Kundgebung gegen Babylohn in der Kinobranche

lesender arbeiter 28.08.2009 02:34 Themen: Kultur Medien Soziale Kämpfe
Berliner Mayday-Bündnis solidarisiert sich mit Arbeitskampf der Babylon-Mitarbeiter
Beispiel für Widerstand gegen prekäre Arbeitsverhältnisse im Niedriglohnsektor!
Ca. 100 Menschen solidarisierten sich am Donnerstagabend auf einer vom Berliner Mayday-Bündnis organisierten Kundgebung mit der Belegschaft des Kinos Babylon, die seit mehreren Monaten für den Abschluss eines Haustarifs kämpft, der höhere Löhne und Feiertagszuschläge enthält.
Das Maydaybündnis bezeichnete den Arbeitskampf im Babylon als ermutigendes Beispiel, dass man auch im Niedriglohnsektor der Kinobranche gegen prekäre Arbeits- und Lebensbedingungen kämpfen kann.
In einem Redebeitrag kritisierten Kinobeschäftigte die Weigerung der Geschäftsführung des Kinos, über den Tarifvertag zu verhandeln. Die Gruppe fels „Für eine linke Strömung“ erinnerte daran, dass sie schon während der Berlinale 2007 die prekären Arbeitsplätze in der Kinobranche zum Thema gemacht hatte. Die Gruppe Internationale KommunistInnen zog in ihren Beitrag eine Verbindung zu aktuellen, erfolgreichen Arbeitskämpfen in anderen Ländern, wie Argentinien, Frankreich und Italien. Die Beispiele würden zeigen, dass Arbeitskämpfe möglich sind und offensiv geführt werden können.
Das Maydaybündnis betonte, dass es Arbeitskämpfe unterstützt, egal ob die Beschäftigten sich einer DGB-Gewerkschaft oder wie im Fall des Kinos Babylon von der Freien Arbeiter Union (FAU) anschließen. Es sei allein Sache der Beschäftigten nicht aber von deren Chefs, zu entscheiden, welche Gewerkschaft sie in ihrem Kampf brauchen.


In weiteren Beiträgen stellten RednerInnen die Aktion „Niemand muss allein zum Amt“ und den bundesweiten Aktionstag „Wir zahlen nicht für Eure Krise“ am 17. September vor.
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Ergänzungen

ASJ-Berlin

Syndikalist 28.08.2009 - 11:06
Bei dem Artikel sollte noch ergänzt werden, dass auch die Anarchosyndikalistische Jugend-Berlin zu der Kundgebung mit aufgerufen hat, und dran teil nahm.
asj-Berlin:
 http://asjberlin.blogsport.de

Veranstaltung zu erfolgreichen Arbeitskampf

egal 28.08.2009 - 14:19
Berlin:
Mittwoch, 2. September 2009 ab 20 Uhr im Stadtteilladen Zielona Gora, Grünberger Str. 73, Berlin-Friedrichshain.


Contra Continental –
Die Geschichte eines erfolgreichen Arbeitskampfes
Die Beschäftigten des mexikanischen Reifenwerkes Euzkadi haben mehr als 3 Jahre gegen die Schließungspläne des deutschen Mutterkonzerns Continental gestreikt. Es war der längste Arbeitskampf gegen einen deutschen Konzern. Lars Stubbe hat als Mitherausgeber des im ISP-Verlag erschienenen Buches „Contra Continental“ mit dafür gesorgt, dass dieser Arbeitskampf nicht in Vergessenheit gerät. Am Roten Abend wird er über Ursachen und Verlauf des Streiks berichten.
Die völlige Ignoranz der DGB-Gewerkschaftsführungen gegenüber den Streikenden wird ebenso Thema sein, wie die Arbeit der Initiativen, die den Streik in Deutschland bekannt machten. Darüber hinaus wird ein 30-minütiger Dokumentarfilm von Michael Enger zur nach dem Streik gegründeten Kooperative Tradoc gezeigt.
Gemeinsam wollen wir dann diskutieren, ob eine offensive Arbeitskampfstrategie wie sie die Beschäftigten von Continental, aber auch des Industriewerkes Bellinzona in der Schweiz oder der Maschinenfabrik INNSE in Mailand praktizierten in Zeiten von Krise, Lohnkürzungen und Fabrikschließungen nicht exemplarisch sein könnte.
In einem Informationsblock werden wir die Planungen zum dezentralen Krisenaktionstag am 17.September in Berlin vorstellen.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Szenekritik — egonunderika

Arbeitskampf — dgb

nur noch kino? — class war