NPD scheiterte in Hamburg-Harburg

Felix Krebs 02.08.2009 08:33 Themen: Antifa Antirassismus
Mit der Information, dass die NPD einen Infostand in Neuwiedenthal am Sa., d. 1.8.09 angemeldet hat, startete das "Hamburger Bündnis gegen Rechts" (HBgR) die "Aktion brauner Sack", zur Verhinderung von Nazi-Propaganda im Bundestagswahlkampf. Mit Erfolg.
30 Menschen hatten sich mit uns eingefunden, um gegen den NPD-Stand zu protestieren. Schon um 9 Uhr haben wir die Anwohnerinnen und Anwohner mit Flugblättern darüber aufgeklärt, dass in ihrem Stadtteil heute ein Nazistand sein wird. Die NPD traute sich erst mit einer halben Stunde Verspätung unter massivem Polizeiaufgebot (Hundestaffel inklusive) ihren Stand aufzubauen. Die Polizei verhielt sich anfangs sehr provozierend, verteilte Platzverweise an einige AntifaschistInnen und drohte weitere zu verhängen.
Die NPD konnte davon jedoch nicht profitieren. Zwar hat der ein oder andere Passant Infomaterial von der NPD angenommen, die Meisten haben aber diese Nazipropaganda wieder in unsere braunen Müllsäcke geworfen. Zudem kam unser Infoflugblatt gegen die NPD gut an. An die 500 Stück haben wir verteilt. Auch konnten wir in den umliegenden Geschäften die Flugblätter auslegen. Von den Neuwiedenthalern erhielten wir großen Zuspruch für unsere Aktion. Viele sagten von sich aus, dass sie Nazimaterial niemals annehmen würden. Und so war es auch.

Die Nazis waren fast vollständig isoliert, konnten kaum was verteilen, was sie verteilt haben, wurde zum großen Teil wieder weggeworfen und Zuspruch haben sie Null erhalten. Ein hartes Brot für Nazis zu spüren, dass sie nicht erwünscht sind. So haben sie schon vorzeitig und frustriert eingepackt und waren um 11.20 verschwunden – wir haben uns gefreut und sind erstmal frühstücken gegangen.

Wer zukünftig auch an Protesten gegen den NPD-Wahlkampf in Hamburg teilnehmen möchte, ist aufgerufen sich in den SMS-Verteiler des einzutragen. Er ist anonym und absolut vertraulich und informiert darüber, wenn irgendwo in Hamburg eine Aktion der Nazis stattfindet. Einfach eine SMS an 84343 mit dem Text: Go braunersack (exakte Schreibweise) senden. Weitere Infos unserer Homepage.
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Ergänzungen

Kleine Aktion, aber mit Erfolg

Dummbrot 02.08.2009 - 10:03
Besonders vom Verhalten und positiven Zuspruch der Neuwiedenthaler Anwohner war ich sehr überrascht. In der Harburger Antifa herrschten vorher Bedenken über eine eher rechsgerichtete Anwohnerschaft. Doch das Gegenteil war der Fall.

Eine wichtige Ergänzung: Im Vorfeld unserer Aktion wurde Harburger Antifaschisten per Telefon ein bewaffneter Überfall auf ein Organisationstreffen angedroht. Das zeigt einerseits die SA-Methoden der NPD, oder NPD nahen Gruppen, anderseits, dass sich die Harburger Antifaschisten nicht einschüchtern lassen. Denn unser Treffen haben wir natürlich durchgeführt!

Zum Verhalten der Polizei: Ebenso hat die Polizei unsere Erwartungen erfüllt. Was natürlich nichts gutes verheißt. Vor Beginn unserer Aktion wurden 4 Antifaschisten von einer Gruppe Polizisten eingekreist. Obwohl die Antifaschisten komplett bürgerlich aussahen (kein Black-Bloc-Outfit, keine Buttons, nichts) wurde sofort die Aushändigung der Personalausweise gefordert. Diskussionen halfen wie immer nichts. Und nach 10-minütigen hin und her und Androhungen von Festnahmen musste man sich beugen.

Dennoch: Trotz unserer kleinen Protestgruppe konnten wir der NPD zeigen, dass sie in Neuwiedenthal und anderswo nicht erwünscht sind, und dass Ihre brutalen Drohungen uns nicht einschüchtern!

Ich mache nur „spektakuläre“ Antifa Arbeit

Moni 02.08.2009 - 12:23
Fand` auch, dass dies eine zwar wenig spektakuläre aber gute Aktion war gegen die Neofaschist_innen der NPD. Schade nur, dass so wenige Antifaschist_innen vor Ort wahren, was wohl an dem nicht-zentralem Ort, Uhrzeit und keine zu erwartende „Action“ lag.
Wie oben bereits erwähnt wahren Nasen und Bullerei gut vorbereitet: Ca. 6 Mannschaftswägen mit Robokobts standen direkt am Stand und in der näheren Umgebung. Und die Nasen waren mit 15 Leuden!! vor Ort; drei die versucht haben den Nazimüll zu verteilen und der Rest stand dumm rum und hat gewartet das was passiert.

Nächstes mal mehr Antifaschist_innen (auch wenn Uhrzeit und Ort nicht sooo toll sind) dann geht auch mehr….!

Schafft Rechtsfreie Räume!
Weg mit der NPD!

 http://www.selbermachen.tk/

Nicht zum ersten Mal

Kommunizierer 02.08.2009 - 13:26
Nach Angaben eines Anwohners, stand die NPD an diesem Ort nicht zum ersten Mal. In zumindest einem Fall, wurde der Stand vom einem auffallend großen Polizeiaufgebot geschützt, ohne das es zu protesten kam, wenn man mal von einzelnen schimpfenden Menschen einmal absieht. Überhaupt scheint der Süderelberaum der organisatorische Schwerpunkt des Harburger Kreisverbandes der NPD zu sein. Wenn sie nicht in Neuwiedenthal stehen, bauen sie ihren Infotisch immer wieder gerne in der Neugrabener Fußgängerzone (Südererbe Einkaufszentrum) auf, und das schon seit vielen Jahren. Unterstützung leisten häufig Nazis aus dem angrenzenden Landkreis Stade.

So'n Käse

moi-même 02.08.2009 - 15:41
also ich kenne ja die tendenz in der linken, jeden quark zu einer super aktion hochzujubeln, aber das geht jetzt doch ein bißchen zu weit. ich war selber ab 9 uhr vor ort und kann kaum eine der in diesem artikel und in den kommentaren gemachten aussagen bestätigen. es war fast überhaupt keine antifa vor ort (abgesehen vom hbgr vielleicht lächerliche 5-10 autonome antifas), die wie wir alle blöd in der gegens rumstanden, weil wir einfach zu wenige waren. keine antifafahne, keine sprechchöre, kein stand-umwerfversuch, kein gepöbel an die nazis, kein nix. die nazis fühlten sich zu 100% sicher und sind durch die anwesenden antifas durch zum bäcker oder zum mülleimer gelaufen. das ganze war ein totaler reinfall, die nazis wurden nicht gestört. und was ihre "isoliertheit" angeht: es sind durchaus einige anwohner_innen hingegangen und haben flyer mitgenommen, und zumindest die zehn leute, mit denen wir ins gespräch gekommen sind, waren genauso eklig wie mensch sich provinz-bürger_innen vorstellt. zitate: "ich tret dir gleich in die eier", "wir haben meinungsfreiheit", "na, ob das was die machen schlimmer ist als wenn linke autos anzünden...?", "quatsch, das kann kein nazi sein, das ist doch mein nachbar" usw. überall nur eklige scheiße. im grunde ein völlig vertaner und frustrierender morgen, abgesehen von zwanzig eingesammelten npd-flyern und ein paar verteilten linken flyern. wo da jetzt die super aktion geblieben sein soll, ist mir ein rätsel. und ebenso, warum nicht mehr hamburger antifas den arsch hochgekriegt haben. wir hätten da durchaus so einiges rocken können. antifa heißt ausschlafen, oder was?

Bus voller Nazis

antifarolli 02.08.2009 - 19:57
Ich bin froh, noch am Leben zu sein: (fast?) alleine 27 Minuten mit 10-15 NPD-lerInnen

Ich war heute bei der Gegenaktion gegen den NPD-Wahlkampfstand am S-Bahnhof Neuwiedenthal.

Als ich, verspätet, ankam, konnte ich noch mit meinem Rolli den Aufzug benutzen. Bundesb. waren auf dem Bahnsteig präsent.

Die Hamburger B. unten achteten penibelst darauf, dass wir uns den FaschistInnen nicht nähern konnten. Als diese gegen 11.15 abbauten, bis 12.00 war angemeldet, wurde die B.-Kette ziemlich dicht. Als die Fasch@s sich zurückgezogen hatten, zogen auch die Hamburger B. ab.

Ich rollte zum Aufzug zurück, die nichtbehinderten Antifaschist_innen nahmen die Roll-/Treppe. Der Aufzug war anscheinend abgestellt, denn trotz mehrfachen Drückens des Anforderungsknopfes rührte sich nichts und auch die "Außer Betrieb"-Anzeige leuchtete nicht. Fünf gut gepanzerte Bundesb. kamen die Treppe herunter und zogen vondannen.
Zwei bis drei Antifaschist_innen kamen, als sie mein Nichtankommen bemerkten, die Treppe herunter und fragten mich, ob sie mir helfen können. Vielen Dank an dieser Stelle!!! (Das nächste Mal würde ich leider die Hilfe in Anspruch nehmen.) Ich sagte ihnen, dass ich auch anders wegkommen würde.

Ich rollte die andere Bahnhofsseite hoch und nahm den 250er Bus Richtung Altona. 20 Meter vor der nächsten Bushaltestelle stand ein Hamburger B.-"Sixpack". Dann sah ich an der Haltestelle die NPD-lerInnen stehen. (Scheiße, aber zu spät!!!). Sie stiegen ein...

Sie saßen verteilt um mich herum. Vor, hinter und neben mir. Sie unterhielten sich untereinander so laut, dass ich das Gesagte, was mir galt, verstehen konnte und sollte. Sie gaben mir zu verstehen, dass sie mich bei den Antifas gesehen hatten, bezeichneten mich als "Spion" und drohten "Beim Aussteigen kann immer was passieren"
Ich versuchte, ganz starr und gerade seitlich aus dem Fenster zu gucken, um sie nicht noch mehr zu provozieren. Trotzdem rechnete ich jede Sekunde damit, dass mein Kopf gegen die seitliche, waagerecht verlaufende, Metallstange geschleudert wird und dann ganz schnell nach hinten gerissen wird. Ich sah mich schon auf einem Friedhof.

Eine kleinere Gruppe, wieviele kann ich nicht sagen, da es hinter mir stattfand, stieg in Moorburg aus. Mehrere riefen vorher "Endstation". Der Rest(?) stieg Behringstr. am AK Altona aus. Weil ich nicht wusste, ob noch irgendeinE Fasch@ bis Bahnhof Altona mitgefahren war, stieg ich als Letzter aus.

NPD-Infostand in Hamburg Othmarschen

Faschohater 03.08.2009 - 15:46
Nachdem ein Genosse im Rolli bemerkt hatte, wo die Faschos ausgestiegen sind, haben wir überprüft was eine Gruppe von Nasen in der Gegend von Altona zu suchen hatte.
Bedauerlicher Weise mußten wir jetzt im Nachhinein feststellen, daß die Faschos der NPD am Samstag nach Neuwiedenthal in Othmarschen einen weiteren Infotisch veranstaltet haben.

Anmstatt das die Genossen wie hier geschrieben das nächste mal wieder ihren Wanz vollschlagen und sich gegenseitig auf die Schulter klopfen, sollten diese lieber die Augen offen halten und die Verfolgung aufnehmen.

Geschrieben auf Indymedia: So haben sie schon vorzeitig und frustriert eingepackt und waren um 11.20 verschwunden – wir haben uns gefreut und sind erstmal frühstücken gegangen.

Fazit des ganzen Tagees: 6-

Trotzdem - am nächsten Samstag geht bestimmt mehr!

Haltet die Augen auf wo die Faschos ihren nächsten Infotisch veranstalten!
Informiert die Betreiber des SMS-Verteilers und tragt euch vor allen in diesen ein!

Das Messen des Erfolges

Kein Bock auf Nazis 03.08.2009 - 17:27
Antifaschistische Arbeit heißt nicht nur Nazistände umkippen, sondern auch Aufklärung. Das ist natürlich ziemlich langweilig und rockt überhaupt nicht. Wenn man die Aufklärung als Maßstab des Erfolges nimmt, war unsere Aktion erfolgreich. Unser Flugblatt, und wir haben viele verteilt, wurde von fast allen Neuwiedenthalern genommen und der Zuspruch war groß. Die NPD hat am 28.02.09 ebenfalls dort einen Infostand gemacht und da gab es überhaupt keine Proteste. Wir haben den Stachel gesetzt. Vielleicht protestieren beim nächsten NPD-Stand die Neuwiedenthaler selber und das wäre ein wirklicher Erfolg. Klar wäre mehr schöner gewesen, keine Frage - aber wenns keiner macht!
Und das mit dem Frühstücken! Wer um 9 Uhr seinen Arsch hochkriegt für eine Antifa-Aktion, dem braucht wirklich nicht vorgeworfen werden, "sich den Wanst vollzuhauen". Nie vergessen, alles was wir tun ist freiwillig. Manchmal ist eben nicht mehr drinnen. Auch bei unseren Aktionen ist Eigeninitiative gefragt. Warum hat Moi-Meme damit nicht angefangen, z.B. Parolen zu rufen, oder ein Transparent zu entfalten.
Trotzdem: die Nazis waren frustiert, sie haben kaum was verteilen können. Dass sie nicht wegen uns gegangen sind, sondern um Erfolge am zweiten Stand einzusacken, wer kann das schon wissen.
Dass Antifarolli von den Nazis direkt bedroht wurde, ist für uns unverzeihlich, die wir ihn alleine haben gehen lassen. Also nächstes Mal gewünscht, mehr Leute, lauter, bunter, erfolgreicher und vor allem, immer zuammenbleiben.

Namen der Nasen und Info

Antifa Ultra 04.08.2009 - 21:20
Achtung laut zuverlässiger Quelle planen die Nazis am Samstag den 8. august einen Infostand in stade.dies sollte keinesfalls hin genommen werden.der neonazi bennjamin schnelle wirbt auf internetforen damit.siehe studi vz.Falls noch keine gegenaktionen geplant sind bitte infos und aufruf.

Zu dem bild der bonehead mit sonnenbrille heisst sven und kommt aus wilelmsburg.npdumfeld und freie kameradschaften bramfeld um klebe und holtusen rum.
zeigen wir den nazis das wir kein bock auf sie haben und ihre menschenverachtende politik.

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