Protest gegen Kürzungen bei Jugendarbeit

krischan 08.08.2009 12:01 Themen: Soziale Kämpfe
In Berlin soll massiv gespart werden, allein in Berlin-Mitte solles es 3,3 Millionen Euro werden,
davon 800.000 Euro bei freien Trägern. das würde das quasi das Ende der Kinder- und Jugendarbeit in
Mitte bedeuten.
Am Donnerstag, den 6.8.09 die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses von Berlin-Mitte nicht schlecht. Über einhundert Kinder, Jugendliche, Sozialarbeiter und weitere Betroffene protestierten gegen die geplanten Kürzungen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit.
In Berlin-Mitte soll im Jahr 2010 massiv gespart werde, unter anderem 3,3 Millionen Euro im bei der Kinder- und Jugendarbeit, davon 800.000 Euro bei freien Trägern. Das bedeutet, dass 30 Sozialarbeiterstellen wegfallen und massive Schließungen von Jugendfreizeiteinrichtungen. Dagegen regt sich Widerstand, vor wenigen Wochen gründete sich das „Bündnis zur Rettung der Kinder- und Jugendarbeit in Mitte“. Für den Donnerstag organisierte das Bündnis die erste öffentliche Aktion vor dem Jugendhilfe-ausschuss in Mitte. Über einhundert Betroffene protestierten, mit selbstgemalten Schildern und Transpa-renten, Trommeln und kreativen Aktionen gegen die Sparpolitik des Bezirkes. Schilder mit Sprüchen wie: „Kein Abbau von Kinder- und Jugendeinrichtungen“, „ASP muss bleiben“, „Hier ruht die Jugendarbeit“, „Warum soll ich euch wählen?“, „Wir brauchen den Schulgarten Moabit“ und „Hände weg von unseren Clubs“ wurden getragen. Kindersprechchöre erschallten, es wurde getrommelt und JHA-Mitglieder gefragt, wie sie zu den geplanten Kürzungen stehen. Einige dutzend Protestierende zogen in den Sitzungssaal und zeigten auch dort Präsenz. Vertreter der Jugendfreizeiteinrichtungen konnten am Mikrofon reden und ihr Anliegen nochmals vortragen. Die Aktion war ein voller Erfolg, gerade deswegen, da es gelang viele Kinder und Jugendliche zu mobilisieren, und das während der Sommerferien.
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Ergänzungen

In Kreuzberg dasselbe!!!!

........................ 08.08.2009 - 18:38
In Kreuzberg-Friedrichshein genau dasselbe.
Hier werden zum 1.1.2010 über 50 Vollzeitstellen in der Kinder und Jugendarbeit ersatzlos gestrichen (meines Wissens nach sind das alle).
Auch mehrere Stadtische Einrichtungen wie die Naunynritze und das Stadthaus Böcklerpark werden geschlossen.
Weitere Infos folgen!!!

FH-KB

micha 08.08.2009 - 20:17
Soviel ich weiss sollen es in FH-KB 55 Sozialarbeiter seien, geplant ist, dort alle Einrichtungen zu schliessen oder an freie Träger abzugeben. NICHTS gegen freie Träger in erster Linie, aber auch die sind betroffen. So sollen in Mitte 800.000 Euro bei den freien Trägern gestrichen werden, ua. 55.000 Euro bei dem ACUD-Mädchenclub - das dürfte der jährliche Zuschuss sein.

hier noch ein paar mehr Bilder  http://picasaweb.google.com/sav.website/AktionJugendhilfeausschuss?feat=email#

RotRot lässt Bezirke ausbluten

Elf 09.08.2009 - 21:56
In Friedrichshain-Kreuzberg wird nicht der Weg von Mitte gegangen, sondern versucht, durch Übertragung aller Kinder- und Jugendeinrichtungen in Freie Trägerschaft die Schließung der Einrichtungen zu verhindern! RotRot (Senat und Abgeordnetenhaus) verweigert den Bezirken die dringend erforderlichen 50 Millionen Euro "Mehrbedarf" - das heißt, in Friedrichshain-Kreuzberg fehlen ca. 10 Millionen Euro! Das Jugendamt soll mindestens 2 Millionen Euro wegstreichen - um die (bereits zu wenigen Angebote) nicht noch weiter runterfahren zu müssen, wird dieser Weg vorgeschlagen - bisher ist von Schließungen also nicht die Rede, sondern von Rettung der Häuser. Allerdings stimmt es, dass die MitarbeiterInnen des Öffentlichen Dienstes dadurch ihren bisherigen Arbeitsplatz verlieren würden und woanders im Land Berlin arbeiten müssten, was schon schlimm genug ist...

Auch die Freien werden angegangen

micha 10.08.2009 - 19:55
@Elf
du hast nicht Unrecht, aber auf kurz oder lang wird bei den Freien Trägern auch "gespart bis es quietscht". Wie schon geschrieben, in Mitte sind es geplante 800.000€, in diesem Haushalt wohlgemerkt. ich habe absolut nichts gegen Freie, aber auf die Dauer werden auch die nicht die Arbeit leisten können, leider kenne ich die genauen Kürzungsdaten der anderen Bezirke nicht, wer da helfen kann ...
Der andere Punkt ist, dass die Bezirke, bzw. der Senat ist gesetzlich in der Pflicht, die Jugendarbeit zu leisten. Eine andere Frage ist, wo die Kohle herkommen könnte, und da fallen einem einige Möglichkeiten ein. Wozu braucht ein Bezirksbürgermeister einen fetten Dienstwagen? Warum gibt es nach einer außerordentlichen BVV-Sitzung einen Umtrunk auf Bezirkskosten? Warum werden Veranstaltungen wie die FashionWeek bezuschußt? Die Liste kann jeder sehr lang werden lassen.

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