Freiburg: Brandanschlag auf Autonomes Zentrum

nobody 09.09.2009 12:35 Themen: Antifa Freiräume
Auf das Autonome Zentrum in Freiburg ist in der Nacht zum 9. September ein Brandanschlag verübt worden. Handelt es sich um einen Racheakt von Neonazis?
Zwei Wochen nachdem durch Hinweise aus Antifa-Kreisen ein NPD-Funktionär in der Region festgenommen wurde, bei dem laut Polizeibehörden Material zum Bombenbau sichergestellt wurde, ist nun dieser Brandanschlag verübt worden. Es entstand in mehreren Räumen Sachschaden. Zufall oder Racheakt von Neonazis? Neonazis hatten auf rechten Seiten die Region als Problemregion beschrieben, da sie dort kein Fuß auf den Boden kriegen würden. Dies erinnert ein wenig an einen Vorfall aus dem Dezember 1999, damals gab es in Göttingen eine Razzia gegen die örtliche Neonazi-Szene. Damaliger Hintergrund: "Es besteht die reale Gefahr, dass Angehörige der rechtsextremen Szene gegen Autonome oder auch ordentliche Linke aus Göttingen Sprengstoffanschläge verüben könnten", sagte damals der Leiter der LKA-Abteilung, Hans-Wilhem Duvenhorst. Zu den Beweggründen schrieb die TAZ damals: "Nach Einschätzung des LKA-Abteilungsleiters Duvenhorst befindet sich die rechtsextreme Szene in Südniedersachsen zur Zeit in einer politisch aussichtslosen Situation. Sie sei nicht nur mit ihren Demonstrationsversuchen gescheitert, einzelne Rechtsradikale seien auch Opfer erheblicher Straftaten geworden.[...] Man habe im LKA den Eindruck gewonnen, dass die Rechtsextremisten in dieser Situation zu immer aggressiveren Mitteln greifen könnten."
Ob es diese Bombenbaupläne damals in Göttingen wirklich gab ist bis heute umstritten. Dass Neonazis in Ohnmachtssituationen aber mitunter auch zu Waffen greifen,scheint sich gerade in Freiburg zu bestätigen. Vielleicht gibt es ja im Laufe des Tages eine genauere Einschätzung von den GenossInnen vor Ort.

Mehr Hintergründe bei NPD-Blog:  http://npd-blog.info/2009/09/09/racheak-von-neonazis-brandanschlag-auf-autonomes-zentrum-in-freiburg/
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Ergänzungen

Brandanschlag auf die KTS Freiburg

Autonome Antifa Freiburg 09.09.2009 - 17:43
In der Nacht auf den 9. September wurde ein Brandanschlag auf das Autonome Zentrum KTS Freiburg verübt. Die Feuerwehr konnte den Brand gegen drei Uhr löschen, verletzt wurde niemand. Es entstand Sachschaden in mehreren Räumen und an der Außenwand des Gebäudes.

Alles deutet auf einen von Nazis verübten Brandanschlag hin. Nach der Zerschlagung des NPD-Kreisverbandes Freiburg-Südlicher Oberrhein durch das Outing des Kreisvorsitzenden John Marlon Bürgel und den antifaschistischen Aktivitäten gegen den JN-Kader und Bombenbauer Thomas Baumann aus Weil am Rhein und seine Helfer Christoph Bauer, Thorsten Ziethen, Markus Walter, Dorian Schubert, Max Höckendorff, Kevin Hornig, Tobias Klormann und Julien Lagarde fordern Nazis im Internet unverhohlen Vergeltung.

So heißt es seit dem 29. August auf der Naziplattform Altermedia: „Der Südwesten aber, speziell die Region Freiburg, ist bislang noch unser Sorgenkind. Hier werden wir – und das wollen wir ehrlich zugeben – bisher von der Antifa fast nach belieben durch die Wildnis gehetzt. Und das muss sich dringend ändern! Wir müssen hier weitaus entschlossener und zielstrebiger vorgehen als dies in der Vergangenheit der Fall war.“

Neben der KTS war auch das gemeinsame Büro von ver.di und DGB Ziel der Anschlagspläne. Mittlerweile rücken aber auch Grüne und Linkspartei ins Visier der Nazis: „Mit dem KTS hätten wir dann auch schon mal einen ersten Ansatzpunkt. [...] Ausserdem gibt es speziell in Freiburg natürlich auch noch viele Exponenten der Grünen oder der Linkspartei die man mal ansprechen kann. Und wenn man sowas macht, dann schwatzt man nicht darüber, sondern beisst die Zähne zusammen und tut es entschlossen und konsequent! Nicht reden, handeln!“

Südbadens Naziproblem darf nicht länger als Handeln einzelner Rechtsradikaler verharmlost werden. NPD und JN organisieren den braunen Terror, den die Kameradschaften auf die Straße tragen.

Kampf dem Faschismus!

Autonome Antifa Freiburg
Communiqué vom 09.09.2009

 http://linksunten.indymedia.org/de/node/10507

taz Artikel dazu vom 09.09.2009

taz-leser 09.09.2009 - 18:59
Brand im Autonomen Zentrum Freiburg
Rechtsextreme Rache?

In Freiburg brannte in der Nacht zum Mittwoch das linke Kulturzentrum. Die Antifa vermutet einen Racheakt der Neonazis, denn sie enttarnte einen rechten Bombenbauer. VON T. SALTER & D. SCHULZ

BERLIN taz | Am Autonomen Zentrum KTS in Freiburg hat es in der Nacht auf Mittwoch gebrannt. Die Autonome Antifa Freiburg vermutet einen Anschlag aus der Nazi-Szene. Die Kriminalpolizei wollte diesen Verdacht nicht bestätigen. "Brandstiftung, gezielt oder fahrlässig, kann nicht ausgeschlossen werden", sagt ein Sprecher, "wir ermitteln in alle Richtungen."

Die Freiburger Antifa vermutet dagegen einen Racheakt. "Die Nazis machen uns dafür verantwortlich, dass ein rechtsextremer Bombenbauer verhaftet worden ist", sagte ein Sprecher der Gruppe am Mittwoch der taz.

Ende August hatte die Polizei Thomas B. festgenommen, weil er Material zum Bombenbau gehortet hatte. Dieser war ein führendes Mitglied der rechtsradikalen Jungen Nationaldemokraten, der Jugendorganisation der NPD. Die Polizei war durch eine anonyme Anzeige auf Thomas B. aufmerksam geworden, in der Mail listeten der oder die Schreiber auf, was der Rechtsextremist an Chemikalien im Internet bestellt hatte. Die Antifa glaubte damals, dass das Autonome Zentrum ein mögliches Anschlagsziel gewesen seien könnte.

Die Antifa in Freiburg gilt als sehr aktiv und hatte in der Vergangenheit öfter Neonazis enttarnt. Auf der rechtsextremen Internetseite Altermedia schrieb ein Kommentator am 29. August 2009: "Der Südwesten aber, speziell die Region Freiburg, ist bislang noch unser Sorgenkind. Hier werden wir - und das wollen wir ehrlich zugeben - bisher von der Antifa fast nach Belieben durch die Wildnis gehetzt. Und das muss sich dringend ändern! Wir müssen hier weitaus entschlossener und zielstrebiger vorgehen als dies in der Vergangenheit der Fall war."

Auf dem Internetportal Indymedia schrieb ein Kommentator unter dem Pseudonym "Beobachter" am Mittwoch um 12:47 Uhr: "Wer Wind sät wird Sturm ernten! Ihr seit selbst dafür verantwortlich!" Der Kommentar wurde umgehend enfernt, die Administratoren der Seite machten ihn aber für die taz zugänglich.

Ein Anwohner hatte den Brand in der Nacht auf Mittwoch um 3 Uhr per Telefon gemeldet, die Feuerwehr konnte das Feuer schnell löschen. Laut Polizei brannte ein zwei Meter hoher Holzstand ab, der an der Wand des KTS stand. Der Unterstand, in dem auch noch ein altes und leicht brennbares Sofa stand, diente bei großen Veranstaltungen als Kasse.

Das Feuer brachte einige Fenster des Hauses zum Platzen. Dadurch gelangte zunächst Ruß und später Löschwasser ins Gebäude. Laut dem Antifa-Sprecher funktioniert die Elektrik im Haus nicht mehr, mindestens ein Raum muss komplett renoviert werden und die Schalldämpfung an den Fenstern ist ebenfalls zerstört.

Verletzt wurde niemand. "Es war niemand im Haus, weil es unter der Woche und mitten in der Nacht war", sagte der Antifa-Sprecher. Weder Polizei noch Antifa konnten den Sachschaden am Mittwoch genau beziffern.

evt.-täter-namen

egal 09.09.2009 - 23:19
nocheinmal die Kreise der Rechten Szene um die es hier geht:

Lörracher NPD-Chef Christoph Bauer aus Grenzach-Wyhlen
Kameradschaftsführer Thorsten Ziethen aus Bad Krozingen
JN-Landesvorstand um Lars Gold und Alexander Neidlein
NPD-Ideologen Jürgen Schwab aus Bayern
Nazi-Propagandisten Wolfgang Grunwald aus Ballrechten-Dottingen
ehemaliger NPD-Kreisvorsitzenden John Bürgel aus Freiburg
Michael Haldimann aus Burgdorf von der „Partei National Orientierter Schweizer“.

Der festgesetzte Bombenbauer Baumann ist eine Schlüsselfigur in der
Südbadener Naziszene zu welcher gehöhren:

Markus W. aus Weil am Rhein,
Dorian S. aus Grenzach-Wyhlen,
Max H. aus Laufenburg,
Kevin H. aus Rheinfelden,
Tobias K. aus Grenzach-Wyhlen
Julien L. aus Lörrach, der zur Zeit als Marinesoldat in Eckernförde stationiert ist.

Hintergründe

wer wie was 10.09.2009 - 15:46
zu den Hintergründen des Brandanschlages, das wegen des Zeitpunktes wohl der
Rechten Szene der Freiburger Region zugeordnet werden kann .. !!

 http://de.indymedia.org/2009/09/259776.shtml

Jetzt erst recht!

rd2r 11.09.2009 - 13:20
Kein Tag ohne KTS - Solidaritätskonzert für Repressionsopfer im Zusammenhang mit den Anti-NATO Protesten am 12.09.09

Pressemitteilung vom 11.09.09


Trotz - bzw. auch gerade wegen - des wahrscheinlichen Brandanschlags an der KTS Freiburg in der Nacht auf den 09.09.09 wird das dort geplante Programm weiterhin stattfiinden. Die Täter, welche mit hoher Wahrscheinlichkeit in der rechten Szene zu suchen sind, waren in ihrem Versuch diesen wichtigen linken Freiraum in Freiburg zu schädigen nicht erfolgreich. Eine defekte Hauselektrik, Schäden an Fassade und Fenstern
und starker Brandgeruch sind ärgerlich aber defiinitiv kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken.

Zu unseren Stärken gehören neben Solidarität auch Improvisationstalent.
Nachdem bereits am Donnerstag, den 10.09.09 eine Filmveranstaltung der FAU Freiburg im Gebäude stattgefunden hat, geht es am Wochenende mit einem Solidaritätskonzert weiter.

Am Samstag, den 12.09.09 spielen ab 22:00 Uhr die Punk- und Hardcorebands "Cwill" aus der Schweiz, "Kalashnikov" aus Italien, "Nein Nein Nein" aus Mönchengladbach und "Sending all Processes the Kill Signal" aus Freiburg. Danach wird eine Electro-Aftershowparty mit den DJ's "Breakpete" und "Eloquence" stattfinden.

Die Einnahmen werden Menschen zugute kommen, die seit den Protesten gegen den Natogipfel im April 2009 im Strasbourger Gefängniss inhaftiert sind.

Franka Berger von der veranstaltenden Gruppe "Resistance des deux rives - Widerstand der zwei Ufer" meint zu den unerwarteten Umständen des Konzerts: "Wer immer auch das war, wollte unsere Strukturen schädigen.Die Antwort kann nur 'Jetzt erst recht' lauten! Natürlich machen wir unser schon lange geplantes Konzert troztdem und hoffen auf viele Besucherinnen und Besucher sowie auf eine gute Party!"


Patric Lecomte - Resistance des deux Rives - Widerstand der zwei Ufer

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Solidarität — Antifa Heinsberg

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