Plön: Aktionen und Kundgebungen gegen GES

Antikap Kiel 10.09.2009 18:15 Themen: G8 Globalisierung Soziale Kämpfe Weltweit
Zusammenfassender Bericht über den 2. Aktionstag der Kampagne „Welcome to Reality! Abolish Capitalism- Die Ideologiemaschinerie des Global Economic Symposium sabotieren!“ Bisher gab es bereits ein Demonstration  http://de.indymedia.org/2009/09/260274.shtml , sowie auch einige militante Ausdrücke von Protest in Kiel  http://de.indymedia.org/2009/09/259988.shtml &  http://de.indymedia.org/2009/09/260174.shtml
Nacht von Dienstag auf Mittwoch:

An mehreren Brücken, Pfeilern und Häusern auf der Strecke Kiel-Plön sowie in Plön selbst werden mehrere Transparente unübersehbar platziert. Auf ihnen sind u.a. zu lesen: „Utopie des Kapitalismus zerfetzen“, „Keine Angst vor SchlossGESpenster“ (in unmittelbarer Sichtweite zum Tagungsort Plöner Schloss), „Abolish Capitalism“, „Kapitalismus töted“, „Feuer & Flamme dem Kapitalismus“, „Alles nur GESabbel“.

15:00 Uhr Plöner Innenstadt

Angemeldete Kundgebung der GES Protestkoordination auf dem Kirchenvorplatz angemeldet. Diese war in erster Linie dazu gedacht, mit den Plöner und Plönerinnen in Kontakt zu

kommen. Am Anfang erschienen nicht bloß mehrere Polizisten in Uniform und Zivil, sondern auch zwei Beamte der Kreisverwaltung, welche persöhnlich sicherstellen wollten, dass der Auflagenbescheid (kein Müll! Infostand auf 3 m² am Brunnen!)) auch unterschrieben wurde. Die Uniformierten Staatshüter zogen bald ab, mehrere Streifenwagen umkreisten jedoch regelmäßig den Marktplatz. Mindestens zwei Zivilpolizisten saßen die nächsten drei Stunden extrem auffällig-unauffällig auf Bänken links und rechts der Kundgebung herum.

Zunächst wurde gegen die sinnlose Auflage, sich in einem gschätzten
Abstand von 5 Metern vor der Fußgängerzone aufzuhalten, nicht angegangen, so dass öfters vom Megaphon Gebrauch gemacht werden musste, um auf die Existenz des Standes aufmerksam zu machen. Doch auch so gesellten sich gleich zu Beginn interressierte BürgerInnen dazu, um mit den AktivistInnen ins Gespräch zu kommen. Auf dem Infostand wurden neben dem Aufruf der GES Protestkoordination zahlreiche Print- und DVD Medien mit antikapitalistischem Themenbezug angeboten. Die Bandbreite reichte u.a. von den Filmen "Das Ende der Vertretung/ Emmely und der Streik im Einzelhandel" oder "Strike Bike", über Bücher wie „Klassen + Kämpfe“ der jour fixe, Infobroschüren über Globalisierung und Anarchosyndikalismu bis zu zapatistischen Gegenentwürfen zur herrschenden Gesellschaftsform.

Am Rande der Kundgebung wurden von einem im Anzug als GES Teilnehmer
getarntem Aktivisten gefakte "Begrüßungsschreiben" des GES an die
PassantInnen verteilt. Diese thematisierten auf ironische Weise den
elitär-authoritären Charakter des GES (Text siehe unten).

Irgendwann wurde es den anderen AktivistInnen zu dumm, weiterhin an dem ihnen zugewiesenen Standort "am Brunnen" zu verweilen, und verlegten den Infotisch kurzentschlossen direkt an die Fußgängerzone. Dort sollte es dann mit den Gesprächen mit PassantInnen erst richtig losgehen. Im Minuten Takt wurden alle TeilnehmerInnen in Gespräche verwickelt, und aufgrund der verschiedenartigen Zusammensetzung der
GesprächspartnerInnen entbrannte auch unter den PassantInnen selbst
hitzige Debatten. Sowohl TeilnehmerInnen des GES, als auch ein Polizist und drei Bundeswehrsoldaten erregten sich am Thema
"Herrschaftsideologie", und stießen mit ihren Ansichten nicht bloß auf Widerspruch in den Reihen der AktivistInnen. Das schließlich auch jede dieser Personen irgendwann bei "Ja, ist schon ein Scheißsystem"
angelangte, wirkte doch recht erheiternd. Weniger Spaß verstand ein
Mann, der sich als "von der Kripo" ausgab, und wütend das einsammeln
von zwei kaputten Plakaten forderte.

Nachdem alle GES-Fake Texte, zahlreiche Aufrufe sowie auch einige
Infobroschüren zu den Themen "Globalisierung und Widerstand" unter die
Menge gebracht werden konnten, lösten die VeranstalterInnen die
Kundgebung wie geplant um 18:00 Uhr auf.

Hier noch der Text des GES- Begrüßungsfake:

Liebe Plönerinnen und Plöner!

Wir, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des diesjährigen Global Economic Symposiums (GES), heißen Sie herzlich Willkommen in Ihrer schönen Kreishauptstadt! Fühlen Sie sich frei, sich fast uneingeschränkt im Stadtgebiet zu bewegen. Mit einem speziellen Passierschein können Sie sogar das Areal rund um die Fielmann Akademie betreten. Aber auch abgesehen davon haben Sie zwei Tage lang die seltene Ehre, hochrangige Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ihre Nachbarinnen und Nachbarn nennen zu dürfen.

Lassen Sie sich nicht von den Zäunen, Absperrungen und dem Sicherheitspersonal abschrecken: WIR vom GES sind anders, denn WIR setzten auf Dialog! So bescherten wir bereits am vergangenen Mittwoch Schülerinnen und Schülern des hiesigen Gymnasiums zwei äußerst lehrreiche Schulstunden mit einem Besuch in ihrer Aula. Diesen jungen Menschen konnte erfolgreich vermittelt werden, dass unsere Interessen- die der globalen Wirtschaftselite- auch die Ihrigen und die aller anderen Menschen dieser Welt sind. Und so sind wir gespannt auf die Anregungen und Ideen, die uns die Schülerinnen und Schüler für das GES mitgeben werden. Denn auch wenn diese jungen Leute den komplizierten Kosmos unseres Wirtschaftssystems noch nicht ganz durchschauen können, ist es für uns doch wichtig, zu wissen, was die Generation der zukünftigen Angestellten und Manager für Gedanken hat. Qualifizierungsmaßnahmen sowie neue Werbekonzepte lassen sich so schon im Voraus konzipieren, und somit viel Geld sparen. Vielen Dank dafür!!!

Unsere Welt hat sich Dank ausgefeilter Marktstrategien in den letzten 50 Jahren in einen wunderbaren Ort des Fortschritts entwickelt. So
ist es heute möglich, überall und zu jedem Zeitpunkt zu arbeiten- flexibilisierte Arbeitsmärkte, supranationale Abkommen und die modernen Kommunikationstechnologien machen es möglich. Ganze Erdteile, deren Entwicklung lange Zeit unmöglich schien, sind heute in der Lage, für den Weltmarkt zu produzieren. Hätte sich ein chinesischer Reisbauer vor 20 Jahren vorstellen können, dass er in Zukunft Computerteile für Deutschland produzieren würde? Und auch deutsche Arbeitslose kannten bis vor wenigen Jahren nicht das Glück, bei ihrer Suche nach einer Anstellung (oftmals kostenlos!) von einem Computer unterstützt zu werden. In diesem komplexen und wunderbaren System greift ein Rädchen ins andere. Auf Treffen wie dem GES dirigieren wir dieses Konzert aus Handel, Produktion und Verwaltung, in dem auch Sie, lieber Plönerinnen und Plöner, die zweite Geige spielen.

Dass dabei auch Verstimmungen auftreten können, müssen wir zugeben. Gerade zurzeit haben wir mit erheblichen Dissonanzen im Orchester der
globalen Wirtschaft zu kämpfen. Und genau deshalb ist uns ja auch der Dialog mit allen Musikantinnen und Musikanten so wichtig. Wenn Ihnen etwas an der Organisation der Gesellschaft nicht passt, nur raus damit. Stellen Sie sich mit Ihrer Kritik nicht ins Abseits, in dem Sie die Probleme in die eigene Hand nehmen- vertrauen Sie sich lieber Leuten an, die etwas davon verstehen. Wir nehmen Ihre Sorgen Ernst, schließlich sind auch wir auf Menschen wie Sie angewiesen. Wenn Sie in diesen nicht ganz leichten Zeiten den Kopf nicht verlieren und sich ruhig verhalten, werden sich die Bilanzen unserer Klienten auch irgendwann wieder erholen. Und dann bekommen alle den Stück vom Kuchen, den sie verdienen. Also, Kopf hoch, und in die Hände gespuckt!

Ihre Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Global Economic
Symposiums 2009

Nacht von Mittwoch auf Donnerstag:

In der gesamten Plöner Innenstadt werden herrschaftskritische Parolen an entsprechende Orte gesprayt. In ihnen werden z.B. die Geschäfte mit Abschiebung angeprangert- so war bei TUI entsprechend zu lesen: „Kapitalismus heißt Abschiebung“; aber auch „Kapitalismus heißt Krise“ wurde so zentral in die Plöner Innenstadt getragen. Weitere Ziele der Nachtaktiven AktivistInnen waren mehrere Banken in der Innenstadt sowie- gleich mehrmals- Augenoptiker Fielmann, dessen Akademie als Hausherrin des Plönerschlosses Gastgeberin des Gipfels ist; außerdem mischt der Fielmann Konzern selbst kräftig in der Agenda mit.

Noch härter getroffen wurde Kriegslogist DHL (Deutsche Post Tochtergesellschaft). Hier ging eine Scheibe zu Bruch, ergänzt durch einen Farbanschlag. An dieser Stelle ist für morgen, den dezentralen Aktionstag auch eine Kundgebung angemeldet.
Zum Abschluss gab es dann das im Vorfeld angekündigte „Begrüßungsfeuerwerk“ für die TeilnehmerInnen des Gipfels. Laut, grell und Bunt wurde die Plöner Nacht in direkter Nähe zum Tagungsort durch Feuerwerkskörper und -Battarien erhellt; in der ganzen Stadt war die Aktion zu sehen und hören. Kurz darauf düsten Bundespolizei und Bundeswehr (!) mit hohem Tempo in die Plöner Innenstadt.

Trotz des hohen Polizeiaufgebots und Gipfel Security ging in beiden Nächten und am Tag nicht ein Anruf beim EA ein. Dieser ist noch bis morgen Abend permanent- 24 Stunden am Tag- besetzt. Hier die Nummer: 0431 5303436.

Heute, am Donnerstag, lädt die GES Protestkoordination zu Chill Out Party in den Kampagneninfopoint „Libertärer Laden“ in der Iltisstraße 34 in Kiel-Gaarden ein. Morgen enden die Aktionstage dann mit dem dezentralen Aktionstag ab 15:30 vor dem Plöner Arbeitsamt. Ab Kiel treffen sich die AktivistInnen um 14:15 am Hbf, und fahren um 14:30 mit dem Zug/Bus nach Plön.

Die Ideologiemaschinerie des Global Economic Symposium sabotieren!!!

p.s.: weitere Berichte und vor allem Fotos von den Aktionen wären als Ergänzung Klasse!
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Ergänzungen

Korriegierte Version des Artikels...

... 11.09.2009 - 01:05
PLÖN: AKTIONEN UND KUNDGEBUNGEN GEGEN DAS GES


Zusammenfassender Bericht über den 2. Aktionstag der Kampagne „Welcome to Reality! Abolish Capitalism - Die Ideologiemaschinerie des Global Economic Symposium sabotieren!“ Bisher gab es bereits eine Demonstration ( http://de.indymedia.org/2009/09/260274.shtml) sowie auch einige militante Ausdrücke von Protest in Kiel ( http://de.indymedia.org/2009/09/259988.shtml &  http://de.indymedia.org/2009/09/260174.shtml).


+++ Nacht von Dienstag auf Mittwoch: +++

An mehreren Brücken, Pfeilern und Häusern auf der Strecke Kiel-Plön sowie in Plön selbst werden mehrere Transparente unübersehbar platziert. Auf ihnen sind u.a. zu lesen: „Utopie des Kapitalismus zerfetzen“, „Keine Angst vor SchlossGESpenstern“ (in unmittelbarer Sichtweite zum Tagungsort Plöner Schloss), „Abolish Capitalism“, „Kapitalismus tötet“, „Feuer & Flamme dem Kapitalismus“ oder „Alles nur GESabbel“.


+++ Mittwoch: 15:00 Uhr Plöner Innenstadt - Angemeldete Kundgebung der GES
Protestkoordination auf dem Kirchenvorplatz +++

Die Kundgebung war in erster Linie dazu gedacht, mit den Plöner und Plönerinnen in Kontakt zu kommen. Am Anfang erschienen nicht bloß mehrere Polizisten in Uniform und zivil, sondern auch zwei Beamte der
Kreisverwaltung, welche persönlich sicherstellen wollten, dass der Auflagenbescheid (kein Müll! Infostand auf 3 m² am Brunnen!) auch unterschrieben wurde. Die Uniformierten Staatshüter zogen bald ab, mehrere Streifenwagen umkreisten jedoch regelmäßig den Marktplatz. Mindestens zwei
Zivilpolizisten saßen die nächsten drei Stunden extrem auffällig-unauffällig auf Bänken links und rechts der Kundgebung herum.

Zunächst wurde gegen die sinnlose Auflage, sich in einem geschätzten Abstand von 5 Metern vor der Fußgängerzone aufzuhalten, nicht angegangen, so dass öfters vom Megaphon Gebrauch gemacht werden musste, um auf die Existenz des Standes aufmerksam zu machen. Doch auch so gesellten sich
gleich zu Beginn interessierte BürgerInnen dazu, um mit den AktivistInnen ins Gespräch zu kommen. Auf dem Infostand wurden neben dem Aufruf der GES-Protestkoordination zahlreiche Print- und DVD-Medien mit
antikapitalistischem Themenbezug angeboten. Die Bandbreite reichte u.a. von den Filmen "Das Ende der Vertretung/Emmely und der Streik im Einzelhandel" oder "Strike Bike", über Bücher wie „Klassen + Kämpfe“ der jour fixe, Infobroschüren über Globalisierung und Anarchosyndikalismu bis zu zapatistischen Gegenentwürfen zur herrschenden Gesellschaftsform.

Am Rande der Kundgebung wurden von einem im Anzug als GES Teilnehmer getarntem Aktivisten gefakte "Begrüßungsschreiben" des GES an die PassantInnen verteilt. Diese thematisierten auf ironische Weise den
elitär-autoritären Charakter des GES (Text siehe unten).

Irgendwann wurde es den anderen AktivistInnen zu dumm, weiterhin an dem ihnen zugewiesenen Standort "am Brunnen" zu verweilen, und verlegten den Infotisch kurzentschlossen direkt an die Fußgängerzone. Dort sollte es dann mit den Gesprächen mit PassantInnen erst richtig losgehen. Im Minuten Takt wurden alle TeilnehmerInnen in Gespräche verwickelt, und aufgrund der verschiedenartigen Zusammensetzung der GesprächspartnerInnen entbrannte auch unter den PassantInnen selbst hitzige Debatten. Sowohl
TeilnehmerInnen des GES, als auch ein Polizist und drei Bundeswehrsoldaten erregten sich am Thema "Herrschaftsideologie", und stießen mit ihren Ansichten nicht bloß auf Widerspruch in den Reihen der AktivistInnen. Das schließlich auch jede dieser Personen irgendwann bei "Ja, ist schon ein
Scheißsystem" angelangte, wirkte doch recht erheiternd. Weniger Spaß verstand ein Mann, der sich als "von der Kripo" ausgab, und wütend das einsammeln von zwei kaputten Plakaten forderte.

Nachdem alle GES-Fake Texte, zahlreiche Aufrufe sowie auch einige Infobroschüren zu den Themen "Globalisierung und Widerstand" unter die Menge gebracht werden konnten, lösten die VeranstalterInnen die Kundgebung wie geplant um 18:00 Uhr auf.

Hier noch die Dokumentation des GES-Begrüßungsfaketextes:

"Liebe Plönerinnen und Plöner!

Wir, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des diesjährigen Global Economic Symposiums (GES), heißen Sie herzlich Willkommen in Ihrer schönen Kreishauptstadt! Fühlen Sie sich frei, sich fast uneingeschränkt im
Stadtgebiet zu bewegen. Mit einem speziellen Passierschein können Sie sogar das Areal rund um die Fielmann Akademie betreten. Aber auch abgesehen davon haben Sie zwei Tage lang die seltene Ehre, hochrangige Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ihre Nachbarinnen und Nachbarn nennen zu dürfen.

Lassen Sie sich nicht von den Zäunen, Absperrungen und dem Sicherheitspersonal abschrecken: WIR vom GES sind anders, denn WIR setzten auf Dialog! So bescherten wir bereits am vergangenen Mittwoch Schülerinnen
und Schülern des hiesigen Gymnasiums zwei äußerst lehrreiche Schulstunden mit einem Besuch in ihrer Aula. Diesen jungen Menschen konnte erfolgreich vermittelt werden, dass unsere Interessen- die der globalen Wirtschaftselite- auch die Ihrigen und die aller anderen Menschen dieser Welt sind. Und so sind wir gespannt auf die Anregungen und Ideen, die uns die Schülerinnen und Schüler für das GES mitgeben werden. Denn auch wenn diese jungen Leute den komplizierten Kosmos unseres Wirtschaftssystems
noch nicht ganz durchschauen können, ist es für uns doch wichtig, zu wissen, was die Generation der zukünftigen Angestellten und Manager für Gedanken hat. Qualifizierungsmaßnahmen sowie neue Werbekonzepte lassen sich so schon im Voraus konzipieren, und somit viel Geld sparen. Vielen
Dank dafür!!!

Unsere Welt hat sich Dank ausgefeilter Marktstrategien in den letzten 50 Jahren in einen wunderbaren Ort des Fortschritts entwickelt. So ist es heute möglich, überall und zu jedem Zeitpunkt zu arbeiten- flexibilisierte Arbeitsmärkte, supranationale Abkommen und die modernen Kommunikationstechnologien machen es möglich. Ganze Erdteile, deren Entwicklung lange Zeit unmöglich schien, sind heute in der Lage, für den Weltmarkt zu produzieren. Hätte sich ein chinesischer Reisbauer vor 20 Jahren vorstellen können, dass er in Zukunft Computerteile für Deutschland produzieren würde? Und auch deutsche Arbeitslose kannten bis vor wenigen Jahren nicht das Glück, bei ihrer Suche nach einer Anstellung (oftmals kostenlos!) von einem Computer unterstützt zu werden. In diesem komplexen und wunderbaren System greift ein Rädchen ins andere. Auf Treffen wie dem GES dirigieren wir dieses Konzert aus Handel, Produktion und Verwaltung, in dem auch Sie, lieber Plönerinnen und Plöner, die zweite Geige spielen.

Dass dabei auch Verstimmungen auftreten können, müssen wir zugeben. Gerade zurzeit haben wir mit erheblichen Dissonanzen im Orchester der globalen Wirtschaft zu kämpfen. Und genau deshalb ist uns ja auch der Dialog mit allen Musikantinnen und Musikanten so wichtig. Wenn Ihnen etwas an der
Organisation der Gesellschaft nicht passt, nur raus damit. Stellen Sie sich mit Ihrer Kritik nicht ins Abseits, in dem Sie die Probleme in die eigene Hand nehmen- vertrauen Sie sich lieber Leuten an, die etwas davon verstehen. Wir nehmen Ihre Sorgen ernst, schließlich sind auch wir auf Menschen wie Sie angewiesen. Wenn Sie in diesen nicht ganz leichten Zeiten den Kopf nicht verlieren und sich ruhig verhalten, werden sich die Bilanzen unserer Klienten auch irgendwann wieder erholen. Und dann
bekommen alle den Stück vom Kuchen, den sie verdienen. Also, Kopf hoch, und in die Hände gespuckt!

Ihre Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Global Economic Symposiums 2009"


+++ Nacht von Mittwoch auf Donnerstag: +++

In der gesamten Plöner Innenstadt werden herrschaftskritische Parolen an entsprechende Orte gesprayt. In ihnen werden z.B. die Geschäfte mit Abschiebung angeprangert - so war bei TUI entsprechend zu lesen:
„Kapitalismus heißt Abschiebung“; aber auch „Kapitalismus heißt Krise“ wurde so zentral in die Plöner Innenstadt getragen. Weitere Ziele der nachtaktiven AktivistInnen waren mehrere Banken in der Innenstadt sowie - gleich mehrmals - Augenoptiker Fielmann, dessen Akademie als Hausherrin
des Plöner Schlosses Gastgeberin des Gipfels ist; außerdem mischt der Fielmann Konzern selbst kräftig in der Agenda mit.

Noch härter getroffen wurde Kriegslogist DHL (Deutsche Post Tochtergesellschaft). Hier ging eine Scheibe zu Bruch, ergänzt durch einen Farbanschlag. An dieser Stelle ist für morgen, den dezentralen Aktionstag auch eine Kundgebung angemeldet.
Zum Abschluss gab es dann das im Vorfeld angekündigte „Begrüßungsfeuerwerk“ für die TeilnehmerInnen des Gipfels. Laut, grell und bunt wurde die Plöner Nacht in direkter Nähe zum Tagungsort durch Feuerwerkskörper und -batterien erhellt; in der ganzen Stadt war die Aktion zu sehen und hören. Kurz darauf düsten Bundespolizei und Bundeswehr (!) mit hohem Tempo in die Plöner Innenstadt.

Trotz des hohen Polizeiaufgebots und Gipfel-Security ging in beiden Nächten und am Tag nicht ein Anruf beim EA ein. Dieser ist noch bis morgen Abend permanent- 24 Stunden am Tag- besetzt. Hier die Nummer:
0431-5303436.

Heute, am Donnerstag, lädt die GES Protestkoordination zur Chill-Out Party in den Kampagneninfopoint „Libertärer Laden“ in der Iltisstraße 34 in Kiel-Gaarden ein. Morgen enden die Aktionstage dann mit dem dezentralen Aktionstag ab 15:30 vor dem Plöner Arbeitsamt. Ab Kiel treffen sich die AktivistInnen um 14:15 am Hbf, und fahren um 14:30 mit dem Zug/Bus nach Plön.

Die Ideologiemaschinerie des Global Economic Symposium sabotieren!!!

P.S.: Weitere Berichte und vor allem Fotos von den Aktionen wären als
Ergänzung klasse!

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