Berlin: BI Umweltschutz zieht positive Bilanz

Wolfgang Ehmke 06.09.2009 14:21 Themen: Atom Ökologie
"Wir schreiben Anti-Atom- Ausstiegsgeschichte!" - Eindrucksvolle Demo und
Kundgebung in Berlin
BI Umweltschutz zieht positive Bilanz /Schlusserklärung der BI Umweltschutz

Mit einer eindrucksvollen Demonstration und Kundgebung am Samstag in Berlin
sorgte das Bündnis von Anti-AKW-Initiativen und Umweltverbänden für eine
Sensation. Über 50.000 Menschen schlossen sich dem Aufruf von Anti-AKW-
Initiativen und Umweltverbänden an, für den Atomausstieg, den massiven
Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Aufgabe des Schwarzbaus Gorleben
als Atommüllendlager zu demonstrieren.
50 Traktoren und Themenwagen der Bäuerlichen Notgemeinschaft aus dem
Wendland führten die die Demo an, die um 13 Uhr am Hauptbahnhof startete
und zum Brandenburger Tor führte, voran marschierte und tanzte der
"Wendlandblock" zum Groove des Musikalischen Mehrkampfwagens, den die
Bürgerinitiative Umweltschutz (BI) Lüchow-Dannenberg bei jedem
Castortransport einsetzt. Rund 2000 Lüchow-Dannenberg waren per Sonderzug
und mit Bussen in die Hauptstadt gekommen, dort säumten die Protest-Trecker
der Notgemeinschaft die Straße des 17. Juni fast bis zur Siegessäule.
Fritz Pothmer, dessen Vater vor 30 Jahren auf der Abschlusskundgebung des
legendären Gorleben-Trecks nach Hannover sprach für die 400 Bäuerinnen und
Bauern, die mit nach Berlin getreckt waren. "Es gibt viele Familien wie meine,
die schon seit mehr als dreißig Jahre kämpfen. Sie können ihre Häuser, ihre
Höfe, ihr Land und ihr Vieh nicht einfach einpacken und mitnehmen, wenn es
zum Ernstfall kommt. Die gewissenlosen Politiker und Lobbyisten kümmert das
wenig an. " Die 30 Jahre Auseinandersetzung hätten nicht zur Resignation
geführt, sondern die Anti-Atom-Bewegung nur gestärkt. In Anspielung auf den
Parteienstreit um die Atomkraft ergänzte Pothmer: "Wir stehen heute hier
stellvertretend für zwei Drittel der Bevölkerung, die den Ausstieg wollen die
den Ausstieg wollen. Wie können so genannte Volksvertreter ihren Job so falsch
interpretieren!?"
Die BI zieht nach dem Wochentreck und der Abschlussveranstaltung in Berlin
eine positive Bilanz: "Wir schreiben Geschichte, Anti-Atom-Geschichte! Wer
glaubt hat, dass mit dem Thema Energiepolitik und Atom niemand mehr hinter
dem Ofen hervorzulocken ist, der wurde heute eines Besseren belehrt." Das
politische Konzept, als außerparlamentarische Kraft im Schulterschluss mit
Umweltinitiativen dafür zu sorgen, dass sich die politischen Parteien zum
Thema Atomausstieg, zu Gorleben und für den massiven Ausbau der
Erneuerbaren Energien positionieren, sei voll aufgegangen.
"Vielen Menschen wird klar, die Atomkraft behindert den forcierten Ausbau
der Erneuerbaren Energien. Und die Katastrophenmeldungen aus der Asse und
Morsleben graben sich ins Gedächtnis ein, es gibt weltweit kein sicheres
Endlager. Die Wahrheit zu Gorleben setzt sich nach 30 Jahren beharrlicher Arbeit
der Umweltbewegung endlich durch, dieser Standort ist geologisch unmöglich
und politisch verbrannt. Reaktorrisiko plus Entsorgungslüge gleich
Sofortausstieg", bringt es BI-Sprecher Wolfgang Ehmke auf eine kurze Formel.

Es sei zwar klasse, dass sich SPD, Grüne und Linke zum Atomausstieg und
Gorleben positionieren.
"Doch nach der Wahl ist vor der Wahl, wir messen die Politiker nicht an ihren
Wahlversprechen, sondern an ihren Taten. Egal, welche Partei am 27.
September die Wahl gewinnt, mit uns als außerparlamentarischer Kraft muss
man rechnen. Wir werden keine faulen Atomkompromisse hinnehmen, wir
fordern den sofortigen Rückbau des Bergwerks in Gorleben."

Wolfgang Ehmke 0170 510 5606

Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow - Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20 29439 Lüchow

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Ergänzungen

Rückfall

Grenzwärter 06.09.2009 - 17:17
»Die 30 Jahre Auseinandersetzung hätten nicht zur Resignation geführt«

Deshalb ist es auch wichtig einmal zu thematisieren wie es zu dem Rückfall in die Atom-Politik gekommen ist. Nach dem Big Bang vom nine eleven 2001 hat die Politik sich so einiges geleistet, was zuvor schon aus der Welt geschafft zu sein schien. Nicht nur die "Atomkraft" sondern auch die "Remilitarisierung" wie die "Neoglobalisierung" oder die "Migrationspolitik" der europäischen Regierungen haben seitdem gewaltige Rückschläge erlitten. Das heißt, wenn es so einfach ist eine internationale politische Bewegung durch Interessenskonflickte zu spalten dann sollten diese Interessenkonflicke auch thematisiert werden.

Für die deutsche Bundesregierung ist die Atomkraft ein Ausdruck ihrer Fortschrittlichkeit. Jung, dynamisch, reich und sexy das wären sie alle vielleicht gerne, aber an einem atomaren Fallout ist eben nicht fortschritliches und schon gar nichts sexy. Massenmanipulation ist der Hintergrund dieser politischen Entscheidungen und die Frage wer wählt die?

Jugendlich kann der Widerstand gegen diese Fehlentscheidungen sein und wenn der Kampf gegen Akw's über 30 Jahre dauert, hat er an seiner Aktualität nichts verloren. Was gebraucht wird ist leichtverständliches allgemeines Wissen über diese Gesellschaft des Fortschritts und ihre Tücken und der große Bluff vom nine eleven 2001 ist eine ganz fette Tücke. Ausstieg aus der Atomenergie, aber ohne Gefährdung (Risiko).

Fotos: Atomkraft einfach mal abschalten!

Umbruch Bildarchiv 07.09.2009 - 21:07

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