Ö: Widerstand gegen lügende Killerpolizei

oooooooooiu 08.08.2009 19:48 Themen: Repression Weltweit
Gegen den Mord am 14jährigen Florian P. durch die Polizei im österreichischen Krems regt sich immer mehr Widerstand. Einige Demonstrationen fanden schon statt, andere sind angekündigt.
Die Polizei hingegen versucht den Mord zu Notwehr umzulügen und hat mittlerweile weitere Personen festgenommen und in U-Haft gesteckt. Die Medien machen grösstenteils mit.
Am 5.8.2009 wurde der erst 14 Jahre alter Florian P. von der Polizei erschossen. Sein 16jähriger Freund Roland T. liegt mit zwei Oberschenkeldurchschüssen im Krankenhaus. Flo und Roland waren in eine filiale der Lebensmittelkette "Merkur" eingebrochen. In Österreich wird mensch neuerdings dafür erschossen...

Der Fall ist in Österreich derzeit überall Titelthema. Daraus Kapital schlagen können jedoch nicht die angehörigen und FreundInnen von Flo und Roland, sondern vor allem die Polizei. In den Mainstream-Medien wie beispielsweise der für ihren Rassismus bekannten "Kronen Zeitung" lassen sich Kolumnisten schon mal zu aussagen wie „Wer alt genug zum Einbrechen ist, ist auch alt genug zum Sterben“ herab. Die Botschaft ist klar: selber schuld!
Die Polizei fährt schon von Anfang an eine Linie des Vertuschens und der Schuldumkehr. Die beiden PolizistInnen die geschossen haben, wurden beispielsweise erst am Abend des 8.8. Befragt. Zuvor waren sie ja laut Polizei in einem "schlechten psychischen Zustand". Dass sich die Polizei einen Scheissdreck um den psychischen Zustand der Opfer schert zeigt einiges. So wurde Florians Mutter erst stunden nach dem Mord vom Tod ihres Sohnes informiert - per Telefon, wohlgemerkt. Roland wurde, nachdem sein Freund getötet wurde, mit seinen durchschossenen Oberschenkel nicht etwa psychologisch betreut. Nein, er wurde ins Untersuchungshaft gesteckt. Dort ist er für die Medien nicht erreichbar und die Polizei kann ihre Lügengeschichten leichter weitererzählen. So wird derzeit in erster Linie nicht gegen die beiden Killerbullen ermittelt, sonder ob noch weitere "komplizen" am Einbruch in den Merkur-Markt beteiligt waren. So hat die Polizei einen 28jährigen Rumänen aus Krems festgenommen, der jedoch jede Beteiligung an der Tat abstreitet. Es ist halt immer leicht, das Klischeebild des "kriminellen Ausländers" hervorzukramen. Besonders, wenn die Polizei dadurch mehr Zeit bekommt sich untereinander abzusprechen und Zeit zu gewinnen.
Die beiden Killerbullen geben übrigens an, "angegriffen" worden zu sein. Von wem? Von zwei jugendlichen, die einen Schraubenzieher und eine Gartenharke mithatten. Florians Bruder hat die Siutuation anders beschrieben - die Polizisten säßen den ganzen Tag in einer örtlichen Kneipe, Saufen und wären froh, wenn sie einmal die Knarre benutze könnten. So denken mittlerweile viele Menschen in Österreich.
Und es regt sich Widerstand.


Noch am Tag des Polizeimordes versammelten sich etwa 200 Personen in der Wiener Innenstadt und demonstrierten unter anderem vor dem Innenministerium gegen die schiesswütige österreichische Polizei. Die Polizei versuchte den Demonstrationszug mit Gewalt zu stoppen, was ihr aber nicht gelang.

Am 7.8. fand eine Mahnwache vor dem Innenministerium in Wien statt.
Ebenso demonstrierten an die 30 Menschen im vorarlbergerischen Feldkirch. Die dortige Polizei löste die Spontandemo auf, in einem Artikel auf at.indymedia.org liest sich das so:
"Besonders schockierend war die Reaktion einer jungen Polizeibeamtin, welche beim lesen der Aufschrift auf dem Transparent in hysterisches Lachen verfiel."

In Basel wurde unbestätigten Meldung zufolge das österreichische konsulat mit Farbbeuteln und Graffitis gegen Polizeigewalt verschönert, und auch in Wien finden sich immer mehr Graffitis.

In Salzburg gab es einen Flashmob gegen Polizeigewalt - und auch hier löste die Polizei die Aktion auf und gab an, "die Organisatoren anzuzeigen". Jaja, nur keine Kritik...

Auch in Krems selber hat es Aktionen gegeben. Mehr als 100 Menschen nahmen am Donnerstag an einer Trauerkundgebung für Flo und gegen Polizeigewalt teil. Vor der Merkur-Markt in dem Flo erschossen wurde, stehen mittlerweile immer mehr Kerzen, handgeschriebene Zettel und Blumen.

Doch wie wird es weitergehen? Es werden immer mehr kritische Stimmen laut und mittlerweile fangen sogar schon eine Mainstream-Medien an, die Praxis der Polizei anzuzweifeln. Da wird ein 14jähriger erschossen und die Bullen versuchen ein Bedrohungsszenario herbeizuhalluzinieren. Sie laufen frei herum, ausser dem totn Flo gibt es jetzt aber noch zwe Menschen mehr im Knast. Roland und den noch unbekannten 28 Jahre alten Menschen mit rumänischer StaatsbürgerInnenschaft.

In Krems findet morgen, am 9.8. eine Demonstration gegen Polizeimorde und zum Gedenken an Flo statt. Der aufruf liest sich folgendermassen:

Demo gegen Polizeimorde durch Krems
- am 9.8. um 16.00 Uhr am Kremser Bahnhof -

Am 5.8.2009 wurde der 14jährige Flo P. von der Polizei erschossen. Der Mord wird jetzt von der Polizei als Betriebsunfall dargestellt. Somit wird versucht die Schuld der Polizei Flo und seinen Freunden zuzuschieben. Ganz so, als wäre das Eigentum einer Merkur-Filiale wichtiger als ein Menschenleben. Die Polizei hat gelogen und lügt noch weiter und die Medien machen mit.
Wir sind traurig. Traurig und wütend.

Bastelt Transparente, schreibt Gedichte und Gedanken.

Florian P. du bleibst unvergessen.

Und für die nächsten Tage ist mit noch mehr Aktionen zu rechnen.
Und natürlich liegt es auch an vielen Einzelpersonen, selber Aktionen zu starten. Wartet nicht einfach "bis was passiert". Lasst es explodieren. Jetzt.
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Ergänzungen

keine wiederbetätigung

<> 08.08.2009 - 21:23
auf indymedia in den kommentaren ist das gerücht aufgekommen, florian p.'s "amtsbekanntheit" würde unter anderem aus ns-wiederbetätigung bestehen. das ist nach dem jetzigen informationsstand zu 99% eine falschmeldung.
für die behauptung wurde keine nachprüfbare quelle angegeben und auch nach intesiver suche konnte kein einziger anhaltspunkt für die richtigkeit der behauptung gefunden werden.

mehr dazu auf at.indymedia.org

erg. 09.08.2009 - 00:12
besser kommt die dubiose story der polizei noch bei den unzähligen artikel auf
at.indymedia raus. wenn sie also mehr informationen benötigen sind sie dort sicher richtig.
feature zum theam gibts hier:  http://at.indymedia.org/node/15265

blöde gerüchte

soli-wien 09.08.2009 - 20:52
um die gerüchte aus der welt zu räumen:
flo p. war kein nazi und auch seine freundInnen sind keine nazis.
das gerücht wurde bewusst von faschos geschreut. nicht nur auf de.indy sondern auch auf offenen internet seiten der ösi linken ( und wieder gelöscht).
einige leute aus wien waren heut bei der soli-demo in krems dabei und konnten dabei auch die freundInnen von flo p. kennenlernen...
nazis waren keine dabei,dafür viele migrantische freundInnen von flo...

Das war nicht die letzte Demonstration!!!

kAIn 11.08.2009 - 00:11
DAS WAR NICHT DIE LETZTE DEMONSTRATION!!!

Nachdem am 9.8. in Wien und Feldkirch die Stimmen der Bevölkerung deutlich machten, dass sie sich eine andauernden Repression durch vermentliche "Freunde" und "Helfer" nicht gefallen lassen.
Die durch bürgeliche Politiker als Helden präsentierten Kampfhunde des imperialistischen Staatsapparates können es in manchen Fällen nicht mehr vertuschen, dass einige mit ihren Leben dafür zahlen müssen, das die kapitalistischen Pittbulls keinen Maulkorb tragen.

Stattdessen soll Gewalt von oben in MACHT VON UNTEN umgewofen werden!

Deswegen riefen in Österreich mit Jugendorganisationen wie REVOLUTION und SJ zusammen mit der die LSR zu einer Großdemonstration vor dem Innenministerium in Wien auf.

Auch wir von GAM und REVOLUTION unterstützen den Kampf unserer internationalen Genossen für die ENTWAFFNUNG DER POLIZEI!

Unsere Genossen in Schweden werden ebenfalls um 12 Uhr vor der Österreichischen Botschaft in Stockholm stehen, um für eine revolutionäre Perspektive gegen GEWALT VON OBEN und PRSPEKTIVLOSIGKEIT DER JUGEND .

internationaler TERMIN: Mittwoch, 10.08. um 12 Uhr.

Schließt Euch unserem Kamp an und erscheint auch in BERLIN vor der österreichischen Botschaft um auch unseren Politikern zu zeigen, dass wir uns ein Abschlachten nicht mehr gefallen lassen - weder durch Waffengewalt noch durch finanzielle Ausbeutung.
Für die ABSCHAFFUNG DER WURZEL VON KRIMINALITÄT zu einer KUNDGEBUNG vor der Österreichischen Botschaft zur selben Zeit auf.

TREFFPUNKT: Stauffenbergstrasse 1
10785 Berlin (U/S Bhf Potsdamer Platz)

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mir — ist

Mord? Wohl kaum... — RedZack

@<> — mein name

@ antagonism — ich

@ antagonism — RedZack

@redzack und nörgler — indyana

@indyana — Paula

@Paula — Indyana

... — muenger

an das kranke hirn — steineschmeißer

Titel der Ergänzung — ausgefüllt

mord bleibt mord. — kein mörder

@kein mörder — Schritt 01

@ Schritt — kein mörder

@kein mörder — Schritt 01

wir bleiben — l!Z