H: 150 bei Solidemo wegen Hausdurchsuchung

Soli 21.08.2009 23:01 Themen: Militarismus Repression
ca. 150 Leute haben heute Abend in Hannnover spontan gegen Repression und Militarismus demonstriert.
Anlass war eine Hausdurchsuchung bei einem Antimilitaristen und seiner WG.
Ihm wird vorgeworfen an einem versuchten Brandanschlag im Stadtpark Hannover beteiligt gewesen zu sein. Dort feiert die 1. Panzerdivision am 28. August ihr Sommerbiwak.
ca. 150 Leute haben heute Abend in Hannover spontan gegen Repression und Militarismus demonstriert.
Anlass war eine Hausdurchsuchung bei einem Antimilitaristen und seiner WG.
siehe:  http://de.indymedia.org/2009/08/258692.shtml
Ihm wird vorgeworfen an einem versuchten Brandanschlag im Stadtpark Hannover beteiligt gewesen zu sein.
siehe:  http://www2.de.indymedia.org/2009/08/258372.shtml
Dort feiert die 1. Panzerdivision am 28. August ihr Sommerbiwak.
Das Sommerbiwak ist seit mehren Jahren ein Kristallisationspunkt für antimilitaristischen Widerstand in Hannover. Neben dem geplanten Aktionstag gab es dieses Jahr auch schon im Vorfeld direkte Aktionen gegen Militarismus und das Biwak.
An der heutigen Demo beteiligten sich Leute sowohl Leute aus dem friedenspolitischen Spektrum ebenso wie autonomen Gruppen und andere solidarische Menschen. Wir werten das als großen Erfolg, weil es gezeigt hat, dass der Widerstand gegen das Sommerbiwak sich nicht spalten lässt. Die Demo war ein deutliches Signal der Geschlossenheit. Dies ist nicht zuletzt Folge jahrelanger erfolgreicher Arbeit und gemeinsamer Erfahrungen im Umgang mit repressiven Polizeipraktiken.
Kommt nach Hannover und beteiligt euch am Aktionstag gegen das Sommerbiwak der 1. Panzerdivision.
Start: 17:30 offensive Kundgebung vorm HCC / Stadtpark

Redebeitrag des von der Durchsuchung Betroffenen:

"Hallo, ich bin der Betroffene der Hausdurchsuchung.
Ich will gar nicht viele Worte verlieren, aber zu ein paar Dingen will ich doch etwas sagen. Es ist eine Scheißsituation in der ich mich gerade befinde und es gibt mir Kraft, dass spontan so viele Menschen zusammen gekommen sind und sich mit mir solidarisch zeigen. Ich habe nicht vor, mich von den Bullen unterkriegen zu lassen. In diesem Fall bin ich der Betroffene, aber gemeint sind wir alle. Das klingt wie eine hohle Phrase, aber auch heute hat sich wieder einmal gezeigt, dass es den Bullen nicht nur um die Aufklärung von Straftaten geht, sondern eben auch um die Einschüchterung linker Aktivist_innen und die Verhinderung von kontinuierlichem Widerstand.

In Hannover haben Menschen als Ausdruck des Widerstandes gegen das Sommerbiwak versucht einen Pavillon im Stadtpark anzuzünden. Sie haben also ein illegales Mittel gewählt um ihrem Protest Ausdruck zu verleihen
Wenn die Bundeswehr in Afghanistan oder im Kosovo im Einsatz ist, dann ist das weder eine humanitäre Maßnahme noch eine Friedensmission – Es ist Krieg!
Im Gegensatz zu der mir vorgeworfenen Aktion ist Krieg ein legales Mittel der Politik in kapitalistischen Gesellschaften.
Hiermit will ich deutlich machen, dass es uns nur darum gehen kann, legitime und wirkungsvolle Mittel einzusetzen, um Kriege zu be- und bestenfalls zu verhindern - ohne uns durch die Frage von Illegalität oder Legalität Grenzen in unserm Handeln setzen zu lassen.
Verabschieden möchte ich mich von euch mit einem Zitat von Berthold Brecht das auch schon auf einem Soli-Plakat zum mg-Prozess verwendet wurde: „ Denn der Menschheit drohen Kriege, gegen welche die vergangenen wie armselige Versuche sind, und sie werden kommen ohne jeden Zweifel, wenn denen, die sie in aller Öffentlichkeit vorbereiten nicht die Hände zerschlagen werden.“


Text des 2000 mal verteilten Flugblatts:

"Kriminell sind die, die Kriege führen und nicht der antimilitaristische Widerstand!

Feuer und Flamme der Repression!

Am 28. August findet im Stadtpark das jährliche Sommerbiwak der 1. Panzerdivision statt.
Gegen dieses Fest der Kriegerinnen und Krieger gibt es seit einigen Jahren Widerstand. Neben Demonstrationen, Kundgebungen und kleinen Aktionen gab es im Vorfeld des diesjährigen Biwaks unter anderem hübsch verunstaltete Kriegsdenkmäler und einen versuchten Brandanschlag auf den Rosenpavillon im Stadtpark.
Angesichts der Tatsache, dass Deutschland weltweit Krieg führt, stellen diese Aktionsformen für uns einen legitimen Ausdruck antimilitaristischen Widerstands und Protests dar.
Heute Morgen durchsuchten Beamte und Beamtinnen des Staatsschutzes und der Bereitschaftspolizei eine WG in Hannover. Einem Antimilitaristen soll der versuchte Anschlag im Stadtpark in die Schuhe geschoben werden. Es wurden Gegenstände beschlagnahmt und eine DNA-Probe erzwungen.
Wir solidarisieren uns mit allen von Repression betroffenen Antimilitaristen und Antimilitaristinnen! Der Widerstand gegen das Sommerbiwak lässt sich nicht spalten!
Für uns gilt ohne Wenn und Aber: Kein Frieden mit der Bundeswehr und keine Feier mit der 1. Panzerdision.

Wiederentwaffnung durchsetzen – mit allen erforderlichen Mitteln.

Antimilitaristische Solidaritäts-Initiative Hannover"
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige den folgenden Kommentar an