Rumänische Prostituierte werden abgeschoben
Durch die Medien fährt derzeit rasant ein Thema: Flatrate-Bordelle. Nun teilte die Polizei in Baden-Württemberg mit, dass dreizig Frauen aus dem badischen Städtchen Fellbach abgeschoben werden sollen.
Konkret gab es am Wochenende eine bundesweite Razzia in den sogenannten "Flat-Rate-Puffs". Einer dieser Etablissements liegt im kleinen Fellbach nahe Stuttgart. Die Staatsanwaltschaft ermittelt hier gegen die Besitzerin - der Vorwurf: Sozialversicherungsbetrug. Bei der Durchsuchung wurden 200 000 Euro Bargeld sichergestellt. Ganz groß spielt sich nun der CDU-Politiker und Bürgermeister des Ortes, Christoph Palm, auf: Es gehe um einen Menschenhandel, diese Form der Prostitution dürfe nicht zugelassen werden, so der OB. Was er allerdings nicht verlautbaren lies: Das Bürgeramt hat unter seiner Feder Ausreiseaufforderungen an die Frauen ausgegeben. Sie sollen also aus Deutschland ausgewiesen werden.
Auf der einen Seite spricht Palm von Menschenhandel und Unwürde, auf der anderen Seite möchte er die Frauen loswerden. Sie sollen zurück in das Land aus dem sie geflohen sind. Prostitution als "Tätitgkeit" ist gesamtheitlich mehr als fragwürdig - aber sicher sozialer, als nun von der Familie abgegrenzt, mit irgendwelchen mafiösen Strukturen hinter sich zurück in ein Land geschickt zu werden, aus dem man - vermutlich - einst weg wollte, da die Existenz auf dem Spiel stand - und wieder stehen wird.
Auf der einen Seite spricht Palm von Menschenhandel und Unwürde, auf der anderen Seite möchte er die Frauen loswerden. Sie sollen zurück in das Land aus dem sie geflohen sind. Prostitution als "Tätitgkeit" ist gesamtheitlich mehr als fragwürdig - aber sicher sozialer, als nun von der Familie abgegrenzt, mit irgendwelchen mafiösen Strukturen hinter sich zurück in ein Land geschickt zu werden, aus dem man - vermutlich - einst weg wollte, da die Existenz auf dem Spiel stand - und wieder stehen wird.
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Ergänzungen
Pressemitteilung von Dona Carmen
Sofortige Freilassung der bei Flatrate-Bordellrazzien inhaftierten Personen
Dona Carmen protestiert gegen das martialische Aufgebot von ueber 700 Polizeibeamten zur Schliessung von zwei Flatratebordellen.
Die weit ueberzogene staatliche Machtdemonstration der Polizeirazzien zielt auf die Einschuechterung des gesamten Prostitutionsgewerbes. Unter dem billigen Vorwand hygienischer Maengel, die in jedem Schwimmbad bei laufendem Betrieb haetten behoben werden koennen, werden im Prostitutionsgewerbe politisch gewollte Betriebsschliessungen verfuegt. Das ist die Existenzvernichtung, die die betroffenen Frauen und Dona Carmen in den geschalteten Zeitungsanzeigen befuerchtet und kritisiert hatten.
Nach unserer Kenntnis sind die Frauen im Pussy-Club Fellbach nicht russischer Nationalitaet; sondern EU-Buergerinnen, die hierzulande per se eine Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis zur selbstaendigen Ausuebung der Prostitution haben.
Die als weiterer Vorwand vorgebrachte Unterstellung einer Hinterziehung von Sozialversicherungsabgaben widerspricht der Tatsache, dass die Finanzbehoerden ueber die Flatrate-Bordellbetreiber Steuerzahlungen fuer selbstaendige Taetigkeit der Frauen nach dem Duesseldorfer Verfahren entgegengenommen haben.
Wieder einmal wird staatliche Macht fuer eine moralisch motivierte Prostitutionsgegnerschaft instrumentalisiert.
Dona Carmen fordert:
- die umgehende Freilassung der Inhaftierten,
- die Wiedereroeffnung der geschlossenen Bordelle
- und ein Ende der Razzienpolitik gegen Prostituierte
Link: http://www.donacarmen.de/?p=276
schwäbisches Stadtchen!
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Was heißt "fragwürdig"? — Peter Lustig
peter unlustig — ernst
"Flat-Rate-Puffs" — 200 000 Euro Bargeld
@200 000 Bargeld — bla
Korrektur — Duden
@Duden — just_an_idea
allumfassende Diskussion — weiterdenken
@weiterdenken — X
Es wird ja immer abstruser hier — Peter Lustig