Aktuelles zum Naziladen 'Horrido' in BerlinLB

Tschüssi statt Horrido 26.07.2009 22:06 Themen: Antifa
Seit dem 8.Mai 2009 existiert in Berlin-Lichtenberg der Naziladen "Horrido". Nach der Einweihung, die von Protesten begleitet wurde, ist es ruhiger um das Geschäft geworden. Das ist gut und schlecht zugleich.
In der Straße Alt-Friedrichsfelde, einer Schnellstraße stadtauswärts gelegen, liegt das unauffällige Ladengeschäft "Horrido". Dort werden die Marken "Erik and Sons" und das Mechandise der Rechtsrock-Band "Kategorie C - Hungrige Wölfe" verkauft. Die Marken, die im Gegensatz zu "Thor Steinar" noch lange nicht die Popularität in der rechten Szene und darüber hinaus entwickelt haben, locken niemanden in die Gegend, in der vorrangig Bevölkerung mit geringem Einkommen wohnen und wo Ladengeschäfte keine Laufkundschaft haben.

Die aktuelle Situation

Dass sich Käufer in den "Horrido" verirren ist äußerst selten. Die meiste Zeit verbringt der Betreiber des Ladens mit im dunklen Geschäft mit den Spielen auf seinem Handy. Dunkel? Das Geschäft verfügt seit der Nacht vor der Eröffnung über keine Schaufensterscheibe mehr. Da die Betreiber des "Horrido" die Scheibe nicht ersetzten, sondern durch eine Metallplatte ersetzten, dringt nur wenig Licht in den Laden.
Die auf der Internetseite angekündigten Öffnungszeiten hält der "Horrido" schon seit einer Weile nicht mehr ein. Selten ist der Laden bis 20h offen, am Wochenende wird meist gar nicht mehr geöffnet. Wenn der Betreiber mit Schnupfen im Bett liegt, ist der Laden schonmal eine gesamte Woche zu.
Auch mit der Bewerbung des Geschäfts ist es nicht weit her. Erst vor kurzem, also Monate nach der Eröffnung, hat "Erik and Sons" den "Horrido" als offizielles Geschäft auf ihre Internetseite gestellt. Die Internetseite des Ladens wurde seit der Eröffnung nicht mehr aktualisiert.

Proteste dagegen

Nach zwei - nur lokal besuchten - Kundgebungen am 9. und 20. Mai hat sich inzwischen ein Bündnis aus antifaschistischen Gruppen zusammengefunden, um berlinweit über das Geschäft zu informieren und seine Schließung zu erreichen.
Auf einer Sonderseite wird über den "Horrido" informiert, eine antifaschistische Demonstration ist in Planung. Ein Faltblatt wurde erstellt, das über die Marken "Thor Steinar", "Erik and Sons" und "Kategorie C" informiert.
Daneben verübten Unbekannte mehrfach Farbverschönerungen und Glasbruch am "Horrido". Fraglich ist, wie lange die Vermieter-Firma "Palu Suisse" den "Horrido" noch dulden wird.
Auch Bürgerprotest regt sich. Anfang des Monats fand in einem nahegelegenen Soziokulturellen Zentrum eine Veranstaltung mit dem Titel "Ein rechtsextremes Geschäft in unserem Kiez?" statt, wo Möglichkeiten eines Anwohnerprotests diskutiert wurden. Letzte Woche verteilte eine Initiative "Buntes Friedrichsfelde" im Umfeld des Geschäfts Flugblätter.

Und weiter gehts

Nicht nur gegen den "Horrido", sondern auch den Naziladen "Tromsö" (Friedrichshain), sowie den neuen "Doorbreaker" und das die Disco "Jeton" (beide am S-Bhf "Frankfurter Allee") wird es 29. August eine antifaschistische Demonstration geben. Sie wird von antifaschistischen Gruppen aus Lichtenberg und Friedrichshain organisiert.

Bald wird es dazu weitere Informationen geben.

Weitere Informationen zu den Bezirken und den Naziläden:
Sonderseite zum "Horrido":  http://horrido.freehostia.com/index.html
Antifa Hohenschönhausen:  http://www.ah.antifa.de
Jugendantifa Nord-Ost:  http://www.jano.antifa.de
Autonome Antifa Lichtenberg-Süd:  http://aals.blogsport.de

Antifa Jugend Hohenschönhausen:  http://ajh.blogsport.de
Antifa Friedrichshain:  http://antifa-fh.de.vu
Jugendbündnis ALKALIJ:  http://www.alkalij.org

Adresse der Vermieterfirma:
PALU SUISSE AG
Potsdamer Platz 5
D-10785 Berlin
Deutschland
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Ergänzungen

Frage zu Doorbreaker

Fragesteller 28.07.2009 - 19:42
Auf der Internetseite Doorbreaker.com ist zu lesen, dass sie keine Thor Steinar Klamotten mehr verkaufen. Weiss jemand ob die Behauptung von Doorbreaker zutreffend ist oder ob es sich dabei nur um eine Schutzbehauptung handelt? Wenn es wahr ist, sollte man doch darüber nachdenken ob Doorbreaker noch ein legitimes Ziel ist oder gibt es außer dem Vorwurf Thor Steinar zu verkaufen noch andere Gründe dass diese Ladenkette nicht akzeptabel ist?

@Fragesteller

Thorbreaker 04.08.2009 - 18:22
Der Laden in der Frankfurter Allee gehört nicht zu doorbreaker.com sondern zu doorbreaker.de

Hier distanziert sich der Verkäufer nicht von Thor Steinar - auch wenn man nun keine Werbung mehr dazu findet (beworben werden nur Alpha Industries, Londsdale und Ben Sherman - aber die trägt man ja auch gerne im Berliner Landesdienst).

Bis vor wenigen Tagen fand man unter "Offers" noch Produkte von Thor Steinar - jetzt wurden alle "Angebote" entfernt, was nicht bedeuten muss, dass gewisse Kunden die Produkte nicht auch unter der Ladentheke erhalten.

Warum hat man sonst den Laden unter altem Namen gegenüber vom Jeton und in der Nähe des alten Standorts eröffnet?

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