[GÖ] Nieder mit dem islamischen Regime in Iran!

M 12.08.2009 21:47 Themen: Antifa Repression Soziale Kämpfe Weltweit
Über 100 Menschen kamen heute zu einer Kundgebung in Göttingen im Rahmen des Bundeweiten Aktionstages gegen die Zusammenarbeit mit dem islamischen Regime im Iran zusammen.
Über 100 Menschen aus sehr unterschiedlichen Spektren kamen heute in Göttingen auf dem Marktplatz zusammen um auf die Lage im Iran aufmerksam zu machen. Wie unterschiedlich die Spektren waren zeigte sich auch an den Redebeiträgen. So gab es einen Redebeitrag von Iranischen Frauen die auf die Situation der Frauen im Iran einging, die redical M (  http://redical.org ) erklärte den Zusammenhang zwischen Kapital und iranischem Regime und ein Exiliraner hielt einen Beitrag zu den Machenschaften von Siemens-Nokia, Dräger und Heckler&Koch in Zusammenhang mit der blutigen Repression des Regimes. Des weiteren gab es noch einmal spezielle Informationen zu der Situation der Gefangenen und "Verschwundenen". Außerdem verteilte die Göttinger Gruppe Gegenstrom (  http://gegenstrom.blogsport.de )noch Flugblätter um die PassantInnen zu informieren. Die Aktion stellte nur eine, innerhalb des bundesweiten Aktionstages gegen die Zusammenarbeit mit dem Mullahregime dar. Weitere Infos gibt es auf  http://antifateheran.blogsport.de/
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Ergänzungen

kundgebung in göttingen

akmo 13.08.2009 - 08:26
Göttingen

bevor wir mit redebeiträge anfangen, tauchten zwei bis drei anti deutsche kriegsbefürworter mit israil-fahne auf.wir haben ihnnen klar gemacht, dass sie von uns distanzieren sollen, weil wir keine nationale fahne an der kundgebung ertragen. wir habe extra in unsere flügblätter(persisch-deutsch) erwähnt; nationalfhane sind symbole der macht, ausbeutung.......ist.trotz unsere ansage haben sie(anti deutsch) ignoriert.FüßgängerInnen haben mitbekommen, was von krankhafte leute gibt, mit Elend eine politi btreiben.

Diese kriegsbefürworter sollen wissen; wir als solibundnis gegen islamistische terrorregime sind und solidarisieren uns mit freiheitsbewegung dort.
selbsverstänlich gegen jeglischen antisemitismus von islamische regierung und weltweit sind und schutzen wir weltweit judische menschen. genauso
wir sind gleichzeitig gegen weltweite militärische einsätze von USA und ihre verbundetet sind.
wir investieren unsere zeit und hoffnung auf die kämpfe der menschen gegen jeglichen form der ausbeutung in der welt.deswegen solidarisieren wir uns mit der freiheitsbewegung.

Diese kriegsbefürworter(antideutsche) und viele anderen westlichen politiker haben Gelegenheit gefunden, jede Iran-kundgebung aufzutauchen, wegen atomare gefahr und antisemitismus zu warnen.sie versuchen stimungsmacherei zu schaffen,damit einen weg zu ihren liblingswort "bomeben und krieg" zu ebnen.sie finden krieg als notwendigen antwort.
Ein "zivilisierte kapital"(Europa, USA, Israiel, Rußlan....)ist identisch wie barbarische kapital(binladen, taliban, mullahregiem......).
Die beiden sind in einem komplexe zusammenhänge zu verstehen, sind beiden gegen menschlichen befreiung und Schaffung der weitere Ausbeutung.



gegen antisemitismus weltweit
Atomkraft für Niemanden
solidarität mit der freiheitsbewegung im iran.
weg mit antideutsche kriegsbefürworter.

Hier der Redebeitrag der iranischen Frauen

s. 13.08.2009 - 15:20
Redebeitrag der iranische Frauen

Euer Kampf gegen das frauenfeindliche Regime der Islamischen Republik hat sich in der Welt großen Respekt und Bewunderung erworben.

Euer Kampf wurde von der Welt verfolgt. Euer bewundernswerter Mut gegen die brutalen islamischen Armeen und Euer entschlossener Widerstand gegen Repression und Gewalt zeigen die Tiefe Eurer Sehnsucht nach Freiheit.

30 Jahre Widerstand gegen eines der brutalsten, mörderischsten und frauenfeindlichen Regime, 30 Jahre Krieg gegen die islamischen Soldaten um das Kopftuch und die grundlegendsten Menschenrechte haben die Frauen stärker gemacht.

Vor 30 Jahren warfen die Gewaltmenschen der Hisbollah Steine auf Frauen und schrien "Kopftuch oder ein Schlag auf den Kopf", was zur Installation des Regimes geführt hat.
Heute werfen Frauen und junge Mädchen Steine auf die Gewaltmenschen und schreien "Tod dem Diktator". Dem Regime läuft es kalt den Rücken herunter, wenn es Frauen diese Parole skandieren hört.


Wir begrüßen den Mut, die Ausdauer und Stärke der Frauen im Iran.

Die iranischen Frauen haben das Recht auf eine Zukunft ohne Vorherrschaft des Islamischen Regimes oder der patriarchalen Führung durch die USA und ihrer Verbündeten.
Wir wollen die Botschaft der iranischen Frauen weltweit verbreiten, die ihren eigenen Weg wählen und unabhängig sein wollen von der Dominanz reaktionärer Weltordnung!
Es ist Zeit, eine historische Wende einzuleiten, indem wir uns emanzipieren und Gleichstellung für Frauen einführen.
Unseren Forderungen sind die Abschaffung aller islamischen Gesetze:
Steinigung, Zwangsverschleierung, Geschlechterdiskriminierung, wir fordern das Scheidungsrecht mit anschließendem Sorgerecht für die Kinder, wir treten ein für das Recht auf unseren eigenen Körper, das Recht auf Homosexualität und für die Abschaffung der Religionsmacht in allen Lebensbereichen.

Unsere Botschaft für alle Frauen lautet, sich von der Unterdrückung und Ausbeutung zu befreien.

Dies können wir Frauen aus dem Iran nur durch die Entmachtung des islamischen Regimes erreichen.

Es lebe die Freiheit

Redebeitrag der redical m

m 14.08.2009 - 00:50
Hallo liebe GenossInnen und BürgerInnen, die sich gegen die staatsterroristische Niederschlagung der Rebellion im Iran solidarisch zeigen.
Wir sind heute hier, weil wir auf die politische Situation im Iran aufmerksam machen möchten und des Weiteren aufzeigen wollen, welche Rolle deutsche Firmen bei der Zerschlagung der Rebellion und bei der Festigung des iranischen Regimes spielen.

Nach den Staatspräsidentschaftswahlen im Iran am 12. Juni 2009 kam es zu Protesten, die, so war in deutschen Medien zu vernehmen, durch erhebliche Ungereimtheiten bei der Auszählung motiviert waren. Das iranische Volk sei um ihre Repräsentation im Staat beraubt worden und Moussawi sei der moralische Gewinner. So scheint es auch nicht zu verwundern, dass die Proteste im Namen Moussawis unter grüner Flagge in den Medien missgedeutet wurden und nach wie vor werden. Während bei den ersten Protesten tatsächlich Wahlmanipulation und Repression des Staates gegen oppositionelle politische Kräfte im Mittelpunkt standen, war der Protest in der darauf folgenden Zeit sowohl in Form als auch dem Inhalt nach ein Anderer. Mit der Legitimation Ahmedinejads als Staatspräsident durch das Staatsoberhaupt Khamenei am 19. Juni, geriet das staatliche System des Irans selbst in das Fadenkreuz der Proteste und wuchs zur Rebellion gegen den Staat an. Trotz Demonstrationsverbot strömten zehntausende in Teheran, Isfahan, Shiraz, Mashad, Täbriz u.a. Städten auf die Straßen, um gegen das islamistische Mullahregime zu demonstrieren. So wurde nicht mehr nur maßgeblich die Wahlmanipulation thematisiert, sondern die Abschaffung des Wächterrats zur elementaren Forderung. Der Wächterrat und seinem obersten Rechtsgelehrten Khamenei, der gleichzeitig Staatsoberhaupt ist, unterliegt es Richtlinien des sozialen, politischen und ökonomischen Lebens festzulegen. Sie sind die politischen, rechtlichen und gleichzeitig religiösen Staatsorgane, die für die brachiale Durchsetzung gesellschaftlicher Normen und Werte im Namen des Islam verantwortlich sind. Morde, Folterungen, Repression durch die Sittenwächter und Basiji – Milizionäre an Oppositionellen, Frauen, Homosexuellen fußen auf den Sittengesetzen des Wächterrats und ihrem Staatsoberhaupt. Gegen die Rebellion reagierte der iranische Machtapparat mit voller Härte. Er ließ auf DemonstrantInnen schießen und setzte die gefürchteten Basiji – Milizen zur Zerschlagung der Demonstrationen ein. Es gibt nur Schätzungen wie viele Menschen in den Folterkellern misshandelt, vergewaltigt oder umgebracht wurden und werden, jedoch wird dadurch deutlich, dass der gesellschaftliche Kitt zwischen fundamentalistischer Herrschaft und Herrschaftsmaterial, also seinen StaatsinsassInnen bröckelt. Die politische Systemfrage wurde von den Rebellierenden unter anderem auch militant gestellt, so dass die Staatsgewalt und ihre Herrschaft jetzt mit der Antwort der Repression reagieren. Alle Verbände, Vereine, Studentenwohnheime werden systematisch zerstört und zerschlagen, von denen angenommen wird, dass sie sich gegen die Ordnung der islamischen Republik wenden. Unsere Solidarität gilt nicht Mussawi, da er ein vom Wächterrat herrschaftlich legitimierter Präsidentschaftskandidat ist, unsere Solidarität gilt den emanzipatorischen Bestrebungen gegen das iranische Regime wie z.B. den studentischen, feministischen und kommunistischen Kräften.
Aber was hat Deutschland mit einem Land zu tun, das innenpolitische Konflikte hat und diese blutig regelt? Auch wenn das deutsche Politpersonal wie z.B. Merkel sich außenpolitisch gegen das iranische Regime positioniert. So ist bei näherer Betrachtung Deutschland ein gern und oft gesehener Wirtschaftspartner des Iran. Diese Exporte tragen dabei direkt und indirekt zur Stabilisierung der Herrschaft und der Niederschlagung der Revolte bei. Firmen wie Siemens-Nokia, Bayer, BASF, BMW, Mercedes-Benz, um ein paar sehr bekannte Firmen zu nennen, unterstützen das Regime mit technischem Know-How oder Maschinen für die Staatsbetriebe oder statten Militär, Polizei und Milizen mit Telekommunikation, Schlagstöcken und weiteren Sachen. aus. So ist es dem iranischen Regime möglich geworden durch deutsche Technologie eine nahezu totale Kommunikationskontrolle aufzubauen. Störsender Peilsender und Knüppel deutscher Produktion, die während der Rebellion von Seiten des Staats eingesetzt wurden, haben eine Kommunikation und Organisation der Protestierenden verhindert und sind damit unmittelbar auch an der Fahndung, der Zerschlagung, Ermordung und Folterung rebellierender Kräfte mitverantwortlich. Auch wenn der Kapitalismus apersonale Zwänge hervorbringt und sein eisernes Gesetz aus Geld mehr Geld zu machen elementar für das Geschäftemachen der bereits genannten Konzerne ist, so kann eine Kritik an der Doppelmoral kapitalistischen Saubermannwirtschaftens Marke Deutschlands mitnichten antisemitisch sein. Ebenso wenig macht sich eine solche Kritik mit westlich industriellen und nationalen Interessen gemein. Die wirtschaftlichen Verpflechtungen deutscher Konzerne mit dem staatswirtschaftlichen Iran, machen es dem Holocaustleugner Ahmadinejad und Co. unter anderem auch erst möglich eine latente Bedrohung im Nahen Osten und speziell für Israel darzustellen.
Inwieweit die Rebellion gegen das islamistische Mullahregime den Staat in seinem Fundament erschüttert, ist zur jetzigen Zeit nicht absehbar, aber die Einschätzung deutscher Medien „Die Bevölkerung im Iran wolle keine Umwälzung der Verhältnisse, keine Revolution, keine Trennung von Staat und Religion“ darf zumindest bezweifelt werden. Vielleicht geht es auch wirklich nicht um eine emanzipatorische Revolution, aber für die rebellierenden Kräfte geht es um die Bedingungen der Voraussetzung für Emanzipation. Für den Iran könnte das Gleichberechtigung, Säkularisierung und die Abschaffung des Wächterrats bedeuten, wie es die Rebellierenden fordern. Und so wollen wir sinngemäß Marx das letzte Wort geben, der im Manifest schrieb:
„Die Kommunisten unterstützen überall jede revolutionäre Bewegung gegen die
bestehenden gesellschaftlichen und politischen Zustände.
In all diesen Bewegungen heben sie die Eigentumsfrage (…)als die Grundfrage der
Bewegung hervor.
Die Kommnisten verschmähen es, ihre Absichten und Ansichten zu verheimlichen.“
In diesem Sinne:

Für den Kommunismus!
Soll heißen: Für eine globale Bewegung jenseits von Staat, Nation, Kapital und Religion - Solidarität mit den emanzipatorischen Kräften im Iran!
Zerschlagt das islamistische Mullahregime!

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danke&gut

reclaimthestreets 12.08.2009 - 22:03
...daß ihr das thema auf die strasse bringt.
Auch Danke, daß soviele Strömungen zu Wort
kommen, wie der Exiliraner, der wohl Bilder
seiner Familie oder wohl geliebten hochhält.

fragwürdig

Rigaer94 12.08.2009 - 23:05
Erschreckend, dass das Geschrei einiger iranischer Diskomiezen und die westliche Medienhetze auch in linken Kreisen so deutlich Wirkung zeigt.
Mensch sollte bedenken, dass die Islamische Republik Iran seit Jahren Vorreiter im Kampf gegen die imperialen Interessen des westlichen Großkapitals im Nahen Osten ist. Ahmadinejad ist außerdem einer der wichtigsten verbündeten zahlreicher progressiver Regierungen in Lateinamerika (Hugo Chavez, Rafael Correa, Evo Morales etc.)

Beweise ...... jap...

Armin 12.08.2009 - 23:20

Beweise ...... jap...
Armin 12.08.2009 - 20:41
US-Geheimdienst verstärkt Aktivitäten im Iran
(39)
Von Uwe Schmitt 30. Juni 2008, 16:59 Uhr

Die Vereinigten Staaten haben in den vergangenen Monaten ihre Kommandounternehmen im Iran erheblich verstärkt. Nach Erkenntnissen des amerikanischen Enthüllungsjournalisten Seymour Hersh verfolgen CIA und die Special Operation Forces des US-Militärs mit größerem Aufwand und mehr Mitteln als bisher das Ziel, das Mullahregime zu destabilisieren und das iranische Atomprogramm auszuspähen.

Die Aktionen umfassen Entführungen, Attentate auf „hochwertige Ziele“ und die Unterstützung sunnitischer Dissidentengruppen wie Ahwazi Arab und Baluchi im Süden des Iran. Laut dem Bericht Hershs sind häufig weder das Pentagon noch der Kongress über die von Präsident Bush autorisierten Operationen im Bilde, für die das US-Parlament 400 Millionen Dollar bereitstellte.

Unter dem Titel „Das Schlachtfeld vorbereiten“ beschreibt Seymour Hersh in der neuen Ausgabe des Magazins „New Yorker“ einen geheimen Bericht des Präsidenten (Presidential Finding), der vor der Bewilligung von Mitteln für Geheimdienstoperationen acht führenden Parlamentariern und den beiden Geheimdienstausschüssen des Kongresses vorgelegt werden muss.

Nach Angaben des für gewöhnlich ausgezeichnet informierten Reporters äußerten Abgeordnete der Demokraten, aber auch hohe Militärs die Sorge, dass Präsident Bush und Dick Cheney die Grenzen verwischen zwischen Geheimdienstaktionen, die der Zustimmung des Kongresses bedürfen, und militärischen Aktionen, die allein vom Oberkommandierenden befohlen werden können. So ist unklar, ob bei den Kommandounternehmen im Iran gezielte Tötungen geduldet sind oder ob „lethal force“ nur in Notwehr bei Entdeckung von Agenten oder Spezialeinheiten vorgesehen ist.
Weiterführende Links

* Iranische Raketen könnten Osteuropa treffen
* USA planen diplomatische Vertretung im Iran
* Stehen Israel und Iran kurz vor einem Atomkrieg?
* Iran gibt bei Urananreicherung nicht nach
* USA drohen Iran mit erhöhtem Druck
* Condoleezza Rice wirft Iran Small-Talk-Taktik vor
* Was der Iran von Israel wirklich will
* Iran gibt sich unbeeindruckt von Sanktionen

Das Presidential Finding fiel im Dezember 2007 zusammen mit der Veröffentlichung des Nationalen Geheimdienstberichts (NIE), wonach der Iran die Entwicklung von Atomwaffen im Jahr 2003 eingestellt habe. Präsident Bush, Außenministerin Condoleezza Rice und Verteidigungsminister Robert Gates äußerten Zweifel an Aktualität und Tauglichkeit dieser Erkenntnisse. Stattdessen wurde die aktive Rolle des Iran im Irak betont. Iranische Kommandoeinheiten seien an Morden und Anschlägen auf US-Soldaten beteiligt, zudem liefere der Iran Sprengsätze und andere Waffen in den Irak. Spekulationen über einen amerikanischen Militärschlag gegen iranische Atomanlagen erhielten neue Nahrung. Verteidigungsminister Gates warnte bei einem Treffen mit demokratischen Abgeordneten vor den Konsequenzen eines Luftschlags: „Wir werden Generationen von Dschihadisten schaffen, und unsere Enkel werden unsere Feinde hier in Amerika bekämpfen.“ Auf die Frage, ob er diese Meinung auch mit George W. Bush und Dick Cheney teile, soll Gates erwidert haben: „Sagen wir, dass ich für mich spreche.“

Nicht nur im Pentagon, im Weißen Haus und im Kongress prallen die beiden Denkschulen aufeinander, die über das Für und Wider eines Militärschlags gegen den Iran rechten. Auch die beiden Präsidentschaftskandidaten John McCain und Barack Obama mussten Farbe bekennen.
Themen

* USA
* Iran
* Seymour Hersh
* George W. Bush

McCain, der loyalste Verbündete Präsident Bushs bei der Truppenaufstockung im Irak, unterstützt eine harte Linie, während Obama auf Diplomatie setzen will, um ein Iran mit Atomwaffen zu verhindern. Obamas Haltung zum Iran hat sich seit dem Verzicht Hillary Clintons jedoch spürbar verhärtet. Es scheint, dass nicht zuletzt das Werben um jüdische Stimmen ihm dies ratsam erscheinen lässt. Als die israelische Luftwaffe jüngst Luftangriffe probte, die offenkundig iranischen Zielen gelten würden, war die Reaktion auch von linksliberalen US-Medien auffallend verständnisvoll und gedämpft.

Nach den Recherchen Seymour Hershs werden Entführungen von Mitgliedern des Al Quds, des Kommandoarms der iranischen Revolutionären Garde, und ihre Verhöre im Irak, aber auch Tötungen im Iran selbst durch den „großen Satan“ Amerika und die CIA in der staatlich kontrollierten iranischen Presse durchaus gemeldet. In den USA sind diese Operationen weniger bekannt. Hersh zitiert Experten, die die Unterstützung militanter Dissidenten kritisieren. Robert Baer, ein ehemaliger CIA-Offizier mit 20 Jahren Erfahrung in Südasien und im Nahen Osten, warnt etwa vor der Unterstützung von Baluchi-Gruppen: „Sie sind sunnitische Fundamentalisten, die das Regime in Teheran hassen, aber man kann sie als al-Qaida beschreiben: Sie schneiden Ungläubigen den Kopf ab, in diesem Fall iranischen Schiiten.“


 http://www.welt.de/politik/article2163489/US_Geheimdienst_verstaerkt_Aktivitaeten_im_Iran.html






 http://www.welt.de/politik/article2163489/US_Geheimdienst_verstaerkt_Aktivitaeten_im_Iran.html
Beweise ...... jap...
Armin 12.08.2009 - 20:42

Mittlerer Osten
Destabilisierung statt Angriff im Iran
(0)
Von Michael Wolffsohn 7. März 2007, 00:00 Uhr

Der Krieg um den Gottesstaat hat schon begonnen, und er wird eskalieren, meint der Historiker Michael Wolfsohn in einem Beitrag für WELT ONLINE. Er rät zu einer Taktik ohne direkten Eingriff, um die Machthaber in Teheran zur Vernunft zu bringen.
Regent im Mullah-Staat: Mahmud Ahmadinedschad
Foto: DPA

Regent im Mullah-Staat: Mahmud Ahmadinedschad
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Der Iran ist ein Vielvölkerstaat. Nur rund 51 Prozent seiner knapp 71 Millionen Bürger sind Perser, 24 Prozent sind Aseris, 7 Prozent Kurden, 3 Araber und 2 Balutschen, um nur einige der für den Fortbestand des "Einheits"-Staates eher kritischen Völker zu nennen. "Persisch" als Muttersprache sprechen ungefähr 40 Millionen Iraner.

Schon lange vor der Iranischen Revolution von 1979 und auch seitdem wollen Kurden, Aseris, Araber und Balutschen sich von Persien trennen, weil sie sich nicht mit dem Persertum oder dem extrem schiitischen Islam identifizieren. Sie möchten entweder ihr eigenes Gemeinwesen oder den Anschluss an ihre "Brüder und Schwestern". Letzteres gilt für die Aseris. Auf der Website des unabhängigen Staates Aserbaidschan wird der aserische Teil des Nordiran als Südaserbaidschan bezeichnet. Die Aseris sind, wie die Perser, Schiiten, aber, anders als die Perser, ein Turkvolk. Zwischen "Türken" und Persern war die islamische Verbundenheit nie innig. Der kurdische Teil des Iran würde sich lieber gestern als morgen mit dem irakischen Kurdistan vereinigen. Die 1,2 Millionen sunnitischen Balutschen im Osten des Iran streben einen Zusammenschluss mit den 4 Millionen Balutschen Pakistans an. Was verbindet sie mit den schiitischen Fanatikern Persiens?

Die Bevölkerung im Südwesten des Iran ist schiitisch, aber arabisch, und die Rivalität zwischen Arabern und Persern ist uralt. Der arabisch-persische Gegensatz ist trotz der schiitischen Gemeinsamkeit so stark, dass Saddam Hussein 1980 meinte, die iranischen Araber würden seine Invasionsarmee als "Befreier" begrüßen und von innen den irakischen Sieg unterstützen. Es kam anders, Teherans innenpolitischer Terror und militärischer Widerstand waren stärker als erwartet. Der Iran zündelt jetzt umgekehrt im Irak und stachelt die arabischen Schiiten gegen irakische Sunniten und die USA auf. Er kann aber nicht sicher sein, dass sich die arabisch-schiitischen Gewehrläufe nicht eines Tages gegen Teheran richten.
Weiterführende Links

* Kriegsangst und wachsender Ärger über Ahmadinedschad
* Die Angst der sunnitischen Herrscher vor dem "schiitischen Halbmond"
* "Die Iraner glauben, jetzt schlägt ihre große Stunde"
* Ahmadinedschad sucht den Dialog mit Saudi-Arabien
* Ahmadinedschad besucht Saudi-Arabien
* Teheran spricht von Gesprächsangebot der USA
* Kuschelpolitik von Iran und Saudi-Arabien

Seit 1979 hat es im iranischen Kurdistan und in Balutschistan immer wieder Kämpfe gegeben, zuletzt im Februar. Hat der Bürgerkrieg schon begonnen? Natürlich hat Teheran sofort die USA und Israel bezichtigt, die Drähte gezogen zu haben. Das ist nicht unwahrscheinlich, denn noch aus den Zeiten des Schahs haben Jerusalem und Washington vorzügliche Beziehungen zu verschiedenen iranischen Gruppierungen. Israel hat zudem besonders in ländlichen Gebieten, zum Beispiel im Kurdengebiet, vorzügliche landwirtschaftliche Entwicklungsarbeit geleistet und war beliebt. Sowohl die USA als auch Israel beherbergen eine große, bürgerliche iranische Diaspora, die zur Heimat nach wie vor Beziehungen pflegt. Ganz abgesehen davon arbeitet Aserbaidschan mit den USA zusammen, und zu Israel hat dieser schiitische Staat diplomatische Beziehungen. Das ist der Stoff, aus dem aserische Unzufriedenheit im Iran von außen geschürt werden kann.
Themen

* Iran
* Mahmud Ahmadinedschad
* Mittlerer Osten
* Teheran
* Außenpolitik

Der Iran kann noch so viele Atombomben bauen, sie werden ihn nicht schützen, denn von außen, den USA und Israel, droht ihm keine Gefahr. Der Iran ist von innen gefährdet. Diese innenpolitische Labilität könnte und sollte der Hebel westlicher Iran-Politik unterhalb eigenen militärischen Eingreifens sein. Für die USA und Israel dürfte diese Vorgehensweise so existenziell wie "charmant" sein. Indem sie den Iran schwächt, gegebenenfalls auflöst, wird die außenpolitisch-nukleare Gefahr durch den Iran verringert. Jene Strategie ermöglicht, ebenfalls ohne eigenes Eingreifen, Sabotageakte gegen militärische, womöglich nukleartechnologischen Anlagen. Zugleich dient der Destabilisierungshebel der nationalen, kulturellen und religiösen Freiheit der vom Mullahregime unterdrückten Völker. Wer will diesen das Recht auf Selbstbestimmung verweigern?

Vielleicht kommt Teheran so zur Vernunft. Der Verzicht auf die Atombombe sowie die Überwindung zentralistisch-persischer zugunsten bundesstaatlicher Strukturen läge im Eigeninteresse Teherans. Nur so könnte es die Minderheiten einbinden. So gesehen wären die USA und Israel die Retter des iranischen Staates. Chamenei und Ahmadinedschad sehen das anders. Deshalb könnte der Völkerkrieg im Iran bald eskalieren.

Der Autor ist Historiker an der Universität der Bundeswehr in München



 http://www.welt.de/politik/article749620/Destabilisierung_statt_Angriff_im_Iran.html
Bericht über geheime USA-Operationen im Iran
Armin 12.08.2009 - 20:45
Bericht über geheime USA-Operationen im Iran
"Das Schlachtfeld wird vorbereitet"

Nach einem Bericht des "New Yorker" weiten die USA verdeckte Geheimdienst- und Militäroperationen zur Destabilisierung des Iran massiv aus. VON ANDREAS ZUMACH

Angeblich sollen ethnische und regionale Spannungen im Vielvölkerstaat Iran angeheizt werden. Foto: reuters

GENF taz Die USA haben auf Anordnung von Präsident George Bush die verdeckten Operationen ihrer Geheimdienste sowie von militärischen Sonderkommandos im Iran zur Destabilisierung des Landes und seiner Regierung massiv ausgeweitet. Darüber berichtet der investigative US-Journalist Seymour Hersh unter Berufung auf zahlreiche Quellen in den US-Streitkräften und Geheimdiensten sowie im US-Kongress in der am nächsten Montag erscheinenden Ausgabe der Wochenzeitschrift The New Yorker unter der Überschrift "Das Schlachtfeld wird vorbereitet".

Die Ausweitung der verdeckten Operationen und ihre Finanzierung mit zunächst knapp 400 Millionen US-Dollar erfolgte mit Zustimmung führender Demokraten im US-Kongress, obwohl deren Präsidentschaftskandidat Barak Obama einen Krieg gegen den Iran bislang abgelehnt hat. Für den Fall seiner Wahl im November hat er direkte Gespräche mit Teheran "ohne Vorbedingungen" angekündigt.
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Bush unterschrieb die geheime Anordnung für die Ausweitung verdeckter Operationen im Iran, über die Anfang Mai bereits die US-Zeitschrift Counterpunch berichtete, Mitte März. Erklärtes Ziel der Operationen ist es, "die iranischen Atompläne zu untergraben und zu versuchen, die Regierung durch Regimewechsel zu destabilisieren".

Bereits seit mindestens Anfang 2007 betreiben militärische Spezialkommandos sowie Agenten der Geheimdienste CIA, DIA und NSA verdeckte Operationen im Iran. Dazu gehören Sabotageakte gegen Militäranlagen und Einrichtungen ziviler Infrastruktur auf Irans Territorium sowie die Entführung und Tötung von Mitgliedern der Revolutionären Garden oder deren Verschleppung zu Verhören auf US-Militäreinrichtungen im Irak. Zudem werden ethnische Minderheiten wie die Baluchis, die Ahwazi-Araber im Südwesten Irans, kurdische Nationalistenverbände und andere Oppositions- oder Widerstandsgruppen finanziell, mit Waffen und anderen Mitteln unterstützt. Ziel ist es, ethnische und regionale Spannungen im Iran anzuheizen.

Mit der Anordnung von Bush wurden die Operationen erheblich intensiviert und auf die Unterstützung äußerst fragwürdiger Organisationen ausgeweitet. Zu den unterstützten Gruppen gehört neuerdings die fundamentalistische sunnitische Organisation "Dschundallah", zu Deutsch "Armee Gottes". Die Dschundallah operiert im iranischen Belutschistan entlang der Grenze zu Afghanistan und hat bereits mehrfach Anschläge auf iranische Regierungsvertreter und Zivilisten verübt. In einer Sendung des US-Fernsehjournalisten Dan Rather war kürzlich zu sehen, wie der Führer der Dschundallah seinem Schwager die Kehle durchschnitt. Sunnitische Fundamentalisten aus Belutschistan sind auch Scheich Khalid Mohammed, dem die Bush-Administration die Hauptverantwortung für die Planung der Anschläge vom 11. September 2001 zur Last legt, sowie Ramzi Yousef, der wegen seiner Beteiligung an dem Anschlag auf das World Trade Center im Jahre 1993 von einem US-Gericht zu lebenslänglicher Haft verurteilt wurde.

Unterstützung aus Washington erhält neuerdings auch der militärische Arm der iranischen Oppositionsgruppe Volksmudschaheddin - obwohl diese Gruppe vom State Department weiterhin als Terrororganisation geführt wird. Seit Anfang dieses Jahres häufen sich die Berichte aus dem Iran - auch in staatlich kontrollierten Medien - über Anschläge, Explosionen und andere gewaltsame Zwischenfälle.

Über die Intensivierung der verdeckten Operationen im Iran hinaus autorisierte Bush in seiner geheimen Anordnung auch Operationen gegen die Hisbollah und ihre Verbündeten im Libanon sowie zur Destabilisierung der syrischen Regierung.

An der bereits Ende 2007 erfolgten Bewilligung der zusätzlichen Haushaltsmittel in Höhe von 400 Millionen US-Dollar waren auf Seite der demokratischen Mehrheitsfraktionen im US-Senat und -Abgeordnetenhaus zumindest deren Führer Harry Reid und Nancy Pelosi beteiligt sowie die Vorsitzenden der beiden Geheimdienstausschüsse, Senator John D. Rockefeller und der Abgeordnete Silvestry Reyes. Ob Senator Obama seinerzeit eingeweiht wurde, ist bislang öffentlich nicht bekannt.
Mehr zum Thema

* Kommentar USA im Iran:
Kriegstreiber in Washington>

Inzwischen mehren sich in Washington zumindest intern Bedenken gegen die Ausweitung der verdeckten Operationen im Iran. Zahlreiche führende Militärs verstehen diese Operationen als Teil der federführend von Vizepräsident Richard Cheney betriebenen Vorbereitung eines Militärschlages gegen Iran, den sie entschieden ablehnen.


 http://www.taz.de/1/politik/amerika/artikel/1/das-schlachtfeld-wird-vorbereitet/

Deutsche im Guerillakrieg gegen Iran
Armin 12.08.2009 - 20:46
PKK-Ableger
Deutsche im Guerillakrieg gegen Iran

Ein Ableger der Terrororganisation PKK soll Nachwuchs in Deutschland rekrutieren. Verfassungsschutz und BND schauen angeblich tatenlos zu. VON PASCAL BEUCKER

BND-Zentrale in Pullach Foto: dpa



Unter den Augen deutscher Nachrichtendienste soll ein Ableger der früheren türkisch-kurdischen Arbeiterpartei PKK, die sich heute Kongra-Gel nennt, Nachwuchs für den Guerillakampf im Nordirak rekrutieren. Laut einem Bericht des ARD-Magazins "Monitor" wirbt die Partiya Azadiya Jina Kurdistan (PJAK), die "Partei des Freien Lebens Kurdistans", für ihren Krieg gegen den Iran, den sie vom Nordirak aus führt, systematisch Kämpfer in Westeuropa an, darunter viele junge Frauen und Männer in der Bundesrepublik - und BND sowie Verfassungsschutz schauen zu.

Als exemplarisches Beispiel für die Rekrutierungsbemühungen präsentierte "Monitor" den 21-jährigen Sertan K. aus dem nordrhein-westfälischen Langenfeld. Kurz nach Abschluss der Handelsschule verschwand er voriges Jahr. Nicht einmal seine Eltern wussten, wo er abgeblieben war. Nun hat ihn "Monitor" wieder ausfindig gemacht: in einem Berglager der PJAK im Nordosten des Irak, inzwischen ausgebildet zum Scharfschützen.


 http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/deutsche-im-guerillakrieg-gegen-iran/?src=SE&cHash=a0f0187660
Geld für die Separatisten von Khusistan
Armin 12.08.2009 - 21:08
Geld für die Separatisten von Khusistan

Doch die Bush-Regierung warf das Steuer sehr schnell herum. Cheney setzte wie Gingrich auf den "Regimewechsel" und überzeugte die Zweifler im Kongress, dass Druck auf Teheran die Position der USA in den Verhandlungen über die Beendigung des iranischen Urananreicherungsprogramms stärken würde. Als Erstes legte die neue Regierung den eingeschlafenen Gingrich-Plan für direkte "nicht-tödliche" Untergrundoperationen wieder auf, und zwar in erweiterter Form. Sodann ließ sie sich im Februar 2006 vom Kongress 75 Millionen Dollar bewilligen - für ein Programm des State Department, mit dem Ziel, mehr "Offenheit und Freiheit für das iranische Volk" zu erreichen. Und schließlich sann sie über klandestine Operationen nach, die geeignet wären, das Regime militärisch unter Druck zu setzen.

Als probatestes Mittel bot sich an, bereits existierende Gruppen von Aufständischen in den von Belutschen und Kurden besiedelten Gebieten des Iran mit Hilfe Pakistans und Israels zu bewaffnen und zu finanzieren. Dafür konnte man die seit langem etablierten Verbindungen der US-Geheimdienste zum pakistanischen Nachrichtendienst ISI und zum israelischen Mossad nutzen. Über den ISI wurden Geld und Waffen an die Dschundallah ("Soldaten Gottes") geschleust, eine Organisation iranischer Belutschen, die 2006 und 2007 im Südosten des Landes, in der Nähe von Zahedan, mehrfach Einheiten der Iranischen Revolutionsgarden angegriffen und ihnen schwere Verluste zugefügt hat. Die USA machten aus ihrer Unterstützung für die Dschundallah kein Geheimnis. Deren Führer Abdolmalek Rigi wurde am 2. April 2007 in einem Interview mit dem Sender Voice of America als "Führer des Volkswiderstands im Iran" vorgestellt. Seit den Recherchen zu meinem Buch über die Belutschen(1) halte ich umfassenden Kontakt zu deren Repräsentanten, von denen mir einige vor kurzem sehr konkrete Beweise für Rigis ISI-Verbindungen vorgelegt haben. Und ein ABC-Korrespondent berichtete nach seinem Besuch in Pakistan, von US- und pakistanischen Geheimdienstkreisen sei ihm "die Unterstützung des ISI für die Dschundallah bestätigt worden".(2)

Der Mossad unterhält seine Kontakte in den iranischen und irakischen Kurdengebieten schon seit fünfzig Jahren. Zu Zeiten des Schahregimes nutzte er seine Basen im Iran zur Destabilisierung der Kurdengebiete des Irak. Dass der Mossad der iranischen Kurdengruppe PJAK ("Partei für ein Freies Leben in Kurdistan", verbunden mit der PKK) "Material und Ausbildung" zukommen lässt, wie der wohlinformierte amerikanische Journalist Seymour Hersh behauptet,(3) ist vor diesem Hintergrund eine durchaus glaubwürdige Information. Und in einem Interview mit John Lee Anderson erklärte ein höherer Funktionär der irakischen Kurden, dass die Einfälle der PJAK in den Iran von Stützpunkten im irakischen Kurdistan ausgehen, wobei die Gruppe "verdeckte Unterstützung der USA erhalten" habe.(4)

Für Teheran in ökonomischer Hinsicht am bedrohlichsten sind die separatistischen Bestrebungen in der Provinz Khusistan im Südwesten, wo 80 Prozent des iranischen Öls gefördert werden. Die schiitischen Araber Khusistans haben dieselbe ethnische und religiöse Identität wie die irakischen Schiiten jenseits des Grenzflusses Schatt al-Arab. Die Hauptstadt der Provinz, Ahwaz, liegt nur 120 Kilometer östlich der zweitgrößten irakischen Stadt Basra, wo die britischen Truppen ihr Hauptquartier haben.

In Anbetracht der Geschichte dieser Region ist es nicht überraschend, dass Teheran den Briten vorwirft, sie benutzten Basra als nachrichtendienstliche Basis, um die Unzufriedenheit im iranischen Khusistan zu schüren. 1897 hatten sich die arabischen Prinzen der Provinz mit der Unterstützung britischer Truppen und britischer Ölfirmen von Persien losgesagt und ein britisches Protektorat gegründet. Dieses "Arabistan" konnte der Iran erst 1925 zurückerobern.

Obwohl ein Großteil des iranischen Ölreichtums aus Khusistan stammt, erhält die Provinz keinen fairen Anteil am nationalen Entwicklungsbudget des Iran, klagen die separatistischen Gruppen. Die aber sind so stark fraktioniert, dass sie - noch - keine gemeinsame militärische Truppe auf die Beine gestellt haben. Und auch für ausländische Hilfe gibt es keine stichhaltigen Beweise. Doch immer wieder werden Institutionen des staatlichen Sicherheitsapparats angegriffen und Sprengstoffanschläge auf Ölförderungsanlagen verübt.

Ein weiteres Mittel sind Propagandasendungen in arabischer Sprache, die im Ausland von nicht eindeutig identifizierten Sendern ausgestrahlt werden. Die Nationale Befreiungsbewegung von Ahwaz propagiert die Unabhängigkeit Khusistans über ihren Satellitensender Ahwaz-TV, bei dem eine Faxnummer mit kalifornischer Vorwahl auf dem Bildschirm erscheint.(5) Ein weiterer Satellitensender, der von Exiliranern ebenfalls in Kalifornien betrieben wird, hat Verbindungen zur British Ahwazi Friendship Society, einer Organisation, die für die regionale Autonomie der Provinz innerhalb einer iranischen Föderation eintritt.(6)

Von den US-Zuschüssen für das Jahr 2006 in Höhe von 75 Millionen Dollar gehen 36 Millionen, also fast die Hälfte, an den US-Sender Voice of America sowie an Radio Farda und andere Radiostationen, die von Exiliranern in den USA, Kanada und Großbritannien betrieben werden.

Weitere 20 Millionen Dollar gehen an NGOs, die sich in Iran und in den USA für Menschenrechte einsetzen. US-Gelder sind allerdings nur schwer ins Land zu bringen, weil die iranische Regierung die Empfänger solcher Gelder hart bestrafen würde. Deshalb arbeiten die USA nach Aussage von Nicholas Burns, dem Unterstaatssekretär des State Department für Nahostfragen, "mit arabischen und europäischen Organisationen zusammen, um demokratische Gruppen im Iran zu unterstützen"(7). Ein Iraner, der letztes Jahr an einem von Washington finanzierten Workshop in Dubai teilgenommen hat, erzählte dem iranisch-amerikanischen Journalisten Negar Azimi, er sei sich vorgekommen "wie in einem Ausbildungslager für Revolutionäre bei James Bond"(8). Vier der iranischen Teilnehmer wurden nach ihrer Rückkehr verhaftet.

Ich selbst habe in Teheran eindeutig den Eindruck gewonnen, dass die offenen und die verdeckten Bemühungen der USA, die Islamische Republik Iran zu destabilisieren und mit ökonomischem Druck zur Aufgabe ihres Nuklearprogramms zu bringen, gleich dreifach kontraproduktiv wirken. Erstens liefern sie den Hardlinern einen Grund für die Verfolgung sowohl von Iranern, die für die Liberalisierung des Regimes eintreten, als auch von Aktivisten mit doppelter US- und iranischer Staatsbürgerschaft - wie etwa Haleh Esfandiari vom Woodrow Wilson International Center for Scholars, der aufgrund vager Spionagevorwürfe drei Monate im Gefängnis verbringen musste.
Die Politik der Nadelstiche stützt die Radikalen im Iran

Zweitens geben die USA mit ihrer Unterstützung von Rebellionen ethnischer Minderheiten dem iranischen Präsidenten Ahmadinedschad die Möglichkeit, sich als Beschützer der persischen Mehrheit zu präsentieren. Die Minderheiten machen etwa 44 Prozent der iranischen Bevölkerung aus. Mit 24 Prozent sind die Azeris die größte ethnische Minderheit, die aber weitgehend assimiliert ist. Die rebellischen Belutschen wie auch die Kurden und die Araber in Khusistan sind über den Zentralstaat verbittert, aber in allen drei Gruppen stehen sich Separatisten und Befürworter eines neuen, föderativ gegliederten Iran gegenüber.

Und drittens versetzen sie Ahmadinedschad in die Lage, für die in erster Linie von ihm selbst verschuldeten wirtschaftlichen Probleme den ökonomischen Druck von außen verantwortlich zu machen.

Insgesamt glaube ich, dass es durchaus möglich ist, mit Teheran einen Kompromiss auszuhandeln, der zur Stabilisierung sowohl des Irak als auch Afghanistans beiträgt. Voraussetzung ist allerdings, dass die Destabilisierungsversuche aufhören und dass Präsident Bush auf die militärischen Schritte verzichtet, die er am 28. August mit seiner Drohung, "den mörderischen Aktivitäten Teherans" im Irak entgegenzutreten, indirekt angekündigt hat.

Aber selbst wenn Washington weniger Druck ausüben würde, bleibt ein abschließender Kompromiss in der Atomfrage unwahrscheinlich, solange die USA an ihrer Sicherheitsdoktrin für den Persischen Golf festhalten. Eine Stilllegung der Anlage von Natanz dürfte dennoch möglich sein, wenn im Gegenzug Israel der Stilllegung sei- nes Reaktors in Dimona zustimmen würde.(9)

Alireza Akbari, ehemals stellvertretender Verteidigungsminister in der gemäßigten Chatami-Regierung, fragte sich: "Wie können wir über die Einstellung unseres Atomprogramms verhandeln, während ihr uns Flugzeugträger in den Golf schickt, die unseres Wissens mit taktischen Atomwaffen ausgerüstet sind? Und wie könnt ihr von uns erwarten, dass wir verhandeln, wenn ihr nicht auch über Dimona reden wollt?"

Der offene und heimliche Druck, der bislang auf den Iran ausgeübt wurde, hat lediglich Iraner aller politischen Richtungen gegen die USA aufgebracht und die Hardliner im Land gestärkt. Auf keinen Fall hat er ausgereicht, das Regime zu unterminieren. Ökonomischer Druck vermag gewiss mehr als die verdeckte Unterstützung für aufständische Gruppen. Aber bislang haben nur sieben von vierzig europäischen und asiatischen Banken, die mit Teheran Geschäfte machen, ihre Transaktionen mit dem Iran eingestellt, wie es die US-Sanktionen fordern.

Die internationalen Geschäfte der Iraner laufen ohnehin zunehmend über 400 zumeist arabische Finanzinstitutionen mit Sitz in Dubai. Der Handel zwischen dem Iran und den Vereinigten Arabischen Emiraten (einschließlich Dubai) wird im Jahr 2007 das Volumen von 11 Milliarden Dollar erreichen. Angesichts dieser Zahl ist die Drohung mit Vergeltungsmaßnahmen, die der Unterstaatssekretär im US-Finanzministerium Stuart Levey am 7. März in Dubai gegenüber Handelspartnern des Iran ausgesprochen hat, in den Wind gesprochen. Inzwischen hat die Bush-Regierung präziser gezielte Maßnahmen ins Werk gesetzt, die sich gegen Unternehmen der Revolutionsgarden oder der bonyad, der religiösen Stiftungen, richten. Doch damit wurde bislang nur begrenzte Wirkung erzielt.

Ein sehr geachteter westlicher Diplomat mit langjährigen Erfahrungen in Teheran hat dazu nur eines zu sagen: "Was soll das Ganze? Was soll es bringen, ständig mit dem roten Tuch zu wedeln? Das macht den Stier nur immer wütender, aber es tötet ihn nicht."


 http://www.monde-diplomatique.de/pm/2007/10/12/a0001.text.name,ask6y5EDz.n,0

Hintergrund dieser Außenpolitik
Armin 12.08.2009 - 21:16
Hintergrund dieser Außenpolitik ebenso wie der "Reformen" in der Innenpolitik bildet die Notwendigkeit für die iranische Bourgeoisie, engere Bindungen mit dem internationalen Kapital einzugehen und diesem die nationale Wirtschaft zu öffnen. Nach dem Sturz des Schah-Regimes waren bedeutende Teile der Wirtschaft nationalisiert und unter Planung und Kontrolle des Staates, d.h. im Rahmen der "islamischen Republik" die der Mullahs, gebracht worden.

Dies hat die Grundlage für fette Pfründe und Privilegien vieler Geistlicher und ihrer Anhänger unter den Basarhändlern, Intellektuellen und religiösen Milizen geschaffen. Es bot aber auch der iranischen Arbeiterklasse einen gewissen Schutz vor dem ungehemmten Wirken des kapitalistischen Weltmarkts und begrenzte soziale Zugeständnisse. Der Iran verlor damit jedoch auch den Anschluß an die Globalisierung und versank immer tiefer in Verschuldung, Inflation und Korruption. Dem wollen Teile des Klerus und der Intelligenz begegnen. Sie treten dafür ein, die Gesellschaft zu "modernisieren", die Wirtschaft, insbesondere die Ölindustrie, "konkurrenzfähig" zu machen, sie zu privatisieren, dem internationalen Kapital zu öffnen und enger mit dem Westen zusammenzuarbeiten.

Die Süddeutsche Zeitung(21. Juli ) wies wohlwollend auf die im Kern durchaus konservative Haltung dieser Schichten hin: "Der Chefredakteur von Salam, deren Verbot die Studenten auf die Straßen trieb, führte 1979 die Besetzung der amerikanischen Botschaft an. Wenn Abbas Abdi inzwischen das System kritisiert, heißt das nicht, daß er die Islamische Republik abschaffen will: Er will sie reformieren, weil sie immer noch nicht dem Ideal entspricht, für das er vor zwanzig Jahren auf die Barrikaden gegangen ist - aber auch, weil seine Ideale ein wenig versöhnlicher geworden sind." Dazu ist es jedoch notwendig, den Einfluß religiöser Führer auf Wirtschaft und Gesellschaft zurückzudrängen.

Die taz vom 19. Juli schrieb dazu: "Millionen Barrel Öl liegen unter der Erde. Daß daraus kein Profit gemacht wird, ist nicht nur Schuld des Ölpreises, sondern auch der Mißwirtschaft unter dem Titel ‚islamisch‘... Viele der protestierenden Studenten entstammen dem religiösen Milieu. Schon deshalb stellen sie den islamischen Charakter Irans nicht in Frage, wohl aber das Prinzip des ,welajat-e faqih', der Statthalterschaft der Rechtsgelehrten und damit die Grundlage der von Chomeini eingeführten Theokratenherrschaft."

Diese Art von kapitalistischer "Demokratisierung" und "Säkularisierung" des Iran, für die auch der Imperialismus eintritt, wird die soziale Situation der einfachen Bevölkerungsmehrheit nur noch verschlimmern. Deshalb stehen die "Reformer" und "Demokraten" jeder ernsthaften Bedrohung des Staates, der Polizei, Armee, Geheimdiensten, religiösen Milizen und der islamischen Geistlichkeit von unten feindlich gegenüber.

Die Neue Züricher Zeitung notierte am 19. Juli befriedigt: "Eine halbe Woche nach dem Abbruch der einwöchigen Kundgebungen und Zusammenstösse in Teheran und iranischen Provinzstädten haben zwar die Sicherheitskräfte und Basij-Milizen den Auftrag zur Beruhigung der Strasse sichtbar wahrgenommen. Doch herrschte keineswegs ein Eindruck von Grabesruhe: Die Reformerpresse erschien weiter, und die Studentenverbände verlangten Zusammentreffen mit höchsten Regimevertretern, um ihre Forderungen nach Schutz der Bürgerfreiheiten zu verfechten. Am Sonntag reduzierten die Revolutionswächter ihre Präsenz in der Hauptstadt, und die Basij beschränkten sich auf wichtige Kreuzungen.

Es wird das Bild vermittelt, als hätten die beiden Strömungen einen Schock durch das rasche Ausarten der Strassenproteste erlebt und die Gefahr der Destabilisierung des ganzen Staates erkannt. Nun überdenken Erneuerer und Revolutionsnostalgiker [konservative islamistische ‚Hardliner‘] wieder die unbequeme Koexistenz, zu der sie offenbar noch für längere Zeit verurteilt sind."


 http://www.wsws.org/de/1999/jul1999/iran-j24.shtml

@ Rigaer

chavezz 12.08.2009 - 23:58
Hi,
setz dich dich bitte mit deinem Freund Elsäßer zusammen und besucht mal das Land eurer Träume den Iran. Vielleicht habt ihr ja Spaß an Steinigungen, Folterungen und religiöser Totalität. Denn anders kann man sich die Unterstützung für so ein verbrecherisches REgime nicht erklären.
Ich dachte, dass die alte "der Feind meines Feindes ist mein Freund" Regel endlich auf den Haufen der Geschichte geworfen wurde. Und übrigens nicht überall wo "sozialistisch" draufsteht ist auch Sozialismus drin - gilt auch für chavez, der ja gerade dabei ist die Meinungsfreiheit abzuschaffen.

super idee

... 13.08.2009 - 03:38
jetzt müsst ihr mir nur noch erklären, was es die regierung im iran eigentlic interessieren soll, wenn in göttingen ein haufen jugendliche durch die strasse zieht.

lesen

anderer antifa 13.08.2009 - 11:56
Aufruf lesen. Reden hören.
Dann rummeckern.

antids

drum 13.08.2009 - 12:35
witzig wie diese antideutschen knallköppe jede Gelegenheit nutzen wollen ihre beschissenen Fahnen zu schwenken.
Geistige Armut.

Hände weg vom Iran ihr Kriegstriber!!!

Antifa 13.08.2009 - 14:34
Nieder mit den antiedutschen Nationalisten, Chauvinisten. Imperialisten, Kriegstreibern und
propagandistischen Massenmörder!

@ Rigaer & Antifa

Regime stinken! 13.08.2009 - 17:00
Hmm, genausoschnell wie einige Gruppen Nationalfahnen auf Demos schleppen wollen, scheinen die Beissreflexe der 'Gegenseite' zu greifen. Der Krieg gegen das Imperium wird immer noch am besten durch Luke Skywalker, Prinzessin Lea und die Rebel Alliance geführt und nicht von Hugo Chavez oder Ahmenijad.

Allerdings scheint es einigen Teilen 'der Linken' ja immer noch ganz gut zu gehen mit totalistischen Feindbildern wie DIE USA (an sich als solche) sogar so gut, dass sie Solidarität mit jedem Arsch fordern, der ein 'Dagegen!'-Schild hochhält. Sicherlich ist die USA kein Paradies auf Erden, aber im Gegensatz zum Iran werden dort Ehebrecherinnen und Schwule wenigstens nicht zu Tode gesteinigt und im Gegensatz zu Venezuela hat dort nicht der Präsident seine Hände in den Medien und kreiert eine fröhliche Soviet-Revival-Tropenrepublik.

Es ist ja fast schon peinlich, dass ein Vorreiter einer religiös-fundamentalistischen Dikatur, der in seiner Freizeit am liebsten den Holocaust leugnet und sich Nazis aus aller Herren Länder einladen möchte, zur Ikone der revolutionären Befreiung hochstilisiert wird. Das ist sowas von verquere Logik, dass selbst Nicht-Antideutsche (was heisst im aktuellen Gespräch eigentlich noch antideutsch?) hoffentlich irritiert den Kopf schütteln.

Mal anders gefragt, was müsste Ahmenijad den tun, damit Opposition endlich erlaubt wird? Che Guevara T-Shirts verbieten, oder was?

Mit solchen Sätzen wie...

Antifa (real one) 13.08.2009 - 21:42
"...und im Gegensatz zu Venezuela hat dort [USA] nicht der Präsident seine Hände in den Medien und kreiert eine fröhliche Soviet-Revival-Tropenrepublik."
outet man sich eindeutig als reaktionärer Rechter.

Offensichtlich glaubst du an jede Propaganda solange sie nur von Institutionen des Imperialismus kommt. Alleine Aussagen wie "der in seiner Freizeit am liebsten den Holocaust leugnet" beweisen das.

Kannst du uns eine Quelle dafür zeigen, dass Ahmadinedschad auch nur einmal geleugnet hat, dass Millionen Juden von Nazis ermordet worden sind?

Ich meine eine Original-Quelle, und nicht bewußte Falsch-Übersetzungen aus westlichen Medien, die schon lange unter Beweis gestellt haben, dass sie allzeit bereit sind, Angriffskriege argumentativ mit Lügen vorzubereiten ("Hufeisenplan", WMD in Irak, Bin-Laden 9/11, etc).

Dass es nötig ist, Ahmadinedschad ständig Falschheiten unterzuschieben, wie dass er den Holocaust leugnen würde oder das er Israel von der Landkarte tilgen will, zeigt doch nur die argumentative Hilfslosigkeit der westlichen Möchtegern-Weltbeherrscher.

Denn wenn man diese Propaganda-Lügen abzieht, was bleibt dann noch "Exklusives" am Regime Ahmadinedschad?

Unterdrückung von Frauen und Schwulen, Todesstrafe, etc. hat Iran nicht exklusiv gepachtet. In fast jedem Staat in der Region läuft so etwas. In dem einen mehr, in dem anderen weniger. Und ist es nicht bezeichnend, dass Staaten, wo man eindeutig "mehr" sagen kann wie Saudi-Arabien, die engsten Verbündeten des Westens sind?

Dort können Frauen nicht wie in Iran einem Beruf nachgehen und somit finanzielle Unabhängigkeit von Männern genießen, oder studieren und an Unis als Professorinnen lehren (Wissen ist Macht), oder ohne Vollschleier am öffentlichen Leben teilnehmen, dürfen Autos fahren, wählen gehen etc.

Würden die Leute von der "Antifa Teheran" wirklich an das glauben, was sie schreiben und woraus sie sich selbst die moralische Absolution erteilen, andere zu denunzieren, dann müßten sie natürlich konsequenter und selbstverständlicher Weise auch zum Boykott der Verbündeten des Saudi-Regimes aufrufen, also insbesondere US-amerikanische Firmen. Auch israelische sind dabei. Natürlich würde man DANN von diesen "Antifas" sofort des Antisemitismus bezichtigt, und sowieso sind Boykott-Aufrufe ja mindestens strukturell antisemitsch, weil sie den Kapitalismus in gut und böse unterteilen, und von da an geht's ja gleich in Richtung "raffend" und "schaffend" blah blah, diesen Scheiß haben wir schon so oft hören müssen. Aber wenn sie zum Boykott aufrufen, was sollte sie dann noch ihr eigenes Geschwätz von gestern interessieren? Schließlich war es doch nur das, Geschwätz...

Ach ja, Israel handelt auch mit Iran und kauft dessen Öl ab. Welchen Sinn macht das, seinen vermeintlichen Todfeind auch noch die Devisen zukommen zu lassen, mit denen er die vernichtenden Waffen produzieren kann? Das macht keinen Sinn, muss es aber auch nicht. Denn die israelische Führung weiss, was ALLE US-Geheimdienste bestätigt haben: Iran hat kein Programm zum Bau von Atomwaffen. Iran hat aber, und das ist im Gegensatz zu den antideutschen Wahvorstellungen, wonach Iran demnächst andere Länder mit Atombomben auslöschen könnte, mal keine Verschwörungstheorie: Iran hat Öl und Gas in rauhen Mengen.

Aber bloß nicht materialistisch argumentieren, bloß nicht nach Interessen fragen und was wem nützt, bloß NIE die Wörtchen "geopolitischen Interessen" erwähnen, denn so etwas gibt es nicht. Sonst kommt man noch in seinem antideutschen Wahnvorstellungen durcheinander und müßte anfangen zu hinterfragen, warum einem fanatisierte Hassprediger in der Dschungelwelt seit Jahren im inbrünstigen Ton der Überzeug den Bären aufgebunden haben, der Iran plane das, was den Nazis nicht gelang: die Juden auszurotten.

Nazis raus aus Deutschland! "Antifas" raus aus Teheran!

Am besten wir schicken euch alle nach Neuschwabenland, da könnt ihr's dann ausfechten!

(Mmmh, obwohl, das würde wohl in einem großen gemeinsamen Besäufnis enden, denn wenn die ersten Kontakthürden überwunden sind, werdet ihr feststellen, wieviel ihr gemeinsam habt. Aber wenn sich deutsche Rassisten in Neuschwabenland zu Tode saufen, wer sollte sich daran ernsthaft stören?)


@antifa (real one)

kopfschüttler 14.08.2009 - 00:10
du willst real antifa sein und begibst dich auf george bush niveau? getreu dem motto "you are with us or against us" beschimpfst du jeden zweifler als rechten reaktionär.
du scheinst ja perfekt farsi zu sprechen/verstehen, wenn du sicher bist, welche übersetzung/interpretation der ahmadinejad aussagen die besten sind. oder hast du deine sicht der dinge vielleicht auch nur im internet zusammenkopiert?
dass 2006 u.a. zahlreiche npd funktionäre zur holocaust-überprüfungs-konferenz in den iran eingeladen wurden, ist wahrscheinlich auch eine medienerfindung.
also wenn das die echte antifa ist, wird mir angst und bange.

@Antifa (real one)

Regime stinken! 14.08.2009 - 19:14
Hmm, ich bin also ein reaktionärer Rechter, weil ich mich nicht gegen das Imperium stelle? Das verstehe ich nicht ganz, sind es nicht gerade auch rechte Kräfte, die im Schulterschluss mit bspw. osteuropäischen Nazis gegen 'USrael' hetzen. Also entweder habe ich da in meinem 1x1 der Reaktion verpennt oder aber ich bin garkein Rechter... Schön auch, dass aus einem Kommentar zum Iran, um den es hier ja geht, meine Meinung zu Saudi-Arabien abgeleitet wird. Vermutlich habe ich mich 'Regime stinken!' genannt, weil ich alle Regime cool finde, nur eben den Iran nicht. Anyhow, ich bin lieber "rechter Reaktionär" als Verschwörungstheretiker*In mit goldenem Lenin am Band.

Always remember kids... Es ist die Systematik, es ist das System!