Atomtreck in Morsleben, Polizei dreht frei

Die bisher friedlichen Demonstration des antiatom Gorleben-Trecks, ist heute in Morsleben eskaliert. Nach Beginn der angemeldeten Kundgebung tauchten einige Demonstranten an den Betonmischern auf und brachten dort Transparente an. Etwas später rütelten einige Demonstranten auch an den Toren. Daraufhin setzte die Polizei Pfefferspray ein und verletzte mehrere Demonstranten.

Kurz darauf stellte die Polizei fest das an einigen ihrer Einsatzwagen die Luft aus den Reifen entwichen war. Die Polizei versuchte nun die Personalien einiger Demonstranten festzutellen um vermeintliche Täter zu ermitteln. Als sie dazu die Trecker entern wollte, kam es zu einem Handgemenge, bei der mindestens ein Treckerfahrer verletzt wurde.
Da die Polizei nicht mehr glaubte die Situation unter Kontrolle zu haben, wurden unter anderen Schusswaffen gezogen um die Personalienfeststellungen durchzuführen. Auch die Clownsarmy, die vor den Zaun stand und zu deeskalieren versuchte, wurden nun mit Pfefferspray eingedeckt. Aufgrund dieser übergriffe wurde ein Notartztwagen gerufen um die Verletzten zu behandeln. Zum Glück konnten aber alle Verletzten Ambulant behandelt werden.
Die Polizei zog sich jetzt erst einmal aus der Demo zurück und wartete nun Verstärkung, die sie aus Magdeburg gerufen hatte. Sie kündigte an den Treck festhalten zu wollen um einzelne Demonstranten dann später in gewahrsam zu nehmen und irgendwelche angeblichen Täter zu ermitteln.

Die Demoleitung teilte darauf hin mit, das sie dies nicht zulassen würde, und das sie nur gemeinsam weiterziehen würden, oder ein Camp vor dem Endlager Morsleben aufbauen würde, bis alle Gefangenen wider frei wären, selbst wenn dies mehrere Tage dauern sollte.
Daraufhin entschied die Polizei, den Einsatz zu beenden und erlaubte allen Treck TeilnehmerInnen weiter in Richtung Magdeburg zu ziehen.
Was dort passieren wird, können alle Interessierten selbst heute Nachmittag erlben, wenn ein weiterer Bericht folgen wird. Am Samstag soll der Gorleben-Treck dann in Berlin eintreffen, wo auch viele Demonstranten erwartet werden.

Mehr Infos zum Treck und zur Anti-Atom Demo unter: http://www.anti-atom-treck.de/