DDR-Fahne auf DSSQ-Demo abgezogen

Demo-Prolls 12.09.2009 15:54
Die Auswahl war ja eher dürftig am 5. September in Dortmund. Pest oder Cholera. Letztlich war die Anti-D-lose Demo “Dortmund stellt sich quer” das kleinere Übel. Zumindest hatte diese den Ansatz einer Aussicht gegen die Nazi-Kundgebung aktiv zu werden.

Auf der Demo trugen enttäuschender Weise einige verblendete Kids eine DDR-Fahne mit sich. Angewidert von einer deutschen Nationalfahne auf einer Antifa-Demo, zogen einige Demo-TeilnehmerInnen ihnen diese ab und gaben ihnen auf Nachfrage die Fetzen wieder. Das Wappen des Spitzelstaates konnten sie im Stück abreißen. Die Bilder von der Verbrennung wurden uns heute zugespielt.
Genau so wie die Anti-Ds mit ihren USA-, GB-, Frankreich- und Israelfahnen, scheinen diese ML-Kids auch eine Identität im Abfeiern eines Staates zu suchen. Eines Staates mit dem sie – genau wie die Anti-Ds – nicht das geringste zu tun haben und den sie nur in Form von ideologisierten Gerüchten wahrnehmen.

Die DDR hat ihre BürgerInnen systematisch ausspioniert und bespitzelt und war was das anging der heutigen BRD noch voraus. Sie war ein autoritäter Staat mit Arbeitsethos, der zwar die Kapitalisten abschaffte, niemals aber den Kapitalismus. Und es war der erste deutsche Staat, der nach dem Krieg wieder Militär zur Bedrohung von jüdischen Menschen einsetzte. Ein Staat der genauso scheiße war, wie es die BRD war und ist und der mit Sicherheit keine Existenzberechtigung hatte, schon gar keine antifaschistische.

Der real existierende Sozialismus hat die Ideen von Marx verhackstückelt und politisch instrumentalisiert. Aus Marx' Ideen und Analysen geht die Idee einer Gesellschaft jenseits von Staat, Kapital, Arbeit, Geld und Ware hervor. Wer die Fahne der DDR hochhält hat von dieser Idee nichts verstanden. Mit Kommunismus im marxschen Sinne hatte die DDR nichts zu tun.

Ebenso wurde auf der Demo in einer Rede gesagt, Irans Präsident Ahmedinedschad wollte Israel nicht von der Landkarte radieren, das sei nur ein Übersetzungsfehler. Übersetzung hin- oder her; dass Ahmedinedschad ein Antisemit und Israel-Hasser ist, ist unbestritten. Ebenso, dass er Israel vernichten möchte. Wer das leugnet, der scheint weniger im antiimperialistischen Sinne gegen einen amerikanischen Angriff auf den Iran zu sein (was absolut richtig und wichtig ist!). Vielmehr zeugt dies von einer reaktionären Ideologie mit antisemitischen Tendenzen, die als Antiimperialismus daher kommt.

Aber nicht, dass das S5 besser wäre. Dort durfte man auch mit Nationalfahnen herumlaufen und machte lieber ein identitäres Konzert, als sich auf die Nazis zu konzentrieren.

Schämt euch!

Hoffentlich bilden sich in Dortmund bald wieder undogmatisch, antinationale, linksradikale Strukturen, die den Nazis in den Arsch treten wollen und nicht ihre zweifelhafte Ideologie und Identität verbreiten wollen.

Feuer und Flamme für jeden Staat!
Nie wieder Deutschland!
Für die soziale Revolution!
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Ergänzungen

@ auch ein Ostler 12.09.2009 - 21:11

Nochn Ostler 12.09.2009 - 22:04
Ich hatte, wie der "A-Ostler", Freunde in der DDR die waren aus Mosambique. Ebenso hatte ich Freunde aus Namibia und ebenfalls aus Vietnam. Diese Leute wohnten bei uns im Block und nicht in einer Kaserne. Sie wurden weder abgeschirmt noch sonstwas für ein Käse. Die gingen mit uns in die selbe Schule, die Älteren machten eine Ausbildung. ALLE wurden 1991 abgeschoben! Was du laberst ist die typische Verallgemeinerung, die uns hier täglich als DDR-Realität suggeriert wird. Das nicht alles in Butter war ist klar, aber was DU machst ist Geschichtsverfälschung ala BRD-Siegerrechtssprechung!
Übrigens heißt das Wort was du meinst "NationalbolschEwik" und trifft wahrscheinlich auf eine Person mit einem Anarchozeichen im Pseudonym mit 99% Wahrscheinlichkeit nicht zu!

Was ist denn heute bitte Pressefreiheit? Die vom Staatsschutz zusammengeschittenen Fernsebilder, die von linken Vermummten Chaoten reden gegen die sich die arme Polizei wiedermal nur gewehrt hat und dabei zufällig etliche Menschen verletzt hat? Die Bildzeitung? Die täglichen staatlichen Falschmeldungen? Ist das deine Pressefreiheit?
Die Verbote für unliebsame Journalisten während des G8 - Gipfels 2007, ist das deine Pressefreiheit?

Übrigens gab es auch in der DDR alternatives Leben. Das beste Beispiel ist Berlin Prenzlauer Berg. Wie auch in Dresden, Leipzig und anderen Städten wurde 1981 dort das erste Haus besetzt. Wen es interessiert, das war in der Schliemannstraße. Da hatten Punkbands ihren Proberaum und es gab in P-Berg die geilsten Wohnzimmerkonzerte. Die Straße ist heute natürlich schick saniert und für den popeligen Ostler nicht mehr finanzierbar.
Natürlich gab es auch Streß mit Cops, aber den gibt es heute um so mehr! Und wer ein bißchen Ahnung von der Materie hat, der weiß dass die Punks im Westen zur gleichen Zeit die selben Probleme hatten. Das beste Beispiel ist Hamburg. Dort sind Leute für bunte Haare von Bullen einkassiert worden, haben auf die Fresse bekommen und sind ins Loch gewandert.

In Kreuzberg Ende der 70er Anfang der 80er Jahre, sind Menschen die zufällig in die Hausbesetzerdemos geraten sind weil sie aus irgendeiner Kneipe kamen, von den Bullen aufgemischt, einkassiert und für 3 Jahre in den Knast gesteckt worden, also was soll der Scheiß von diesem ganzen Gelaber "aber im Osten"? Das sah im Westen nicht anders aus. Denkt mal an Songs wie Boskops- Punkkartei. Nachdem sich die Aufregung um diese "Neuerscheinung -Punk" gelegt hatte sind zum Beispiel in Weißensee beim Beat - In Festival mitte der 80er DDR-Punkcombos aufgetreten. In der Alösakirche fand mehrmals das Punk - Frühlingsfest statt ebenfalls in den frühen 80ern. Also hör auf zu labern es war nichts mit alternativem Leben. Das DDR-(alternative)Leben, war um einiges angenehmer als es das heute ist! Natürlich war vieles nicht leicht, aber was hier heute los ist, das ist eine Katastrophe! Wie auch der andere "Ostler" schon sagte, für Viele gerade auch aus der alternativen Szene und Punkszene hat die Repression erst nach der Wende begonnen.
Deine "Erfahrungen und Kenntnisse" über alternatives Leben im Osten, hast du doch garantiert aus einem vom Bundesamt für Bildung oder ähnlichem Scheiß finanzierten Buch. Du bist garantiert jemand der damals schön die Fresse gehalten hat um auf gar keinen Fall anzuecken, und du willst ollen Ost-Punkern, die einfach nicht vergessen wollen woher sie kommen, was erzählen?

Indyganda?

HemHem 13.09.2009 - 00:08
Werte Indymedia-Poster,

es ist doch teilw. unglaublich was hier zu lesen ist. Bei allen Fehlern die die DDR hatte und bei allen Problemen, die in der heutigen BRD im umgang mit der DDR bestehen, aber die "Ausienandersetzung" die hier einige Pseudo-Linke mit dem Staat DDR führen würde der Springer-Presse freilich besser zu gesicht stehen als einem angeblich alternativ-linken Portal wie Indymedia.

Wenn hier eine Gleichsetzung von DDR und dem deutschen Faschismus erfolgt - wie in dem "Beitrag" von "name" - so kann doch von einer antifaschistischen Einstellung gar keine Rede mehr sein.

Mit ihrer Gründung hat die DDR das Potsdamer Abkommen umgesetzt und ist für Freiden und Völkerfreundscahft eingetreten. Vom Bildungssystem, Gesundheitssystem, Kinderbetreuung etc. müssen wir hier gar nicht erst anfangen. Die DDR war ein Staat, in dem jeder Arbeit hatte, die BRD ist ein Staat, in dem der Kapitalismus Millionen arbeitlos macht, währen wenige Milliarden machen.

Wir können gerne ernsthaft über die DDR diskutieren, aber nicht in diesem Ton und mit derartigen Argumenten, wie sie hier vorgetragen werden. Die Überwachung in der heutigen BRD, der Einsatz des Militärs gegen die eigenen bevölkerung und in anderen Staaten - das wollt ihr doch nciht wirklich mit der Situation in der DDR vergleichen oder die Situation in der DDR als schlimmer darstellen? Bei all ihren Fehlern hatte die DDR so viele Errungenschaften und hat den menschen so viel geboten – in Ost und West – dass es so lange es die DDR gab keine deutschen Angriffskriege gab, dass es, so lange es die DDR gab, keine deratig starke EInschränkung erkämpfter denokratischer Rechte gab, wie in den letzten 20 Jahren, dass es keine derartige Lohndrückerei und Ausbeutung der Bevölkerung gab, wie jetzt durch die Hartz-Gesetze etc. Darüber sollten wir mal nachdenken. Und darüber, was wir dagegen tun können.

Schließlich sei noch eines erwähnt: Ntionalstaaten abschaffen? Ja irgendwann. Der Kommunismus ist staatenlos. Aber das geht doch nicht hopplahopp. Es gibt keine permanente Revolution,d ie sofort in die Weltrevolution mündet. Und man sitzt auch nciht vor dem PC und wartet vor indymedia und... schwupps. sind die nationalstaaten futsch. Nein, da Nationalstaaten Realität sind wird es sie weiter geben und sie sind und bleiben ein notwendiges Übel. Dann aber lieber mit einem Staat DDR als mit einem Staat BRD, der die DDR einfach so geschluckt hat.

Außerdem: Hammer und Zirkel zu verbennen und dann schwarz-rot-gold zurückgeben, ja, da habt ihr wirklich was geleistet. Bleibt die Frage offen, wer sich hier zu schämen hat.

fahnenverbrennerästhetik und -politik

schreiberling 13.09.2009 - 00:33
Ich habe noch nicht ganz verstanden, da haben Leute das Emblem einer DDR-Fahne verbrannt und den schwarzrotgoldenen Restfetzen (a la "Stiftung Aufarbeitung SED-Diktatur"-Logo) zurückgegeben? Also Fahnen verbrennen fühlt sich sowieso an wie Bücher verbrennen. Von dieser Pogromtechnik mal abgesehen, wäre das Gemütsurteil, von der DDR-Fahne ausgerechnet das Wappen zu verbrennen, ein besonders aggressives.

Indem die jetzige deindustrialisierte Ost-Zone dahinvegetiert und eigentlich täglich den Rückbau und die Verrottung live erlebt, schreibt sich die DDR-Geschichte ex negativo fort. Also dieses Gerede immer von "Hast Du nicht erlebt, is schon so lange her", als ob die Ossis nicht mittendrin lebten in einer Sonderzone sondergleichen, deren höchst unideologische Tatsächlichkeit jedes Gerede über deutsche Einheit unterwandert. Ein Glück, kann ich nur sagen, dass es keine deutsche Einheit gibt. Und dass sich ihr Ostnationalisten sogar erklärtermaßen verweigern.

Vor allem hat uns 1989/90 eine umfassende Rehabilitierung alter Nazis beschert, denn "die politischen Gefangenen aus Bautzen müssen befreit werden". So wie Opa Barth, hehe, der halt bis 1990 einsaß für Teilnahme an Massakern in Oradour-sur-glane. Und die kläglichen Versuche von Nazis, sich politisch auf die DDR zu beziehen, bezeugen auch sonst ganz gut, dass der Antifaschismus der DDR ein brechend ernster war.

Und dann die Asylrechtsverschärfung von 1992/93 in der BRD und die ganze Lichtenhagenstory, da kann ich mich jedem Ossi nur anschließen, der sagt "Sowas hätts bei uns nicht gegeben". Die neue Asylpolitik der BRD hat sogar die UNO mitbekommen und gleich mal die BRD verwarnt. Die DDR ist übrigens seit 1971 nicht ein mal von der UNO angemacht worden, von wegen Menschenrechten. Das scheinen also recht spezielle Menschenrechte von westgroßdeutschen Nationalisten zu sein, die gern gegen andere, vorzugsweise gegen die DDR hochgehalten werden.

Von der Lohn- und Sozialrechtsgeschichte ganz zu schweigen, prächtige Entwicklung seit 1990. Nach 1961 musste BRD sich ihre ausgebildeten Arbeitskräfte woanders herholen als aus der DDR, aber immer musste sie den Sozialstaat gegen die DDR markieren. Nicht mehr nötig, denn, juhu, die DDR ist weg, ein Staat weniger. Wie wärs, lass doch Österreich auch einverleiben, Scheißstaaten, kommt alle nach Deutschland hinein, die neue antinationale Strategie, was?

Ohne den staatlich verordneten Antifaschismus der DDR säße der ganze Westhaufe noch bei Adenauers auf dem Schoße. Eine Antifa - whatever - gäbs nicht. Die ganzen 60er über hat die DDR Nazis im Westen denunziert - da wäre ohne DDR nix bekannt geworden.

Deutsche Linke checken es seit 60 Jahren nicht: sie sollen nicht mit der DDR ins Bett gehen, nur vielleicht die Brennfackeln nicht an sie legen, bitte? Nur nicht gerade ihrem Staat, ihrer "Stiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur" etc hinterherlaufen?

omg

eines der "Kids" 13.09.2009 - 02:10
Ich frage mich, wie man so blöd sein kann und eine DDR-Fahne zerreisen und verbrennen kann...
Wie stellt ihr euch das eigentlich vor ? Wollt ihr von heute auf morgen alle Staaten abschaffen? Viel Spaß dabei...
Auch, dass ihr einen extra Artikel für das verbrennen eines Symbols der Arbeiter und Bauern reinstellt ist erbärmlich (übrigens war es tatsächlich so, dass wir Schwarz-Rot-Gold wieder zurück bekommen haben). Anstatt mit uns zu diskutieren, habt ihr euch wie Kids benommen und coole Gangsters gespielt, die zahlenmäßig unterlegene abziehen (und nun noch diese coolen Poser-Bilder), da kann ich nur sagen: Jungs ihr habts echt drauf!
Was heißt eigentlich wir hätten nichts mit der DDR zu tun gehabt? Kennt ihr uns? Vielleicht sind wir nichtmehr in dem Alter, dass wir die DDR noch wirklich miterlebt hätten, aber einige von uns kommen aus Ostdeutschland und sind so schon familiär mit der DDR vertraut.
Auch kann man sich durch Bildung (mit Büchern und so ;-) ) ein Bild von der DDR erstellen. Ich darf ja auch den Faschismus verachten...da sagt mir auch niemand von euch "DU hast es garnicht erlebt". Aber anscheinend, habt ihr die DDR miterlebt und könnt uns ja das nächste mal darüber aufklären.
Naja vielleicht solltet ihr das nächste mal nachdenken, bevor ihr auf Symbole des einzigen deutschen Friedensstaates pisst (was übrigens auch total cool und reif ist).

Bei sowas sollte sich jeder fragen, auch welcher Seite der Barrikaden ihr mal stehen werdet!

mfg
eines der "Kids"

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