Trotz Alkoholverbot - CDU-Massenbesäufnis

markus g 02.08.2009 23:00 Themen: Blogwire Freiräume Medien Repression
Auch in der dritten Woche nach Start der Demonstrationen in Velbert gegen Aufenthaltsverbote zu bestimmten Uhrzeiten und Alkoholverboten in der Öffentlichkeit zu jeder Zeit machten Velberter Jugendliche auf die Missstände aufmerksam. Wie ein Schlag ins Gesicht eines jeden einzelnen muss es gewirkt haben, daß die CDU Velbert, als Ausrichter der mit 4000 Zuschauern größten Ballermann-Beachparty, sich selbst eine Art Freifahrtsschein ausstellen darf. Während anderswo Jugendliche und junge Erwachsene beim bloßen Verdacht des Alkoholkonsums bereits mit Ordnungsgeldern belegt wurden, trafen sich am gestrigen Samstag, 1. August, genau 1 Monat nach Gültigwerden des neuen Verbotskatalogs Tausende von Menschen auf dem großen Velberter Europaplatz, um feuchtfröhlich die "Stars" vom Ballermann zu bejubeln
Auch in der dritten Woche nach Start der Demonstrationen in Velbert gegen Aufenthaltsverbote zu bestimmten Uhrzeiten und Alkoholverboten in der Öffentlichkeit zu jeder Zeit machten Velberter Jugendliche auf die Missstände aufmerksam. Wie ein Schlag ins Gesicht eines jeden einzelnen muss es gewirkt haben, daß die CDU Velbert, als Ausrichter der mit 4000 Zuschauern größten Ballermann-Beachparty, sich selbst eine Art Freifahrtsschein ausstellen darf. Während anderswo Jugendliche und junge Erwachsene beim bloßen Verdacht des Alkoholkonsums bereits mit Ordnungsgeldern belegt wurden, trafen sich am gestrigen Samstag, 1. August, genau 1 Monat nach Gültigwerden des neuen Verbotskatalogs Tausende von Menschen auf dem großen Velberter Europaplatz, um feuchtfröhlich die "Stars" vom Ballermann zu bejubeln, sich dabei nahezu besinnungslos zu saufen, wild durch die Gegend zu urinieren und zu pöbeln, schön begleitet von den aktuellen Hits der Szene, "Bier gehört zu mir", "Immer wenn ich traurig bin, trink ich einen Korn" und dergleichen. Mit parteilichem Freifahrtsschein ist das in einer Stadt wie Velbert scheinbar möglich - Heuchelei in meinen Augen. Doch gefallen lassen wollte sich dies keiner der unterdrückten Jugendlichen. Trotz Einschüchterungsversuche konnte sich mit CDU-kritischen T-Shirts auf dem Gelände frei bewegt werden, und viele anwesende Leute zum nachdenken gebracht werden. Übers Internet und per Mundpropaganda verabredeten sich viele Jugendliche bereits am Donnerstag, um in gemeinsamer Arbeit die erwähnten T-Shirts zu malen - begleitet auch dort von zivilen Polizisten. Diese müssen im Internet mitgelesen haben, daß die Jugendlichen etwas planen, obwohl es keinerlei öffentliche Mitteilungen gab, erkundigen sich die Polizeibeamten explizit, ob dies die T-Shirts wären, die man heute bemalen wollte. Auch auf der Beachparty an sich wurden, vornehmlich für die Jugendlichen, 3 Mannschaftswagen der Polizei, mehrere Fahrzeuge vom Ordnungsamt sowie zivile Polizeibeamte abgestellt, unterstützt von einem im Gegensatz zu den Vorjahren um einige Personen aufgestockten Sicherheitsdienst. Lautstark wurde vor Beginn der Veranstaltung gegen die CDU und ihre Politik skandiert, dies war nach Beginn der Musik bis in die Nachtstunden jedoch leider nicht mehr möglich. Da es also ja scheinbar möglichst ist, jederzeit wenn man lustig ist, durch Ausnahmeregelungen und Sondergenehmigungen selbst auferlegte Straßenordnungen außer Kraft zu setzen, wurde mit Hilfe unseres auf unserer Internetseite zum Download angebotenen Alkoholzonen-Selber-Bastel-Sets der Veranstaltungsplatz gestern noch zur neuen Alkoholzone ernannt.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

zivilfahrzeug der polizei

ja 03.08.2009 - 12:48
und dann auch entgegen der einbahnstraße geparkt. dabei handelt es sich im übrigen um das gleiche fahrzeug das am donnerstag schon bei der malaktion in erscheinung trat.

Bitte beachten!!!!!!

Ernst August von Hannover 03.08.2009 - 15:56
Liebe Genossen,

bitte macht doch die Gesichter unkenntlich.


Euer Ernst-August

@ kritische leute

markus g 03.08.2009 - 18:13
Kann sein daß dies auf die Entfernung so rüberkommt, wenn man die Situation nicht kennt. Es gab ja bereits 2 Berichte zu der ganzen Sache, aber die Problematik in Velbert ist halt die, daß es in der ganzen Stadt keine alternativen Jugendzentren gibt, keine Möglichkeit für uns, uns irgendwo aufzuhalten, wir jetzt noch Verbote samt Ordnungsgelder für die Benutzung der Parkanlagen erhalten, gleichzeitig der CDU-dominierte Velberter Stadtrat die Gelder für unseren Streetworkerbus streicht - welcher sowieso nur an 2 Tagen in der Stadt für 3 oder 4 Stunden an einer Stelle zu erreichen ist und auch sonst so gar nix für uns Jugendliche / Junge Erwachsene getan wird. Die Quote von fehlenden Ausbildungsplätzen stagniert auch auf einem sehr unschönen Hochstand. Am liebsten würde unser Stadtrat alles, was nicht auf seiner Parteilinie fährt, womöglich noch komplett entfernen wollen. Klar, daß da auch mal kommentarlos und etwas agressiver auf die Politik und die Mitglieder der CDU herumgehackt wird. Das sich einige Leute dazugesellen, denen der politische Anspruch bei uns etwas unter der Lust zu trinken gelagert ist, kann man allerdings auch nicht verhindern

@ kritische leute

Ernste Kritik fällt schwer 03.08.2009 - 19:01
ich kann deinen einwand in gewissem maße ebenfalls verstehen. wer die verhältnisse in velbert nicht kennt kann das aber nicht wirklich beurteilen. wir werden hier regiert von einer cdu die wirklich alles dafür tut den preis für die schwachsinnigste in ganz deutschland zu gewinnen. spd und fdp gibt es praktisch nicht weil diese viel zu tief im arsch der cdu bonzen stecken. eine richtig alternative szene gibt es leider auch nicht. alle bestrebungen etwas aufzubauen werden mit überharten polzeieinsätzen und privaten sicherheitsdiensten im keim erstickt. unter all diesen gesichtspunkten ist es echt eine fette leistung das ein paar wenige leute es schaffen den protest seit wochen mit vielen krativen aktionen immer weiter voranzutreiben. wenn man die selbst für velberter verhältnisse überhöhte polizeipräsenz registriert, die wirklich jeden tag festzustellen ist weiß man das die proteste dem stadtrat ein richtig dicker dorn im auge sind. die feinen herren und damen haben wohl nicht mit einem so lang anhaltenen protest gerechnet. es gibt auch viele kleine einzelaktionen hier in der stadt über die gar nicht berichtet wird. zusammenfassend kann gesagt werden dass das alles mit sehr viel mehr inhalt gefüllt ist als die medien und vielleicht auch die "eigene" berichterstattung herüberbringt. und, das ist das wichtigste. es wird weitere aktionen geben.

radio neandertal

schreibt 03.08.2009 - 20:24
NRW-Innenministerium unterstützt Velberter Alkoholverbot
Die Stadt Velbert bekommt für das verhängte Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen Zuspruch vom NRW- Innenministerium. Die Kommunen in NRW dürfen Alkoholverbote erlassen, sagte ein Sprecher des Ministeriums der deutschen Presseagentur. In Nordrhein-Westfalen erlaube das sogenannte Ordnungsbehördengesetz den Städten entsprechende Entscheidungen zu treffen, um damit die Sicherheit und Ordnung aufrecht erhalten zu können. Anders als in Baden-Württemberg müsse dafür in NRW kein Polizeigesetz geändert werden. Vor gut einer Woche hatte der Verwaltungsgerichtshof Baden - Württemberg ein Alkoholverbot in Freiburg für unwirksam erklärt. ( http://www.radioneandertal.de/aktuell/lokale-news/index.html)

Alkoholverbot in Hessen

Tom 05.08.2009 - 18:19
Alkoholverbot

Hessen bleibt vorerst "trocken"
Eine leere Sektflasche liegt auf der Straße. Im Hintergrund führen Polizisten einen Mann ab.

Szenen wie diese sollen durch Alkoholverbote verhindert werden.
Auf den Straßen von Freiburg darf nach einem Gerichtsurteil wieder der Alkohol fließen. Auf die Alkoholverbote in Kassel und Wiesbaden hat die Entscheidung zunächst keinen Einfluss.


Alkoholverbot bleibt in Kassel

Das teilten beide Städte am Mittwoch auf Nachfrage mit. Noch würden keine Details des Urteils des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg vorliegen. Daher habe es bislang keinen Einfluss auf die bestehenden Alkoholverbote an einigen Plätzen in den Innenstädten von Kassel und Wiesbaden. Erst wenn die Urteilsbegründung vorliege, könnte über mögliche Auswirkungen auf die lokalen Alkoholverbote diskutiert werden, hieß es aus beiden Städten.

Die Sprecher wiesen aber auch auf die unterschiedliche Rechtslage hin und darauf, dass es gegen ihre Verbote noch keinerlei Beschwerden oder juristische Maßnahmen gegeben hätte.

Wiesbaden zufrieden mit Maßnahme
In Wiesbaden läuft der Versuch seit vergangenem September – am zentralen Platz der deutschen Einheit und seinen Nebenstraßen gilt ein öffentliches Alkoholverbot. Grund dafür waren zahlreiche Beschwerden von Bürgern, die sich von Betrunkenen gestört fühlten. Auch Anwohner seien wenig erfreut gewesen, dass regelmäßig in ihre Hauseingänge uriniert wurde, hieß es aus dem Rathaus.

Mit dem Effekt der Maßnahme ist man dort sehr zufrieden: Der Platz sei frei, die Szene habe sich verlagert und trete nicht mehr in dieser geballten Form auf. Deshalb plant Wiesbaden, die Verfügung um ein Jahr zu verlängern.

Kassel: Verbot steckt in Kinderschuhen
Soweit ist man in Kassel noch nicht: Der Versuch, Alkohol auf vier zentralen Plätzen der documenta-Stadt zu verbieten, ist erst einige Wochen alt. Nach knapp einem Monat Laufzeit sei es auch noch zu früh für eine Bilanz, hieß es aus dem Rathaus. Die Maßnahme ist bis Ende des Jahres begrenzt, dann soll auch über Erfolg oder Misserfolg geurteilt werden.

Auslöser des Verbots war in Kassel besonders die hohe Lärmbelästigung, über die es Beschwerden gegeben hätte. Allerdings sei das Verbot nur als ein Teil der Maßnahmen zu sehen, gleichzeitig arbeite man auch präventiv.

Freiburger Verbot aufgehoben

Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg hat am Dienstag der Klage eines Jurastudenten Recht gegeben und damit das Alkoholverbot in der Altstadt von Freiburg gekippt. Die Formulierung in der Polizeiverordnung sei zu pauschal, entschieden die Mannheimer Richter. Ein Alkoholverbot lasse sich nur schwer in eine Verordnung pressen.

Freiburg hatte seit Sommer 2008 im sogenannten "Bermuda-Dreieck" ein Alkoholverbot erlassen, um die Kriminalität und Gewalt in dem Kneipenviertel einzugrenzen. Ob die Stadt gegen das Urteil eine Nichtzulassungsbeschwerde einreicht, ist noch unklar.

(Quelle,  http://www.hr-online.de, 29.07.09)

@ kasseler - alkoholzonen

markus g 06.08.2009 - 23:19
der Link zum Alkoholzonen-Selbstbastel-Set hat sich leider irgendwie in den Untiefen des Blogs versteckt. Zum Download findet man die pdf jetzt zum Glück wieder auf unserer Startseite.

Einstweilige Verfügung

RAe Kanzlei Wittgenstein 11.08.2009 - 16:09
Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit beziehe ich mich auf das Foto, Hugo Bär selbernannter Star, welches hier gepostet wird.
Unser Mandant erklärt hiermit an Eides statt, daß er zum Zeitpunkt der Aufnahme der Fotografie keinerlei Kenntnis von den Aktivitäten dieser Gruppe hatte und sich der Meinung dieser Aktivisten zu keinem Zeitpunkt angeschlossen hat. Hier ging es im wesentlichen um einen Fan aus Velbert der bereits zu 4. mal auf einer Veranstaltung präsent war, bei der Hugo Bär als Sänger gebucht war, und um ein Foto gebeten hat. Diesem Wunsch kam der Sänger gerne nach.
Wir fordern die Betreiber dieser Internetpräsenz auf dieses Foto mit sofortiger Wirkung aus diesem Forum zu entfernen. Hierfür setzen wir Ihnen eine Frist bis zum 12.August 2009.
Bei Zuwiderhandlung werden wir sofortige Klage einreichen.

Mit freundlichem Gruß
Rae Wittgenstein

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 5 Kommentare an

kritische — leute

Gute Aktion — NoPatriot

Alkoholzone im Netz? — Kasseläner

@ markus g — Kasseläner