Ö: Widerstand gegen lügende Killerpolizei
Gegen den Mord am 14jährigen Florian P. durch die Polizei im österreichischen Krems regt sich immer mehr Widerstand. Einige Demonstrationen fanden schon statt, andere sind angekündigt.
Die Polizei hingegen versucht den Mord zu Notwehr umzulügen und hat mittlerweile weitere Personen festgenommen und in U-Haft gesteckt. Die Medien machen grösstenteils mit.
Die Polizei hingegen versucht den Mord zu Notwehr umzulügen und hat mittlerweile weitere Personen festgenommen und in U-Haft gesteckt. Die Medien machen grösstenteils mit.
Am 5.8.2009 wurde der erst 14 Jahre alter Florian P. von der Polizei erschossen. Sein 16jähriger Freund Roland T. liegt mit zwei Oberschenkeldurchschüssen im Krankenhaus. Flo und Roland waren in eine filiale der Lebensmittelkette "Merkur" eingebrochen. In Österreich wird mensch neuerdings dafür erschossen...
Der Fall ist in Österreich derzeit überall Titelthema. Daraus Kapital schlagen können jedoch nicht die angehörigen und FreundInnen von Flo und Roland, sondern vor allem die Polizei. In den Mainstream-Medien wie beispielsweise der für ihren Rassismus bekannten "Kronen Zeitung" lassen sich Kolumnisten schon mal zu aussagen wie „Wer alt genug zum Einbrechen ist, ist auch alt genug zum Sterben“ herab. Die Botschaft ist klar: selber schuld!
Die Polizei fährt schon von Anfang an eine Linie des Vertuschens und der Schuldumkehr. Die beiden PolizistInnen die geschossen haben, wurden beispielsweise erst am Abend des 8.8. Befragt. Zuvor waren sie ja laut Polizei in einem "schlechten psychischen Zustand". Dass sich die Polizei einen Scheissdreck um den psychischen Zustand der Opfer schert zeigt einiges. So wurde Florians Mutter erst stunden nach dem Mord vom Tod ihres Sohnes informiert - per Telefon, wohlgemerkt. Roland wurde, nachdem sein Freund getötet wurde, mit seinen durchschossenen Oberschenkel nicht etwa psychologisch betreut. Nein, er wurde ins Untersuchungshaft gesteckt. Dort ist er für die Medien nicht erreichbar und die Polizei kann ihre Lügengeschichten leichter weitererzählen. So wird derzeit in erster Linie nicht gegen die beiden Killerbullen ermittelt, sonder ob noch weitere "komplizen" am Einbruch in den Merkur-Markt beteiligt waren. So hat die Polizei einen 28jährigen Rumänen aus Krems festgenommen, der jedoch jede Beteiligung an der Tat abstreitet. Es ist halt immer leicht, das Klischeebild des "kriminellen Ausländers" hervorzukramen. Besonders, wenn die Polizei dadurch mehr Zeit bekommt sich untereinander abzusprechen und Zeit zu gewinnen.
Die beiden Killerbullen geben übrigens an, "angegriffen" worden zu sein. Von wem? Von zwei jugendlichen, die einen Schraubenzieher und eine Gartenharke mithatten. Florians Bruder hat die Siutuation anders beschrieben - die Polizisten säßen den ganzen Tag in einer örtlichen Kneipe, Saufen und wären froh, wenn sie einmal die Knarre benutze könnten. So denken mittlerweile viele Menschen in Österreich.
Und es regt sich Widerstand.
Noch am Tag des Polizeimordes versammelten sich etwa 200 Personen in der Wiener Innenstadt und demonstrierten unter anderem vor dem Innenministerium gegen die schiesswütige österreichische Polizei. Die Polizei versuchte den Demonstrationszug mit Gewalt zu stoppen, was ihr aber nicht gelang.
Am 7.8. fand eine Mahnwache vor dem Innenministerium in Wien statt.
Ebenso demonstrierten an die 30 Menschen im vorarlbergerischen Feldkirch. Die dortige Polizei löste die Spontandemo auf, in einem Artikel auf at.indymedia.org liest sich das so:
"Besonders schockierend war die Reaktion einer jungen Polizeibeamtin, welche beim lesen der Aufschrift auf dem Transparent in hysterisches Lachen verfiel."
In Basel wurde unbestätigten Meldung zufolge das österreichische konsulat mit Farbbeuteln und Graffitis gegen Polizeigewalt verschönert, und auch in Wien finden sich immer mehr Graffitis.
In Salzburg gab es einen Flashmob gegen Polizeigewalt - und auch hier löste die Polizei die Aktion auf und gab an, "die Organisatoren anzuzeigen". Jaja, nur keine Kritik...
Auch in Krems selber hat es Aktionen gegeben. Mehr als 100 Menschen nahmen am Donnerstag an einer Trauerkundgebung für Flo und gegen Polizeigewalt teil. Vor der Merkur-Markt in dem Flo erschossen wurde, stehen mittlerweile immer mehr Kerzen, handgeschriebene Zettel und Blumen.
Doch wie wird es weitergehen? Es werden immer mehr kritische Stimmen laut und mittlerweile fangen sogar schon eine Mainstream-Medien an, die Praxis der Polizei anzuzweifeln. Da wird ein 14jähriger erschossen und die Bullen versuchen ein Bedrohungsszenario herbeizuhalluzinieren. Sie laufen frei herum, ausser dem totn Flo gibt es jetzt aber noch zwe Menschen mehr im Knast. Roland und den noch unbekannten 28 Jahre alten Menschen mit rumänischer StaatsbürgerInnenschaft.
In Krems findet morgen, am 9.8. eine Demonstration gegen Polizeimorde und zum Gedenken an Flo statt. Der aufruf liest sich folgendermassen:
Demo gegen Polizeimorde durch Krems
- am 9.8. um 16.00 Uhr am Kremser Bahnhof -
Am 5.8.2009 wurde der 14jährige Flo P. von der Polizei erschossen. Der Mord wird jetzt von der Polizei als Betriebsunfall dargestellt. Somit wird versucht die Schuld der Polizei Flo und seinen Freunden zuzuschieben. Ganz so, als wäre das Eigentum einer Merkur-Filiale wichtiger als ein Menschenleben. Die Polizei hat gelogen und lügt noch weiter und die Medien machen mit.
Wir sind traurig. Traurig und wütend.
Bastelt Transparente, schreibt Gedichte und Gedanken.
Florian P. du bleibst unvergessen.
Und für die nächsten Tage ist mit noch mehr Aktionen zu rechnen.
Und natürlich liegt es auch an vielen Einzelpersonen, selber Aktionen zu starten. Wartet nicht einfach "bis was passiert". Lasst es explodieren. Jetzt.
Der Fall ist in Österreich derzeit überall Titelthema. Daraus Kapital schlagen können jedoch nicht die angehörigen und FreundInnen von Flo und Roland, sondern vor allem die Polizei. In den Mainstream-Medien wie beispielsweise der für ihren Rassismus bekannten "Kronen Zeitung" lassen sich Kolumnisten schon mal zu aussagen wie „Wer alt genug zum Einbrechen ist, ist auch alt genug zum Sterben“ herab. Die Botschaft ist klar: selber schuld!
Die Polizei fährt schon von Anfang an eine Linie des Vertuschens und der Schuldumkehr. Die beiden PolizistInnen die geschossen haben, wurden beispielsweise erst am Abend des 8.8. Befragt. Zuvor waren sie ja laut Polizei in einem "schlechten psychischen Zustand". Dass sich die Polizei einen Scheissdreck um den psychischen Zustand der Opfer schert zeigt einiges. So wurde Florians Mutter erst stunden nach dem Mord vom Tod ihres Sohnes informiert - per Telefon, wohlgemerkt. Roland wurde, nachdem sein Freund getötet wurde, mit seinen durchschossenen Oberschenkel nicht etwa psychologisch betreut. Nein, er wurde ins Untersuchungshaft gesteckt. Dort ist er für die Medien nicht erreichbar und die Polizei kann ihre Lügengeschichten leichter weitererzählen. So wird derzeit in erster Linie nicht gegen die beiden Killerbullen ermittelt, sonder ob noch weitere "komplizen" am Einbruch in den Merkur-Markt beteiligt waren. So hat die Polizei einen 28jährigen Rumänen aus Krems festgenommen, der jedoch jede Beteiligung an der Tat abstreitet. Es ist halt immer leicht, das Klischeebild des "kriminellen Ausländers" hervorzukramen. Besonders, wenn die Polizei dadurch mehr Zeit bekommt sich untereinander abzusprechen und Zeit zu gewinnen.
Die beiden Killerbullen geben übrigens an, "angegriffen" worden zu sein. Von wem? Von zwei jugendlichen, die einen Schraubenzieher und eine Gartenharke mithatten. Florians Bruder hat die Siutuation anders beschrieben - die Polizisten säßen den ganzen Tag in einer örtlichen Kneipe, Saufen und wären froh, wenn sie einmal die Knarre benutze könnten. So denken mittlerweile viele Menschen in Österreich.
Und es regt sich Widerstand.
Noch am Tag des Polizeimordes versammelten sich etwa 200 Personen in der Wiener Innenstadt und demonstrierten unter anderem vor dem Innenministerium gegen die schiesswütige österreichische Polizei. Die Polizei versuchte den Demonstrationszug mit Gewalt zu stoppen, was ihr aber nicht gelang.
Am 7.8. fand eine Mahnwache vor dem Innenministerium in Wien statt.
Ebenso demonstrierten an die 30 Menschen im vorarlbergerischen Feldkirch. Die dortige Polizei löste die Spontandemo auf, in einem Artikel auf at.indymedia.org liest sich das so:
"Besonders schockierend war die Reaktion einer jungen Polizeibeamtin, welche beim lesen der Aufschrift auf dem Transparent in hysterisches Lachen verfiel."
In Basel wurde unbestätigten Meldung zufolge das österreichische konsulat mit Farbbeuteln und Graffitis gegen Polizeigewalt verschönert, und auch in Wien finden sich immer mehr Graffitis.
In Salzburg gab es einen Flashmob gegen Polizeigewalt - und auch hier löste die Polizei die Aktion auf und gab an, "die Organisatoren anzuzeigen". Jaja, nur keine Kritik...
Auch in Krems selber hat es Aktionen gegeben. Mehr als 100 Menschen nahmen am Donnerstag an einer Trauerkundgebung für Flo und gegen Polizeigewalt teil. Vor der Merkur-Markt in dem Flo erschossen wurde, stehen mittlerweile immer mehr Kerzen, handgeschriebene Zettel und Blumen.
Doch wie wird es weitergehen? Es werden immer mehr kritische Stimmen laut und mittlerweile fangen sogar schon eine Mainstream-Medien an, die Praxis der Polizei anzuzweifeln. Da wird ein 14jähriger erschossen und die Bullen versuchen ein Bedrohungsszenario herbeizuhalluzinieren. Sie laufen frei herum, ausser dem totn Flo gibt es jetzt aber noch zwe Menschen mehr im Knast. Roland und den noch unbekannten 28 Jahre alten Menschen mit rumänischer StaatsbürgerInnenschaft.
In Krems findet morgen, am 9.8. eine Demonstration gegen Polizeimorde und zum Gedenken an Flo statt. Der aufruf liest sich folgendermassen:
Demo gegen Polizeimorde durch Krems
- am 9.8. um 16.00 Uhr am Kremser Bahnhof -
Am 5.8.2009 wurde der 14jährige Flo P. von der Polizei erschossen. Der Mord wird jetzt von der Polizei als Betriebsunfall dargestellt. Somit wird versucht die Schuld der Polizei Flo und seinen Freunden zuzuschieben. Ganz so, als wäre das Eigentum einer Merkur-Filiale wichtiger als ein Menschenleben. Die Polizei hat gelogen und lügt noch weiter und die Medien machen mit.
Wir sind traurig. Traurig und wütend.
Bastelt Transparente, schreibt Gedichte und Gedanken.
Florian P. du bleibst unvergessen.
Und für die nächsten Tage ist mit noch mehr Aktionen zu rechnen.
Und natürlich liegt es auch an vielen Einzelpersonen, selber Aktionen zu starten. Wartet nicht einfach "bis was passiert". Lasst es explodieren. Jetzt.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
keine wiederbetätigung
für die behauptung wurde keine nachprüfbare quelle angegeben und auch nach intesiver suche konnte kein einziger anhaltspunkt für die richtigkeit der behauptung gefunden werden.
mehr dazu auf at.indymedia.org
at.indymedia raus. wenn sie also mehr informationen benötigen sind sie dort sicher richtig.
feature zum theam gibts hier: http://at.indymedia.org/node/15265
blöde gerüchte
flo p. war kein nazi und auch seine freundInnen sind keine nazis.
das gerücht wurde bewusst von faschos geschreut. nicht nur auf de.indy sondern auch auf offenen internet seiten der ösi linken ( und wieder gelöscht).
einige leute aus wien waren heut bei der soli-demo in krems dabei und konnten dabei auch die freundInnen von flo p. kennenlernen...
nazis waren keine dabei,dafür viele migrantische freundInnen von flo...
Das war nicht die letzte Demonstration!!!
Nachdem am 9.8. in Wien und Feldkirch die Stimmen der Bevölkerung deutlich machten, dass sie sich eine andauernden Repression durch vermentliche "Freunde" und "Helfer" nicht gefallen lassen.
Die durch bürgeliche Politiker als Helden präsentierten Kampfhunde des imperialistischen Staatsapparates können es in manchen Fällen nicht mehr vertuschen, dass einige mit ihren Leben dafür zahlen müssen, das die kapitalistischen Pittbulls keinen Maulkorb tragen.
Stattdessen soll Gewalt von oben in MACHT VON UNTEN umgewofen werden!
Deswegen riefen in Österreich mit Jugendorganisationen wie REVOLUTION und SJ zusammen mit der die LSR zu einer Großdemonstration vor dem Innenministerium in Wien auf.
Auch wir von GAM und REVOLUTION unterstützen den Kampf unserer internationalen Genossen für die ENTWAFFNUNG DER POLIZEI!
Unsere Genossen in Schweden werden ebenfalls um 12 Uhr vor der Österreichischen Botschaft in Stockholm stehen, um für eine revolutionäre Perspektive gegen GEWALT VON OBEN und PRSPEKTIVLOSIGKEIT DER JUGEND .
internationaler TERMIN: Mittwoch, 10.08. um 12 Uhr.
Schließt Euch unserem Kamp an und erscheint auch in BERLIN vor der österreichischen Botschaft um auch unseren Politikern zu zeigen, dass wir uns ein Abschlachten nicht mehr gefallen lassen - weder durch Waffengewalt noch durch finanzielle Ausbeutung.
Für die ABSCHAFFUNG DER WURZEL VON KRIMINALITÄT zu einer KUNDGEBUNG vor der Österreichischen Botschaft zur selben Zeit auf.
TREFFPUNKT: Stauffenbergstrasse 1
10785 Berlin (U/S Bhf Potsdamer Platz)
Ohne Worte
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
mir
Mord? Wohl kaum...
Warum wird hier demonstriert - aber wenn irgendein Gewalttäter (mit klarer Mordabsicht!) einen Menschen ERMORDET, geht kein Mensch empört auf die Straße? Der Verdacht liegt schon nahe, dass dieser tragische Todesfall für politische Zwecke (gegen Polizei etc.) instrumentalisiert wird. Wäre der Todesschütze kein Polizist gewesen, würde sich kein Schwein für diesen toten jungen Menschen interessieren... eigentlich ganz schön traurig.
@<>
wenn du dir schon die mühe machst, eine "kritische" ergänzung zu diesem post zu schreiben, könntest du dir vielleicht auch die zeit nehmen, selbst mal etwas zu recherchieren. wie sowas gehen kann wirst du ja sicher wissen. und wie es scheint, kriegst du es ja sogar noch bezahlt.
Er ist Tod wegenDiebstahl reicht das nicht ?!
Mir scheint, dir ist nicht aufgefallen, dass die beiden Jungs niemanden! ermorden wollten, sondern Ladendiebstahl begehen. Dass sie das ganze Nachts machen ändert daran jetzt nicht viel, und auch daran nicht dass es für mich und wahrscheinlich auch viele andere hier politisch sehr gut vertretbar ist, Ketten auszurauben.
Und mir ist egal wie Mord innerhalb der Gesetze dieses beschissenen Systems definiert wird.
Es bleibt dabei, dass ein Mensch Tod ist, dies nach bisherigem Wissensstand absolut nicht notwendig war und an diesem Umstand auch nichts ändert dass sonst überall 1000sende Menschen sterben.
Und nunja, eigentlich sollte man davon ausgehen, dass Bullen also Menschen die auf Streife geschickt werden um unter anderem " Gewalttäter" zu bezwingen, es möglich ist zwei Jungs mit Werkzeug zu überwältigen.
Meine Fresse, was treiben sich hier eigentlich für Menschen rum, denkt erst mal drüber nach, schlaft ne Nacht drüber und stellt euch vielleicht mal vor was wäre, wenn euch diese Person näher stehen würde.
@ antagonism
was mir, wie bei vielen ähnlichen gelagerten fällen nicht ganz klar wird, ist, was alle diejenigen, die hier von "killerbullen", "mord", "hinrichtung" und ähnlich brachialen vokabeln herumhantieren, eigentlich genau aussagen wollen. soll etwa allen ernstes behauptet werden, die betreffenden bullen hätten aus freude am töten wissentlich einen halbwüchsigen von hinten erschossen? so weit geht dann komischerweise auch wieder keiner, aber was sollen diese vokabeln denn sonst anderes andeuten?
hach, ist das nicht schön, dass der tote erst 14 war und die kugel scheinbar von hinten in den körper eingedrungen ist? so richtig gruselig, da kann man jetzt alles hineinprojezieren, was man ja schon immer über die bullen gewusst hat. aber das naheliegendste ist ja auch viel zu langweilig und taugt ja auch nicht für ne demo: dass nämlich die bullen als sie im dunklen zwei einbrechern gegenübertsnaden nervös wurden, sich möglicherweise angegriffen fühlten, vielleicht noch nichtmal sorgfaltswidrigerweise, wenn z.b einer in seine jacke gelangt hat o.ä. und warum von hinten? querschläger? vielleicht gerade umgedreht? ist ja alles langweilig. hinrichtung! mord! wie geil! da haben brauchen wir uns ja für die nachsten drei wochen keine gedanken über das motto unserer demos machen. das ganze noch mit ein paar griffigen allgemeinplätzen über den mörderischen kapitalismus aufgepeppt, ne blogsportseite aufgezogen, die dann in einem monat verwaist und schon ist die erlebnisorientierte freizeitgestaltung gesichert...
@ antagonism
Ganz ähnlich auch wie bei diesem Überfall auf einen Homosexuellen-Club in Israel... da schreit plötzlich alles laut auf vor Empörung. Wenn hingegen in islamischen Ländern Menschen wegen ihrer sexuellen Neigung vom Staat hingerichtet werden, geht keine Sau deshalb auf die Straße.
Man fragt sich angesichts all dessen schon, was eigentlich an Motivation dahinter steckt. Ist es wirklich die ehrliche Empörung über die Tötung eines Menschen? Wenn ja, dann müssten aber tagtäglich hunderte wütende Demonstrationen gegen Morde aller Art durch unsere Straßen toben. Oder ist der Tod eines Menschen hier vielleicht nur ein willkommener Anlass, um sein jeweiliges Feindbild (sei es nun "die Polizei" oder "Israel", oder was auch immer) mal so richtig schön Scheiße aussehen lassen, und lautstark anklagen zu können?
Also, nochmal: warum wird in DIESEM Fall, in dem man im Zweifelsfall davon ausgehen kann, dass z.B. aufgrund ungünstiger Lichtverhältnisse eine tragische Verkettung von Unsicherheit, Angst um das eigene Leben und Missverständnissen zu einem Notwehrexzess führten, Demonstrationen unter dem plakativen Vorwurf "MORD" veranstaltet - aber wenn wirklich ein NACHGEWIESENER Mord passiert, sieht man selbst bei tausenden Fällen keinen einzigen Menschen auf der Straße, der deshalb eine Demonstration macht?
Was außerdem auch auffällt: dass hier fast durchweg nicht von dem einzelnen Beamten die Rede ist, der den tödlichen Schuss abgab - sondern pauschalisierend von "der Polizei". Das soll offenbar suggerieren, dass die gesamte Polizei diesen sog. "Mord" begangen hat. Warum eigentlich? Schuld ist im allgemeinen rein individuell - hier wird sie aber unzulässig kollektiviert. Das ist so ähnlich, wie wenn man sagen würde: die Morde der RAF - das waren "die Linken". Alle miteinander... von Oskar Lafontaine bis Ulrike Meinhoff. DAS ist die (Un-)Logik, die hier Anwendung findet.
@redzack und nörgler
der 14-jährige ist nicht von einem auto überfahren worden, sondern von polizeieinheiten erschossen worden.
polizeieinheiten halten das gewaltmonopol des staates - insofern stehen sie natürlich auch unter einer besonderen beobachtung. der satz von vielen polizisten "ich hab in meiner ganzen laufbahn seit über dreißigtausend jahren nicht einmal meine knarre gezückt" wird durch solche taten ad absurdum geführt - und ja, ein einzelner polizist steht hierbei nicht für sich selbst, sondern für die gesamte polizei.
daran sind allerdings nicht (nur) die indy-schreibenden schuld, sondern die polizei als institution nimmt ja ihre todesschützen in schutz. mit dem obig geschilderten nimmt sie damit auch die verantwortung für das töten eines jungen in kauf, den vermutlich schwer psychisch angeschlagenen jungen, der mitansehen musste, wie sein freund starb steckt sie auch noch direkt in den knast.
all das haben NICHT einzelpersonen getan, sondern die polizei als institution.
insofern muss auch nicht (nur) der eine killerbulle an den pranger gestellt werden, sondern die gesamte institution. da könnt ihr rumheulen wie ihr wollt - aber die bullen sind (in diesem fall) absolut schuld. und solange eine regelmäßigkeit zu erkennen ist (dass polizei als institution sich über den rechtsstaat hinwegsetzt ist nun wirklich nichts neues und beschränkt sich weder auf österreich noch auf deutschland) ist sie auch zu benennen und zu bekämpfen.
und wie treffenderweise schon unter einem anderen artikel stand:
wer mit gezückter waffe los zieht, der will jemanden umbringen. insofern war das mord, egal was die schmierigen gesetzesverdreher daraus machen.
soldaten und polizisten sind potentielle mörder.
@indyana
@Paula
Klar, möglich schon. Aber eine Pistole ist nicht irgendeine Waffe, sondern eine Schusswaffe. Sie hat alleine den Zweck, Menschen Schaden zuzufügen, noch darüber hinaus ist es eine tödliche Waffe. Ein unbeabsichtigter Schuss (Muskelkontraktion), ein Querschläger (vom Boden ab in tödliche Zone, war ja angeblich in Griechenland so passiert) oder Treffer (Oberschenkelknochendurchschlag, der nicht schnell genug behandelt wird führt zu Verblutung) ... all das kann zum Tode führen. Ob beabsichtigt oder nicht, wer seine Schusswaffe zieht der ist bereit, einen Menschen zu töten, der hat vor, im Zweifel (Mann-Stoppen ist so ein schöner Euphemismus) lieber das Leben des Anderen auszulöschen, als persönliche Risiken auf sich zu nehmen. Das nenne ich Mord.
Ich will mitnichten die diskutierte Tötung relativieren oder gar rechtfertigen, aber es ist doch sehr einfach und zeugt nicht gerade von großem Denkvermögen, jedem Bullen, der ne Waffe zieht Mord(!)-Absichten zu unterstellen.
Wie oben beschrieben ist meine Meinung mit Argumentation unterlegt. Daher ist deine Beleidigung, dass es von nicht gerade großem Denkvermögen herrührt ad absurdum geführt worden und schlägt auf dich selbst zurück. Wer eine andere Meinung hat kann Denken, wer andere Meinungen mit solchen Diffamierungen versucht kleinzukriegen, hat meist keine eigenen kräftigen Argumente und versucht das darüber zu kaschieren.
Darüber hinaus relativiert dein Begriffs-Reiten in meinen Augen tatsächlich den Mord / den Todesschuss - ob du das beabsichtigst oder nicht.
also wenn ich das hier lese
ich bräuchte in denn ergänzungen nur pistole gegen stein austauschen und bulle gegen antifa!
merkt ihr etwas?
man kann einen bullen nicht einfach mord unterstellen! es ist noch nichts näheres bekannt und wenn ich lese das die bullen sich doch bitte zuerst beschiessen lassen sollen, bitte das machen wir das das nächste mal auch und wehren uns nicht!
ey das ist sowas von krank!
...
mein mitgefühl gilt den familien und freunden der opfer.
ich sach jetzt nicht ladendiebstahl legalisieren, könnt ich
ja dem copzone forum konkurenz machen...bullen sind immer
potentzielle mörder, bevor ein bulle mich umbringt, bring ich
ihn um, die frage hab ich so mit meiner freundin ausdiskutiert
"ey sach ma, kann ja sonst was passieren, sach ich immer".
zu konkreten aktionen fällt mir gerade nichts ein...
an das kranke hirn
und "nur" bulle durch antifa...
aha...
dann kommt aber n ganz anderer sinn raus, der nichts mehr mit dem ursprünglichen zu tun hat.
es sei denn - und da wirds erst richtig krank - mensch kommt auf die idee, nen stein mit ner schusswaffe gleichzusetzen. und das ist krank. denn es hebt die verhältnissmäßigkeit der mittel vollkommen auf.
aber wenn du schon behauptest, das sei das gleiche, dann bring doch mal bitte eine studie analog zu den todesschüssen durch polizisten:
wieviele menschen hat "die antifa" (die es als eine solche institution ebenfalls nicht gibt) denn in den letzten jahren durch steinwürfe / steinquerschläger / steindurchschüsse getötet?
merkst du noch was das fürn blödsinn ist den du von dir gibst?
Titel der Ergänzung
es wäre dabei zum beispiel an folgendes zu denken:
- gibt es konkrete anhaltspunkte dafür, dass der schusswaffengebrauch auf fahrlässigkeit beruhte? denkbar ist ja grundsätzlich auch, dass die polizisten von ihrem kenntnisstand der situation her folgerichtig von einer gefahr ausgingen, die den einsatz gerechtfertigt hätte (erlaubnistatbestandsirrtum)
- gibt es konkrete hinweise, dass sogar vorsätzlich ohne not auf jemanden geschossen wurde?
- gibt es konkrete hinweise, dass auf flüchtende geschossen wurde?
- gibt es konkrete hinweise, dass von polizei oder staatsanwaltschaft tatsachen verzerrt dargestellt oder vertuscht werden? allein die tatsache, dass diese den vorgang anders bewerten, als irgendwelche blogsportseiten der jugendantifa xy ist ja etwas wenig.
all das passiert aber nicht. es wird auf die tränendrüse gedrückt, der tote wär erst 14 gewesen (offensichtlich aber alt genug um einen einbruch zu verüben um alkohol (!) zu klauen, ihm werden kosenamen zwecks besserer vermarktung gegeben ("flo") und als absolut unschlagbaren beweis dafür, dass alles ganz anders gewesen sein muss wird angeführt, 19xy sei ja auch der z von polizisten "ermordet" worden. was das für den vorliegenden fall beweisen soll, weiss der geier. aber bewiesen werden soll ja eigentlich auch nichts, man hat ja schliesslich schon immer gewusst, was das für welche sind und das ist ja mal wieder der beweis. so eine "argumentation" funtioniert übrigens auch super mit "ausländern" oder juden...
mord bleibt mord.
na was du für ein witziger typ bist, lässt sich recht einfach erahnen...
aber die rechtfertigungen, die hier durch die gegend geschmissen werden sind der knaller!
- Die Polizisten könnten ja in Notwehr gehandelt haben
...> ja, wahrscheinlich wollte der junge dem schier wehrlosen polizeibeamten mit seiner wirbelsäule ins gesicht springen und ihm damit das leben nehmen! oder vielmehr wollten das wohl beide jungs...
- es könnte ja ein querschläger gewesen sein
...> richtig, das rechtfertigt alles! also mir macht der gedanke echt angst, dass irgendwelche - krankhaft? - paranoiden menschen frei durch die gegend rennen und BERUFLICH bedingt eine scharfe schusswaffe mit sich führen dürfen, bei einem einbruch in eine ladenkette (ich fand den vergleich zu einer wohnung sehr amüsant. is ja auch beinahe das gleiche...) offensichtlich mehrmals - ungezielt? - in die dunkelheit ballern dürfen und das dann abgetan wird mit "der wollte da ja gar nich hintreffen"...
- antifa(schisten) schmeißen ja auch steine
...> der vergleich hinkt doch wohl mehr als eine blinde schnecke mit holzbein (auch DIESER vergleich hinkt im übrigen, ich weiß...)! Wir haben hier also gegenübergestellt:
Tödliche Schusswaffe vs. 14jähriger Ladendieb, ungeschützt, unbewaffnet >> Stein vs. Gepanzerte, behelmte, bewaffnete Polizeibeamte
doch, jetzt bei näherer betrachtung fällt mir die ähnlichkeit dieser beiden "gegner" direkt ins auge. danke für diesen geistigen erguss und schließung meiner wissenslücke.
ich geh mir jetz ne knarre kaufen und wehe im schatten bewegt sich wer, den knall ich ab! aber das darf ich ja... könnt ja notwehr sein. :)
@kein mörder
oder wie müssen wir uns das vorstellen? es werden immer irgendwelche vagen andeutungen gemacht aber begründet wird nix.
@ Schritt
Viel wahrscheinlicher - und nicht unbedingt minder beängstigend - halte ich die Variante, die ich ja eben schon angeführt hab... Paranoia, nervöser Finger, Schusswaffe... das is WIRKLICH keine sehr vorteilhafte kombination! wer nich die nervenstärke hat verantwortungsbewusst - wobei das meiner meinung nach sowieso nicht möglich is - mit einer scharfen waffe umzugehen und lieber erstmal loszuballern bevor mensch sich ein genaues bild von der situation macht, sollte ganz einfach dann doch lieber rosengärtner werden aber BITTE um himmelswillen keine verdammte knarre in die hand kriegen!
für ganz ausgeschlossen halt ich im übrigen aber auch deine variante vom blutdürstenden volldeppen nich...
@kein mörder
@ kein mörder @schritt01
ich glaub er meint nur, daß er die sache juristisch klären will
er kann sich die diskussion anders vorstellen, daß man jetzt geld
für die anwält sammelt...also die polizei deckt sich sowieso immer.
hast dann aber auch recht mit diesen paranoiden vorstellungen von
blutsäufern...
@schritt01
ich glaub immer so, andeutungen und gedankenlücke, das kommt, weil
menschen sich nicht zum ziel erklären, oder in alle Ewigkeit gewußt
und erklärt sehen, wo kommen wir denn da hin. nenn das anarchistisch
oder agnostisch, hab nich studiert oder so...
is mir noch wichtig zu sagen, daß auch für die vielen migrantischen
freunde von florian p. hier ein licht brennt....
wir bleiben
Nicht in Wittenberg...nicht in Magdeburg...und auch nicht in Salzwedel!
Wir bleiben Alle...Jetzt in Sachsen-Anhalt!
Egal ob libertäres Zentrum in Magdeburg, Autonomes Zentrum in Salzwedel oder alternatives Jugendzentrum in Wittenberg. Die Anliegen der verschiedenen Projekte sind vergleichbar und kompatibel. Die staatlichen Repression ebenso.
Da werden von Bürgermeistern und Stadträten Zusagen und Hoffnungen gemacht, die dann nicht eingehalten und erfüllt werden. Da wird immer wieder beteuert, wie wichtig und richtig das berechtigte Anliegen doch sei. Aber eine verbindliche Positionierung von diesen Menschen bleibt aus. Es wird von staatlicher Seite versprochen und die Versprechen werden dann gebrochen!
Stattdessen wird mensch immer wieder ermahnt. Nur in der Legalität könne eine Lösung gefunden werden. Mensch müsse einen Verein gründen. Mensch gründet einen Verein. Mensch müsse mit dem Stadt- bzw. Gemeinderat sprechen. Mensch spricht und schlägt allen Räten verschiedenes vor. Mensch müsse einen Finazierungsplan vorlegen. Mensch legt vor...legt vor...legt vor...
Es scheint als seien die Anliegen libertärer Menschen in Wittenberg, Salzwedel und Magdeburg komaptibel. Auch die staatliche Repression der Behörden in Salzwedel, Magdeburg und Wittenberg erscheint vergleichbar. Allein die Idee eines linken Freiraums erscheint mit dem staatlichen Gefüge in Sachsen-Anhalt nicht kompatibel. Das führt zwangsläufig zum Konflikt in Sachsen-Anhalt. Einem Bundesland, das kein Mensch braucht.
Natürlich wissen wir, dass es nach gesprochenem Recht verboten ist, Häuser zu besetzten. Aber wir fragen uns auch, warum es erlaubt sein soll, diese Häuser verfallen zu lassen. Natürlich wissen wir, dass wir bei einer Hausbesetzung mit dem Vorwurf des Hausfriedensbruchs konfrontiert werden. Aber wir fragen uns auch, wessen Frieden wir in einem leerstehenden Haus stören. Wir fragen uns an dieser Stelle nach der Gerechtigkeit in diesem Land und speziell in diesem Bundesland!
Wir stellen die Frage, ob es dem/der EigentümerIn einer Immobilie oder eines Grundstückes tatsächlich erlaubt ist, nach seinem/ihrem Belieben damit zu verfahren. Wir sagen dazu NEIN! Wer seine/ihre Immobilie verfallen lässt, hat daran sein/ihr Eigentum aufgegeben und kann sich bei einer Besetzung nicht mehr darauf berufen.
Wir stellen aber auch die Frage nach dem Eigentum und stellen es in Frage! Wir sind so flexibel, dass wir Besitz und Eigentum NICHT trennen können. Wir sind so flexibel, dass wir uns Eigentum wegdenken können. Da kann der Staat offiziell nicht folgen, obwohl er könnte.
Wittenberg, Salzwedel und Magdeburg. Drei Städte in Sachsen-Anhalt. Einem der Bundesländer in dem nichtdeutsche Menschen in besonders hohem Maße der Gefahr faschistischer Übergriffe ausgesetzt sind. Auch einem der Bundesländern, in denen die Ausländerfeindlichkeit im Vergleich zum Bundesdurchschnitt überproportional groß ist, obwohl vergleichsweise wenig nichtdeutsche Menschen hier leben. Die Landesregierung wiegelt zwar ab, doch Sachsen-Anhalt ist braun. Antifa ist notwendig!
Vor diesem Hintergrund ist die Etablierung linker Freiräume in Sachsen-Anhalt notwendiger Schritt zur Überwindung und Durchbrechung des rechten Konsenses in der Gesellschaft. Es muss auch in Sachsen-Anhalt die Infrastruktur und der Platz für antifaschistische und libertäre Politik geschaffen werden. Vor allem in Kooperation mit anderen politischen Themenfeldern kann sich langfristig antifaschistische Politik gesellschaftlich durchsetzen und damit zum Wohl aller Menschen in Sachsen-Anhalt beitragen.
Die letzten Monate haben gezeigt, dass es in Sachsen-Anhalt doch einige rege Gruppen gibt, die auch überregional an Aktionen teilnehmen. So gab es Soli-Aktionen zu den inhaftierten Antifas aus Berlin in Wittenberg. Demo-Aktionen zum versuchten Totschlag in Berlin/Friedrichshain aus Magdedburg oder den Feldbefreier-Aktionen in der Börde und anderswo. Nicht zu vergessen die antirassistischen Aktionen und Demos in Burg und Dessau. Oder die Besetzung der Freien Strasse in Magdeburg.
Wir brauchen wenigstens drei Häuser in Wittenberg, Salzwedel und Magdeburg! Und wir wollen nicht verschweigen, dass es einen Ort in Halle schon gibt (Reil 78).
In diesem Sinne:
Magdeburg, Salzwedel, Wittenberg!
Wir Bleiben Alle!