hier wachzurütteln. Aber Gewalt darf nicht die Lösung sein. Es muss anders gehen, und es geht auch anders. Dazu brauchen wir Gleichgesinnte, die bereit sind, in aufwendiger Süssifussarbeit aufzuklären und immer wieder nachzuhaken. Argumente zu zerpflücken, Geschichte zu recherchieren, aufzustehen gegen Stammtischwitze usw.
Wenn gewaltbereite Protestler immer dort aufschlagen, wo Nazifeste geplant sind bzw. anstehen, dann machen sie sich automatisch auch zur Begleiterscheinung von Nazis. Und sie lassen sich damit auch ein Stück weit für deren Zwecke und deren Überzeugungsarbeit miss- oder gebrauchen. Das ist in meinen Augen ein wirklich großes Problem.
Mir wäre lieber, du kommst mal vorbei und machst gemeinsame Sache mit uns. Ohne Gewalt. Aber mit deinen Erfahrungen, deiner ganzen Power... aber eben friedlich. So dass du auch die Oma hinter dem Vorhang erreichst, die mir gestern zögerlich gewunken hat und den 14jährigen, der die Schulhof-CD gut die Sambagruppe gestern aber eigentlich viel besser fand. Wenn wir die Oma und den Jungen mit dem erreichen können, wofür wir stehen, dann werden wir was erreichen... Mit Gewalt kann man vielleicht Besucherzahlen schmälern, aber man kann sich nicht die große Masse der Bevölkerung ranholen...

@Peter Lustig
Du redest eine verdammte Scheiße! Wenn du echt nicht in der Lage bist, mal bissel differenziert was zu betrachten, solltest du vielleicht lieber mit deinem Spiegelbild reden, als hier die Welle zu machen.

Mehr Schein als Sein!

Ricardo Götz 13.09.2009 - 13:56
@ NIX-Alibidemokratin

"Bereits Ende März fand in Pößneck (weiß ja nicht, ob du dabei warst) eine Demo gegen ein geplantes Nazikonzert im Schützenhaus statt. Das Konzert konnte glücklicherweise verhindert werden. Bei dieser Demo waren leider auch recht wenige Pößnecker anwesend."

Als Mitorganisator war ich sehr enttäuscht, im Nachhinein erfahren zu müssen, dass Herr Modde diese Demo am liebsten nie besucht hätte. Das es ein Foto gab, wo er im Blockadetraining sitzt, fand er gar nicht gut. So viel zum Thema "Gesicht zeigen"...

Wir beschäftigen uns jetzt schon fast 5 Jahre mit dem Thema "Schützenhaus". Wir machen zivilgesellschaftliche Projekte gegen "Rechtsextremismus". Da gibt es ein Mobiles Team, das an Schulen Infoseminare macht - da gab es zahlreiche Ausstellungen und Vorträge...und doch fangen wir immer wieder bei Null an. Warum? Weil Begriffe wie "Demokratie" oder "Courage" nur als ideologische Hülsen präsentiert werden. Es geht mehr um Fördergelder als um die Problemstellen. Es geht mehr um Image als um Menschen.

Wie schwierig es war die "Meile der Demokratie" auf die Beine zu stellen, belegt doch am besten, dass in Pößneck was nicht stimmt. Dem Bürgermeister wurde de facto alles in den Arsch geschoben! Klar gab es Stellungnahmen und politische Aussagen in die richtige Richtung - Populismus halt.
Erst als klar war, dass OB Schröter kommen wird, hat er sich "gefreut". Das Grußwort auf den Flyern musste ihm geschrieben werden. Generalstabsmäßige Kontrolle über die Lage behalten. Eine Grotten schlechte Informations- und Kommunikationspolitik. So verliefen teilweise die Vorbereitungen - Aufstand der Zuständigen.
Wo war da die Transparenz, die Weltoffenheit und parteiunabhängige Solidarität - im Rathaus jedenfalls nicht!
Was ist das für eine Toleranzgrenze, die sich gleichfalls gegenüber linken Jugendlichen aufbaut, und diese ständig als "linksextrem" diffamiert werden?
Was ist das für eine Aktion "Courage" des VfB, wenn außer einem T-Shirt-Aufdruck nichts weiter gemacht wird? Wo hier doch offensichtlich eine gute Förderung gelaufen ist...

Für eine Stadt, die sich mit bunten Parolen und fremden Federn schmückt, und jetzt wieder in Lethargie versinkt, möchte ich mich nicht mehr einsetzten.

Ach ja, das Verhalten der stellv. Anmelderin ist einfach nur zum Kotzen. Ich kenne sie und verstehe nicht, warum sie Thor Steinar toleriert. Beschämend. Zum Glück habe ich es nicht mit erlebt, da ich die "Pest der Völker" mit behindert habe.


Zahlen

egal 13.09.2009 - 13:59
Nazis ca 450
Gegendemonstrant_innen:
Antifa-Demo + Kundgebung: 350
Meile der Demokratie: 400
Blockaden: 350 - 400

Größere Teile der Antifa-Kundgebung, die vor dem Schützenhaus stattfand, unterstützten die Blockaden, so dass zwischenzeitlich die Antifa-Kundgebung etwas leer war und gleichzeitig die Blockaden verstärkt waren.

Danke an die Antifa-Gruppen für die Organisation der Demo und Kundgebung! Danke auch dafür, dass ihr die Parteipolitiker nicht reden lassen habt! Respekt und danke an eure Ordner_innen - die waren echt mal SPITZE! (Ohne 2 eurer Ordner_innen wär ich mitgenommen wurden) Dasselbe gilt für eure Anmelderin - geil, wie die am Mikro abgeht :) Seit langem mal wieder eine richtig gute Antifa-Demo und Kundgebung mit teilweise richtig guten Redebeiträgen und durchweg guter Mucke.

RAVEN GEGEN DEUTSCHLAND!

@Ricardo Götz

NIX-Alibidemokratin 13.09.2009 - 15:44
Ich kann deine Kritik in vielen Punkten sehr gut nachvollziehen, da ich um viele dieser Einzelheiten auch weiß. Den Stab über Herrn Modde zu brechen würde ich trotzdem nicht wagen. Nicht weil ich mir nicht getrauen würde, was gegen "so jemanden" wie den Bürgermeister zu sagen. Sondern, weil ich zum Beispiel in Bezug auf die Demo im März und das angesprochene Foto etwas abweichende Infos habe. Da ging es meines Wissens nicht um das Blockadetraining an sich sondern ganz konkret um die Aussage dieses Fotos in Bezug auf ein Transparent im Hintergrund.
Ich sehe in Pößneck noch sehr sehr große Probleme, das Thema LAP ist nur eines davon. Was hat man sich in PN gefreut, die Förderung zu bekommen! Aber welche komischen Begehrlichkeiten da ins Leben gerufen wurden und wer nun alles auf einmal Ideen gegen Nazis hatte!!! Und was für beschämende Aktionen gefördert wurden! Ich könnte mir stellenweise genauso den Finger in den Hals stecken.
Da ich eine wage Vermutung habe, wer du sein könntest, würde ich dich bitten, doch mal irgendwie per Mail Kontakt aufzunehmen. Ich würde wirklich sehr gern mal ins Gespräch kommen. Meine Mailadi ist ja angegeben.
Was die stellv. Veranstaltungsleiterin angeht, auch da gibt es enormen Gesprächsbedarf. Bitte setz dich doch mal mit mir in Verbindung!

Der Tag...

wurst 13.09.2009 - 16:22
Dafür das von Städten, die mehr als 40KM weg sind, niemand vor Ort war (vielleicht vereinzelt), waren doch recht viele Menschen bei den 2 Demos bzw. Blockaden.
Der "Demokratie-Meile" muss man zugute halten, dass das FDV wirklich verlegt wurde und deswegen ihr Engagement in dem Moment doch weit ab vom Schuss war. Da Pössneck jedoch eine Megametropole ist, war es dann scheinbar auch unmöglich seinen demokratischen Arsch in Richtung Blockaden zu bewegen.

Aktive TeilnehmerInnen waren meiner Meinung nach zum Großteil aus dem Umland (Saalfeld, Neustadt a.d. Orla, Jena, Gera etc. ) zugereist. Von der ansässigen Bevölkerung sah man zum Großteil eher nichts, die Stadt wirkte stellenweise wie ausgestorben. (bis auf wenige mit Bierflaschen bewaffnete und assig wirkende Prolls)

Die Lautifraktion an den Blockaden röhrte die ganze Zeit den, wahrscheinlich mit sich selbstgeschlossenen, Konsens der Friedfertigkeit, verkannte dabei aber wieder mal den Fakt, dass weder Nazis noch Bullen alles andere als dasselbe repräsentieren. Natürlich muss jede Person selbst entscheiden inwieweit Militanz in Frage kommt, oder ob man nur zuschaut wie Menschen von Bullen niedergeknüppelt und verhaftet werden. Diesen Punkt jedoch als Konsens zu verlautbaren und ständig damit zu nerven ist einfach nur beschissen.

Ist es denn so schwer zu formulieren, dass man nicht gefährdet werden möchte von militanten Aktionen bzw. selbst lieber mit rumsitzen/rumstehen (aus Nächstenliebe, Angst, etc.) beschäftigt ist, ohne sich dabei gleich zu entsolidarisieren? So könnt ihr vielleicht in euren Vereinen oder Parteien agieren...

Damit gibt man den Staatsknüpplern genau den Rückhalt, den sie brauchen, um engagierte Menschen einfach niederzuschlagen und einzukerkern. Ekelhaft, egal was man von einigen coolen autonomen Kids, die manchmal hirnbefreit handeln, nun hält.

Über die fehlende Solidarität aus größeren Städten braucht man auch nicht weiter diskutieren. Einfach Schade, auch wenn es manchmal verständlich ist, dass einige keinen Bock haben stundenlang in die Provinz zu fahren, um sich mit Nazis und "demokratischen" Bürgern rumzuärgern.

Ähm

links 13.09.2009 - 19:31
Gibt es Bilder von gestern?

Bilder

Bilderberger 13.09.2009 - 20:36
Bilder vom nazifest finde mensch hier:
 http://www.recherche-ost.com/content/view/78/3/

wg. der brandanschläge

no use for a name 13.09.2009 - 20:53
es gibt bereits medien, die die brandanschläge auf signalanlagen auf linke aktivisten schieben. das ist wasser auf nazimühlen. unabhängig ob die leute, die die brandsätze gelegt bzw. die bombendrohung auf den jenaer autobahntunnel ausgesprochen haben, in direkter verbindung zu fdv-beteiligten stehen oder nicht, traf der brandanschlag auf die zugstrecke ca. 8.00 uhr morgens genau die zugverbindung, von der lange und öffentlich bekannt war, dass das jenaer aktionsnetzwerk (das zahlenmäßig vermutlich die größte gegendemonstrantengruppe stellte) sie nutzen wollte. andere gruppen fuhren früher und kamen ungehindert nach pößneck.
es wurde generell davon ausgegangen, dass die nazis spätere züge nehmen.
bei allem ärger über die dadurch entstandene verzögerung habe ich mich schon fast über negative presse für die rechten gefreut.
man wird sehen, ob die presse hier behauptet "linksradikale chaoten..."
oder ob bei allem terrorismuswahn auch die nasen mal ins visier dürfen.
entschuldigt die subjektivität & die unterbrechung der grundsatzdiskussionen.

traurig:  http://www.topnews.de/npd-rechtsrockfestival-zugverkehr-nach-poessneck-mit-brandsaetzen-lahmgelegt-373432

lesenswert bei recherche ost:  http://www.recherche-ost.com/content/view/79/2/

paul

dresdner 13.09.2009 - 21:22
spricht ja nix gegen "meile der demokratie" hat in vielen städten ja auch hervorragend funktioniert, siehe dd;)
nee, aber mal im ernst, mit anmeldungen zu argumentieren is ja lachhaft, schön wär mal ne solidarisierung mit den leuten am schützenhaus gewesen, was dort abgegangen is war ja ne zumuntung. hunderte riotcops, wawe, räumpanzer...martialischer hätte man auch nich auftreten können, aber das war ja nich das problem, zumindest nicht das größte...

jedenfalls, weiß ja nich ob es so sinnvoll ist ganze stadtteile aufzugeben, siehe obere bahnhof, mehrere gitterketten, polizeikontrollen, an und für sich schon total idiotisch, wenn ich wirklich vorhabe fest zu behindern, wie gesagt wenn...

überhaupt man fühlte sich in pößneck wie eingesperrt, auch auf der demokratiemeile, das verhalten der polizei war an dreistigkeit nicht mehr zu überbieten, teilweise durfte man dieses beschissene nest nicht mal wieder verlassen,...

die mobi kann man schlecht kritisieren, wobei die orga vor ort echt schlecht war, es bedarf nunmal auch ein wenig eigeninitiative der städte, auch mal zu sachen zu fahren, wo vielleicht weniger bis garnix geht,..., zur not auch mal insgesamt 9 h zug wie aus dd;)

achso, was spricht dagegen dem netto mal wieder nen kleinen besuch abzustatten..., damit die befürchtugen sich wenigstens bestätigt hätten...

grütz from sachsen

Was ich hier so lese?

Charly 13.09.2009 - 22:23
Ich weiß ja nich ob ihr euren scheiß hier selber lest:
"Hätten doch gleich die Stadt abfackeln können, usw"... sagt mal, wisst ihr eig was ihr da redet? Habt ihr vieleicht mal mit den Anwohnerinnen gerdet wie die zu den Fest stehen, mehrere Anwohner ob Jung ob Alt haben uns für unsere Aktion gegen Rechts Glück gewünscht, die ganze Stadt hat ja auhc eigentlich gegen die Nazis Mobil gemacht. Aber naja.

Auf jeden Fall lief es eigentlich nicht schlecht, die Sitzblockaden waren da wo sie hinsollten. Auch wenns zum schluss bei uns (weißer Finger) etwas kommisch wurde, da die Leute die austretten mussten nicht wieder in die Blockade rein kamen.
[was auch bei uns so war].

Was traurig war das sich alle Antifaschistinnen sich im Unterren Bereich der Stadt befunden, und sich keine Leute über das Schützenhaus begeben haben. Da wo Die Nazibusse, frei von Polizei und nur von ein paar Nazihools verteidigt wurde. (Leider ist ein Kollektiv von 7 Leuten gegen soviel Leute nicht gewapnet sonst hätten vleiehct Busse gebrannt.)

Wie schon gesagt es war eine doch erfolgreiche und firedliche Aktion unserer Seite.
Hoffentlich nicht bis nächstes Jahr, wenn doch sind wir auch dabei..

Ach ja, das Flugzeug war die wohl beste Aktion an diesen Tag, wir danken ;)

12.9.09

daunddort 14.09.2009 - 14:57
Ein wirklich sehr lustiges Spektakel in Pößneck,
da fragt man sich wieso man eigentlich noch jahr für jahr auf diversen Gegendemonstrationen anwesend ist...den fakt ist erstmal eins leute:JA pößneck ist ein brauner schandfleck im "grünen herzen" deutschlands...ABER worüber regt ihr euch auf?Ich habe unzählige Pößnecker gesehen die mit in dden Sitzblockaden saßen oder uns einfach zugelächelt haben...Ich meine ne riesenresonanz konnte man ja auch nicht erwarten...aber ich denke so in den boden stampfen sollte man jetzt auch nicht...
Und zu dem Beitrag wieso sich niemand von oben genähert hat...Tja liebe antifas wir haben das getan...erst mit ner gruppe von etwa 60 mann (WOBEI EINE ETWA 50 JAHRE alte FRAU IM BLACK BLOCK DABEI WAR) also erzählt mir nich nach 5 km geht euch die puste aus,nach dem wir noch etwa 30 waren sind wir auf die erste gruppe SPACKEN getroffen etwa zu 10,mit Pflastersteinen und für einen Moment sind wir auch kurz stehen geblieben...Nur bis wir angekommen waren (ja es ging bergauf war euch warschienlich zu anstrengend!!!) waren sie schon um die ecke und uns rannten die ersten faschistenbeschützer entgegen,da frage ich mich wie du auf "ein paar hooligans" kommst...also weiter bergauf...und jede gottverdammte straße war mit grünblauemailierten badewannen bestückt...nach etwa 2 Stunden haben sie uns dann eingekesselt.Ich muss zugeben mich zu dem zeitpunkt langsam aufgegeben zu haben...Bullen waren aber relativ Human..sind dann wieder nach aufnahme der personalien in die innenstadt zurück gegangen...Da waren wir noch zu 12...also wo waren die anderen geschätzen 50 Mann...?wieso hat das auser uns keiner geschaft so nah an die bratzen heranzukommen?sitzblockade war gemütlicher nehm ich an...
Nunja um dem ganzen noch die krone der abscheulichkeit aufzusetzen...
als wir uns richtung kaufland bewegten,haben wir schon von weiten gesehen das sich da diverse zwielichtige gestalten befanden,da waren wir zu dritt also haben wir schnell ersucht leute zu mobilisieren...die waren auch am anfang sehr motiviert doch dann hieß es ...naja,ne wir wollten noch mal zu den anderen(warscheinlich caprisonne trinken) und wir warten mal noch bis wir mehr sind...also haben wir den kindergarten hinter uns gelassen und sind zu dritt gegangen...aber soweit kamen wir ja garnicht,die netten herren sind uns nämlich entgegen gefahren um genau vor 4 BUllen das fenster runter zumachen und uns zu fragen wer von uns als erstes auf die fresse will?!und stellt euch vor was unser fruend und helfer gemacht hat...sich erstma ne kippe angesteckt/respeckt!das zeugt von einsatzfreude...
das Auto kehrte und das wars,fragt mich nich wieso wir nichts gemacht haben...ich denke es war der schock für die sekunde das man so dreist sein kann...zumal ich mich als mädchen beim dem anblick ein klein bisschen ohnmächtig gefühlt habe...naja wie auch immer 100 volt im arm stromausfall im kopf!
Das war unser Tag in Pößneck...
alles in allem,Ich denke wenn man auf solch einer demo mit der absicht ist sich zum blackblock zu zählen solte man auch mehr machen als bis zum kundgebungsplatz laufen und sich dann dort die beine in dem bauch zu stehen.
Mag hier auch keinesfalls alle einbeschließen,nur macht euch mal gedanken...da könnt ihr auch auf der meile der demokratie mit kreide malen=selber effeckt!

Besitzer der Fleischerei

Gerd 14.09.2009 - 18:28
Ich bin der Besitzer der Fl.Wenzel!
Aber nicht der Inhaber des Bratwurststandes "Auf der Meile der Demokratie" !!!!!!!!
Gesprochen habe ich auch mit keinen von euch Antifas .!!!!!
Mann solte immer nur das mitteilen was mann auch genau weiß "Bitte "beachten Sie das
bei Ihrem nächten Verleumdungen!!!

Viele Grüße aus Pößneck

Fascho - Security

Ralf Jahreis 16.09.2009 - 22:14
Zur " Fascho Security " am Nettomarkt ist folgendes zu sagen : 1. Das Discountunternehmen hat hier wohl das Recht sich eigenständig gegen Übergriffe, Sachbeschädigungen usw. zu schützen !!
2. Meines Erachtens hat die sog. " Fascho Security " nichts mit dem im Internet veröffentlichen Beschuldigungen zu tun ! Bei einem Gespräch mit den selben als solche bezeichnet wurde mir der Hintergrund erklärt weshalb der ansässige Netto Markt die Maßnahmen ergreifen musste. Nur als beispiel möchte ich de STURM auf de Markt nennen . Das hätten sich einige sparen können, den das hat mit Demokratie nichts zu tun ! Das ist Arnachie und das muss in einer Demokratie verhindert werden. Allgemein wird publiziert das exakt Faschos diesen genannten Dicounter an der Meile der Demokratie "beschützt" hätten. Es ist falsch zu denken das hier explitzit Faschos zur Sicherheit an der Meile der Demokratie eingesetzt wurden. Jeder verdient sein Geld auf die ein oder andere Weise. Ich persönlich distanziere mich von leuten die direkt den Stress suchen!! Gegen Ende der offizielllen Demo gab es einen Sturm auf den Nettomarkt . Hier wird selbst der letzte Antifaschist vertehen weshalb gerade dieser Markt sich schützen musste.Obwohl viele , viele "Ordner" da gewesen sind.....die es aber letztendlich noch gutheißen. Vieleicht gibt jemand eine Stellungnahme ab.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 21 Kommentare

Hang the butcher !!!

Marx Power 12.09.2009 - 19:00
Die, heute in Pößneck zu Tage getretenen, Zustände zeigen idealtypische Charakteristika eines Problems, dass es zu benennen gibt: Lippenbekentnisse von Alibi-Antifaschisten. Es ist einfach so, dass die Menschen die in Pößneck versucht haben "ein Zeichen zu setzen gegen Rechts" (Bürger-Neusprech für: Aktives Weg- bzw. Vorbeisehen gegen Faschismus) aus verschiedenen dogmatischen Lagern stammen, radikal und gut-bürgerlich. Es ist kein Geheimnis, dass es Aktionskonzepte gibt in denen die Eine wie auch die andere politisch-tendenziöse Kohorte ihr Vorteile ausspielen kann, um ggf. politische Anliegen effektiv auf die Straßen zu tragen. Hervorzuheben ist allerdings, das in Zeiten in denen jeder ein potentieller Wähler ist, so gut wie jedes Element der bürgerlichen Zivilgesellschaft versucht seinen gesellschaftlichen STATUS QUO zu erhalten, und gleichzeitig einem alles versprechen würde was man höhren will-und dabei bleibt es dann auch- bei dem Versprechen. Und falls es nötig sein sollte, auch mal gegen Nazis zu sein, so wird diesem kollektiven Bedürfnis nachgegangen. Am besten geschieht dies in Form von sichtbaren Zeichen (siehe Heute in Pößneck). Aber Taten bleiben aus. Um weiterhin das Label "Demokrat_in" zu verdienen, macht mensch halt auch mal was gegen Nasen. Aber, es spielt keine Rolle, wie braun die Suppe bleibt in der man sich suhlt, frei nach dem Mott:"Hauptsache in der politischen Mitte- da reichen Worte, Taten brauchen wir nicht".

In diesem Sinne, im nächste Jahr gibt´s hoffentlich mehr Sportgruppen und weniger Demokraten.

SMASH THE HYPOCRITS - CREATE ANARCHISM

German nuclear scandal is 'hair-raising .....

Mega Maxi Antifa 12.09.2009 - 19:25
Environment Minister Sigmar Gabriel says new data proves that former chancellor Helmut Kohl's government tampered with a report to play down the risks of a nuclear waste storage site.



Home power plants project unveiled in Germany

An audacious project was unveiled in Germany on Wednesday to install mini gas-fired power plants in people's basements and produce as much power as two nuclear power stations within a year.

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Atommüllentsorgung am Ende - Gorleben stoppen!
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ontopic
Verfasst von: Diet Simon. Verfasst am: Do, 10.09.2009 - 14:55.

By ROBIN WOOD,



Hamburg, den 10. September 2009

Die Atommüllentsorgung ist am Ende. Die jetzt bekannt gewordenen politischen Manipulationen bei der Auswahl des Salzstocks in Gorleben müssen nun endgültig dazu führen, dass dieses Projekt für die Lagerung hochradioaktiver Abfälle aufgegeben wird.

„Allein aus politischen Motiven ist Gorleben zum Standort für die Endlagersuche gemacht worden – das ist jetzt eindeutig. Die von Gutachtern und Wissenschaftlern dargelegten Sicherheitsmängel wurden ignoriert und ins Gegenteil verdreht. Nur mit Lügen und Verdrehungen war es offenbar möglich, die erforderliche Entsorgung für die gefährlichen Atomkraftwerke vorzutäuschen“, sagt Dirk Seifert, Energiereferent von ROBIN WOOD.

„Damit ist das gesamte Entsorgungskonzept für die Lagerung hochradioaktiver Abfälle endgültig gescheitert. Die Voraussetzung für den Betrieb von Atomkraftwerken – die gesicherte Entsorgung – ist jetzt nicht mal mehr auf dem Papier vorhanden. Eine weitere Produktion von Atommüll in den Atomkraftwerken muss jetzt sofort gestoppt werden“, so Seifert weiter.

Die gesamt Atommüllentsorgung wird immer mehr zu einem umweltpolitischen Desaster. Wie in Gorleben sind auch in den Atommülllagern ASSE II und Morsleben aus politischen Motiven sämtliche Sicherheitsbedenken vom Tisch gewischt worden. In Morsleben trägt die Bundeskanzlerin Angela Merkel dafür die Verantwortung. Als damalige Bundesumweltministerin genehmigte sie die Einlagerung großer Atommüllmengen aus westdeutschen AKWs, obwohl Sachverständige aus dem Bundesamt für Strahlenschutz und den zuständigen Behörden in Sachsen-Anhalt warnten, dass die Stabilität des Salzstocks in Morsleben nicht gewährleistet sei.

Seit Jahren wird nun auf Kosten der SteuerzahlerInnen mit Notmaßnahmen versucht, den Einsturz des Lagers zu verhindern. Die Kosten liegen bei etwa 2,5 Mrd. Euro. Trotz dieser Maßnahmen droht derzeit ein schwerer Deckeneinsturz in Morsleben, der möglicherweise an der Oberfläche wie ein Erdbeben wahrgenommen werden könnte.

Auch für ASSE II ist inzwischen bekannt, dass Hinweise auf gravierende Sicherheitsmängel ignoriert worden sind. Als Forschungsstätte getarnt, diente ASSE II dazu, den beim Betrieb der AKWs anfallenden Strahlenmüll auf billige Weise zu vergraben. Nur so konnte in der Öffentlichkeit der Eindruck aufrecht erhalten werden, als habe man die Endlagerung von Atommüll im Griff. Heute dringen großen Mengen Wasser unkontrolliert in den maroden Salzstock ein und auch der Einsturz dieses Lagers ist nicht auszuschließen.

„Die Atommülllagerstätten Morsleben und ASSE II drohen zu einer Katastrophe zu werden, Sicherheitsbedenken wurden dort ebenso ignoriert, wie bei der Standortwahl von Gorleben. Jetzt muß endlich damit Schluss sein: Gorleben muß als Standort für die weitere Erkundung sofort beendet werden!“ fordert Dirk Seifert.

Weitere Informationen: Dirk Seifert, Energiereferent, 040-3808 92-21

ROBIN WOOD e. V., Nernstweg 32, 22765 Hamburg, Tel. +(0)40 380 892-21; Fax: -14, www.robinwood.de

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German nuclear scandal is 'hair-raising and unforgivable'
URL
ontopic
Verfasst von: Diet Simon. Verfasst am: Do, 10.09.2009 - 22:56.

Fresh allegations about government misconduct involving a controversial nuclear waste storage facility at Gorleben have rekindled political debate about atomic energy in Germany, just weeks before the country goes to the polls. Media commentators speculate that the issue could affect the national election.  http://www.spiegel.de/international/germany/0,1518,648149,00.html

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Alibidemokraten?

NIX-Alibidemokratin 12.09.2009 - 20:50
zu dem Artikel würde ich mich sehr gern persönlich äußern. vielleicht krieg ich ja auf umwegen mal eine mail-adi oder sonsteine kontaktmöglichkeit.

@NIX-Alibidemokratin

A. 12.09.2009 - 21:34
dann äusser Dich ruhig hier. Ich lese mit.

so nich

Poessnecker SchwarzRot 12.09.2009 - 22:05
also so geht es ja nun nicht. Weil eine dekadente Stadt, ein beschissener Bevölkerunsteil und die mit Sicherheit achtzig Prozent der Pößnecker genau das vertreten, was du hier beschreibst, soll die Stadt dem braunen zum Opfer fallen? Was ist mit den zugegeben wenigen Aktivisten? Mal eben so alleine lassen? Mal ebenso auf sich selbst gestellt?
WARUM HABT IHR DEN STAND NICHT ABGEFACKELT? WARUM HABT IHR DEN TYPEN NICHT VORGEZOGEN UND AUFS MAUL GEHAU'N? Und hinterher die große Fresse? Was ist das denn? Aktivisten? Kuschen und dann die Finger im "Ich bin der Mac Stile über die Tastatur schwingen? Was ist das denn? Warum habt ihr nicht das Info Telefon angerufen? Wir hätten, was das angeht, sicher etwas "veranlasst"...

Aber klar... Frust, weil man sich selbst nicht getraut hat, hier rauszulassen, ist ja auch verdammt einfach!

Alibidemokraten?

Maxi 12.09.2009 - 22:52
Hier mangelt es ja wohl nicht an Nationalismus: "Kühe, Schweine ,Ostdeutschland!"? An Feigheit fehlt's auch nicht: Warum haben wir den Stand nicht abgefackelt? Was geht denn ab? Ich bin deutlich gegen abfackeln, aber nichts tun und dann am PC Frust ablassen ist ja wohl absolut billig! Ich war auch nicht erfreut, dass "unsere Politiker" die Plattform für ihren Wahlkampf nutzen wollten und mit genügend Security und einer ziemlich verkrampften Mine zwischen all den "Subversiven" herumstanden , um dann auch gleich wieder zu verschwinden.Es war ihnen deutlich anzusehen, dass Leute verschiedenster Ideologie, die gemeinsam gegen Rechts auf der Strasse sitzen wohl nicht ihre politische Heimat sind.
Und hier bin ich beim Thema. Mir ist egal, ob jemand an Marx oder an Jesus glaubt. Wir leben in einer Zeit der Faschisierung. Das hatten wir schon mal. Damals konnten die Sozis nicht mit den Kommunisten, die Christen nicht mit den Sozis und so weiter und so fort. Als dann der Sozi mit dem Kommunisten und dem Christen gemeinsam auf dem Appellplatz standen bei Sonne und Schnee, kam ihnen der Gedanke, dass man sicher besser gemeinsam hätte kämpfen sollen. Aktionseinheit gegen Faschismus. Nicht : "Scheiß auf Pößneck!" Man kann die Welt ja unterschiedlich interpretieren, aber erst wenn die Feinde der Menschlichkeit nichts mehr zu melden haben.Hat Intoleranz eigentlich was mit mangelnder Bildung zu tun??
Bis zum nächsten Mal! Dann hoffentlich weniger nationalistisch!

Hätte man wohl doch lieber...

Heinz 13.09.2009 - 01:55
...nach Hamburg fahren sollen?

Pößneck ist eine Stadt mit rund 13000 Einwohnern und einem mehr als ländlichem Einzuggebiet.
Dabei möchte ich nicht wissen, wie der Altersdurchschnitt in dieser Stadt/Region liegt. Zudem war für die touristischen Antifas Hamburg wahrscheinlich ein lohnenswerteres Ziel, um ihren antifaschistischen Kampf, mal wieder, mit der Polizei zu _kämpfen_. So etwas ist eben in einer Kleinstadt nicht möglich. In dieser Region brauch es weit mehr, als Scharmüzel mit der Polizei. Wenn dann aus Langeweile von Szene-Schwaetzern gleich von Äußerlichkeiten auf "brauner Kacke im Hirn" geschlossen wird, setzt das dem ganzen die Krone auf. Vielleicht findet man bei bzw. nach Fussballspielen einfachere Feindbilder, mit denen man den "Diskurs" suchen kann. Wems gefällt.

Wichtig ist hier kreativer Antifaschismus. Qualität statt Masse. Man muss sich auch bei den ja so verhassten Bürgern anbiedern, um allgemeinen Widerstand zu erzeugen und nicht bloß dumpfen Aktivismus von einer Gruppe, die man genau so gern übersieht, wie das Problem selbst.

Antifaschismus muss in die Mitte getragen werden!

Alibi-Demokratie?

Peter Lustig 13.09.2009 - 12:07
Wieso wird sich denn hier mit Alibidemokratie positiv auf Demokratie bezogen? Hitler und das Dritte Reich sind ja wohl aus einer Demokratie hervorgegangen. Und daß Demokratie Gewaltherrschaft (denn ohne Gewalt keine Herrschaft) bedeutet, kann rund um den Globus besichtigt werden. Selbst die Schweiz als Mekka der volksHERRSCHAFTS-FANS ist Profiteur und damit auch Verursacher von weltweiter Kriegsführung. Migranten werden in der Schweiz auch nicht dem "Volk" zugerechnet und sind entsprechend ausgegrenzt. Also hört endlich mit dem Demokratiegelaber auf. Demokrat allein sollte das Schimpfwort sein. Das reicht eigentlich schon.

Und wie jetzt?

kp 13.09.2009 - 13:21
Wie viele Nazis waren jetzt da? Wie viele Antifas?
Ellenlanger Text, tausend Kommentare - null Infos.

Wahre Ruhe - Schööööön

Einsatzbulle 13.09.2009 - 13:38
Endlich mal eine ANTInazi - Aktion ohne großen Streß! Fand ich persönlich absolut klasse, da ich die braune Scheiße schon seit dem 1. FdV nicht mehr riechen kann. Im Namen meiner zahlreichen Kollegen (spreche nur für meinen Zug) ein Dankeschön! Wäre schön, wenn es in Zukunft öfter so ablaufen könnte! Danke

ich muss

afa 13.09.2009 - 14:53
ich muss "Antifascist" absolut recht geben!
Manche Städte wie z.B. Leipzig haben eine riesige Antifaschistische Szene die aber zur Zeit sogar in Leipzig verdammt Demofaul wirkt.
Was aber auch daran liegt dass die letzten Antifa demos in Le total "partymässig" waren und kein Schwein auf die Demo kommt, wenn schon auf einigen Flyern Israel-Fahnen pranken.
Ich weiche vom Thema ab, also es ist schon seltsam dass echt viele Großstadtantifas ihre Aktivitäten auf einen Radius von 5 km beschränken.
D.h. wenns um den eigenen Kiez geht, geht richtig was ab, es wäre krass wenn sich diese Energien auch mal in die Provinz übertragen ließen.
Die meissten ignorieren aber wie nötig die Provinz antifaschistischen Widerstand braucht.
Es gibt (k)ein ruhiges Hinterland...?

Titel der Ergänzung

@A. 13.09.2009 - 15:34
»Was hätte es denn geändert, wenn wir diesen stand plattgemacht hätten?
Wären die Leute von der Meile dann etwa plötzlich aufgeschlossener unseren argumenten gegenüber gewesen? wohl kaum.
Sie hätten nichts anderes getan, als diesen typen in schutz zu nehmen... "... is doch einer von unseren jungs..."«

Und genau an diesem Punkt zeigt sich ein zentrales Problem der sogenannten couragierten Zivilgesellschaft. Sie halluzinieren vermeintliche Extreme - die »Linken« und die »Rechten« - herbei. Darauf fußt schließlich, dass eigene rassistische Denkmuster, in Abgrenzung zu den Extremen, legitimiert und als das richtige Denken proklamiert werden. Wie bitte kann denn ein Lehrling aus »unserer Mitte« ein Nazi sein? Das geht doch gar nicht. Diejenigen, die sich die Beine auf der »Meile der Demokratie« vertreten haben, stets dem irren Glauben verfallen, damit die Welt zu verbessern und sich dabei noch ganz toll vorkommen, sind kein Teil der Lösung des Problems. Vielmehr sind sie die Ursache dafür, dass neonazistisches Denken überhaupt existiert. Denn dieses Denken ist nicht über Nacht einfach so vom Himmel gefallen. Es ist in der sogenannten Mitte entstanden, existiert in ihr und nur auf derer Grundlage.
Hinzu kommt, dass die gute Mitte die bösen Extreme schlichtweg zur eigenen Legitimation benötigt. Denn nur so kann Abschiebung und vermeintlich weniger stark ausgeprägter Rassismus gerechtfertigt werden. Sobald eine Kritik am eigenen Verhalten ausgemacht wird, erfolgt prompt der dümmliche Verweis auf die Extreme, die die aufgeklärte Mitte plötzlich in rosigen Farben darstellt. (Das ist freilich eine abstrakte Beschreibung von dem, was tagtäglich durch Organe der Demokratie - sei es wisstenlich oder unwissentlich - praktiziert wird.) Eine Bekämpfung der Neonazis durch die Apologeten der Demokratie ist daher dümmlich, widersprüchlich, irrational und inkonsequent.

Zum Beitrag von wem auch immer von 15.34

NIX-Alibidemokratin 13.09.2009 - 15:57
Klar, man kann es sich auch so einfach machen wie du.

"Vielmehr sind sie die [also die Leute von der Meile]Ursache dafür, dass neonazistisches Denken überhaupt existiert"

Ja, schon klar... Wo haste das denn aufgeschnappt? Klar einfach mal ganz pauschal was in den Raum gerufen. Du machst mich also mit verantwortlich dafür, dass es braune Gedanken in der Mitte der Bevölkerung überhaupt gibt? Wie lachhaft ist das denn? Or nee, das werd ich nicht weiter kommentieren. Ich setze mich gern mit jemandem auseinander, so bringts allerdings wohl nur, dass du in deinem Schubladendenken noch bestärkt wirst. Schade um die Energie.

Titel der Ergänzung

@ NIX-Alibidemokratin 14.09.2009 - 12:07
Ganz recht, eine Alibidemokratin bist du nicht. Das ist auch garnicht notwendig. Denn die Bezeichnung "Demokratin" ist vollkommen ausreichend für eine Vertreterin von dem heuchlerischen Unsinn, der in Pößneck von den "Meilde der Demokratie"-Dödeln veranstaltet wurde.
Den Satz, der dir so hervorragend als Aufreger dient, macht für sich betrachtet erstmal wenig Sinn - was ihn jedoch nicht falsch macht. Offenbar hast du in deiner blinden Wut, die in dir aufkam als du das Statement gelesen hast, den Kontext um den Satz einfach vergessen.
Du bist ein Paradebeispiel dafür, was in dem Statement behauptet wird. Die "Mitte" ist zu keiner selbstreflexiven Betrachtung eigener Verhaltensweisen fähig. Denn das würde ja die Erkenntnis zu Tage fördern, dass man selbst rassistische Ressentiments bedient. Das wollen sich freilich nur wenige eingestehen. Schließlich ist es ja gesellschaftlich geächtet. Weiterhin würde sich aus einer solchen reflexiven Betrachtung konsequenterweise ergeben, dass durch die heilig gesprochene Demokratie und derer Wirtschaftsform eine Existenz der Neonazis erst ermöglicht wird. Neonazis sind eben KEINE Randerscheinung, wie es oftmals proklamiert wird. Sie haben ihren festen Platz in der "Mitte" - wie es auch die Bratwurst-Nazi Annektode beschreibt. (In diesem Zusammenhang kann ich dir nur die Studie der Friedrich Ebert Stiftung - "Ein Blick in die Mitte" - empfeheln.)
Das, was in Pößneck von den aufrichtigen Demokrat_innen praktiziert wurde, dient einzig dazu, die Extreme zu bennen und vor dem Hintergrund der Verleumdung eigener Rassismen zu bekämpfen. Warum wird auch keine Meile der Demokratie mit einem Bezug zu rassistischen Handlungsmustern in der "Mitte" veranstaltet? Ganz einfach deshalb, weil dies eine Selbstreflexion mit den o.g. Ergebnissen erfordern würde - eine schreckliche Vorstellung.
Darum schlage ich auch vor den Titel dieses Beitrags in "Scheiss auf Pößneck und Demokraten!" zu ändern. Denn nur das ist im Hinblick auf eine radikale Gesellscaftskritik konsequnt.

pößneck, osten, deutschland

anares 14.09.2009 - 14:44
respekt all jenen, die ihren arsch gegen rechts hochkriegen!(als jemand vom land inner ecke von mügeln beschäftigt mich das wirklich).lösungen: die zivil-gesellschaft-möchte-und-gerne-demokratie lediglich als spielraum sehen. an alle: wichtig:friedlich oder militant, wichtig ist der widerstand. habe letztens die sophie scholl filme gesehen, da war schon keine/r mehr da(der/die widerstehen konnte). ich bin auch für osten zuscheißen und vorher mauer drumrum. aber ich lebe hier, und deshalb muss ich gucken, was geht........ich hau euch meine ideen um die ohren.für die anarchie, scheiß auf nazis und christ-demokratinnnen!und die andern pfeifen...

Schade...

NIX-Alibidemokratin 14.09.2009 - 17:43
... ich hatte echt gedacht, hier gibt es ein paar ernstzunehmende Statements. A. meldet sich ja leider nicht mehr und mir ist es ehrlichgesagt zu dumm, mich blöd anmachen zu lassen. Hauptsache jemanden mal Heuchler nennen, aber mal ne Kontaktmöglichkeit oder nen Namen angeben... lieber nicht, gell? Wer so nen Mist zusammenschreibt, der muss sich nicht wundern, wenn man in Sachen Antinazi-Aktionen immer nur an der Oberfläche kratzt. Der muss sich nicht wundern, wenn das Pack aus dem Schützenhaus beim Blick in diesen Block vor Lachen nicht in den Schlaf kommt... Schade, dass einige strickt darauf bedacht sind, denen eine Steilvorlage nach der anderen zu liefern... Wer so nen Dreck zusammenschreibt, der sollte sich mal fragen, ob er sich nicht längst von denen hat instrumentalisieren lassen.
Meine Energie ist mir zu schade, mich hier zu rechtfertigen. Ich tu lieber was, um in der eigentlichen Sache was zu bewirken.

Titel der Ergänzung

@ Nix-Alibidemokratin 14.09.2009 - 19:30
Es ist nur folgerichtig, seinen Namen nicht zu nennen, wenn man offen die Abschaffung von Demokratie und kapitalistischer Produktionsweise fordert. Denn wer dies praktiziert, sieht sich sehr schnell mit Repression konfrontiert. Die Demokratie ist eben selbst nur so demokratisch - das meint hier eine Toleranz gegenüber sogenannten Andersdenkenden - solange sie sich nicht existenziell bedroht sieht. Genau das ist auch ein weiteres ihrer immanenten Probleme. Fordert ein Nazi nicht offen die Abschaffung der Demokratie o.ä., so ist es ihm stets möglich, sich auf seine Meinungsfreiheit und die Toleranz von Andersdenkenden zu berufen (und genau das geschieht ständig!) An diesem Punkt müssten Demokrat_innen in einen inhaltlichen Diskurs mit ihren Opponenten treten, dazu sind sie jedoch nicht im Stande. Da hilft auch kein Aufstand der anständigen Demokrat_innen.

Es geht auch nicht darum Namen zu nennen, sondern um eine kritische Auseinandersetzung mit Demokratie und Kapitalismus auf einer abstrakten Ebene. Mit diesem Verweis sperrst du dich doch nur vor negativer Kritik an deinem eigenen Verhalten. Freilich auch eine effektive Möglichkeit, sich die ewig meckernden Antifas und radikalen Gesellschaftskritiker_innen vom Halse zu halten. So muss schließlich wiederum das eigene Verhalten nicht reflektiert werden (ist ja auch ganz schön schwierig, auf so einer abstrakten Ebene ;))

Wenn du die Notwendigkeit der Bekämpfung von faschistischen Gedankengut erkannt hast, dann solltest du auch die Konsequenz daraus ziehen. Fakt ist, das Gedankengut, das du ablehnst, ist in weiten Teilen der Bevölkerung vertreten (hier noch einmal der Verweis auf die Friedrich Ebert Stiftung). Weiterhin Fakt ist, dass eine Demokratie auf Grund von immanenten Widersprüchen nicht in der Lage ist, effektiv neonazistisches Gedankengut zu bekämpfen. Somit sollte auch die sinnlosigkeit solcher ego-aufpolierenden Bratwurstmeilen erkannt werden.

Fleischerei Wenzel

A. 14.09.2009 - 19:32
Das der Stand nicht zur Fleischerei Wenzel gehörte, wurde hier ja mittlerweile festgestellt. Allerdings war da dennoch etwas faul an der Sache, da der Thor-Steinar-Penner bei meinem Anblick, der nun wirklich nicht soo schlimm ist, sofort in das Gebäude flüchtete, was nun wohl jeden dazu veranlasst hätte, zu diesem Schluss zu kommen. Daher nun auch noch einmal die Aufforderung an den Besitzer der Fleischerei, nicht mit Nazis oder ähnlichen Subjekten zu kooperieren. Das bringt nur Probleme.

Demokratie

FDÄ Jena 14.09.2009 - 20:35
Hier wollen also einige Leute die Demokratie abschaffen und gegen ein System ersetzen, in dem andersdenkende auch verfolgt werden würden? was unterscheidet euch dann eigentlich noch von dem braunen Pack?
Ich hätte in dem von euch propagierten System ja bestimmt auch Verfolgung zu befürchten, da ich als Demokrat ja eine Gefahr für das rote Reich wäre.

Aber gut dass linke Antidemokraten mal zugeben, gegen Demokratie zu sein. Die meisten mit denen ich das vorhalte streiten es ab oder werden wütend (und verbreiten ein paar Minuten später weiter ihre antidemokratische Hetze).

@ Ralf Jahreis

A. 17.09.2009 - 18:44
Kollege, das hat mit Anarchie ja mal rein gar nichts zu tun. Immer diese pauschalen neunmalklugen Anschuldigungen. Wenn du wissen willst, was Anarchie ist, dann solltest du mal hier schauen:  http://www.dadaweb.de/wiki/Anarchie_-_Zur_Geschichte_eines_Reiz-_und_Schlagwortes

Also, lesen bildet.
Und von welchem Sturm auf den Netto redest du denn? Als ich dort Kippen gekauft habe, sah der Laden nicht sonderlich geplündert aus, falls du diesen banalen Kontext meinen solltest.

gewaltfrei

Eddie Miller 22.09.2009 - 19:38
der bericht könnte genauso aus gera stammen, wo sich die leute genauso verhalten haben als 4000 nazis den hitlergruß gegen die bühne reckten, als lunikoff auftrat.
Es ist einfach nur grausam, was die bürgis unter antifaschismus verstehen(diskussion: guter patriotismus vs. schlechten nationalismus)
und wenn dann aus einer ohnmacht heraus und/oder weil alles reden nutzlos war und/oder die leute es einfach nicht verstehen wollen(vielleicht auch aus einer polemik heraus???)die nazis weggehauen werden ist das auch falsch...
was soll mensch denn sonst in einer solchen situation tun?den mund halten und sich wegdrehen?wo ist der unterschied zum unsinnigen bürgi?
das nächste mal wird das beste sein, einfach zuhause zu bleiben denn: "..demos bringen eh nix!.."(achtung zynisches schlusswort!)

ROSTERSTÄNDE ANGREIFEN!
MIT THOR STEINAR MÜTZEN ANFEUERN!