05.09.2009 - Antifa-Tag in Berlin-Lichtenberg
--- Starker Protest gegen "Frontbann 24"-Kundgebung --- Mehrere hundert Menschen beim "Rock für Links" --- weitere Veranstaltungen im Bezirk ---
"Die größte öffentliche Naziveranstaltung im Weitlingkiez seit fast drei Jahren"
Groß war die Kundgebung der Berliner Kameradschaft "Frontbann 24" im Internet angekündigt worden. Selbst das bundesweite Naziportal "Altermedia" warb für die Veranstaltung. Trotzdem schien die Idee, an einem Samstag um 8:00 Uhr eine Kundgebung gegen einen Hanfladen zu machen, der sich in der Nähe einer Grundschule befindet nicht viele Neonazis zu ziehen. Weder war der Hanfladen geöffnet, noch trifft man einen einzigen Grundschüler um diese Zeit.
So waren dann kurz vor 8:00 Uhr lediglich die drei bekannten "Frontbannler" Gesine Hennrich, Ronny Schrader und Bodo Dreisch vor Ort. Weitere 30 Neonazis kamen gemeinsam um 8:10 am Kundgebungsort an. Sie standen dort, schweigend, ohne Transparente die nächsten zweieinhalb Stunden in einer abgeschiedenen Ecke des Bahnhofsvorplatzes (der sogenannten "Pipiecke") umringt von einem hamburger Gitter und Bullenwagen. Selbst Hennrich und Schrader wurde es irgendwann zu langweilig. Sie verbrachten die restliche Zeit in einem "Snackshop" im Bahnhof.
Die Gegenkundgebung
Trotz der kurzen Mobilisierungszeit und der frühen Zeit fanden sich ab 7:30 mehrere dutzend Menschen am Ort der Gegenkundgebung ein. Im Laufe der Zeit wuchs die Kundgebung auf ca 70 Antifaschisten an. Im Gegensatz zum abgeschiedenen Platz der Neonazis standen die Protestierer zwischen dem Bahnhofshaupteinang und der Weitlingstraße und hatten, auch aufgrund der Musikanlage und der mitgebrauchten Transparente, die Aufmerksamkeit auf ihrer Seite. Es sprachen im Laufe der dreieinhalbstündigen Kundgebung Hans Coppi (Vorsitzender des Berliner VVN-BdA), Christina Emmrich (Bezirksbürgermeisterin von Lichtenberg), Evrim Baba (MdA, die Linke.), sowie Vertreter lokaler Antifagruppen.
So wurde die Bevölkerung über das Auftreten und die Ideologie der Kameradschaft informiert und zum Einschreiten bei rechten Übergriffen aufgefordert. Es wurde auch festgestellt, dass der jämmerliche "Frontbann"-Haufen die größte öffentliche Naziveranstaltung im Weitlingkiez seit fast drei Jahren war. Seit dem November 2006 haben es Lichtenberger Neonazis in "ihrem" Kiez nicht mehr geschafft, Aufmärsche oder Kundgebungen mit mehr als 25 Leuten durchzuführen.
Um 10:30 beendeten die Neonazis ihre Kundgebung und zogen in den Bahnhof, von wo aus sie weiter zu einem Aufmarsch in Neuruppin fuhren.
Weitere Veranstaltungen im Bezirk
Gleichzeitig zu dem Spektakel am S-Bhf Lichtenberg fanden zwei weitere Aktionen im Bezirk statt. Zum einen rief die "Initiative gegen rechts" Karlshorst am Vormittag dazu auf, die Stolpersteine im Bezirk zu putzen. Zur Erinnerung: Im letzten Jahr hatten Neonazis diese Steine mit Farbe überkippt. Seitdem finden solche Aktionen regelmäßig statt. Auch fand in Lichtenberg-Mitte ein interkulturelles Fußballfest statt. Dieses war u.A. von der "Vereinigung der Vietnamesen" organisiert worden.
Rock für Links in Lichtenberg
Zum 14. Mal fand am Samstag das Festival "Rock für Links" in der Lichtenberger Parkaue statt. Dieses Jahr kamen, aufgrund der recht kurzfristigen Bewerbung und des teilweise schlechten Wetters weniger Menschen als in den letzten Jahren. Trotzdem wurden es in den Abendstunden mehr und so feierten dann mehrere hundert Menschen bei den Bands "Stakeout" und "Ragga Skagga Gang" ausgelassen. Mit Stagedive und allem was dazu gehört.
Am Nachmittag bestand auf dem Festival-Gelände die Möglichkeit, sich an verschiedenen Informationsständen zu informieren und Kontakt mit den politischen Gruppen aus dem Bezirk aufzunehmen. Ergänzt wurde das durch verschiedene Reden in den Bandumbaupausen. Um 21:30 ging das diesjährige "Rock für Links" friedlich zu Ende.
Weitere Infos:
http://www.ah.antifa.de
http://www.rockfuerlinks.de
Groß war die Kundgebung der Berliner Kameradschaft "Frontbann 24" im Internet angekündigt worden. Selbst das bundesweite Naziportal "Altermedia" warb für die Veranstaltung. Trotzdem schien die Idee, an einem Samstag um 8:00 Uhr eine Kundgebung gegen einen Hanfladen zu machen, der sich in der Nähe einer Grundschule befindet nicht viele Neonazis zu ziehen. Weder war der Hanfladen geöffnet, noch trifft man einen einzigen Grundschüler um diese Zeit.
So waren dann kurz vor 8:00 Uhr lediglich die drei bekannten "Frontbannler" Gesine Hennrich, Ronny Schrader und Bodo Dreisch vor Ort. Weitere 30 Neonazis kamen gemeinsam um 8:10 am Kundgebungsort an. Sie standen dort, schweigend, ohne Transparente die nächsten zweieinhalb Stunden in einer abgeschiedenen Ecke des Bahnhofsvorplatzes (der sogenannten "Pipiecke") umringt von einem hamburger Gitter und Bullenwagen. Selbst Hennrich und Schrader wurde es irgendwann zu langweilig. Sie verbrachten die restliche Zeit in einem "Snackshop" im Bahnhof.
Die Gegenkundgebung
Trotz der kurzen Mobilisierungszeit und der frühen Zeit fanden sich ab 7:30 mehrere dutzend Menschen am Ort der Gegenkundgebung ein. Im Laufe der Zeit wuchs die Kundgebung auf ca 70 Antifaschisten an. Im Gegensatz zum abgeschiedenen Platz der Neonazis standen die Protestierer zwischen dem Bahnhofshaupteinang und der Weitlingstraße und hatten, auch aufgrund der Musikanlage und der mitgebrauchten Transparente, die Aufmerksamkeit auf ihrer Seite. Es sprachen im Laufe der dreieinhalbstündigen Kundgebung Hans Coppi (Vorsitzender des Berliner VVN-BdA), Christina Emmrich (Bezirksbürgermeisterin von Lichtenberg), Evrim Baba (MdA, die Linke.), sowie Vertreter lokaler Antifagruppen.
So wurde die Bevölkerung über das Auftreten und die Ideologie der Kameradschaft informiert und zum Einschreiten bei rechten Übergriffen aufgefordert. Es wurde auch festgestellt, dass der jämmerliche "Frontbann"-Haufen die größte öffentliche Naziveranstaltung im Weitlingkiez seit fast drei Jahren war. Seit dem November 2006 haben es Lichtenberger Neonazis in "ihrem" Kiez nicht mehr geschafft, Aufmärsche oder Kundgebungen mit mehr als 25 Leuten durchzuführen.
Um 10:30 beendeten die Neonazis ihre Kundgebung und zogen in den Bahnhof, von wo aus sie weiter zu einem Aufmarsch in Neuruppin fuhren.
Weitere Veranstaltungen im Bezirk
Gleichzeitig zu dem Spektakel am S-Bhf Lichtenberg fanden zwei weitere Aktionen im Bezirk statt. Zum einen rief die "Initiative gegen rechts" Karlshorst am Vormittag dazu auf, die Stolpersteine im Bezirk zu putzen. Zur Erinnerung: Im letzten Jahr hatten Neonazis diese Steine mit Farbe überkippt. Seitdem finden solche Aktionen regelmäßig statt. Auch fand in Lichtenberg-Mitte ein interkulturelles Fußballfest statt. Dieses war u.A. von der "Vereinigung der Vietnamesen" organisiert worden.
Rock für Links in Lichtenberg
Zum 14. Mal fand am Samstag das Festival "Rock für Links" in der Lichtenberger Parkaue statt. Dieses Jahr kamen, aufgrund der recht kurzfristigen Bewerbung und des teilweise schlechten Wetters weniger Menschen als in den letzten Jahren. Trotzdem wurden es in den Abendstunden mehr und so feierten dann mehrere hundert Menschen bei den Bands "Stakeout" und "Ragga Skagga Gang" ausgelassen. Mit Stagedive und allem was dazu gehört.
Am Nachmittag bestand auf dem Festival-Gelände die Möglichkeit, sich an verschiedenen Informationsständen zu informieren und Kontakt mit den politischen Gruppen aus dem Bezirk aufzunehmen. Ergänzt wurde das durch verschiedene Reden in den Bandumbaupausen. Um 21:30 ging das diesjährige "Rock für Links" friedlich zu Ende.
Weitere Infos:
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Ergänzungen
toll
nein so hatten wir ( 2 personen ) die freude, dass am potsdamer platz , alle nazis , der kundgebung ( würden sogar mehr als 30 sagen ) zu uns in die bahn kamen mit dem spruch " alle mit kopftüchern aussteigen" ... auch in hennigsdorf war es kein anderes bild ... 7 antifas getroffen und zu den min 30 nazis nochmal ca 15 aus hennigsdorf ... dann unterwegs öfters mal welche ... .
in neuruppin nicht anders ... wir stehen am bahnhof, bis die faschos wech sind ... was passiert ... der regio aus der anderen richtung kommt und weitere 30 faschos kommen dazu .
min. 200 nazis in neuruppin und vielleicht 40-50 antifas ... super sache ...
Lichtenberger Antifas in Neuruppin
Komische Polizeitaktik
Alles in Allem war es, obwohl es wichtig war seinen Protest zu äußern, sehr sinnlos in Lichtenberg.
20 antifas aus lichtenberg ?
das war kein vorwurf sondern nur eine feststellung.
immer wieder erstaunlich, dass die nazis es schaffen sogut wie alle mit zur demo zu nehmen aber nichtmal "wir" die hälfte bewegen können .
@hmm
In Dormund traf mensch gestern jedenfalls auf viele bekannte berliner Gesichter.
Lichtenberger Antifas in Neuruppin
Die Nazis haben sich dort getroffen, um gemeinsam nach Neuruppin zu fahren.
Die Antifas, Linksparteiler, VVNler und Anwohner haben sich getroffen, um gegen die Nazis zu protestieren. Dass ein Teil der Kundgebung nach Neuruppin gefahren ist, ist Fakt. Dass das nicht von allen Teilnehmenden erwarten kann und auch Teile Antifaschisten den angebrochenen Tag noch anders genutzt haben (sie restlicher Bericht) sollte nicht vergessen werden.
Sorry für den Frust in Neuruppin, aber Lichtenberg hatte damit nix zu tun.
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wtf — zünftig