Es gibt kein ruhiges Hinterland
Am Dienstag haben sich am Lebzelterberg und am Marktplatz in Miesbach zahlreiche Menschen, zeitweise über 70, zu einer antifaschistischen Kundgebung unter dem Motto "Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda versammelt. Anlass war ein Wahlkampfsstand mit Kundgebung der NPD mitten am Miesbacher Marktplatz. Angekündigt waren Philipp Hasselbach von den "Freien Nationalisten München" und Ron Appelt von der Kameradschaft "Freundeskreis Gilching", die beide als Direktkandidaten der NPD auftraten.
Die (für Miesbacher Verhältnisse) erfreulich hohe Teilnehmer_innenzahl von etwa 70 Personen auf der antifaschistischen Gegendkundgebung war überraschend, da größtenteils nur von Mund zu Mund mobilisiert wurde.
Die Teilnehmer_innen waren überwiegend sehr jung. Erfreulicherweise waren neben Antifas, Gewerkschafter_innen und Leuten aus dem grün-alternativen Spektrum auch zahlreiche jugendliche Miesbacher_innen anwesend, die sich sonst eher unpolitisch geben.
Die antifaschistische Gegenkundgebung wurde von Seite der Behörden leider durch strenge Auflagen bezüglich Lautstärke und Versammlungsort beschränkt.
So wurden die Veranstalter_innen mehrmals unter Androhung von Bußgeldern aufgefordert, die Lautsprecheranlage leiser zu drehen und die Kundgebungsteilnehmer_innen von der Straße in die mit Trassierband abgegrenzte Fläche zu verweisen, was unmöglich durchzusetzen war. Absurderweise war tatsächlich eine Frau vom Landratsamt mit Pegelmessgerät anwesend, die die genaue Lautstärke der Kundgebung feststellte. Ein Teilnehmer hatte offensichtlich großen Spaß daran, in das Pegelmikrophon zu schreien.
Außerdem machten sich die Behörden selbst lächerlich, indem sich Landratsamt und Polizei untereinander nicht einig waren, wie der genaue Standort des Infostands auf dem Auflagenbescheid zu verstehen sei. Die Streiterei darüber endete darin, dass der Infostand völlig sinnfrei einen halben Meter nach hinten verschoben werden musste.
Desweiteren wurden willkürlich mehrere Kundgebungsteilnehmer_innen und Leute, die von polizeilicher Seite für solche gehalten wurden, nicht zur einzigen öffentlichen Toilette am Marktplatz durchgelassen, mit der Begründung, mensch sei eindeutig dem linken Spektrum zuzuordnen. Andere wiederum kamen ohne Probleme durch die Polizeikette.
Unabhängig von der Kundgebung wurde das Wahlkampfauto der NPD mit einem Stein beworfen, zu einem späteren Zeitpunkt flogen vom anliegenden Biergarten Eier und eine Wasserbombe. Der angebliche Steinwerfer wurde festgenommen und zum Ende der Kundgebung wieder freigelassen. Ein Miesbacher Arbeiter war über den Nazistand so empört, dass er spontan versuchte, dem Hetzredner das Mikrophon zu entreißen. Die Polizei sprach einen Platzverweis aus.
Erschreckend war die Anwesenheit von Nazis und NPD - Sympathiesant_innen aus der Umgebung. Unter den etwa zehn regionalen Faschos waren unter anderem der bei den "Freien Nationalisten München" aktive Michi H. aus Schliersee, sowie der wegen einer Messerattacke auf einen linken Jugendlichen zu schwerer Körperverletzung verurteilte Constantin S., ebenfalls aus dem Landkreis Miesbach, anwesend.
Sie waren mit dem mehrfach vorbestraften Anmelder der NPD-Veranstaltung, Philipp Hasselbach, gegen den im Moment auch ein Verfahren wegen Körperverletzung läuft, in bester Gesellschaft.
Die Nazikacke war aber leider nach drei Stunden noch nicht vorbei. Am späten Abend wurde Nazipropaganda in einer Miesbacher Kneipe verteilt und ein Teilnehmer der antifaschistischen Gegenveranstaltung bedroht.
Abschließend lässt sich sagen, dass es sehr erfreulich ist, dass sich relativ spontan in einem so kleinen Ort wie Miesbach so viele Leute finden, die an antifaschistischen Aktionen teilnehmen.
Insgesamt allerdings wäre es wünschenswert gewesen, wenn die Stimmung auf der Kundgebung, obwohl sie zeitweise sehr laut war, etwas entschlossener gewesen wäre.
Aufruhr, Widerstand - es gibt kein ruhiges Hinterland!
Die Teilnehmer_innen waren überwiegend sehr jung. Erfreulicherweise waren neben Antifas, Gewerkschafter_innen und Leuten aus dem grün-alternativen Spektrum auch zahlreiche jugendliche Miesbacher_innen anwesend, die sich sonst eher unpolitisch geben.
Die antifaschistische Gegenkundgebung wurde von Seite der Behörden leider durch strenge Auflagen bezüglich Lautstärke und Versammlungsort beschränkt.
So wurden die Veranstalter_innen mehrmals unter Androhung von Bußgeldern aufgefordert, die Lautsprecheranlage leiser zu drehen und die Kundgebungsteilnehmer_innen von der Straße in die mit Trassierband abgegrenzte Fläche zu verweisen, was unmöglich durchzusetzen war. Absurderweise war tatsächlich eine Frau vom Landratsamt mit Pegelmessgerät anwesend, die die genaue Lautstärke der Kundgebung feststellte. Ein Teilnehmer hatte offensichtlich großen Spaß daran, in das Pegelmikrophon zu schreien.
Außerdem machten sich die Behörden selbst lächerlich, indem sich Landratsamt und Polizei untereinander nicht einig waren, wie der genaue Standort des Infostands auf dem Auflagenbescheid zu verstehen sei. Die Streiterei darüber endete darin, dass der Infostand völlig sinnfrei einen halben Meter nach hinten verschoben werden musste.
Desweiteren wurden willkürlich mehrere Kundgebungsteilnehmer_innen und Leute, die von polizeilicher Seite für solche gehalten wurden, nicht zur einzigen öffentlichen Toilette am Marktplatz durchgelassen, mit der Begründung, mensch sei eindeutig dem linken Spektrum zuzuordnen. Andere wiederum kamen ohne Probleme durch die Polizeikette.
Unabhängig von der Kundgebung wurde das Wahlkampfauto der NPD mit einem Stein beworfen, zu einem späteren Zeitpunkt flogen vom anliegenden Biergarten Eier und eine Wasserbombe. Der angebliche Steinwerfer wurde festgenommen und zum Ende der Kundgebung wieder freigelassen. Ein Miesbacher Arbeiter war über den Nazistand so empört, dass er spontan versuchte, dem Hetzredner das Mikrophon zu entreißen. Die Polizei sprach einen Platzverweis aus.
Erschreckend war die Anwesenheit von Nazis und NPD - Sympathiesant_innen aus der Umgebung. Unter den etwa zehn regionalen Faschos waren unter anderem der bei den "Freien Nationalisten München" aktive Michi H. aus Schliersee, sowie der wegen einer Messerattacke auf einen linken Jugendlichen zu schwerer Körperverletzung verurteilte Constantin S., ebenfalls aus dem Landkreis Miesbach, anwesend.
Sie waren mit dem mehrfach vorbestraften Anmelder der NPD-Veranstaltung, Philipp Hasselbach, gegen den im Moment auch ein Verfahren wegen Körperverletzung läuft, in bester Gesellschaft.
Die Nazikacke war aber leider nach drei Stunden noch nicht vorbei. Am späten Abend wurde Nazipropaganda in einer Miesbacher Kneipe verteilt und ein Teilnehmer der antifaschistischen Gegenveranstaltung bedroht.
Abschließend lässt sich sagen, dass es sehr erfreulich ist, dass sich relativ spontan in einem so kleinen Ort wie Miesbach so viele Leute finden, die an antifaschistischen Aktionen teilnehmen.
Insgesamt allerdings wäre es wünschenswert gewesen, wenn die Stimmung auf der Kundgebung, obwohl sie zeitweise sehr laut war, etwas entschlossener gewesen wäre.
Aufruhr, Widerstand - es gibt kein ruhiges Hinterland!
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Ergänzungen
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thumbs up
an alle die mit dem ortsnamen miesbach nichts anfangen können:
das ist bayern, wie im bilderbuch. im hintergrund gezuckerte berge, nur die krassesten Automarken, eine repression gegen jugendliche die nicht ins sonst 100% touristentaugliche stadtbild passen die seinesgleichen sucht und leider sind auch die meisten jugendlichen nur in den 1er BMW und das Geld vom vater verliebt.
und da kriegt ne antifa so viel leute zusammen?
respekt :)
teilnehmerzahl
Selbstverständlich waren wärend der drei Stunden die meiste Zeit weniger Leute da.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Ron Appelt — Bon Appel