Bullenangriff auf Antifaparty

A.C.A.B. 22.08.2009 16:42 Themen: Antifa Repression
Am gestrigen Freitag wurde eine Antifaparty, die der Mobilisierung zum 5. September nach Dortmund diente, massiv von Bullen angegriffen. Aufgrund einer Ruhestörungsbeschwerde kamen die Cops dem Ordnungsamt zu Hilfe, welches sich nicht damit zufrieden gab, dass die Musik leiser gestellt wird.
Die Weigerung einzelner Partybesucher, sich gegenüber den Bullen auszuweisen, diente als Anlass massiver Gewaltanwendung.
Am gestrigen Freitagabend fand in Münster eine Mobilisierungsveranstaltung gegen den geplanten Naziaufmarsch in Dortmund statt.
Im Anschluss daran lud die Antifa Linke Münster zu einer Elektroparty in die Baracke ein.
Noch vor null Uhr kam das Ordnungsamt vorbei, da eine Beschwerde wegen Ruhestörung vorliegen würde. Kein Problem, signalisierten die VeranstalterInnen, dann wird die Musik halt leiser gemacht. Damit gaben die städtischen Ordnungshüter sich allerdings nicht zufrieden und verlangten nach einem Hauptverantwortlichen und den Papieren der DJs.
Da sich keine Person auszuweisen bereit war, riefen die Beamten nach polizeilicher Verstärkung.

Zu diesem Zeitpunkt war die Musik schon aus. Wenige Minuten später traf ein Streifenwagen vor der Baracke ein.Auf das Angebot eines Anwesenden sich als Verantwortlicher erkennen zu
geben, gingen Diese allerdings nicht ein. Vielmehr verständigten sie sich mit ihren städtischen Kollegen und verlangten dann nach den Personalien eines Partygastes, der sich zuvor schon geweigert hat, den Ordnungsämtlern seine Papiere zu geben.
Als er die Bullen fragte, was dies sollte, drohten diese direkt damit ihn festzunehmen und griffen nach den Handschellen.
Der Unmut der anwesenden Partygäste wurde daraufhin deutlich artikuliert, die Bullen allerdings zu keinem Zeitpunkt körperlich angegangen.
Diese riefen daraufhin Verstärkung, versperrten sie die Eingänge und wollten von allen Leuten die Personalien haben. Als Einzelne vorhin noch friedlich feiernde sich dies nicht bieten lassen wollten und unter Protest versuchten sich an den Bullen vorbeizuschieben, griffen die Beamten sich Diese äußerst brutal heraus, warfen sie zu Boden und legten Handschellen an. Die von den Bullen gerufene Verstärkung kam schnell und massiv. Eine Streife nach der anderen fuhr auf das Gelände und die Bullen stürmten in die Location. Zivilbeamte und ein Hundeführer machten sich vor dem laden breit.
Sie setzten Pfefferspray gegen die Partygäste ein und bedrohten Leute, die deeskalierend auf sie einredeten, durch den Griff nach der Dienstwaffe.
Nach dem Pfeffersprayeinsatz sind sowohl die Bullen, die nach wie vor äußerst aggressiv waren, als auch das Barackenpublikum nach draußen. Hier verlangten die Cops nach immer mehr Personalien. Einige wollten sich dieser Schikane entziehen, worauf die Staatsbediensteten hinter ihnen her sind. Als sich ein Beamter bei dem Versuch, einen Partygast hinterherzurennen, auf den Bart legte, ließ der Hundeführer unter dem Kommando „Dienstsoldat – Einsatz!“ seinen Köter von der Leine, welcher sich daraufhin regelrecht in einem der Weglaufenden derart festbiss, dass selbst die Bullen Probleme hatten das Viech zu bändigen.
Der nach der Hundeattacke verletzten Person wurde der Arzt mit dem Hinweis verweigert, dass er ja schließlich noch reden könnte. Insgesamt wurden drei Personen an diesem festgenommen, mindestens 10 wurden durch Bulleneinwirkung verletzt.
Ferner nahmen die Bullen jemand den Barackenschlüssel ab und durchsuchten die Rucksäcke nach persönlichen Gegenständen.

Was als relaxter Abend geplant war, endete in einer puren Demonstration staatlicher Macht.
Wie die staatlichen Gewalttäter versuchen werden, ihren brutalen Einsatz zu legitimieren und die Vorwürfe u.a. des Landfriedensbruch zu begründen, bleibt abzuwarten. Erfahrungsgemäß sind sie darin ja recht kreativ.
Unabhängig davon gilt unsere Solidarität den Festgenommen dieses Abends.
Für uns steht fest, dass wir uns von so einer Schikane nicht einschüchtern lassen und weiter unsere Feste feiern, wann, wo und wie wir wollen und auch an der Mobilisierung nach Dortmund unvermindert festhalten.

Auf den Angriff auf eine antifaschistische Veranstaltung gilt es eine politische Antwort zu finden.

Stoppt Polizeigewalt!
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Ergänzungen

kein einzelfall

a.c.a.b. 22.08.2009 - 18:35
wegen angeblicher ruhestörung gibt es immer mehr übergriffe auf linke partys und projekte.
ob dahinter eine taktik, persönlicher linken-hass der beamten oder einfach der generelle umgang mit feiernden steckt ist wohl leider schwer rauszufinden.
de facto zeigen solche maßnahmen aber immer wieder was für eine gefährliche und freiheits-bedrohende organisation die polizei ist. sie gehört umgehend abgeschafft.

solidarität mit den betroffenen! kein vergeben, kein vergessen!

 http://de.indymedia.org/2009/06/252968.shtml

Zeitung

unwillhelm 23.08.2009 - 00:43
Der Artikel ist in der Münsterschen Zeitung erschienen:
 http://www.muensterschezeitung.de/nachrichten/nrw/Studenten-werfen-Polizisten-massive-Gewalt-vor;art1757,646860

@mods: wäre cool, wenn ihr mal die ganzen provo- und nazifake- spam-Ergänzungen löschen würdet.

auch in berlin...

ip ist einsehbar;-) 23.08.2009 - 04:50
flippen die cops aus.(jaja ich weiß wir sind nicht der nabel der welt sondern auch nur viele scheißkleinstädte aber,)
donnerstag wurde die strasse vor dem hausprojekt scharni38 von den bullen, in einem unverhältnismäßig großen polizeiaufgebot, geräumt.
heute nerven die teamgreen members mal wieder in der rigaerstr rum und versuchten dreister weise in das von räumung bedrohte projekt rigaer94 einzudringen.
zudem werden jedes wochenende partys brutal, teilw. mit verletzten, geräumt.

polizeigewalt sind wir ja auf demos gewöhnt aber direkt vor unseren projekten dürfen wir diese angriffe nicht weiter dulden!

deshalb:
organisiert euch!
& den polizeistaat zurückschlagen!

klingt sehr nach "sternchen schlagen"

exilbayer 23.08.2009 - 12:09
zunächst ein schwank aus bayern:

irgendwann 2003,2004 nahm ich an einer party teil, recht außerhalb, also keine ruhestörungsbeschwerde absehbar. auf einmal kommt ein streifenwagen und die zwei jungen cops (beide ohne stern!) wollen die party beenden. grund: an karfreitag herrscht in bayern tanzverbot. dass in jeder chicken disco in münchen trotzdem getanzt wird, während eine unkommerzielle party gesprengt wird klingt naja... skandalös aber nicht besonders verwunderlich.

die feiernde menge protestiert eher singend, nicht kämpferisch-kraftvoll. trotzdem enden mehrere im krankenhaus, andere in gewahrsam.

warum das ganze ? mein 30 jahre älterer nachbar (kein bulle, aber ein wirtshaustyp, scheinbar mit bullenfreunden) erklärt mir das ganz ruhig und sachlich: es war eine übung am "lebenden objekt", die jung'schen müssen üben mit stresssituation klarzukommen. aber sie wollen vor allem ihrem ersten stern näher kommen. "sterderln schlong" (hochdeutsche übersetzung im titel) sagt man in der tollen firma dazu.

zwei cops ohne stern dürfen gar nicht auf streife gehen. mindestens einer von beiden muss mindestens einen stern haben. ach, und ratet mal was aus dem juristischen gegenangriff geworden ist? natürlich nichts, typisch rechtsstaat. ey ohne scheiß, verunsicherte jungbullen sind echt gefährlich, die können sich was erlauben, die dürfen noch fehler machen. nein, sie sollen. sie müssen ja noch lernen...


ne weile später später kam n kumpl in ne "verdachtsunabhängige personenkontrolle" in der nähe. ausgerechnet die beiden partybreaker. und siehe da: hatten einen stern. festnahmen und knüppelschwingen zahlt sich eben aus!

solidarität an die betroffenen. ausweis nicht vorzeigenwollen ist das normalste der welt, kann ich gut verstehen. aber überlegt euch ob es angemessen ist, schaut den cops in den augen. und bei jungtieren, genau überlegen ob ihr cool bleiben würdet, auf ner party ist man ja nicht selten berauscht. deshalb: immer im einzelfall urteilen, und bei jungbullen aufpassen ;-)

auch in der wn

unwillhelm 24.08.2009 - 13:20
etwas tendenziöser wie immer der Bericht aus der wn
 http://www.westfaelische-nachrichten.de/lokales/muenster/nachrichten/1111437_Party_endet_bei_der_Polizei.html
Die entschiedene Einforderung von Begründungen bei Beamtenwillkür wird sofort
in "blinden Hass" umgedichtet, aber lest selbst.

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