Lüneburg: Nazis gescheitert!

Sommer, Sonne, Antifa 15.08.2009 18:06 Themen: Antifa
Eine "großangelegte" Verteilaktion der NPD ist am heutigen Tag in Lüneburg gescheitert. Lüneburger Neonazis hatten sich vorgenommen, Werbung für ihre Partei zu machen und gleichzeitig einen Antifa-Infostand zu stören.
Antifaschist_innen stellten sich dem Nazi-Aktionsversuch entgegen und sammelten die Nazi-Propaganda wieder ein.
Für kommenden Montag wird mit einem erneuten Auftreten der Nazis in Lüneburg gerechnet.
Für den heutigen Samstag hatten Lüneburger Antifaschist_innen schon länger einen Infostand in der Fußgänger_innenzone geplant. Damit sollte die Kampagne gegen den Wahlkampf der NPD begonnen werden. Unter dem Motto "Alles muss man selber machen - Weg mit der NPD!" soll in den nächsten Wochen aktiv in den Wahlkampf der NPD eingriffen werden und gleichzeitig antifaschistische Öffentlichkeits- und Infoarbeit geleistet werden.
Hinzu kam, dass Neonazis in Lüneburg eine Veranstaltung zum Todestag vom Naziverbrecher Rudolf Heß angekündigt haben. Zunächst wurde Lüneburg im Rahmen der Aufrufe zu Flashmobs (in Gedenken an Heß) genannt. Nachdem gegen diese Form der Glorifizierung des Nationalsozialismus eine antifaschistische Demonstration angemeldet wurde, findet sich jetzt auf einer Internetseite Lüneburger Neonazis, ein Aufruf zu einer Kundgebung am 17. August in Lüneburg.

Am Morgen begannen die Antifaschist_innen ungestört mit ihrem Infostand. Nach einer Berichterstattung über verschiedene Naziaktivitäten in den letzten Tagen in Lüneburg, schien ein enormer Bedarf nach weiteren Infos bestanden zu haben. Der Infostand war stets gut besucht und viele Menschen nahmen Informationsmaterialen mit.

In der Umgebung hielt sich eine größere Anzahl von Polizeifahrzeugen auf. In der unmittelbaren Nähe parkte auch eine Beweis- und Festnahmeeinheit(BFE) aus Braunschweig. Das große Polizeiaufgebot lag aber auch am Besuch des Bundesumweltministers in Lüneburg. Auch deshalb befürchtete die Polizei Störungen.

Nachdem die Nazis noch gestern für ihren Auftritt intern mobilisierten, erschienen dann anfangs nur 11 Nachwuchs-Nazis am Lüneburger Naziladen "Hatecore". Die Nazis kamen aus Lüneburg und aus der Gegend um Buchholz und Tostedt. Am Naziladen angekommen, stellten die Nazis fest, dass das Türschloß zugeklebt war und sie deshalb zunächst vor der Tür warten mussten. Eine Stunde lungerten sie vor dem Laden rum, bis sich die Tür wieder öffnen ließ.

Kurze Zeit später zogen sie dann Richtung Innenstadt davon. Nach wenigen Metern wurden sie dann aber schon von der Polizei gestoppt. Diese wertete den Abmarsch der Nazis als eine Versammlung, die angemeldet werden müsste. Nach kurzen Verhandlungen mit der Polizei, teilten sich die Nazis in vier kleinere Grüppchen auf und gingen in unterschiedliche Richtungen davon. Jeweils mit einem Begleitschutz der Polizei.

Schnell gesellten sich Antifaschist_innen, die mit Flugblättern und Mullsäcken ausgerüstet waren, den Nazigrüppchen hinzu und verhinderten so, dass die Nazis ihre Zeitungen verteilen konnten.
Die Nazis zogen dann planlos eine Stunde durch die Innenstadt. Immer begleitet von Polizei und Antifas. Die Antifas machten auf die Naziaktion aufmerksam und sammelten die wenigen NPD-Zeitungen wieder ein. Viele Passant_innen tauschten NPD-Zeitungen gegen Antifa-Flugblätter ein oder warfen den Nazimüll gleich in die Müllsäcke.
Die Nazis stellten ihre Versuche, die Zeitungen zu verteilen, schnell wieder ein. Teilweise standen sie nur noch eingeschüchtert und tatenlos rum. Immer umringt von Antifas und einigen Polizeibeamten, die die Antifas auf Abstand halten wollten.

In der Fußgänger_innenzone war auch die SPD (mit dem Minister) und CDU mit Ständen vertreten. Am CDU-Stand unterhielten sich einige Nazis mit den anwesenden CDUlern, die offensichtlich wenig Berührungsängste hatten.

Als ein Nazigrüppchen am Antifa-Infostand vorbeigehen wollte, stellten sich Antifas mit einem Transparent ihnen entgegen. Anwesende Polizeibeamte drängten die Antifas ab und machten den Nazis den Weg so frei. Ein Polizeibeamte hielt sich dabei am Transparent fest, als die Antifas weitergehen wollten. Daraufhin forderten Polizisten die Personalien von zwei Antifaschisten und eröffneten ihnen, dass gegen sie ein Ermittlungsverfahren wegen angeblicher "Nötigung" eröffnet würde. Sie hätten den einen Polizeibeamten angeblich in das Transparent eingewickelt.

Nachdem die Nazis mit ihren Zeitungen wieder am Naziladen ankamen, verblieben sie dort bis 14 Uhr und verließen dann die Innenstadt.


Am kommenden Montag (17. August) findet in Lüneburg eine antifaschistische Kundgebung statt. Mit dieser sollen Gedenkveranstaltungen von Neonazis, anlässlich des Todestages von Rudolf Heß, verhindert werden. Außerdem soll gegen die Schändungen der Stolpersteine, die an Opfer des Faschismus erinnern sollen, protestiert werden.

Die Nazis rufen mittlerweile dazu auf, gegen diese Kundgebung vorzugehen. Auf einer Internetseite, die vom Lüneburger Neonazi Christian Strenberg betrieben wird, wird eine Kundgebung in Lüneburg angekündigt und potentielle Teilnehmer sollen sich bei örtlichen Nazis melden, um den Treffpunkt zu erfragen.
Der Ankündigung ist nicht zu entnehmen, ob es sich um eine eigene Kundgebung handelt oder um einen Aufruf zur Störung der Antifa-Kundgebung.

Allerdings ist ein Aufruf Lüneburger Neonazis bekannt geworden, der in Kreisen Niedersächsischer Nazi-Kameradschaften kursiert. Als Kontaktelefon wird dort die Nummer des stellvertretenden Landesvorsitzenden der "Jungen Nationaldemokraten", Lasse Bruno Krüger aus Lüneburg, genannt.

Was auch immer die Nazis am Montag in Lüneburg versuchen werden, Antifaschist_innen werden ein Heß-Gedenken nicht zulassen.

Antifaschistische Kundgebung:
Montag, 17. August 2009
18 Uhr
Marktplatz - Lüneburg

Infos: www.nazis-aufhalten.de
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Ergänzungen

Weg mit der NPD!

Antifa aus dem Norden 15.08.2009 - 18:32
In Norddeutschland laufen zwei Kampagnen gegen die NPD:

www.selbermachen.tk

und in Hamburg zusätzlich.

www.keine-stimme-den-nazis.org

Mitmachen! Nazis wegrocken!

Nazikundgebung am Montag

Antifa 15.08.2009 - 19:03
Am kommenden Montag hat nach bisher unbestätigten Informationen der Lüneburger Neonazi Paul Plagemann eine Kundgebung in der Lüneburger Innenstadt angemeldet.Er selber rechnet wohl mit ca. 30 Personen.Paul P ist seit jahren als führender Kopf der Norddeutschen Neonaziszene zu sehen,und als Schnittstelle zwischen den freien Kameradschaften und der NPD anzusehen.Desweiteren führt er seit mehreren Jahren ein Lüneburger Tätowierungsgeschäft in der Nähe des Lüneburger Stintmarkts.Dieses gilt es am Montag in Lüneburg zu verhindern!

Lüneburger Nazis = Brett vorm Kopp

KommunistInnen Neetze 16.08.2009 - 09:20
Obwohl es nicht meine Art ist Nazigehirnmüll auch noch öffentlich zu verbreiten, komme ich doch nicht drum herum den Aufruf der lokalen Rechten von ihrer Homepage hier zu dokumentieren.
Für Auswärtige Antifas, die am Montag nach Lüneburg reisen, ist es vielleicht ganz interessant einen ersten Eindruck von den nationalen "Helden" aus der Region zu bekommen.

"Achtung wichtig!!!

Am Montag,17.08.2009 findet in Lüneburg eine Kundgebung statt.

Alle anderen Meldungen sind nicht falsch.

Für weitere Informationen meldet euch bitte bei den örtlichen Kameraden, dort bekommt ihr Auskunft zur Anreise und zum Treffpunkt.

Bitte auf keinen Fall unangemeldet anreisen bitte."
(Originaltext!)

Es ist auch nicht meine Art mich über geistig beeinträchtigte Menschen lustig zu machen, aber um diesen Kalauer kam ich einfach nicht herum.
Also liebe Nazis, die Kundgebung findet statt, wenn ihr aber irgendwo eine andere Meldung dazu lest ist diese auch richtig. Und bitte, bitte, vor der Fahrt nach Lüneburg eine Anmeldung für diese einreichen! (Genehmigung erfolgt dann wohl umgehend)
Nationaler "Widerstand" Lüneburg: Mal wieder ganz grosses Kino...
Ich lach mich weg!

Um nach diesem wirren Geblubber von Sterni (Hatecore Besitzer) doch noch etwas vernünftiges und sinnvolles zu lesen, sei der Aufruf zu der Antifa-Kundgebung am Montag empfohlen. Zu der kann auch ohne Anmeldung angereist werden XD
 http://www.nazis-aufhalten.de/docs/a-aufruf3.pdf

Nazistrukturen zerhacken

<<> 16.08.2009 - 10:02
Das Hauptproblem der lüneburger Jungnazis ist die Führungsschwäche innerhalb ihres Häufleins.
So hat ihr Vorturner Lasse Bruno Krüger zwar ein paar Gestalten um sich versammeln können, in der Lage daraus eine Aktionsgruppe zu formen ist er jedoch nicht. Dies haben der gestrige Tag und ihre letzten Aktionsversuchen mehr als deutlich gezeigt.
Er wird völlig hilflos und wirr in seinem agieren sobald er mehr als drei Personen dirigieren muss.

Die einzige Person innerhalb dieser Ansammlung von vereinsamten Jugendlichen, die ansatzweise Koordinationstalent beweist ist diese pubertäre Fraziska.
In ihrer Verteilgruppe am Samstag (die sage und schreibe drei NPD Zeitungen an Antifas verteilen konnte) waren ihre Begleiter "Das Riesenbaby" und "Zwerg Nase" völlig desorientiert und überfordert von der antifaschistischen Intervention.
So das Franziska recht schnell die Koordination des Grüppchens übernommen hat und ihnen zumindest weitere Blamagen erspart hat.

Ob es jedoch Franzi gelingen wird eine führende Postion in diesem Haufen einnehmen zu können, darf stark bezweifelt werden. Lasse Bruno wird sicher nicht zulassen das seine Freundin seine Funktion einnimmt, auch wenn ihr Talent dafür deutlich ausgeprägter ist als seins. Bei den anderen Jungs ist dies schon eher vorstellbar, immerhin haben sie sich von ihr Anweisungen geben lassen und diese dann auch in dummen Gehorsam befolgt.

Nazis wegmobben!
17. August - Wir heulen nicht!

Naziwahlkampfflopp Lüneburg

Strolch 16.08.2009 - 12:17
Lächerlicher Wahlkrampfauftakt.
Aber natürlich vorher gross tönen das man den Antifa Stand wegmachen wird....
Das hätten die paar Fraggles doch nicht mal ohne Polizei auch nur versucht.

Immer wieder schön zu sehen das sie sich selbst am besten ein Bein stellen können.
Ihre Briefkastenverteilaktionen im Stadtteil Rotes Feld vor ein paar Tagen ist dank aktiven Antifas ja auch zum Desaster geworden. Sie sind geflüchtet und ihr Propagandamüll konnte aus den Briefkästen wieder entfernt werden.
Im Stadtteil Oedeme waren kurz nach ihrer Briefkastenverteilung eine Hand voll Antifas unterwegs um ebenfalls den Kram wieder aus den Kästen zu holen und selber zu flyern.

Mittlerweile dürfte es weit mehr NPD Zeitschriftchen in Altpapiertonnen geben als in den Händen potentieller WählerInnen.

Watt für ne Schlappe bisher. Aber kein Wunder bei dem Verein und ihrem Oberkaspar^^

Was bleibt ist die Freude auf die ersten Plakatständer... Lagerfeuersaison 2009!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Habe das Treiben beobachtet — Thomas Decker

genderwahn — Name

Morgen kracht es — istdochscheissegal

mutige antifa — muenger

Weil spam so doll is — Fiickt Sterni mal richtig!