Aktionstag gegen iranisches Regime in Ffm

antifa 13.08.2009 13:13 Themen: Repression Soziale Kämpfe Weltweit
Im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages haben in den heutigen Abendstunden 1200 Menschen in zahlreichen deutschen Städten gegen die Kollaboration deutscher Unternehmen mit dem islamistischen Regime im Iran protestiert. Kundgebungen und Demonstrationen fanden vor Gebäuden von Firmen statt, die mit ihren Geschäften das Regime im Iran direkt unterstützen, unter anderem vor Niederlassungen von Mercedes-Benz, Siemens unter anderen.
Proteste fanden statt in Köln, Berlin, Bremen, Göttingen, Hamburg und Frankfurt. Zu den Protesten hatten linke deutsche und iranische Gruppen aufgerufen.

Hier ein Bericht zur Aktion in Frankfurt, wo Mercedes und Nokia thematisiert wurden.
Anlässlich des bundesweiten Aktionstages eines Bündnisses linker und antifaschistischer Gruppen hatten in Frankfurt neben der "autonomen Antifa F" auch exiliranische Gruppen wie die "Arbeiter-Kommunistische Partei Iran" zu Protesten aufgerufen. Weitere Aktionen fanden unter anderem in Berlin, Köln, Göttingen, Bremen und Hamburg statt.

In Frankfurt folgten über 200 Menschen der Mobilisierung an die Hauptwache, von dort ging ein Demonstrationszug bis zum Willy-Brand-PLatz, um an der dortigen Mercedes-Benz-Filiale auf die Zusammenarbeit dieses Konzerns mit der Regierung in Teheran hinzuweisen. Dabei wurden Parolen wie "deutsche Waffen, deutsches Geld, morden mit in aller Welt", "Nieder mit der islamischen Republik" und "Freiheit für alle politischen Gefangenen" skandiert. In einem Redebeitrag prangerte eine Sprecherin "die zentrale Rolle" von Mercedes bei der Niederschlagung der Proteste im Iran an: "Die Mullahs morden und Mercedes hilft mit".

Die Pressesprecherin der Antifa, Sarah Brechtel erklärte zu der Aktion: "Deutsches Konw-How und Material werden unmittelbar dafür verwandt, die iranische Opposition gewaltsam niederzuschlagen, zu foltern und zu überwachen. Mercedes-Benz beispielsweise liefert Fahrzeuge für die Milizen des Regimes und Siemens-Nokia hat Technologie zur Überwachung und Sperrung der Telekommunikation geliefert."
Im Anschluss an die Demonstration zog ein Großteil der Teilnehmer daher noch spontan vor die Nokia-Filiale in der Zeilgalerie, wobei es zu kurzen Rangeleien mit der massiv aufgetretenden Polizei kam.

Die Antifa-Sprecherin kommentierte abschließend die Stoßrichtung der Aktion: "Es geht uns nicht um eine motralische Verurteilung dieser Konzerne. Kapitalismus funktioniert eben nach Verwertungslogik, dem kann sich noch nicht mal Mercedes-Benz entziehen. Dennoch kann man in solch einer Situation an den Schräubchen eben dieser Verwertungsmaschienerie drehen, in dem man die Kosten der Geschäfte mit einer Diktatur in die Höhe treibt. Das ist nicht nur eine Frage der praktischen Solidarität mit der iranischen Opposition, sondern auch der Glaubwürdikeit der Linken. Denn das iranische Regime steht für die Verfolgung von politischen Gegnern und Minderheiten, für Antisemitismus und eine krasse Diskriminierung von Frauen".

Nach Angaben des Bündnisses soll die Aktion nur der Auftakt für weitere Aktionen sein.
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Ergänzungen

gosh!

jpo 13.08.2009 - 15:03
"Dennoch kann man in solch einer Situation an den Schräubchen eben dieser Verwertungsmaschienerie drehen, in dem man die Kosten der Geschäfte mit einer Diktatur in die Höhe treibt."

Ja sicher! Wie uninformiert seid ihr eigentlich? Das ist ja nur noch peinlich. Wisst ihr überhaupt wie hoch die Umsätze der Geschäfte von Firmen wie Siemens-Nokia mit dem Iran sind?
Über 500 Millionen Dollar, nachzulesen hier:  http://www.jpost.com/servlet/Satellite?cid=1207649965979&pagename=JPost%2FJPArticle%2FPrinter
Das ist doch nur ne billige Werbeveranstaltung fürs UG Bündnis.

alles nur PR?

hr.linker 13.08.2009 - 15:21
na, dafür dass das nur PR gewesen sein soll, beschäftigt sich die f aber schon ganz schön lange mit dem thema (siehe beteiligung an aktionen gegen 'anti-islamisierungskongress' in köln 2008, aktion gegen kongress des 'deutschen management circle' im februar 2009 mit exil-iranischen gruppen; demo zum 8. märz mit gleichen partnerInnen; beteiligung an diversen demos gegen das iranische regime nach den wahlen, und jetzt der aktionstag und dann auch noch inhaltliche beiträge, mensch, diese selbstdarsteller aber auch! siehe jungle world und aib).
billiges gedisse ist soo langweilig! für mehr kritik! aber das scheint ja niemand mehr zu können?!

Ergänzung zu Nokia

Entdinglichung 13.08.2009 - 15:41
gibt da zu Nokia-Siemens eine von UntergrundgewerkschafterInnen im Iran und ihren UnterstützerInnen eine Kampagne Zum Boykott des Ladens, mehr dazu hier:  http://iwsn.org/campaigns/nokia-siemens.htm ... weiterer Bericht von einer franzsischen Soliseite zur gestrigen Aktion hier:  http://iranenlutte.wordpress.com/2009/08/12/manifestations-en-allemagne-contre-le-regime-islamique-et-nokia-siemens/

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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ju

wastedeastyouth 13.08.2009 - 13:48
Antifa (f): Je t'aime!

super

endlich mal 13.08.2009 - 14:18
eine gelungene aktion mit der richtigen stoßrichtung!

Alles nur PR

antifaschistischer bembelterrorist 13.08.2009 - 14:32
Eine schöne Werbeveranstaltung der [F]-chen, wie auch schon die Bildauswahl zeigt. Die Anwesenden IranerInnen waren wohl nur Staffage für eine sich an Selbstdarstellung ergötzende Truppe von Uni-Linken.

ce n'est pas chic

!!! 13.08.2009 - 14:42
adidas samba zu tragen ist doch unter modischen aspekten schwer zu rechtfertigen. was ist da los, antifa f?

super Aktion

FFM 13.08.2009 - 15:04
Es war eine nette und richtige Aktion

gähn

. 13.08.2009 - 20:56
es gibt aktuell zig Regimes die krasser sind als das Iranische, spontan fallen mir mindesten ein Dutzend ein. Trotzdem: Nachvollziehbar ist wenn Exiliraner als unmittelbar Betroffene demonstrieren. Bleibt also nur die Frage: was mischt sich da die Frankfurter Pop-Antifa ein? Und die Antwort: Post-Antideutsches Profilierungsfeld. Damit ist das Thema dann auch gegegessen ;-)

@gähn

achso 14.08.2009 - 15:32
@gähn

Aja, also kein Universalist