Brandanschlag auf Autonomes Zentrum!

So'n paar Leute... 10.09.2009 00:29 Themen: Antifa
In der Nacht auf den 9. September ist ein Brandanschlag auf das Autonome Zentrum KTS Freiburg verübt worden. Die Feuerwehr konnte den Brand gegen drei Uhr löschen, verletzt wurde niemand. Es entstand Sachschaden in mehreren Räumen und an der Außenwand des Gebäudes.
Der NPD-Blog von Patrick Gensing berichtet wie folgt über den Vorfall:

Die Autonome Antifa Freiburg meint in einer Stellungnahme, alles deute “auf einen von Nazis verübten Brandanschlag hin. Nach der Zerschlagung des NPD-Kreisverbandes Freiburg-Südlicher Oberrhein durch das Outing des Kreisvorsitzenden John Marlon Bürgel und den antifaschistischen Aktivitäten gegen den JN-Kader und Bombenbauer Thomas B. aus Weil am Rhein und seine Helfer Christoph B., Thorsten Z., Markus W., Dorian S., Max H., Kevin H., Tobias K. und Julien L. fordern Nazis im Internet unverhohlen Vergeltung.” Die Antifa weist auf Kommentare auf Neonazi-Seiten hin, beispielsweise vom 29. August 2009. Da hieß es:

> "Der Südwesten aber, speziell die Region Freiburg, ist bislang
> noch unser Sorgenkind. Hier werden wir – und das wollen wir ehrlich
> zugeben – bisher von der Antifa fast nach belieben durch die Wildnis
> gehetzt. Und das muss sich dringend ändern! Wir müssen hier weitaus
> entschlossener und zielstrebiger vorgehen als dies in der
> Vergangenheit der Fall war."

Gegen den JN-Stützpunktleiter Thomas B. war zuvor Haftbefehl erlassen worden, da er möglicherweise Bombenanschläge geplant hatte. Die Polizei war erst kurz vor der Festnahme des Mannes durch eine anonyme Anzeige aufmerksam geworden. Grüne und SPD-Fraktion warfen den Verfassungsschützern und Ermittlern in zwei Anfragen daher “schwere Versäumnisse” vor. Der Leiter der Kriminalpolizei in Lörrach sagte nach der Festnahme von B. es gebe “Anhaltspunkte dafür, dass als wahrscheinliches Anschlagsziel die Kreise der Antifa infrage kommen”.

Aus einem JN-Bericht zur Gründung des Stützpunktes:

> "Danach übergab er das Wort an den frischgebackenen Stützpunktleiter
> [gemeint ist Thomas B.] und seinen Stellvertreter, die ihre Stützpunkt-
> fahne feierlich überreicht bekamen. In ihren Reden gingen sie insbesondere
> auf die regionalen Zustände ein und kündigten an, auf die unerträglichen
> Zustände in diesem System aufmerksam machen zu wollen und diese organisiert
> in der JN offensiv zu bekämpfen.

Die Jungen Nationaldemokraten sollen Scharnier zwischen neonazistischen Subkulturen und der NPD sein. Sie versuchen, extrem rechte Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 35 Jahren für die parteipolitische Arbeit zu gewinnen – oder zunächst einmal zu disziplinieren. Denn in vielen rechten Cliquen ist der Alkoholkonsum hoch, viele junge Neonazis werden gewalttätig. Probleme mit der Polizei und der Justiz sind die Folge. Die konstant hohe Zahl der extrem rechten Überfälle – in den vergangenen Jahren jeweils mehr als 1.000 Opfer im Jahr – zeigt die Dimension der Gewaltbereitschaft.

Viele JN-Mitglieder lehnen Gewalt offenbar nicht generell ab, den rechten Terror auf den Straßen aber betrachten sie als kontraproduktiv für ihre politische Mission an. So heißt es in einem Strategiepapier der JN:

Revolutionär ist ideologischer und nicht bewaffneter Kampf. Voraussetzung für das Beschreiten des revolutionären Weges ist ein geschärftes politisches Bewußtsein unserer Mitstreiter. […] Die Konsequenz daraus heißt nun logischerweise, daß man dieses System nicht reformieren kann, sondern beseitigt und durch etwas Neues ersetzt werden muß. […] Ist das Bewußtsein der aktiven nationalistischen Kampfgefährtinnen und Kampfgefährten dahingehend ausgerichtet, geht es im nächsten Schritt darum, das Bewußtsein möglichst vieler Menschen in diese Richtung zu schärfen. In Verbindung mit der zunehmenden Verschärfung der sozialen Frage wird die Revolution wahrscheinlich und die Chance für eine revolutionäre Kampfpartei wird zunehmen. Dann wird der organisierte Nationalismus vom Objekt zum Subjekt der Politik, vom Verteidiger zum Angreifer!

Das heißt konkret: Die JN sehen noch nicht die Zeit gekommen für ihren „Angriff“ und für ihre „Kampfpartei“. Das dies aber das Ziel ist, wird nicht verheimlicht. Und offenbar laufen konkrete Vorbereitungen für diesen Kampf.


QUELLE:  http://npd-blog.info/2009/09/09/racheak-von-neonazis-brandanschlag-auf-autonomes-zentrum-in-freiburg/


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Soweit der Beitrag vom NPD-Blog dem wir tendenziell durchaus zustimmen können.

Geradezu unglaublich frech und anmaßend fanden wir aber den oben schon zitierten Kommentar auf der namhaften Fascho-Website Altermedia (Den Link auf diesen Scheiß sparen wir uns hier mal). Wir denken aber, dass die dort geäußerten "Gedankengänge" auch und gerade für Antifas von Bedeutung sein können. Daher möchten wir diesen von Gewalt- und Allmachtsfantasien der Nazis nur so strotzenden Beitrag von "Blumenliebhaber" (wie sinnig!) hier gerne mal dokumentieren:


> Blumenliebhaber // Aug 29, 2009 at 9:10
>
> Wir vermuten, dass auch bei Versatel-Süd ein Linker als Administrator
> oder in anderer Funktion mit Zugriff auf die Nutzerdaten tätig ist.
> Von hier sickern immer wieder sensible Daten von Kameraden an die
> Antifa durch. Wohlgemerkt: ALLE uns bekannten Fälle beziehen sich auf
> diesen Provider! In Berlin geben sogar Verwaltungsmitarbeiter Daten
> von Kameraden an die Antifa weiter (so z. B. geschehen im Jobcenter
> Berlin-Mitte).
>
> Wenn die Zecken an die E-Mail-Daten herankommen, dann also nicht,
> weil sie zaubern können oder alle so tolle Hacker sind, sondern weil
> einer von denen dort arbeitet. Auch die kochen nur mit Wasser.
>
> Abhilfe schafft hier das gewohnheitsmässige Verschlüsseln der E-Mail-
> Kommunikation, wenigstens wenn es um politische Dinge geht. Schaut euch
> hierzu mal das Programm “GNUPG” und zugehörige graphische Oberflächen an.
> Mit etwas Einarbeitung klappt das ganz prima! Für die politische Internet-
> nutzung empfiehlt sich die Nutzung der “TOR”-Proxykette (wie ich sie
> gerade für diesen Beitrag verwende).
>
> Im Grossen und Ganzen betrachtet haben wir die Antifa mittlerweile bundes-
> weit ganz gut im Griff, selbst in ihren ehemaligen Hochburgen wie Berlin
> oder Göttingen. Wir kennen dort unsere Pappenheimer und die wissen auch
> ganz genau, was im Falle eins Falles mit ihnen passiert! Im Zweifel hält
> man sich eben an den örtlichen Funktionär der Grünen oder der Linkspartei,
> das wirkt meistens erstaunlich schnell!
>
> Der Südwesten aber, speziell die Region Freiburg, ist bislang noch unser
> Sorgenkind. Hier werden wir – und das wollen wir ehrlich zugeben – bisher
> von der Antifa fast nach belieben durch die Wildnis gehetzt.
>
> Und das muss sich dringend ändern! Wir müssen hier weitaus entschlossener
> und zielstrebiger vorgehen als dies in der Vergangenheit der Fall war.
> Geprahle per E-Mail ist nutzlos und (wie man jetzt sieht) auch schädlich.
> Ein Sturmgewehr im Schrank ist völliger Blödsinn – viel zu schwer und zu
> auffällig. Armee- und Polizeipistolen sind viel effektiver und von Laien
> auch ohne intensive Schiessausbildung nach kurzer Einweisung passabel zu
> bedienen. (Macht doch einfach mal bei Kameraden in Koatien Urlaub, die
> haben da viele schöne (und “saubere”) Handwerksgeräte in grossen Privat-
> sammlungen vorrätig)
>
> Mit dem KTS hätten wir dann auch schon mal einen ersten Ansatzpunkt.
> Da gibt es formale Verantwortliche, Beschäftigte, Schlüsselträger und
> regelmässige Nutzer und Besucher an die wir uns zum Anfang schon mal
> halten können. Ausserdem gibt es speziell in Freiburg natürlich auch noch
> viele Exponenten der Grünen oder der Linkspartei die man mal ansprechen kann.
> Und wenn man sowas macht, dann schwatzt man nicht darüber, sondern beisst
> die Zähne zusammen und tut es entschlossen und konsequent!
>
> Nicht reden, handeln!


Soweit der offensichtlich größenwahnsinnig gewordene Nazi auf Altermedia. Für uns zeigt das aber auch ganz klar die offensive Gewaltbereitschaft dieser Szene die aus unserer Sicht auch vor Mord und Totschlag nicht zurückschrecken wird. Für Antifas und engagierte Linke wird dadurch im Gegenzug aber die Frage des Selbstschutzes und des Umgehens mit offenen Bedrohungsszenarien akut. Wenn Nazis offen vom Mord an politischen Gegnern (an uns!) schwadronieren dann ist höchste Alarmbereitschat angesagt.

Es gilt jetzt nicht in Panik zu verfallen aber die Situation genau im Auge zu behalten und gemeinsam mir Genoss_innen und Freund_innen auf mögliche Gewaltaktionen aller Art vorbereitet zu sein.!
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Ergänzungen

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solidarische gruesse — aus hamburg

keine Panik — grmpf