Berlin: Nazisponti am Stadtrand

AutorIn des Beitrags 28.08.2009 02:06 Themen: Antifa
Rund 90 Neonazis marschierten am Südberliner Stadtrand durch den Wald – Aufhänger sind militante Aktionen gegen Berliner Nazis und ihre Treffpunkte
Heute abend fand in Südneukölln ein spontaner Naziaufmarsch mit rund 90 TeilnehmerInnen (größtenteils männlich) statt. Ohne Transparente, aber mit einigen schwarzen Fahnen, unverständlichen Parolen und Polizeibegleitung marschierten die Neonazis durch die Berlin-Neuköllner Ortsteile Buckow und Britz – unverständlicherweise jedoch größtenteils durch wenig bebautes Gebiet mit viel Wald. Unter den Anwesenden waren auch lokale Neuköllner Neonazis wie die Frontbann 24 Aktivisten Roman Kische und Dennis Kittler, sowie der für Gewalttätigkeiten bekannte NPD und Freie-Kräfte Aktivist Sebastian Thom (seines Zeichens auch NPD-Listenkandidat und Direktkandidat für Berlin-Spandau zur kommenden Bundestagswahl).
Offensichtlicher Aufhänger der Neonazis waren militante antifaschistische Aktionen gegen die Berliner Szene in den letzten Tagen. Dafür spricht die räumliche Nähe zum Brandanschlag zwei Nächte zuvor auf den „Renault Espace“ des Berliner DVU-Vorstandsmitgliedes Sascha Kari am Buckower Damm. Zudem wurde in der selben Nacht das Wohnhaus vom DVU-Landesvorsitzenden Torsten Meyer in der Käthestraße 4 (Berlin-Hohenschönhausen) mit Farbflaschen attackiert. Bereits Montag Nacht war die zentrale Berliner Szenekneipe „Zum Henker“ (Berlin-Treptow, Brückenstraße 14) massiv entglast und mit Farbe attackiert worden. Laut der Berliner Boulevardzeitung „B.Z.“ handelte es sich dabei um „koordinierte Aktionen“ von sog. „Autonomen Antifas“.
Zudem waren Neuköllner NPD-Politiker ins Visier antifaschistischer Aktionen geraten, nachdem ein linkes Lokal in Nord-Neukölln von Neonazis beschädigt worden war. Die beiden geistigen Brandstifter der NPD im lokalen Bezirksparlament Thomas Vierk und Jan Sturm bekamen mal mehr, mal weniger rabiate Hausbesuche.

Dieser eher unbeholfene Versuch der Berliner Neonaziszene, mit Hilfe von Auswärts vermeintliche Stärke zu demonstrieren, zeigt die Konzeptionslosigkeit ebendieser. Aufgrund mangelhafter Recherche fehlt es den gewaltbereiten Neonazis an strategisch sinnvollen Zielen, sodass es zu Angriffen auf Kulturzentren oder Demonstrationen in unbedeutenden Stadtteilen kommt.

Weitere Informationen zur Neonazisszene in Berlin und Umland finden sich in der aktuellen Fight Back Nr. 4, zu beziehen in jedem gut sortierten Infoladen oder digital unter:
https://berlin.antifa.net/category/fightback/

Aktuelle Informationen zu Entwicklungen zu Neonazis in Neukölln finden sich unter:
http://www.antifa-neukoelln.de.vu/

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Ergänzungen

Karis Auto

Fotos 28.08.2009 - 02:21
Fotos von Sascha Karis ehemaligen Renault:

Nazis behaupten anderen Demoanlass

mmh 28.08.2009 - 09:30
Die Nazis behaupten auf einem Blog eines von der NPD abgespaltenen Kreisverbandes, gegen "Ausländerkriminalität" demonstriert zu haben.
Anlass: "zwei südländisch wirkende Männer" hätten eine "junge Deutsche" vergewaltigt.
Scheinen sich also über die Herkunft der Täter nicht mal sicher zu sein.

Davon abgesehen sind sie wohl nicht in der Lage, Demonstrationen durchzuführen, bei denen für Außenstehende ohne weiteres möglich ist, zu verstehen worum es geht.
Die Vermutung, die im obigen Artikel zum Demo-Grund geäußert wurde, war jedenfalls naheliegend.

gerade nazifeier

jetzt 28.08.2009 - 21:02
gerade findet eine naziparty im henker statt. bullen sind schon da stehen aber draußen.

Anlass für Neonazi-Demonstration vorgetäuscht

au mann 04.09.2009 - 16:16
Pressemeldung der Berliner Polizei

Eingabe: 04.09.2009 - 15:25 Uhr
Anlass für Neonazi-Demonstration war vorgetäuscht
Neukölln

# 2479

Eine Vergewaltigung, die am 27. August 2009 durch eine 19-jährige deutsche Staatsangehörige angezeigt worden war, war nur vorgetäuscht, löste aber eine am gleichen Tag im Bereich Buckower Damm organisierte Demonstration der rechtsextremistischen Kameradschaft „Frontbann 24“ aus. Die Frau hatte behauptet, in der vorangegangenen Nacht von zwei Männern mit Migrationshintergrund in Britz vergewaltigt worden zu sein. Gegenüber Beamten der zuständigen Fachdienststelle beim Landeskriminalamt räumte sie gestern ein, die Tat erfunden zu haben. Gegen die 19-Jährige wurde ein Verfahren wegen Vortäuschens einer Straftat eingeleitet.

 http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/137686/index.html


Nee klar, die Ausländer warn's.

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