Bremen: Mehrere Hundert auf Spontandemo

Kommunist_in 17.08.2009 22:17 Themen: Antifa
Mehrere Hundert Menschen haben heute an einer kraftvollen Spontandemo gegen den bundesweiten Naziaktionstag in Bremen teilgenommen.
Nazis haben heute am 17. August zu einem bundesweiten Aktionstag anlässlich des Todestages des Hitler Stellvertreters Rudolf Hess aufgerufen. Auf einer Homepage beworben sie bundesweit Flashmobs in fast hundert Städten. So auch in Bremen. Der Ort, der in Bremen auf der homepage genannt wurde (das "Sielwallhaus" im Steintorviertel), war dabei offensichtlich ein fake. Trotzdem sammelten sich in den Abendstunden dort mehrere Hundert Menschen um ihren Protest zu formulieren. Als bekannt wurde, das die Nazis stattdessen ihren flashmob auf dem Markplatz durchführten (wo zu diesem Zeitpunkt pikanter Weise Angela Merkel eine Wahlkampfveranstaltung durchführte), formierte sich spontan ein Demonstrationszug. Lautstark, kraftvoll und im vorderen Teil auch vermummt (teilweise mit "Hassis") bewegte sich der Demozug durch die Innenstadt über den Wall bis zum Bahnhof, wo er an der Nazikneipe "Bells" stoppte. Nicht nur in der jüngsten Vergangenheit sind aus der Kneipe rassistisch motivierte Übergriffe erfolgt, ist die Kneipe als Sammelpunkt für Nazis bekannt (vergleich Artikel in der taz:  http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=ra&dig=2009%2F08%2F05%2Fa0146&cHash=53d3ed3d63 ). Die Polizei, die ansonsten mit erstaunlich geringen Kräften vor Ort war, riegelte allerdings die Kneipe ab, so das die Demonstration weiterzog und sich am Ziegenmarkt im Steintorviertel auflöste. In Bremen, so ist heute erneut deutlich geworden, ist kein ungestörter Platz für Nazis.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Stille Post

Hugo Weinberg 18.08.2009 - 11:40
Todestag von Rudolf Heß
Demonstranten verhindern rechte Aktionen

Rund 300 Demonstranten haben am Montagabend eine Kundgebung von Rechtsextremisten in Bremen verhindert. Die rechte Szene hatte zuvor über das Internet und über Mobiltelefone mobilisiert, um an den 22. Todestag des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß zu erinnern. Einzelne Rechte hatten es geschafft zum vereinbarten Treffpunkt im Bremer Ostertor zu gelangen. Offenbar unerkannt von den Gegendemonstranten. Angesichts von knapp 300 Anwohnern und Besuchern eines Jugendtreffs, die sich dort versammelt hatten, trauten sie sich aber nicht, die geplante Aktion durchzuführen. Eine spontane Demonstration der Linken im Anschluss verlief nach Polizeiangaben ohne Zwischenfälle. In Bremerhaven war es zu einer kurzen Rangelei am Hauptbahnhof gekommen, als rund 40 linke Demonstranten einen Anhänger der rechten Szene erkannten. Die Polizei musste den 55-Jährigen schützen, teilte sie mit. Die Rechtsextremisten hatten in den vergangenen Tagen im Internet Aktionen in über 100 deutschen Städten für diesen Abend angekündigt.
 http://www.radiobremen.de/politik/nachrichten/politikgesellschaftprotestgegenrechts100.html

Noch ein paar Fakten!

fbnfnfndf 18.08.2009 - 16:55
Dazu muss noch gesagt werden, dass die Nazis ihren Flashmob nicht auf dem Marktplatz abgehalten haben! Ich war mit ein paar anderen da und bis auf die CDU-Nazis war dort keine Ansammlung von Nazis!
Als kleine Anregung: Ich hätte es gerne gesehen, wenn der Demozug noch auf den Marktplatz gekommen wäre und dort die Meinung zu Merkel und der CDU lautstark von sich gegeben hätte. Die dort anwesenden waren nur eine Hand voll und haben sich mit einem Transpi und viel Kraft in Lunge und Beinen einen abgemüht die Kritik nach außen zu bringen!

Noch mehr Fakten

war da 18.08.2009 - 17:37
Zwischen Marktplatz und Demo befand sich ein nicht geringes Bullenaufgebot zum Schutz dieser Bundesdingsbums und ihrer Wahlkampfkundgebung. Deswegen war es nicht möglich dort hin zu gelangen.

Marktplatz

außenstehende/r 19.08.2009 - 15:04
Ich stand ein paar Meter entfernt von der Demo und konnte beobachten,dass eindeutig kein Durchkommen zur Domsheide bzw. zum Marktplatz möglich war. Die Polizei hatte die Aktion vor dem Sielwallhaus im Blick und hatte schon mit einer Spontan Demonstration gerechnet. Deshalb haben sie viele Mannschaftswagen in den umgehenden Straßen geparkt und konnten sofort den Zugang zum Marktplatz schließen. Außerdem lautete der Befehl, dass jede/r "Demonstrant" sofort mit einem Platzverweis bzw. mit einer Festnahme rechnen muss.

Auf dem Weg...

X 19.08.2009 - 19:03
Auch auf dem gesamten Weg wurde die Demonstration ständig von mehreren Polizeiwagen und zahlreichen Polizisten zu Fuß begleitet, schwer gepanzert, die auch bereitwillig den gesamten öffentlichen Nahverkehr lahm legten, als die Demo diesen kreuzte :-) Es kann ja nicht angehen, dass die Sicherheitsextremisten der CDU bei ihrer Propagandashow Widerspruch erfahren. Auch die Nazikneipe Bells wurde von den Bullen geschützt, die anwesenden Nazis nach drinnen geschickt.
Für eine Spontandemonstration war diese aber ungewöhnlich groß und kraftvoll - vorbildlich!