Wetterau Nazifrei

Andreas 02.08.2009 20:15 Themen: Antifa
Gestern, am 01.08.2009, wollten Faschisten durch Friedberg und Nidda marschieren. Dies wussten wir zu verhindern. Zuerst wurde den ca. 150 Nazis die Friedberg-Route vermasselt. Auch Nidda lief es für die Nazis nicht besser. Erst, als sie einen Spontanmarsch in einer "geheimen" Stadt anmeldeten, konnten sie ein paar Meter laufen. Still und Heimlich in der Wetterau! Geschützt durch ein unglaubliches Polizeiaufgebot.
Gestern wollten ja die Faschisten in Friedberg und Nidda jeweils einen Aufmarsch veranstalten. Um 11 Uhr in Friedberg und um 15 Uhr in Nidda. In Friedberg haben drei Faschos einiges einstecken müssen, als sie so naiv waren und sich durch die linke Menge hindurch zum Bahnhof begeben wollten. Die drei wurden dann unter Polizeischutz aus der Menge geholt.

Ansonsten wurde Friedberg komplett blockiert. Die Route der Nazis wurde von der Polizei nur ca. 400 Meter in jeder der beiden Laufrichtungen gesperrt. Alles was nicht abgesperrt war, wurde blockiert. Die einzige Chance für die Faschos um zu marschieren bestand darin, das die Polizei die Blockaden räumt. Allerdings wäre das nur unter Einsatz von viel Polizei und vorallem Gewalt möglich gewesen. Da an den Blockaden jedoch überwiegend die Bürgerliche Front vertretten war, hätte ein solcher Einsatz der Polizei ziemlich schlechte Presse eingebracht. Das Verhalten der Polizei war generell etwas zurückhaltender. Die Polizei ließ nicht alles mit sich machen, aber viel. In Friedberg trugen lediglich die Einheiten die gesamten Ausrüstung, welche sich direkt an den Faschos aufhielt.

Nachdem die Faschos auch nach drei Stunden gerade einmal 100 Meter weit kamen, drehten diese um und begaben sich wieder zum Bahnhof. Dort fuhren sie mit dem 14:19 Uhr Zug nach Nidda. Zu diesem Zeitpunkt fuhr auch alles andere von Friedberg nach Nidda. Vom DGB wurden vier Busse gestellt, welche die Gegendemonstranten kostenfrei nach Nidda brachten. Auch die Polizei fuhr in einem Massen-Konvoi nach Nidda. Zusammen mit meiner Gruppe fuhr ich imn Auto nach Nidda. Aber eine andere Route, um eventuellen Polizei-Kontrollen zu entgehen. Am Stadteingang zu Nidda fand dann eine Polizeikontrolle statt. Allerdings konnte man sich dieser leicht entziehen, da man die Möglichkeit hatte kurz zuvor nach Rechts oder Links in die Stadt einzubiegen.

In Nidda war das Verhalten der Polizei ähnlich wie in Friedberg. Die Route war nur Stückweise abgesperrt und die Faschos kamen nur ca. 50 Meter weit. In Nidda gab es nur zwei Blockaden. Eine Bürgerliche und eine überwiegend junge Blockade. Desweiteren wurde noch auf der Rückseite des Bahnhofes eine relativ schmale Treppe blockiert um hier ein umleiten der Route zu verhindern, auch wenn dies recht unwahrscheinlich war. Die Polizei versperrte mit einem ihrer Fahrzeuge die Sicht auf die Faschos und stellte sich nicht nur behelmt vor die Menge, sondern schickte auch noch ca. 20 BFE'ler voll Ausgerüstet und behelmt in die Menge. Dies stellte eine direkte und wahrscheinlich sogar gewollte Provokation dar. Allerdings lies sich die Menge dadurch nicht provozieren und so wurden die BFE'ler kurzerhand per Megaphon-Durchsage zum Teil der Blockade erklärt. Gegen ca. 17 Uhr mussten die Faschos auch in Nidda die Niederlage anerkennen und fuhren mit dem Zug wieder davon. Aber nicht nach hause, sondern in eine zunächst unbekannte Stadt um dort einen Spontanaufmarsch zu veranstalten.

Mit hilfe des Infotelefons wurde der Name des Ortes aber schnell publik gemacht. Und so fuhr ich zusammen mit meiner Gruppe nach Ranstadt. Die Polizei hatte anscheinend ein wenig Erfahrung aus Nidda mitgenommen und Sperrte direkt die Stadt ab, anstatt nur zu Kontrollieren. So war es den Faschos leider möglich, einige Hundert Meter durch die Stadt zu marschieren. Leider waren die AntifaschistInnen in diesem Fall auch weniger Mobil, da die Busse des DGB's nicht nach Ranstadt fuhren. Dennoch fanden sich ca. 300 AntifaschistInnen dort ein, um den Faschos zu zeigen, das wir immer dort sein werden, wenn sie Marschieren wollen.

Erst gegen 19:00 Uhr fuhren die Faschos mit einem Zug unter Polizeischutz zurück nach Friedberg um von dort aus wieder nach Hause zu fahren.

Fazit: Die Blockaden in Friedberg und Nidda waren so erfolgreich, das die Faschos erst in einen "geheimen" Ort fahren mussten, um zumindest ein paar Meter marschieren zu können. Da die Faschos weder in Friedberg noch in Nidda großartig hörbar waren, scheint diese Niederlage den Faschos doch schon tiefer zu gehen. In offiziellen Statements der NPD ist die Rede von einer Zusammenarbeit der Polizei mit "linken Chaoten und Straftätern". Das dies nicht so war, muss man wohl kaum erklären. Noch dazu ist in den Kommentaren zu dem Artikel sehr gut herauszulesen, das eine gewissen Niedergeschlagenheit existiert.

Von daher:

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Ergänzungen

kleiner fehler

moritz 02.08.2009 - 21:54
die busse waren nicht vom dgb, sondern wurden vom kompletten bündnis angemietet