Bericht der Antifademo in Erftstadt 22.08.09
Als kurz nach 14 Uhr alle Demonstrationsteilnehmer_innen eingetroffen waren, setzte sich der Demozug bald in Bewegung. Zuvor betonte der Antifa AK Köln in einem Redebeitrag anlässlich des "nationalen Antikriegstages" in Dortmund das widersprüchliche Konzept von Antifaschist_innen. Folglich lautete ihr Fazit: "Der Antifa geht es also nicht ums Ganze, sondern allein um die Verteidigung der bürgerlichen Bedingungen der Befreiung von eben dieser bürgerlichen Gesellschaft." - ein Gedanke der im späteren Verlauf der Demo wieder aufgegriffen wurde.
Einen erster Zwischenvorfall ereignete sich in unmittelbarer Nähe des Wohnortes des NPD Kandidaten Lutz Franken in der Bertolt-Brecht-Straße 2. Dort explodierte ein Knallkörper, was die Polizei zum Anlass nahm, spontan ihre Videoüberwachung der Demo auszuwerten - erfreulicherweise ohne Erfolg, sodass sich der Demozug daraufhin wieder in Bewegung setzen und seinen ersten Zwischenkundgebungsort in der Innenstadt erreichte.
Dort befanden sich zu diesem Zeitpunkt - jedoch außerhalb der Sichtweite der Demo - einige Nazis, die kurz zuvor noch um einen Infostand der NPD herumstanden. Mit dabei Axel Reitz, Paul Breuer, Frederic Roulien (Aktivist der Kölner Kameradschaftsszene) und Sascha Wildenburg, Kopf der "Gruppe Erft" und NPD Kandidat im Rhein-Erft-Kreis sowie weitere Funktionäre und Aktivisten des Kameradschaftsspektrums.Der in der Innenstadt gehaltene Redebeitrag der Antifa Erftstadt thematisierte die Nazistrukturen im Umland und lieferte Anregungen zum Engagement gegen Nazis. (weiter oben verlinkt)
Bei der letzten Kundgebung sollte der Fokus nicht auf Nazis, sondern viel mehr auf die Verhältnisse gerichtet werden, die Ideologien wie Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus entstehen lassen. Der Redebeitrag, verfasst von der antifaschistischen und kommunistischen Gruppe shutdown stand unter dem Motto "Gegen Antisemitismus, Kapitalismus und deutsche Verhältnisse – Für den Kommunismus!"
Zeitgleich mit der Kundgebung kam es zu einem weiteren Zwischenfall, bei dem ein Demoteilnehmer eine Sachbeschädigung und einen Hausfriedensbruch in einem umliegenden Geschäft begangen haben soll. Nach etwa einer halben Stunde wurde die Person wieder freigelassen.
Angekommen am Bahnhof wurde die Demonstration beendet und die Teilnehmer_innen verstreuten sich.
Unsere selbstgesteckten Ziele haben wir erreicht. Das Thema wurde erstmals größer in der Öffentlichkeit, speziell durch die Presse wahrgenommen. Aber auch im Vorfeld fand der Aufruf unter den Jugendlichen in Erftstadt relativ große Verbreitung und Zustimmung. Leider kamen nur wenige von ihnen zur Demonstration selbst. Unser Anliegen wurde dennoch erfolgreich in die Öffentlichkeit getragen.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Schön das in Erftstadt was geht
Gruß aus der Ferne und weiter so!!
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Bild — popei
@popei — ergänzer
@ ex-erftstädter — weiSSerwolf